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22

»Ist es nicht aufregend, zum Raben zu gehören?« Hirad lehnte sich an den Baumstamm und streckte die Beine aus.

»Geht es dir jetzt besser damit?«, fragte Ilkar.

»Nein, ich fühle mich schrecklich überflüssig.«

»So ist das aber nicht.«

»Du weißt schon, was ich meine.«

Das Lager war abgebaut. Alle Gerätschaften waren verstaut und an den Sätteln festgezurrt. Drei Pferde, darunter das von Denser, waren ein paar Schritte entfernt angebunden.

Hirad lächelte, als er sich an die drängenden Worte seines Freundes erinnerte, während sie das Lager aufgelöst hatten. Jetzt saßen sie schon seit einer Stunde an Bäume gelehnt untätig herum. Eigentlich sollte er sich besorgt fragen, was in Dordover vor sich ging, doch abgesehen von seinem hartnäckigen Zorn auf Denser war er aus irgendeinem Grund seltsamerweise völlig ruhig. Vielleicht lag es daran, dass keiner der anderen ursprünglich zum Raben gehört hatte, so dass ihm deren Schicksal egal war. Teilweise traf dies zwar zu, doch das war nicht alles. Einigen Neuen, vor allem Thraun und Jandyr, vertraute er sehr. Fast so sehr, wie er dem Unbekannten und Sirendor vertraut hatte. Fast.

Die Trauer legte sich über ihn wie die tiefste Nacht, und Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. Bilder von Tod und Verlust verdrängten die Erinnerungen an die gute alte Zeit, die nun so vergänglich schien. Ras war gestorben, während sie rings um ihn kämpften. Richmond wollte einen Mann verteidigen, den er nicht einmal kannte, und musste mit seinem Leben bezahlen. Der Unbekannte, dessen Blut die Erde vor der Scheune benetzte … Sirendor, dessen Leben verging, während Hirad nur hilflos zuschauen konnte. Trotz all seiner großen Worte war er unfähig gewesen, sie zu beschützen, und jetzt war auch Talan fort, vertrieben von der Furcht und dem Wissen, dass sein Tod unausweichlich war, wenn er blieb.

Hirad wischte sich die Augen trocken und sah zu Ilkar hinüber. Die Götter mochten ihm beistehen, wenn er auch noch Ilkar verlor, seine einzige Verbindung zu dem alten Raben früherer Zeiten, den er geliebt und für den er gelebt hatte.

Sein Herz raste, und sein Atem wurde flach. Es war alles außer Kontrolle geraten. Dort in Dordover wurde gerade über das Schicksal des neuen Raben und vielleicht von ganz Balaia entschieden, und er stand am Rand. Eine Randfigur, die nichts tun konnte, außer die Pferde zu satteln und das Lager abzubauen. Vielleicht hatten sie damals – erst wenige Wochen war es her und schien dennoch zu einem ganz anderen Leben zu gehören – mit den Witzen über sein Alter Recht gehabt. Nein, es war kein Witz. Er war vom Anführer zum Geführten degradiert worden, und er hatte es nicht einmal bemerkt. Denser. Es war allein Densers Schuld. Er wollte ganz sicher nicht Denser die Befehlsgewalt über den Raben überlassen. Nicht nach allem, was der Mann angerichtet hatte.

Er hob eine zitternde Hand, um sich die Nase zu schnäuzen, und holte langsam und tief Luft. Wieder schaute er zu Ilkar und hoffte, man könne ihm seine Ängste nicht ansehen. Doch Ilkar blickte nicht in seine Richtung. Der Elf hielt den Kopf schief und legte, während Hirad ihn beobachtete, ein Ohr auf den Boden. Er schirmte es auf beiden Seiten mit den Händen ab, um besser hören zu können, und zuckte zusammen.

Hirad war schon halb aufgestanden, als Ilkar ihm mitteilte, was er vernommen hatte.

»Da kommt jemand.«

»Lass uns hoffen, dass sie es sind.«

»Tja, ich werde hier jedenfalls nicht herumstehen und mich überrumpeln lassen.« Sie rannten zu den Pferden, doch sie hatten noch nicht einmal die halbe Entfernung geschafft, als hinter ihnen ein grelles Licht aufflammte und eine Morgendämmerung zum falschen Zeitpunkt entstand. Die Nacht wurde vertrieben, und alle Gegenstände bekamen scharfe Schlagschatten. Einen Moment danach hörten sie eine Explosion und ein Geräusch wie von fließendem Wasser.

Die Pferde bockten und zerrten an den Leinen. Hirad packte das Zaumzeug seines Pferdes, wich gerade noch einem ausschlagenden Vorderhuf aus und sah ein wild verdrehtes Auge vor sich.

»Diese Geräusche gefallen mir überhaupt nicht«, rief er, während er vergeblich versuchte, sein Pferd zu bändigen und den Zügel zu lösen.

»Mach schnell«, keuchte Ilkar. »Wir müssen reiten.« Sein Pferd war ruhiger, und Densers Pferd, das nach dem Lichtblitz heftig zusammengezuckt war, wirkte wieder völlig entspannt.

»Auf dem hier?« Hirad bekam den Zügel frei, und sein Pferd wieherte und stampfte unruhig. »Wir reiten ja schon, wir reiten ja schon!« Er bekam einen Fuß in den Steigbügel des bockenden, schnaubenden Tiers, das durchzugehen drohte, bevor er überhaupt im Sattel saß. »So beruhige dich doch, verdammt!« Er schwang sich auf den Rücken des Pferdes und schaffte es, das verschreckte Tier halbwegs zur Ruhe zu bringen. Als er es wendete, kam aus der Richtung des Blitzes ein Wolf auf die Lichtung und verschwand auf der anderen Seite im Wald. Sein Pferd bäumte sich wieder auf, er konnte es nicht halten.

Auf einmal brach Denser aus dem Wald ins Freie.

»Los, los!«, rief er und rannte dem Wolf hinterher. Erienne galoppierte heran; sie hielt sich einen Arm vor das Gesicht, um es vor den Zweigen zu schützen. Hinter ihr kamen Jandyr und ein reiterloses Pferd, dann folgte Sol, der den leblosen Will quer über den Sattel gelegt hatte. Keiner von ihnen hielt auch nur eine Sekunde inne.

Hirad kämpfte weiter mit seinem Pferd, das stampfte und trat und im Kreis lief, weil es zu verschreckt war, um sich für eine Richtung zu entscheiden. Als es dann endlich langsamer wurde und zitternd stehen blieb, bevor es endgültig durchging, sah Hirad ins Licht und erkannte, woher das Rauschen kam. Feuer. Es fraß sich in seine Richtung und verschlang Bäume, Büsche und das Gras schneller, als ein Mann rennen konnte.

»Oh, guter Gott!« Er zerrte an den Zügeln und stieß seinem Pferd die Hacken in die Seiten. Es reagierte sofort. Ins Feuer zu rennen, bedeutete den sicheren Tod. Dort, wo der Wolf verschwunden war, hatten sie wenigstens noch eine Chance.

Als er in den Wald galoppierte, musste Hirad ständig an den Wolf denken. Wenn sie ihn nicht jagten, dann gab es nur einen Grund dafür, dass sie ihm folgten, und dieser Grund drehte Hirad den Magen um.

 

Ilkar schob sich neben Erienne, als sie ein paar hundert Schritt jenseits der Lichtung den Wald wieder verließen. Er hatte Hirad aus den Augen verloren, und die anderen Pferde, die in der Nähe sein mussten, konnte er kaum noch hören, so laut toste die Feuerkugel. Er hatte keinen Zweifel, dass es eine Art Feuerkugel war, doch ihm war nicht klar, wie die Magier es geschafft hatten, einen so mächtigen, starken Zauber zu wirken.

»Wann wird sie ausbrennen?«, rief er Erienne zu.

»Der Wald speist sie mit Brennstoff, aber sie wird nicht weit über den Waldrand hinausgreifen.«

»Woher weißt du das?«

»Mana-Sammlung. Der Spruch wurde von mehreren Magiern gewirkt. Ich wusste, dass sie daran gearbeitet haben, aber ich wusste nicht, dass sie es auch mit der Feuerkugel tun können. Es ist anstrengend, und diejenigen, die den Spruch gewirkt haben, dürften jetzt sehr erschöpft sein.«

»Warum rennen wir dann weg?«, fragte Ilkar.

Erienne ließ ihr Pferd langsamer laufen, da sie sehen konnte, dass Denser, der ein Stück vor ihnen war, zur gleichen Schlussfolgerung gekommen war. Fünfzig Schritt weiter war die hastige Flucht vorbei, und die Pferde wurden gezügelt, damit die Reiter sehen konnten, wie die Feuerkugel sich am Waldrand erschöpfte.

»Wo ist er?«, flüsterte Ilkar. »Wo ist er?« Die gelbe Blüte der Feuerkugel schwoll noch einmal an, als sie sich in ihre Richtung fraß. Darüber verdeckte eine dicke Rauchwolke den Nachthimmel und die Sterne. Auf dem Gras vor dem Wald wurden die Schatten rasch länger, während das Feuer einen gut siebzig Schritt breiten Abschnitt des Waldes verzehrte. Mit lautem Zischen brach es aus den Bäumen heraus und verpuffte im Freien. Und als die letzte Flamme sich orange färbte und verschwand, sah Ilkar eine einzelne Gestalt auf einem Pferd als schwarze Silhouette herankommen, die sich in vollem Galopp in ihre Richtung wandte.

Der Elf atmete hörbar aus; er hatte nicht bemerkt, dass er unwillkürlich den Atem angehalten hatte, und grinste. Dann schaute er an der Reihe der Pferde entlang, bemerkte Densers Blick und nickte. Denser zog die Augenbrauen hoch.

»Den wird man so schnell nicht wieder los, was?«, sagte er.

»Nein«, stimmte Ilkar zu. Sein Gesicht wurde hart. »Also gut, Erienne, was können wir jetzt erwarten?«

»Die Magier, die diesen Spruch gewirkt haben, sind erschöpft, aber es könnte noch andere geben. Unter den Verfolgern waren gewiss auch einige Soldaten. Zweifellos kommen sie hinter den Flammen.«

»Und sie sind sicher nicht sehr weit dahinter«, sagte Jandyr. »Schaut!« Ilkar sah in die angegebene Richtung. Sieben oder acht Leute kamen aus dem Wald gerannt, und über den Bäumen kreisten zwei Magier.

»Verdammt«, sagte Ilkar. »Können wir vor ihnen weglaufen?« Erienne zuckte mit den Achseln. Hirad ritt zu ihr hinüber. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung, und sein Pferd zitterte am ganzen Leib.

»Zu nahe«, sagte er. »Sie sind schon zu nahe.«

»Es ist noch nicht vorbei. Da sind zehn, mit denen wir uns befassen müssen«, sagte Ilkar.

Hirad drehte sich um und starrte hinter sich. Im Zwielicht der Sterne und des noch im Wald brennenden Feuers musste er blinzeln. Er sprang vom Pferd. »Dann erledigen wir sie hier an Ort und Stelle.«

»Da sind zwei Magier in der Luft«, warnte Ilkar.

Hirad zuckte mit den Achseln. »Dann schirme uns ab. Keiner kann das so gut wie du.« Er sah sich nach links und rechts um. Alle bis auf Sol saßen noch im Sattel. Bei den Göttern, er musste sie ausbilden. Der Rabe, wie er früher war, wäre längst in Kampfposition gewesen. Nur, dass alle anderen tot waren. Sol schritt bereits vorwärts und zog im Gehen das Schwert. Wenigstens einer, der wusste, was zu tun war.

»Jandyr, links neben Sol. Ich übernehme die rechte Seite. Wo ist Thraun?«

»Wir haben keine Zeit für Erklärungen, aber …«

»Bei den lebenden Göttern, er ist ein Gestaltwandler«, sagte Hirad. Er schob diese Einsicht vorerst beiseite. »Wir können das mit drei Schwertern erledigen. Wie viele sind da drüben?«

»Acht Schwerter, zwei Magier.« Ilkar bereitete den Schild vor. »Kennt einer von euch den harten Schild?«

»Ich kann jetzt keinen Spruch wirken«, sagte Denser. Er zog sein Schwert.

»Gut. Die magischen Angriffe kann ich allein abwehren. Denser, steck dein Schwert weg und entferne dich mit den Pferden. Schicke Thraun her, wenn du ihn siehst.« Ilkar erwiderte einen Augenblick lang den Blick des Xeteskianers, der nach kurzem Überlegen sein Schwert in die Scheide steckte, seinem Pferd pfiff und sich zurückzog.

Dreißig Schritt, und sie kamen näher. Hirad spürte einen zweifachen Ruck, als der magische und der harte Schild gehoben wurden. Jandyr ließ einen Pfeil fliegen und schaltete einen Mann aus. Er wollte einen zweiten folgen lassen, doch sie kamen zu schnell näher. Die feindlichen Magier landeten und wirkten einen Spruch, der jedoch am Schild abprallte und in orangefarbenem Glühen wirkungslos verpuffte.

Hirad atmete tief durch und stieß einen Schrei aus, um seinen Kopf zu klären. Genau wie früher in den alten Tagen, nur dass es noch gar nicht so lange her war. Die Feinde teilten sich und wollten sie in die Zange nehmen. Er warf einen Blick zu Sol. Der Maskierte starrte nach vorne und nahm die Szene in sich auf, seine Konzentration war so tief, dass man sie fast körperlich spüren konnte. Genau wie … Hirad hörte ein Geräusch und starrte den Boden vor Sol an. Der Protektor tippte mit der Schwertspitze rhythmisch auf den Boden. Hirad hätte fast sein Schwert fallen lassen. Im letzten Moment gehorchten die Muskeln ihm wieder, und er fing es auf. Genau wie in den alten Tagen.

»Unbekannter!«, rief er. Sol drehte sich um, und in seinen Augen flackerte unübersehbar das Erkennen.

»Kämpfe«, sagte Sol, und in seiner Stimme schwang der Kummer mit.

»Aber …«, wollte Hirad sagen.

»Kämpfe«, sagte Sol noch einmal. Unverhofft griff Thraun die linke Flanke des Gegners an, und die Schlacht begann.

Nichts konnte Hirad aufhalten. Niemand durfte sich ihm in den Weg stellen, und beinahe empfand er sogar Mitleid mit den armen dordovanischen Soldaten, die systematisch niedergemacht wurden. Sein Herz war voller Freude, seine Gedanken waren verwirrt, aber sein Kämpferinstinkt war ungebrochen.

Als der erste Mann, von Thrauns Kiefern gepackt, zu Boden ging, gaben die Feinde ihre Strategie auf. Hirad zerschlug einem den Schädel, während der große Mann neben ihm zwei weitere abschlachtete, ohne überhaupt einen Fuß zu rühren. Da Hirad spüren konnte, dass Jandyr seine Position hielt, konnte er einen Ausfallschritt machen und einem weiteren Gegner den Bauch aufschlitzen. Er parierte den Schlag eines zweiten Angreifers, wich aus und zerschnitt dem Mann aus der Drehung die Achillessehnen. Die beiden übrigen Gegner machten kehrt und flohen, dicht gefolgt von den Magiern.

»Schild ist unten«, meldete Ilkar. Er starrte Sol an. »Kommt schon, lass uns hier verschwinden.«

»Machst du Witze?«, gab Hirad freudestrahlend zurück. Er wischte die blutige Klinge an einem seiner Opfer ab und steckte sie in die Scheide. »Ilkar, er ist es! Ich weiß nicht wie, und es ist mir auch egal, aber er ist es!«

»Bitte, Hirad«, flehte Ilkar. »Es ist nicht der richtige Augenblick.«

»Was meinst du damit?« Das Lächeln wich aus Hirads Gesicht.

»Sei so gut und hör auf mich. Wir müssen zuerst einmal von hier verschwinden, dann können wir reden.« Ilkar ging zu Denser hinüber. Der Elf konnte das Gesicht des Xeteskianers sehen und wusste sofort, dass dieser nichts über Sols frühere Identität wusste.

»Warte mal.« Hirad zupfte Ilkar am Ärmel. »Hat das etwas damit zu tun, dass er jetzt ein Protektor ist?«

Ilkar blieb stehen und sah ihn an. »So ist es.« Er hob eine Hand, um Hirads nächste Bemerkung im Keim zu ersticken. »Und Denser hat keine Ahnung. Er hatte keinen Einfluss auf diese Wahl. Bitte, lass uns gehen.« Wieder setzte er sich in Bewegung, und Hirad blieb zurück und hob hilflos die Arme. Thraun kam zu ihnen getrabt.

»Und was ist mit dem da?«, fragte Hirad. »Wie sollen wir mit ihm umgehen?«

»Er wird dir nichts tun«, erklärte Jandyr. »Bitte lass ihn in Ruhe.«

»Du kannst doch nicht …«, begann Hirad. Sol marschierte an ihm vorbei. »Unbekannter, bitte!« Sol reagierte nicht. »Könnte mir mal jemand erklären, was hier los ist?«, rief Hirad.

»Später«, versprach Ilkar.

»Jetzt gleich.«

»Nein, Hirad. Wir können hier nicht bleiben. Die Dordovaner werden wiederkommen. Wir müssen ein Versteck finden.« Ilkar zielte mit dem Finger auf Denser. »Es mag ja nicht deine Entscheidung gewesen sein, aber hast du eine Vorstellung, was Xetesk da gerade angerichtet hat? Ich kann einfach nicht glauben, dass sie so dumm sind.« Er schüttelte den Kopf.

»Ich auch nicht«, räumte Denser ein. Hirad sah, wie er zu Sol blickte, die Augen schloss und sich mit der Hand über das Gesicht strich. »Ich auch nicht.«

Hirad beherrschte sich eine halbe Stunde, während sie die Richtung zu den Blackthorne-Bergen einschlugen und so schnell wie möglich von Dordover fortritten.

Als er es nicht mehr aushalten konnte, scheuchte er sie vom Weg herunter zwischen niedrige Hügel. Unter einem Felsüberhang, versteckt vor Blicken vom Weg, hielt er an.

Er sah schweigend zu, wie Sol dem inzwischen zu Bewusstsein gekommenen Will vom Pferd half. Der Dieb setzte sich, sah niemanden an, redete nicht und starrte ins Leere. Jandyr hockte sich zu ihm und versuchte, mit ihm zu sprechen, doch es kam keine Reaktion. Sol entfernte sich einige Schritte, setzte sich allein hin und streichelte den Hausgeist. Erienne ging zu Denser, Thraun trottete ins Unterholz und verschwand in der Dunkelheit.

»Eines nach dem anderen«, sagte Hirad. »Zuerst der Unbekannte.«

»Ist er es wirklich?«, fragte Denser. Er stopfte seine Pfeife und baute sich zwischen Ilkar und Hirad auf.

»Sollten wir das nicht besser dich fragen?«, meinte Ilkar.

»Ich weiß es nicht.«

»Er ist es. Sage mir, wie er es sein kann und warum er nicht tot ist; und sage mir, warum es ein Problem gibt, da ihr zwei offenbar meint, es gäbe eins.« Hirad blickte wieder zu Sol. »Bei den Göttern, ich weiß nicht, warum es ein Problem geben sollte. Die Tatsache, dass der Unbekannte wieder da ist, könnte uns einen entscheidenden Vorteil verschaffen.« Er lächelte kurz. »Nun?«

Denser holte tief Luft. »Na gut, dann kann ich es dir auch erklären. Ich wusste, dass der Unbekannte ein Protektor war. In der Nacht, nachdem wir ihn begraben hatten, hielt ich Wache. Ich hörte, wie die Dämonen seine Seele geholt haben.«

»Und du hast es nicht für nötig gehalten, es uns zu sagen?« Ilkar war wie vor den Kopf geschlagen.

»Was hätte das schon geändert?«, fauchte Denser. »Ihr wart ohnehin schon in einer denkbar schlechten Verfassung. Ich hätte nur eure Erinnerungen an ihn besudelt, wenn ich behauptet hätte, er sei ein gebürtiger Xeteskianer, der seine Abstammung verleugnet hat. Und außerdem, hättest du es mir überhaupt geglaubt?«

»Nein, wahrscheinlich nicht«, räumte Hirad nach einer Weile ein. »Aber wenn du gewusst hast …«

»Ich hätte mir in meinen wildesten Träumen nicht ausgemalt, dass ausgerechnet er abgeordnet wird. Wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dann hätte ich ihn niemals akzeptiert.«

»Er ist dir wohl nicht gut genug, was?«

»Hirad!«, warnte Ilkar.

»Aber das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr, oder?« Hirad entfernte sich einen Schritt und deutete auf Sol. »Komm, wir nehmen ihm diese lächerliche Maske ab, und dann ist alles wie früher.« Schweigen. »Was?«

»Hirad, wir können ihm die Maske nicht abnehmen«, sagte Denser.

»Nun, dann nehme ich sie ihm eben selbst ab.«

»Nein!«, rief Denser erschrocken. Er beruhigte sich sofort wieder. »Nein. Du verstehst das nicht. Wenn die Maske abgenommen wird, dann ist er vernichtet. Für alle Ewigkeit.« Er kaute nervös auf der unangezündeten Pfeife herum, schließlich nahm er sie aus dem Mund. »Wenn du meinst, das Bewusstsein des Unbekannten stecke in Sols Körper, dann glaube ich dir. Aber du musst begreifen, dass er nicht länger der Unbekannte Krieger ist. Er hat sich verändert. Er ist ein Protektor, und sein Name ist Sol. Ich kann nichts dagegen tun.«

»Doch, du kannst. Du kannst ihn wieder zurückverwandeln.« Hirads Gesicht war wie Stein.

»Das kann er nicht, Hirad«, schaltete Ilkar sich ein. »Sol ist nicht der Unbekannte. Nicht mehr.«

»Nicht? Er hat mich erkannt, Ilkar. Hast du es nicht bemerkt?«

»Wie bitte?« Ilkar beugte sich vor.

»Er hat mich erkannt. Ich habe ihn gerufen, und er hat mich erkannt.« Hirad schüttelte den Kopf. »Er hat vor dem Kampf mit der Klinge auf den Boden getippt. Niemand sonst tut das.« Hirads Stimme wurde schrill vor Verzweiflung. »Er ist es. Es kann niemand anders sein.«

Ilkar wandte sich an Denser. »Hast du vielleicht eine Erklärung dafür? Ich dachte, dass alle Erinnerungen an frühere Leben ausgelöscht werden.« Denser starrte zu Boden. »Sage mir, dass es so ist«, verlangte der Elf. »Sage es mir.«

Denser schaute auf und erwiderte seinen Blick, seine Augen wurden feucht. Er schüttelte den Kopf.

»Oh, nein«, keuchte Ilkar. Er wich einen Schritt zurück und drehte sich zu Sol – zum Unbekannten Krieger – um, der dort vor ihm saß und ihn durch seine Maske anschaute. Er konnte die Verzweiflung des Mannes fast schmecken. »Bei den Göttern, Unbekannter. Es tut mir so leid.«

»Ilkar, bitte.« Hirad legte ihm eine Hand auf die Schulter.

»Er kann sich an alles erinnern«, sagte Ilkar. »Siehst du es nicht? Er kann sich an den Raben erinnern, an den Krähenhorst, an alle unsere Kämpfe, an all die Jahre. Sein ganzes Leben! Und er darf nicht darüber sprechen und es nicht zugeben. Niemals.«

»Was redest du da?«

»Er ist ein Leibeigener, Hirad. Seine Seele wird vom Berg von Xetesk festgehalten. Wenn er aus der Reihe tanzt, werden sie dafür sorgen, dass ihm das, was er jetzt gerade durchmacht, vorkommt wie eine Raben-Party. Er wird eine Ewigkeit lang sterben.«

Hirad ließ auf sich wirken, was Ilkar ihm erklärt hatte. Er ging langsam zum Unbekannten, hockte sich vor ihm nieder und sah ihm tief in die Augen. Und dort sah er das Leben voller Schmerzen und Einsamkeit, das nun vor ihm lag. Er konnte alles sehen, doch der Zugang war versperrt. Verdeckt hinter einer Maske, die ihm die Xeteskianer angelegt hatten.

»Ich hole dich da raus, Unbekannter.« Hirad stand auf und marschierte zu Denser zurück. Er konnte nicht sehen, dass der maskierte Mann hinter ihm den Kopf schüttelte.

»Mal abgesehen davon, dass er der Unbekannte ist«, fauchte Ilkar. »Du hast gewusst, was er allein schon deshalb durchmachen muss, weil er ein Protektor ist.«

»Ich weiß! Ich kann aber eine dreitausend Jahre alte Tradition nicht so einfach aufheben. Glaubst du wirklich, ich habe das gewollt?« Denser deutete zum Unbekannten und sah Hirad und Ilkar fragend an. »Ich kann euch nicht einmal annähernd erklären, wie leid es mir tut. Bitte versteht doch, dass ich das nicht wollte.«

»Ich kann deine Entschuldigungen allmählich nicht mehr hören, Denser.« Hirad trat drohend näher. »Alles Übel, das dem Raben widerfahren ist, ist nur deinetwegen geschehen. Ich meine damit nicht nur meine Freunde, die deinetwegen sterben mussten. Ich meine die vielen Gelegenheiten, als du …« Er stach mit dem Finger auf Densers Brust ein. »Du hättest uns beinahe alle umgebracht. Dieses ganze Durcheinander ist deine Schuld, und ich habe genug davon. Wenn du dem Unbekannten nicht hilfst, dann bin ich nicht länger auf deiner Seite. Hast du das verstanden?«

Denser nahm die Pfeife aus dem Mund. »Ich verstehe ja, wie schwer das für dich ist, aber ich kann wirklich nicht …«

»Es gibt kein Aber, Denser!« Hirad gab Denser einen Stoß. Der Magier taumelte zurück, doch er blieb auf den Füßen. »Am Dimensionsriss hast du alles aufs Spiel gesetzt, nur weil du neugierig warst. Du wolltest Talan töten, weil er weggehen wollte, du hättest ihn beinahe vom Unbekannten umbringen lassen. Bei Sha-Kaan hast du, ohne mit der Wimper zu zucken, mein Leben aufs Spiel gesetzt, und jetzt hast du das Leben von vier Leuten aufs Spiel gesetzt, weil deine kostbare Katze in Schwierigkeiten war. Ganz zu schweigen von meinem und Ilkars Leben, als du so eilig fliehen musstest.«

»Ich glaube, du bist da nicht ganz fair.«

»Ich bin nicht ganz fair? Es liegt doch nur an deinen Fehlern, an deiner Eile und an deiner verdammten Arroganz, dass wir so tief in Schwierigkeiten stecken. Ich habe dir gleich gesagt, dass du es dem Raben überlassen solltest, aber du musstest es ja auf deine Weise machen. Ich habe dir gesagt, dass wir überleben, weil wir ein Team sind, aber du hast nicht auf mich gehört. Und jetzt«, Hirad näherte sich ihm, bis seine Nase dicht vor Densers Nase verharrte, »und jetzt kommt schon wieder so eine Frechheit. Er da.« Er deutete hinter sich zum Unbekannten. »Du sagst uns, dass du ihn in der Hölle lassen musst, und trotzdem erwartest du, dass wir weiter mit dir reiten?«

»Ich kann nichts daran ändern.« Denser zuckte mit den Achseln.

Hirad rastete endgültig aus, packte ihn am Kragen und hob ihn beinahe von den Füßen. »Ich sage dir, was du ändern kannst, Xetesk-Mann. Du kannst mit deinen Meistern Kommunion halten, und du kannst ihnen sagen, dass es aus und vorbei ist, wenn sie meinen Freund nicht aus dieser Leibeigenschaft entlassen. Kein Dawnthief, kein Sieg. Ich nehme doch an, du kannst ihnen das sagen?«

»Lass mich los, Hirad.«

»Ich nehme doch an, du kannst ihnen das sagen?«, wiederholte Hirad. Er fauchte, dass Denser die Speicheltropfen ins Gesicht flogen.

Hirad blickte zu Sol hinüber, und sofort wich seine Wut dem Kummer. »Bitte. Versuche es.« Er sprach jetzt leise und flehend und suchte Densers Blick, verzweifelt und bittend. Er ließ den Dunklen Magier los. »Er ist mein Freund. Du musst etwas tun.«

Denser wollte ihm sagen, dass dieser Mann nicht sein alter Freund war. Dass der Mann namens Sol eine xeteskianische Kampfmaschine war, ein Geschöpf mit natürlicher magischer Verteidigung und einer Kraft, die durch alle Protektoren verstärkt wurde, die in den Katakomben von Xetesk ruhten. Ein Wesen, das keinen anderen Gedanken kannte, als seinen Meister zu verteidigen. Ein Mann, der weitgehend frei von Emotionen und Furcht war. Ein Mann, dessen Fähigkeiten im Kampf verstärkt wurden, wenn noch weitere Protektoren in der Nähe waren. Ein Mann, der nicht länger der Unbekannte Krieger war.

Doch er nickte nur. Er konnte nichts weiter tun. Und er musste herausfinden, warum Nyer unter den Hunderten Protektoren, die es im Kolleg gab, ausgerechnet diesen hier ausgewählt hatte, und warum Styliann die Wahl gebilligt hatte. Da stimmte etwas nicht, und Nyer musste erfahren, wie stark die Gefühle waren, die den Raben zusammenhielten.

»Ich werde am Morgen Kommunion halten, sobald ich wieder bei Kräften bin«, sagte er.

Hirad nickte dankbar. »Ich meine es ernst«, sagte der Barbar. »Ich kann nicht mit ihm zusammen weitermachen, solange er ein Protektor ist. Ich weiß, dass Balaia in Gefahr ist, doch ich bin nicht bereit, alles zu verraten, was ich bisher in meinem Leben für wichtig gehalten habe.«

 

Es war wirklich erstaunlich, und zugleich war es auch erschreckend.

Selyn hatte Parve schon einmal besucht, es musste etwa zehn Jahre her sein. Es war eine für jeden Magier-Spion obligatorische Pilgerschaft gewesen, teils eine Orientierung und teils eine Einweihung. Damals war die Stadt verlassen und zerstört gewesen. Der Staub von Jahrhunderten wehte durch einsame Ruinen, der Wind heulte auf den offenen Plätzen, wo einst die großen Gebäude gestanden hatten. Damals war ihr der Marsch durch die Torn-Wüste leichtgefallen. Einfach nur eine Wanderung über die rissige Erde, zwischen Dornenbüschen und scharfkantigen Steinen, in eine öde Ruinenstadt.

Die Magier von Xetesk und die Protektoren hatten dreihundert Jahre zuvor gewiss ganze Arbeit geleistet. In Parve war systematisch jedes einzelne Gebäude zerlegt worden. Alles, was eine religiöse oder magische Bedeutung hatte, war verschüttet worden. Straßen wurden aufgerissen, kleine Häuser dem Erdboden gleichgemacht, und die großen Marktplätze wurden umgepflügt. Alles nur, weil Xetesk jeden, der auf die Idee kommen mochte, sich gegen die Kollegien zu stellen, eindringlich warnen wollte, dass die Macht der Magier unvergleichlich war.

In einem Umkreis von sieben Meilen um das Zentrum von Parve sollte nie mehr etwas wachsen, das irgendeinen Wert hatte. Das konzentrierte Mana und – den Legenden nach – auch der Zorn, der über Parve hereingebrochen war, verpesteten die Luft und die Erde, erstickten jede Vegetation und trieben alle Tiere in die umliegenden Hügel und Wälder.

Als die Bäume verfaulten und umstürzten, die Feldfrüchte verdorrten und starben und die Wurzeln sich tief in die Erde zurückzogen und schliefen, wurde die Torn-Wüste geboren und legte ein stummes Zeugnis ab von der entsetzlichen Macht der offensiven Magie.

Selyn schob die tristen Erinnerungen beiseite, als sie sich der Wüste näherte. Rasch wurde ihr klar, dass es einen übermenschlichen Tarnzauber gebraucht hätte, um Parve über eine so große freie Fläche hinweg zu erreichen. Als der Nachmittag in die trübe Abenddämmerung überging, brannten Hunderte von Lichtern und Feuern in der Stadt der Wytchlords, und rings um die Stadt gab es Zeltlager, in denen reges Treiben herrschte. Die Torn-Wüste war voller Wesmen.

Ihr Aussichtspunkt befand sich am Saum des Waldes, der im Osten die Torn-Wüste begrenzte. Rechts von ihr, keine zweihundert Schritt entfernt, war am Beginn des Hauptweges, der von Osten nach Westen durch den lichten Wald verlief, ein Wachtposten eingerichtet. Etwa fünfzehn Männer standen oder saßen um ein Lagerfeuer herum und sahen der Kolonne von Wesmen zu, die aus der Wüste in Richtung Understone-Pass marschierte.

Ihre Entscheidung war sehr einfach. Entweder musste sie die Kommunion hier und jetzt halten und die ganze Nacht draußen vor der Stadt verbringen, um sich zu erholen, oder sie musste in der Abenddämmerung weiterziehen, damit sie im Schutze der Nacht leichter nach Parve eindringen konnte.

Sie wusste, dass sie eigentlich Bericht erstatten sollte, dass die Kontaktaufnahme eigentlich schon überfällig war, doch hier draußen war die Gefahr der Gefangennahme größer als im Westen von Parve, wenn sie sich auf dem Dach eines Nebengebäudes versteckte. Falls sie aber gefangen wurde, bevor sie eine Gelegenheit bekam, diesen unglaublichen Anblick vor ihr zu schildern, dann würde Xetesk wichtige Informationen nicht bekommen.

Sie brauchte nicht lange, um sich zu entscheiden. Lächelnd und den Blick auf das Ziel ihrer Reise gerichtet, wartete sie, bis es völlig dunkel war. Dann überprüfte sie ihre Tarnung und huschte aus der relativen Sicherheit des Waldes in die Torn-Wüste hinaus.

 

»Wie enttäuschend«, sagte Nyer, nachdem Denser ihm erklärt hatte, dass Sols frühere Identität ans Licht gekommen war. »Damit ist klar, dass die Unterdrückung der Erinnerung nicht vollkommen ist.«

»Warum habt Ihr ausgerechnet ihn geschickt, Meister?«

»Es bestand die Notwendigkeit herauszufinden, ob latentes Wissen die Leistungsfähigkeit beeinf lusst.«

Denser hielt inne, seine Gedanken rasten. Er spürte Nyers Gegenwart in seinem Bewusstsein und wollte ruhig bleiben, musste aber feststellen, dass es ihm nicht gelang.

»Ihr habt uns für ein Experiment benutzt?« Er feuerte den Gedanken zornig ab und wusste, dass er Unmut hervorrufen würde. »Ist Euch klar, was Ihr damit angerichtet habt?«

»Beruhigt Euch, Denser«, mahnte Nyer. »Niemandem wurde irgendein Schaden zugefügt. Wir werden den Protektor einfach zurückrufen.«

»Dazu ist es zu spät. Der Rabe verlangt, dass Ihr Sol aus der Leibeigenschaft entlasst.«

»Wirklich?« Nyers Antwort klang belustigt. »Das ist eine interessante Gruppe. Und wie genau sieht die Strafe aus, wenn wir ihrer Bitte nicht Folge leisten?«

»Sie haben gedroht, die Suche aufzugeben.«

»Werden sie ihre Drohung wahrmachen?«

»Ich habe keinen Zweifel daran«, sagte Denser. »Danach würde mich wohl nur noch die dordovanische Magierin Erienne unterstützen.«

»Ihr wisst, dass die Freilassung eines Protektors nach wie vor eine lediglich theoretische Möglichkeit ist?«

»Ja.« Denser schickte ein Gefühl der Gereiztheit zurück. »Aber der Versuch muss unternommen werden, wenn wir bei der Suche nach Dawnthief Fortschritte machen wollen.«

»Bringt Euren Protektor und Eure Freunde her. Aber seid vorsichtig. Im Kolleg wird Verrat geplant von einigen, die Dawnthief für sich selbst haben wollen. Ich will tun, was ich kann, um Sol freizugeben. Vertraut niemandem.«

Ilkar sah Denser an, der reglos im Gras lag, als die Morgendämmerung den Nachthimmel aufbrach. Er hatte gelegentlich eine Bewegung in seinem Gesicht gesehen, als die Kommunion im Gange war, doch man konnte nicht erkennen, wie die Sache verlief.

Hirad trat neben ihn. »Bereit?«, sagte er. Ilkar nickte. Der Unbekannte stand mit verschränkten Armen in der Nähe, das Gesicht wie gewohnt hinter der Maske verborgen. »Werden sie zur Vernunft kommen?«

Ilkar schnaubte. »Vernunft ist nicht unbedingt ein Wort, das man oft hört, wenn es um Xetesk-Meister geht. Wir können nur das Beste hoffen.«

Denser riss die Augen auf. Er atmete ein, schauderte und kam mühsam auf die Beine. Er sah Ilkar und Hirad an.

»Nun?«, drängte Hirad.

Denser schloss die Augen und seufzte. Ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen. Er breitete die Arme weit aus.

»Wir sollten besser die Pferde satteln«, sagte er und schwankte ein wenig dabei.

»Wohin reiten wir?«, fragte Ilkar.

»Nach Xetesk.«