It from bit

In dieser extrem solipsistischen Ansicht ist das ganze Universum in Ihrem Kopf. Aus dieser Perspektive war der Urknall nur ein Stadium Ihrer eigenen geistigen Geschichte. Obwohl dies nach «butterweicher Wissenschaft» klingt, bietet die Quantentheorie eine Möglichkeit dafür an, das Universum buchstäblich um Sie herum aufzubauen, und das ist nur einer der Vorgänge, um ein matrixähnliches Modell des Universums zu realisieren, in dem die ganze Schöpfung ein (elektronisches oder sonst wie geartetes) Konstrukt ist und das Dasein vor dem Urknall ganz nach Ihren Vorstellungen gestaltet werden kann. Ein derart unwirkliches Universum mag unwahrscheinlich klingen, aber John Wheeler, einer der angesehensten Physiker, die sich mit Kosmologie beschäftigten, glaubte daran.

Wheeler wurde 1911 in Jackson, Florida, geboren und erwarb seinen ersten akademischen Grad an der Johns Hopkins University in Baltimore. Den größten Teil seiner Laufbahn verbrachte er in Princeton, abgesehen von einem zehnjährigen Aufenthalt als Direktor des Zentrums für theoretische Physik an der University of Texas in Austin. Wheelers Arbeitsgebiet war die Quantentheorie (der große Richard Feynman gehörte zu seinen Studenten), aber am bekanntesten ist er wohl für seine Beiträge zu den dramatischeren Aspekten der Astrophysik. Außerdem prägte er einige der wohlbekannten Begriffe auf dem Gebiet, nämlich «Schwarzes Loch» und «Wurmloch».

Wheelers dramatische Theorie von der Beschaffenheit des Kosmos besagt, dass das Universum selbst nichts weiter als Information ist – wie die Bits in einem Computer. Seine «It from bit»-Theorie beruht auf einem Universum, das sich selbst per Kickstart ins Leben ruft, während der Akt des Beobachtens das Leben mit Informationen versorgt. In gewisser Weise trat Wheelers Universum nur als Ergebnis des Beobachtetwerdens ins Dasein, und es ist sogar möglich, dass es das kreationistische Konzept der «Jungen Erde» beschreibt. Darin entstand die Welt vor 100000 Jahren, als menschliche Gehirne sich die Fähigkeit erwarben, zu beobachten und zu analysieren, was für ein vollständiges Universum erforderlich war.

Aber auch wenn man diese bizarre Möglichkeit beiseitelässt, ist Wheelers Theorie immer noch faszinierend, denn sie behauptet, dass alle unsere Erfahrungen lediglich Datenströme sind. Diese Ansicht unterscheidet sich von einer echten matrixähnlichen Welt, in der das ganze Universum, das wir erfahren können, eine Simulation ist, die auf einem realen materiellen Computer läuft. In der «It from bit»-Theorie ist das Universum die Information, und es gibt keinen Computer.

Vor dem Urknall
cover.html
haupttitel.html
inhaltsvz.html
chapter1.html
chapter2.html
chapter3.html
chapter4.html
chapter5.html
chapter6.html
chapter7.html
chapter8.html
chapter9.html
chapter10.html
chapter11.html
chapter12.html
chapter13.html
chapter14.html
chapter15.html
chapter16.html
chapter17.html
chapter18.html
chapter19.html
chapter20.html
chapter21.html
chapter22.html
chapter23.html
chapter24.html
chapter25.html
chapter26.html
chapter27.html
chapter28.html
chapter29.html
chapter30.html
chapter31.html
chapter32.html
chapter33.html
chapter34.html
chapter35.html
chapter36.html
chapter37.html
chapter38.html
chapter39.html
chapter40.html
chapter41.html
chapter42.html
chapter43.html
chapter44.html
chapter45.html
chapter46.html
chapter47.html
chapter48.html
chapter49.html
chapter50.html
chapter51.html
chapter52.html
chapter53.html
chapter54.html
chapter55.html
chapter56.html
chapter57.html
chapter58.html
chapter59.html
chapter60.html
chapter61.html
chapter62.html
chapter63.html
chapter64.html
chapter65.html
chapter66.html
chapter67.html
chapter68.html
chapter69.html
chapter70.html
chapter71.html
chapter72.html
chapter73.html
chapter74.html
chapter75.html
chapter76.html
chapter77.html
chapter78.html
chapter79.html
chapter80.html
chapter81.html
chapter82.html
chapter83.html
chapter84.html
chapter85.html
chapter86.html
chapter87.html
chapter88.html
chapter89.html
chapter90.html
chapter91.html
chapter92.html
chapter93.html
chapter94.html
chapter95.html
chapter96.html
chapter97.html
chapter98.html
chapter99.html
chapter100.html
chapter101.html
chapter102.html
chapter103.html
chapter104.html
chapter105.html
chapter106.html
chapter107.html
chapter108.html
chapter109.html
chapter110.html
chapter111.html
chapter112.html
chapter113.html
chapter114.html
chapter115.html
chapter116.html
chapter117.html
chapter118.html
chapter119.html
chapter120.html
chapter121.html
chapter122.html
chapter123.html
chapter124.html
chapter125.html
chapter126.html
chapter127.html
chapter128.html
chapter129.html
chapter130.html
chapter131.html
chapter132.html
chapter133.html
chapter134.html
chapter135.html
chapter136.html
chapter137.html
chapter138.html
chapter139.html
chapter140.html
chapter141.html
chapter142.html
chapter143.html
chapter144.html
chapter145.html
chapter146.html
chapter147.html
chapter148.html
chapter149.html
chapter150.html
chapter151.html
chapter152.html
chapter153.html
chapter154.html
chapter155.html
chapter156.html
chapter157.html
chapter158.html
chapter159.html
chapter160.html
chapter161.html
chapter162.html
chapter163.html
chapter164.html
chapter165.html
chapter166.html
chapter167.html
chapter168.html
info_autor.html
info_buch.html
impressum.html
lovelybooks_buchfrage.xhtml