1.) Einleitung oder Dubai-Alphabet für Neueinsteiger
A – Alkohol. Oder auch: Auf keinen Fall. Zumindest für die Muslime. Für Touristen gibt es Alkohol an den Bars der großen Hotels, die Malls sind allerdings „trocken“. Und wer langfristig in Dubai leben möchte, der muss sich eine Alkohollizenz vom Arbeitgeber genehmigen und vom Staat unterschreiben lassen. Erst dann kann er unbesorgt den Tag mit einem Gläschen Wein ausklingen lassen. Wer allerdings betrunken einen Unfall baut, ist Schuld – auch, wenn der andere ihm ins Auto gefahren ist.
B – Bargeld. Kann man stecken lassen. Egal, was und wo – man kann mit Kreditkarte bezahlen, und sei es nur ein Kaffee oder ein Päckchen Kaugummi. Ausnahmen: Tankstellen und Amtsstuben.
C – Celsius. Im Sommer erreichen die Temperaturen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Werte von über 50 Grad Celsius – im Schatten. Was viele nicht wissen: Im Dezember, Januar und Februar liegt die Durchschnittstemperatur bei 24 bis 25 Grad. Morgens können die Temperaturen unter 10 Grad fallen, in den Bergen gibt es an manchen Tagen Werte unter 0 Grad.
D – Dattelpalmen. Stehen in den Emiraten an jeder Ecke und die Früchte sind sehr beliebt. Es gibt männliche und weibliche Dattelpalmen – ein einziger Herr reicht bei günstigem Wind zum „Beglücken“ von bis zu 100 Damen aus.
E – Expats. Menschen, die für eine befristete Zeit im Ausland leben, ihrer Heimat aber verbunden bleiben und keine neue Staatsbürgerschaft anstreben. Oder auch: Menschen, die im Ausland leben, weil sie dann bei jeder Gelegenheit erklären können, dass zu Hause alles viel besser ist.
F – Freie Liebe. Lieber nicht. Vor allem nicht am Strand oder im Taxi. Die letzten drei Pärchen, die der Versuchung nicht widerstehen konnten, fanden sich – getrennt voneinander – hinter dubaianischen Gardinen wieder.
G – Geschichte. Bis 1833 war Dubai nicht viel mehr als eine Ansammlung von Häusern am Dubai Creek, die Perlentauchern und Fischern gehörten. Dann sagte sich das Emirat unter Führung der Familie Al Maktoum von Abu Dhabi los und schloss 1855 einen „Schutzvertrag“ mit Großbritannien. Erst 1966 wurde das erste Öl gefördert und 1971 wurden die Vereinigten Arabischen Emirate – wieder zusammen mit Abu Dhabi - gegründet.
H – Haushaltshilfe oder Maid. Fast jede Wohnung oder jedes Haus in Dubai hat im Bereich hinter der Küche ein extra Zimmer mit Bad und eigenem Eingang. Dies ist allerdings nicht für den schlimmsten Fall der Fälle, sprich den Einzug der Schwiegermutter gedacht, sondern für die Haushaltshilfe/Maid. Die kommt für gewöhnlich aus den Philippinen oder Sri Lanka und lebt in dem kleinen extra Zimmer. So fremd das Konzept Amerikanern oder Europäern erscheint mag, in Asien gehören Maids zum täglichen Leben und sind meistens Teil der Familie.
I – Inseln. In diesem Fall künstliche Inseln. Gibt es jede Menge vor der Küste von Dubai. Berühmt sind die „Palm Jumeirah“ und „The World“. Vor der Finanzkrise waren die Emiratis so angetan von ihrem künstlichen Inseln, dass gleich noch zwei weitere „Palms“ in Planung waren, die „Palm Jebel Ali“ und die „Palm Deira“ – wobei die letzte schon die „Hausmeisterpalme“ genannt wurde, da bei der schieren Masse an Wohnungen und Häusern auf den Palmen, die eigentlich angestrebte Exklusivität ein wenig ins Hintertreffen geraten war.
J – Jumeirah Jane. Beliebte Bezeichnung für gut betuchte Frauen von hart arbeitenden Männern, die im noblem Stadtteil Jumeirah in Strandnähe wohnen und ihren Tag damit verbringen, die Kreditkarte so dünn wie möglich abzunutzen.
K – Kleidung. Die traditionelle emiratische Frau ist verschleiert und trägt eine Abaya. Für alle anderen Frauen gilt es, einen Mittelweg zwischen zwei Extremen zu finden. Nackt oder halbnackt in der Öffentlichkeit geht nicht, verschleiern muss sich aber niemand.
L – Locals oder Emiratis. Die Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate sind eine seltene Spezies im eigenen Land. Es gibt knapp 1 Millionen Emiratis und damit machen sie nur 13 Prozent der Bevölkerung der VAE aus.
M –Mohammed Al Maktoum bin Rashid, seines Zeichens Oberhaupt der nunmehr seit 1833 regierenden Scheichfamilie von Dubai und stellvertretender Regierungschef der Emirate. Er ist großer Anhänger des Pferdesports, schreibt Gedichte und man kann ihn immer mal wieder allein in einer Mall oder einem Restaurant treffen.
N – Nachbaremirate. Die Vereinigten Arabischen Emirate bestehen aus sieben Emiraten, wobei Abu Dhabi und Dubai die bekanntesten und reichsten sind. Das kleinste Emirat ist Umm al_Qaiwain, mit gerade mal 53.000 Einwohnern. Außerdem gibt es Sharjah, Fujeirah, Ajman und Ras Al Khor (englische Schreibweise, wie sie auch in den Emiraten genutzt wird.)
O – Ohnmacht. In Ohnmacht - erst vor Glück, dann vor Neid - fällt so mancher Tourist, wenn er in Dubai an der Tankstelle seinen Leihwagen volltankt. Der Liter Normalbenzin fließt für etwas mehr als 30 Cent in seinen Tank.
P – Post. Ist so eine Sache. Es gibt eine Post, aber keine Postzustellung an Privathaushalte. Alles läuft über PO Boxen oder Kurierdienste.
Q – Quallen. Gibt es in großer Zahl im Meer, Körperkontakt gilt es zu vermeiden. Die Berührung der meist sehr langen Tentakel ist nicht lebensgefährlich, aber äußerst schmerzhaft.
R – Radarfallen. Stehen überall. Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen ist 120 km/h, geblitzt wird erst ab 140 km/h. Gemein: In Dubai wird von vorne, in Abu Dhabi von hinten geblitzt.
S – Straßennamen. Sind Mangelware in den Emiraten. Die großen Hauptverkehrsadern haben Namen, manche Straßen auch Nummern, viele Straßen sind jedoch einfach nur da. In den Wohngebieten sind die Straßen normalerweise durchnummeriert.
T – Trauer. Wenn ein hohes Mitglied der Königsfamilie eines der Emirate stirbt, wird eine Trauerzeit von mindestens drei Tagen angeordnet. Die Fahnen im Land wehen auf Halbmast und in den Radiostationen werden Koranverse gespielt. Stirbt das Oberhaupt eines Emirates, kann die Staatstrauer bis zu 40 Tage dauern.
U – Übertreibung. Dubai lebt von der Übertreibung. Manche Übertreibungen sind so absurd, dass man sie schon wieder glaubt. Die Geschichte, dass im Dubai vor der Finanzkrise ein Viertel bis ein Drittel der Baukräne weltweit standen, hält sich hartnäckig. Wer die Fläche von Dubai auf der Landkarte mal mit dem Rest der Welt vergleicht, wird sehen, was ich meine. Schon näher käme man der Sache vielleicht, wenn man von „Turmkränen“ sprechen würde, die genutzt werden, um Hochhäuser zu bauen.
V – Verboten. Ist in Dubai so einiges - und dann doch wieder nicht. Beim Schweinsbratenessen mit einem schönen Bier dazu sollten sich Muslime besser nicht im Restaurant erwischen lassen. Auch sollte ein unverheiratetes, muslimisches Paar danach nicht gemeinsam nach Hause gehen. Für Touristen und Expats gelten andere Regeln. Schweinefleisch wird in den großen Supermärkten in einem abgesonderten Raum verkauft, ebenso wird Alkohol in Hotels ausgeschüttet und in speziellen Geschäften verkauft. Und noch nie wurde ein Touristenpaar beim Einchecken ins Hotel nach der Eheurkunde gefragt.
W – Weihnachten. Wird in Dubai gefeiert. Nicht von den Muslimen, natürlich. Aber die Geschäfte sind voll mit Weihnachtsartikeln, in den Malls wird Weihnachtsmusik gespielt und der 25. Dezember ist frei. Den Weihnachtsmann kann man in vielen Malls in einer speziell aufgebauten Weihnachtslandschaft treffen und ihm seine Wünsche verraten oder ein Foto machen.
X – Xerophobie. Die schlechteste aller Krankheiten, wenn man in Dubai lebt oder dort Urlaub machen will. Wer unter Xerophobie leidet, hat Angst vor Trockenheit, Dürre und Wüsten.
Y – Yacht. Sheikh Mohammed von Dubai besitzt die größte Yacht der Welt, die „Dubai“. Ursprünglich wurde die Yacht 1996 von einem Prinzen in Brunei in Auftrag gegeben, doch dem ging das Geld aus. 2001 übernahm Sheikh Mohammed den Auftrag, 2006 wurde das 162-Meter lange Boot fertiggestellt.
Z – Zebedee. Ist ein weiblicher Zebrahai, der seit Jahren allein in einem Aquarium in Dubai vor sich hin schwimmt. Dennoch legt Zebedee – ganz ohne männliches Zutun – jedes Jahr unverdrossen Eier und bekommt Junge.