ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL

Also geschah es, dass die Kreaturen mit den schwarzen Herzen, jene, die das Volk auf Ephren versklavt hatten, plötzlich verschwanden. Zahlreich waren jene, die an eine Intervention antiker planetarischer Gottheiten glaubten, und diese Menschen verehrten ihre Götter, man nannte sie Ephreniatiker. Zahlreich waren auch jene, die an ein natürliches Verschwinden glaubten, an die Vergänglichkeit, und jene Menschen hegten die Vorstellung, die Wissenschaft werde alle Geheimisse der Schöpfung erklären. Eine dritte Gruppe hingegen sah in diesem Phänomen ein neues Wunder von Tau Phraïm, und diese Menschen sangen auf den Straßen und priesen ihn.

Und es geschah, dass Tau Phraïm sie hörte. Er durchquerte das Reich der Toten und erschien ihnen in einer der Röhrenwerke der Großen Orgeln. Ihnen erklärte er, dass sie ihm eines Tages in der herrlichen Welt der Großen Indda begegnen würden, sollten sie nach seinen Regeln leben.

Die Neun Evangelien von Ephren
»Taten und Wunder Tau Phraïms«

Der Privatsekretär des Kardinals d’Esgouve tupfte sich nervös die Stirn ab. »Ich habe den Eindruck, dass die Aufständischen die Überhand gewinnen«, sagte der Vikar Grok Auman klagend mit seiner hohen Fistelstimme.

Der Kardinal, der Vikar und die fünf ständigen Missionare hatten sich in das oberste Stockwerk des kreuzianischen Tempels, in Onikis Zimmer geflüchtet. Der Vikar hatte den Körper der jungen Frau mit einem seidenen Betttuch bedeckt. Oniki hatte nicht protestiert, denn ihre Wunden waren fast verheilt. Außerdem war sie dem Mann für diese Geste dankbar, schützte er sie doch vor den lüsternen Blicken der Missionare.

»Wir hätten in den Raum fliehen sollen, wo die Deremats stehen«, sagte einer der Missionare. »Das Dachgeschoss bietet keinerlei Fluchtmöglickeiten.«

»Ihr könnt gehen, wohin Ihr wollt, Bruder Antor!«, zischte der Vikar. »Dann könnt Ihr dem Mob ja erklären, dass Ihr Euch auf Syracusa transferieren lassen wollt!«

»Beruhigt Euch!«, mischte sich Kardinal d’Esgouve ein. Er saß auf einem Stuhl am Fuß des Bettes. »Die Pritiv-Söldner sind uns alle ergeben. Mit Unterstützung der Interlisten gelingt es ihnen hoffentlich, die Lage zu unseren Gunsten zu ändern.«

»Das sind fünfhundert gegen mehrere Tausend. Selbst ihre Kampferfahrung scheint mir gegen diese Überzahl reichlich unzureichend, Eure Eminenz!«, knurrte Grok Auman.

»Dann betet eben zum Kreuz, anstatt zu greinen wie ein altes Weib!«

Seit dem plötzlichen und unerklärlichen Verschwinden der Scaythen von Hyponeros schien der Kardinal sein Denkvermögen wiedererlangt zu haben und zum großen Leidwesen seines Sekretärs ebenfalls seine Spottlust, deren Ziel er oft wurde.

»Ich fürchte, dass die Kraft meines Gebets ebenso unzureichend ist«, murmelte der Vikar. »Und ich glaube, dass die Aufständischen von dem Verschwinden der Scaythen vorher gewusst haben.«

»Das ist absurd!«, rief der Kardinal. »Niemand konnte das vorhersehen. Die Scaythen sind keine menschlichen Wesen. Vielleicht hatten sie einfach ihre Existenz beendet. Ihre Zeit war abgelaufen.«

Die Koinzidenz jedoch war beunruhigend: Die Aufständischen hatten ihre Offensive zu dem Zeitpunkt begonnen, als die Scaythen verschwanden.

Das blaue Licht Xati Mus fiel in breiten Bündeln durch die noch intakten Röhrenwerke der Großen Orgeln. Tausende mit Harpunen, Gartengeräten oder Kochwerkzeugen bewaffnete Männer und Frauen (weil der Korallenschutzschild so fragil war, hatte immer Waffenverbot auf Ephren geherrscht) waren aus ihren Häusern geströmt und zum Tempel gelaufen.

Grok Auman erleichterte gerade sitzend seine Blase, als er den Tumult hörte. Er wusste sofort, was das bedeutete, und hatte sich schnell wieder angezogen, wobei er den unpraktischen Colancor verfluchte und den Zwang, wie eine Frau urinieren zu müssen.

Ein paar Stunden zuvor hatte ein alter Pülonier namens Cal Pralett um eine Audienz bei Xaphox gebeten, um den Großinquisitor zu informieren, dass der Captain seines Schiffs, ein gewisser Saül Harnen, Tau Phraïm, den Sohn von Oniki Kay, während einer Reparaturfahrt gefunden habe. Der Scaythe hatte einen Keim der Auslöschung in das Gehirn des alten Seemanns implantiert – er konnte sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal daran, zum Tempel gegangen zu sein –, hatte dann den Captain Saül Harnen lokalisiert, einige interessante Informationen aus seinem Gehirn gelesen und eine Kohorte Pritiv-Söldner zu seiner Adresse geschickt.

Anschließend hatte er den Privatsekretär des Kardinals rufen lassen und ihm die Lage geschildert. Beide hatten daraufhin beschlossen, eine zweite Kohorte Söldner in Begleitung von zwei Auslöschern zum Kloster der Thutalinen zu schicken.

Nachdem sich Grok Auman wieder angekleidet hatte, war er in Xaphox’ Büro gelaufen, hatte dort aber nur die wie versteinert dasitzenden Missionare angetroffen.

»Die … die Scaythen sind verschwunden«, hatte einer von ihnen gestammelt.

»Dann sucht nach ihnen!«, hatte der Vikar befohlen. »Die Rebellen greifen früher als erwartet an!«

»Sie sind verschwunden«, hatte der Missionar wiederholt.

Erst in dem Moment sah er die roten, weißen und schwarzen Kapuzenmäntel auf dem Parkett. Ungläubig hatte er einen genommen und geschüttelt.

»Verschwunden …«, hatte er ungläubig gemurmelt.

Sofort waren alle Söldner und Interlisten in Alarmbereitschaft versetzt worden. Ganze Abteilungen wurden vor dem Tempel postiert, um eine Erstürmung zu verhindern. Ein blutiger Kampf war entbrannt, der auf beiden Seiten viele Opfer gefordert hatte.

Schließlich war den Vertretern der Geistlichkeit nichts anderes übriggeblieben, als ins Dachgeschoss zu fliehen. Für Onikis Zimmer hatten sie sich entschieden, weil die ehemalige Thutalin ihnen – sollte es zum Schlimmsten kommen – als Geisel dienen konnte. Vorher hatte sich der Vikar noch schnell mit seinem kleinen Wellentöter bewaffnet, den er immer bei sich trug.

Unter ihnen tobte der Kampf gnadenlos weiter. Wie er ausgehen würde, wussten sie nicht.

»Ich frage mich, ob es den Scaythen gelungen ist, das zellulare Erkennungssystem des Klosters zu neutralisieren, ehe sie … ehe sich ihr Leben dem Ende zuneigte«, sagte Grok Auman.

»Warum sollten sie das tun?«, fragte der Kardinal

»Damit sich die Söldner den Sohn dieser Frau greifen können …«

Oniki richtete sich im Bett auf und starrte den Vikar besorgt an.

»Ihr Sohn ist also im Kloster der Thutalinen?«, fragte der Kardinal.

»Er wurde von der Mannschaft eines Schiffs aufgegriffen. Einer der Seeleute hat uns informiert …«

»Hat Euch informiert, Herr Privatsekretär?«, sagte der Kardinal wütend, jegliche psychische Selbstkontrolle außer Acht lassend. »Und warum wurde ich, der Gouverneur, nicht informiert? Wer bin ich denn auf diesem Planeten?«

»Wegen der Ereignisse fand ich keine Zeit dazu«, log Grok Auman.

Schweigen. Ein lastendes Schweigen. Dann eine sanfte Stimme: »Geht es ihm gut?«

Der Vikar sah die junge Frau böse an. »Das weiß ich nicht. Und es ist mir auch völlig egal! Beten Sie zu Ihren Göttern, falls Sie welche haben, dass er den Söldnern nicht in die Hände gefallen ist!«

»Hütet Eure Zunge, Eunuch!«, wies ihn der Kardinal zurecht. »Ihr sprecht mit einer Mutter!«

Grok Auman griff in die Tasche seines Chorhemds, packte seine Waffe und zielte damit auf den Kardinal.

»Wenn Ihr mich noch ein einziges Mal als Eunuch beschimpft, Eminenz, blase ich Euch den Schädel weg!«

»Ihr seid verrückt geworden, Grok Auman!«, konterte d’Esgouve. »Wie könnt Ihr es wagen, Euren Vorgesetzten, einen Kardinal zu bedrohen? Ist Euch bewusst, was Ihr riskiert?«

»Die Scaythen können das nicht mehr bezeugen!«

Der Kardinal deutete auf die Missionare. »Diese Männer schon«, sagte er und sah sofort an den Mienen dieser Eiferer, dass sie feige waren und ihn kaum unterstützen würden.

»Es gibt keine Anzeichen, dass die Scaythen auf anderen Planeten ebenfalls verschwunden sind«, fügte er schnell hinzu. Denn die auf ihn gerichtete Waffe verunsicherte ihn. »Vielleicht wurden sie die Opfer eines Virus, der nur auf Ephren grassiert.«

»Wiegt Euch nur weiter in Illusionen!«, höhnte Grok Auman. »Das ist doch blanker Unsinn! Habt Ihr je einen kranken Scaythen gesehen? Ich vermute, dass alle Scaythen auf höheren Befehl aus einem ganz bestimmten Grund zurückgerufen wurden. Und diese Taktik lässt mich an den spontanen Rückzug einer gesamten Armee denken.«

»Ihr ändert Eure Meinung, wie Ihr Euer Chorhemd wechselt. Noch vorhin habt Ihr behauptet, die Scaythen seien von den Ephreniern vernichtet worden.«

»Eins ist jedenfalls sicher: Da sie unserer Kirche nicht mehr dienen, haben sie uns in ziemliche Schwierigkeiten gebracht. In verfluchte Schwierigkeiten, müsste ich sagen. Wir können nicht einmal Unterstützung anfordern.«

»Selbst wenn wir das könnten, es würde uns nichts nützen. Schon seit Stunden antwortet der Bischöfliche Palast in Venicia nicht mehr.«

Gedankenverloren kratzte sich Grok Auman mit dem Lauf seiner Waffe am Kinn.

Der Kardinal ergriff sofort die Gelegenheit, stand auf und stellte sich zwischen zwei Missionare, die ihn wütend ansahen.

»Ich möchte mir nicht ausmalen, was die Rebellen mit uns machen, sollten wir ihnen in die Hände fallen«, sagte der Vikar leise.

Dann ging er zum Bett und richtete die Waffe auf Oniki. »Sollten sie hier eindringen, erschieße ich erst dich und dann mich.«

Oniki sah ihn unbewegt an. Sie war sich sicher, dass ihr Prinz sie bald befreien würde. Die Drohungen dieses schwarz gekleideten Mannes ließen sie kalt. Er war einer jener Individuen, das die geflügelten Bestien zu den Großen Orgeln geschickt hatte. Er hatte die Korallenschlangen vernichtet. Und jetzt zitterte er vor Angst vor dem gerechten Zorn der Ephrenier.

Der Kampflärm wurde immer lauter.

»Wenn sie kommen, erschieße ich dich«, wiederholte der Vikar.

 

Im Kloster der Thutalinen herrschte helle Aufregung.

Nachdem es den Pritiv-Söldnern mithilfe der beiden Scaythen gelungen war, das Sicherheitssystem der Pforte zu deaktivieren, hatten sie unter den Bewohnerinnen ein wahres Blutbad angerichtet. Doch die Matrionen, von den Schreien ihrer sterbenden Schwestern alarmiert, hatten sofort den Ernst der Lage erkannt und sich mit Onikis Sohn im Großen Saal eingeschlossen. Die Flügeltür aus Optalumal hielt im Prinzip desintegrierenden Strahlen stand.

Als sie keine weiteren Lebenden mehr vorfanden, versammelten sich die Söldner vor dieser Tür und beschossen sie mit einer Strahlenkanone, aber die Legierung hatte dem Beschuss widerstanden. Zuerst jedenfalls, denn sie bekam Risse.

Ein Söldner lief zu dem schwarz maskierten Offizier, der hinter der Kanone stand, und rief: »Die Scaythen sind fort, Ovate!«

»Sie haben ihre Arbeit getan, wir brauchen sie nicht mehr.«

»Nur ihre Kapuzenmäntel sind übrig geblieben«, sagte der Mann eindringlich. »Es ist, als hätten sie sich … sie sich aufgelöst.«

»Darum kümmern wir uns später. Wir brauchen die Scaythen nicht, um uns diesen Jungen zu schnappen.«

»Noch etwas, Ovate. Koralion brennt. Die Ephrenier proben den Aufstand und belagern zu Tausenden den Tempel.«

Der Pritiv-Söldner warf einen wütenden Blick auf die Optalumaltür.

»Diese verdammten Matrionen werden es noch bitter bereuen, uns Widerstand geleistet zu haben!«

 

Nur das Knistern der desintegrierenden Strahlen durchbrach das ängstlich angespannte Schweigen. Mit Entsetzen sahen die Matrionen, wie der dunkle Fleck auf einem Flügel der Tür immer größer wurde. Die Frauen hatten sich dicht gedrängt um die Älteste, Muremi, und Onikis Sohn versammelt. Da der Angriff auf ihr Kloster so plötzlich erfolgt war, trugen alle ihr graublaues Arbeitsgewand. Sie hatten die Schmerzens- und Todesschreie ihrer Mitschwestern gehört und wussten, welches Grauen sie draußen erwartete, sollten sie jemals diesen Raum lebend verlassen.

Und sie fragten sich, wie die Söldner erfahren hatten, dass sich Onikis Sohn bei ihnen aufhielt, und auf welche Weise diese Mörder in ihr Kloster hatten eindringen können, da das Sicherheitssystem bisher als unüberwindbar gegolten hatte.

Schon nach kurzer Zeit hatten die Matrionen den kleinen Jungen ihrer geächteten Mitschwester ins Herz geschlossen. Wie kleine Mädchen hatten sie gestritten, wer von ihnen ihn mit in ihre Zelle nehmen dürfe. Als sie die Älteste baten, den Streit zu schlichten, hatte Muremi das Problem gelöst, indem sie den Jungen zu sich nahm.

Als die Pritiv-Söldner dann das Kloster stürmten, waren sie alle zur Zelle ihrer Oberin gerannt, um das Kind in Sicherheit zu bringen. Vielleicht wollten sie auch auf diese Weise um Verzeihung für ihr grausames Verhalten Oniki gegenüber bitten. Jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, merkten sie, dass sie ihre strikten Regeln überdenken und flexibler werden mussten.

Die Invasion des Planeten durch die imperialen Streitkräfte und die Kreuzianer, das Ausrotten der Korallenschlangen, die Zerstörung eines Großteils der Orgelwerke, dies alles hatte das natürliche Gleichgewicht erschüttert, und selbst wenn die Aufständischen siegten – die Schwestern wussen noch nichts von der Belagerung –, würde das Leben auf Ephren nie wieder wie früher sein. Die Bewohner des Planeten mussten zu neuen Lebensformen finden, ein neues Gleichgewicht herstellen. Deshalb wollten sie aktiv an dieser Aufgabe beteiligt werden, ohne im Moment jedoch zu wissen, welche Rolle ihnen dabei zufallen würde.

Jetzt bekam die Tür Risse, und grüne Strahlen drangen durch die schmalen Spalten.

»Mein Gott, wir sind verloren!«, rief Gomahi und schluchzte.

Muremi sah ihre Mitschwester streng an. »Solange wir noch einen Funken Leben in uns haben, bewahren wir unseren Stolz. Und wir verlieren nicht die Hoffnung!«

In diesem Moment stieß der Junge einen schrillen Pfiff aus. Er entschlüpfte den Armen der Ältesten und lief in eine Ecke des Saals.

Dort stand ein mit Jacke und Hose aus Rohleinen bekleideter Mann. Er ähnelte Onikis Sohn auf frappierende Weise: dasselbe schwarze gelockte Haar, dieselben dunklen strahlenden Augen, derselbe dunkle Teint.

Die Matrionen begriffen sofort, dass es dieser Mann war, der ihre Mitschwester vor ein paar Jahren zur Frau gemacht hatte. Sie waren derart verblüfft, dass sie sich nicht einmal fragten, wie dieser Mann ihr Refugium betreten haben könnte.

Er hob den Jungen hoch und drückte ihn an sich. Ein Leuchten ging von ihm aus, eine übernatürliche Energie. Schimmernde Tränen liefen über seine Wangen. Als die Matrionen das sahen, hätten sie am liebsten auch geweint. Noch erstaunter waren sie, als der Junge zum ersten Mal sprach.

»Papa«, sagte er mit heller, klarer Stimme, doch sie klang wie Donnerhall.

Alle vergaßen das Knistern des tödlichen Strahls.

»Die Söldner wollen Euren Sohn rauben«, sagte Muremi pragmatisch. Sie hatte sich als Erste von dem Schock erholt.

Shari stellte Tau Phraïm wieder auf die Füße.

»Ich danke Euch, dass Ihr ihn beschützt habt«, sagte er. »Umso mehr, weil er die Frucht einer verbotenen Liebe ist …«

»Wenn man ihn nur ansieht, weiß man, dass dieser Verstoß gegen die Ordensregeln gerechtfertigt war«, entgegnete Muremi. »Doch darüber können wir später reden. In ein paar Minuten werden etwa zwanzig Pritiv-Söldner in diesen Raum stürmen. Die Tür gibt gleich nach.«

Shari warf einen Blick auf die Tür und erfasste den bereits angerichteten Schaden. Tau Phraïm und er hätten sich sofort in Onikis Krankenzimmer im Tempel begeben können, doch er durfte diese Frauen nicht ihrem Schicksal überlassen. Ehe er sich auf Ephren transferierte, hatte er die Inddikischen Annalen besucht, und diese hatten ihn in den Tempel, auf die Straßen Koralions und in das Kloster gesandt. Also wusste er, was geschah. Und er wusste ebenfalls, dass er mit Oniki und Tau Phraïm auf seinen Gedanken reisen könne, wenn er beide an der Hand hielte, obwohl sie das Antra noch nicht beherrschten. Denn sie bildeten eine Entität, eine unzertrennbare Einheit.

Nach kurzem Überlegen hatte er beschlossen, zuerst im Kloster zu intervenieren, weil die Lage dort am bedrohlichsten war und er die Hoffnung hatte, der Vikar in Onikis Krankenzimmer werde seine Drohung nicht in die Tat umsetzen.

Jetzt griff er nach dem Wellentöter, den Jek ihm vorsorglich mitgegeben hatte, und entsicherte ihn, als er den Lauf auf die Tür richtete.

»Bleiben Sie nicht in der Mitte des Raums!«, befahl er den Matrionen. »Verstecken Sie sich hinter den Bänken!«

Die Frauen gehorchten. Schnell und leise huschten sie die Bankreihen entlang und legten sich zwischen die Sitze auf den Boden.

Muremi wollte den Jungen an die Hand nehmen, doch Tau Phraïm klammerte sich an das Bein seines Vaters.

»Euer Sohn will mich nicht begleiten«, sagte die Älteste mit einem ängstlichen Blick zur Tür.

Schon war der Spalt so groß geworden, dass man die grauen Gestalten der Söldner hinter der Tür sehen konnte.

»Versteckt Euch«, entgegnete Shari. »Er bleibt bei mir.«

Muremi gehorchte ebenfalls, wenn auch widerwillig.

Plötzlich spürte Shari, wie nie gekannte Kräfte in ihm erwachten. Er hatte das Gefühl, als würde er seinen Körper verlassen und zu einem anderen Wesen werden – zu einer Riesenschlange, die mit ihrem starken muskulösen Körper durch die Röhren des Korallenschilds kriecht. Er sah, hörte und empfand wie eine Schlange.

Als er den Kopf senkte, sah er, dass Tau Phraïm ihn anlächelte. Sein Sohn, der drei Jahre seines Lebens in den Großen Orgeln gelebt hatte, verlieh ihm nun die Kraft, die Geschmeidigkeit und die Schnelligkeit der riesigen Reptile. Er öffnete den Mund, seine Zunge schnellte züngelnd hervor, und er stieß ein zischendes Pfeifen aus.

Die Strahlenkanone hatte ihr Werk vollendet. Mit ohrenbetäubendem Lärm gaben die beiden Flügel der Tür nach, und drei Pritiv-Söldner stürmten in den Raum. Die todbringenden Wurfscheiben funkelten in ihren ausgestreckten Armen.

Mit Gegenwehr hatten sie nicht gerechnet, als sie von Lichtstrahlen in die Brust oder die Kehle getroffen wurden. Reflexartig schoss einer von ihnen seine Wurfscheibe auf den in der Mitte des Saals stehenden Mann ab, ehe er sterbend zusammenbrach. Doch die Scheibe verfehlte ihr Ziel und bohrte sich tief in die mit Holz verkleidete Wand.

»Zurück!«, rief einer der Söldner. »Da drin ist ein bewaffneter Mann!«

Shari – oder das Wesen der Schlange in ihm – reagierte blitzschnell und nutzte den Moment der Verwirrung bei seinen Gegnern aus. Er lief zu der zerstörten Tür, mit Bewegungen, die nichts Menschliches mehr hatten. Die Söldner schienen sich, gemessen an ihm, in Zeitlupe zu bewegen; er war vier- oder fünfmal schneller als sie, wich allen Wurfscheiben aus, sogar wenn mehrere gleichzeitig auf ihn abgeschossen wurden. Seine jetzt hypersensiblen Sinne nahmen Gerüche wahr: verbranntes Fleisch, Angst und Blut.

In der Tür stehend streckte er zwei weißgraue Schatten nieder und glitt in den Vorraum.

Er hörte das Gleiten der Wurfscheiben auf ihren Schienen, schätzte jede Situation in Sekundenbruchteilen ein, kannte die Position seiner Gegner: zwei Männer hinter der Desintegrationskanone, zwei zu seiner Linken an der Wand, die schwarze Gestalt des Ovaten zu seiner Rechten, eine Gruppe grauer Schatten etwas weiter entfernt, vor der Tür zum Vestibül.

Unentwegt war ein Sirren zu hören. Trotzdem erkannte er, dass nicht alle Geschosse ihm galten. Ein paar wurden auf Tau Phraïm abgeschossen, der in der Türöffnung stand.

 

Dumpfe Schläge ließen die Tür erzittern.

Der Vikar setzte den Lauf des Wellentöters Oniki an die Schläfe.

»Steckt die Waffe ein!«, befahl Kardinal d’Esgouve. »Wir müssen kapitulieren. Es ist bereits genug Blut geflossen.«

»Wenn Ihr diese Tür öffnet, blase ich Euch das Hirn weg!«, schrie Grok Auman.

»Ihr gewinnt nur etwas Zeit. Das ändert nichts an unserer Niederlage. Macht Euch bereit, als ein würdiger Streiter für den Glauben vor das Kreuz zu treten«, sagte der Kardinal.

»Ich trete vor das Kreuz, wann es mir passt!«, schrie der Vikar. »Und das so spät wie möglich! Diese kleine Hure hier wird mein Schutzschild sein. Die da draußen wollen sie befreien und werden sie nicht töten.«

»Euer Herz ist ebenso verdorben und stinkt wie Euer Hintern, Grok Auman!«

»Mein Hintern ist jungfräulich, Eminenz. Doch Eure Sprache ist ziemlich vulgär.«

Noch bot die Tür aus massivem Hartholz den Stößen des Rammbocks Widerstand, aber die Scharniere gaben bereits nach.

Der Vikar packte Oniki am Handgelenk und zerrte sie brutal aus dem Bett. Es war das erste Mal, dass sie seit ihrem Sturz vom Korallenschild aufstand. Ihre Beine trugen sie kaum. Grok Auman erlaubte ihr, sich in das Betttuch zu hüllen, stellte sich hinter sie, umfasste sie mit dem linken Arm und presste die Waffe an ihre Wange.

»Ich befehle Euch, diese Frau loszulassen!«, sagte der Kardinal.

»Und wie wollt Ihr mich dazu zwingen, Eminenz? Mit Gewalt?«

»Im Namen des Kreuzes.«

»Lasst das Kreuz in Frieden ruhen! Es ist bereits seit fünftausend Jahren tot«, entgegnete der Vikar und lachte höhnisch.

Der Körperkontakt mit dem Kirchenmann ekelte Oniki derart, dass sie zitterte.

Sie hatte das Gefühl, seine schwarze Seele würde sie beschmutzen.

Mit einem Krachen wurde die Tür aus den Angeln gerissen. Nicht auf das plötzliche Nachgeben vorbereitet, stürzte etwa ein Dutzend Ephrenier ins Zimmer und fielen zu Boden. Sie standen schnell wieder auf und schwangen ihre improvisierten Waffen.

Als sie das seltsame Paar sahen – den Vikar und die ehemalige Thutalin –, versteinerten sich ihre Mienen.

»Das ist ein Wellentöter!«, schrie Grok Auman. »Nur eine falsche Bewegung, und ich blase eurer lieben Oniki das Hirn weg!«

Die Ephrenier warfen sich fragende Blicke zu.

»Gebt uns Oniki, und wir garantieren Euch freien Abzug«, sagte einer von ihnen, ein kräftiger Mann in der Uniform eines Captains.

Ein hässliches Grinsen breitete sich auf Grok Aumans bleichem Gesicht aus. »Halten Sie mich für einen Idioten, Captain? Sollte ich auf Ihren Vorschlag eingehen, töten Sie mich, sobald ich diesen Raum verlassen habe.«

»Ihr habt keine andere Wahl, Vikar. Eure Scaythen sind nicht mehr da, um Euch zu beschützen.«

»Haben Sie etwas mit deren Verschwinden zu tun?«, fragte der Kardinal.

»Dass sie verschwanden, hat uns gefreut. Aber wir haben nichts damit zu tun, Eminenz. Das ist reiner Zufall. Wir hatten geplant, sie mit Flüssigschaum zu besprühen, aber zu unserer Überraschung trafen wir nicht einen Einzigen im Tempel an.«

»Warum sind Sie früher als geplant zum Angriff übergegangen?«

»Einer meiner Männer kam mir verdächtig vor, Cal Pralett. Wir haben ihn beschattet und gesehen, dass er aus dem Tempel kam. Deshalb beschlossen wir, früher als geplant anzugreifen. Ich bin Saül Harnen, und wir haben die Söldner, die Ihr mir geschickt habt, mit allen ihnen gebührenden Ehren empfangen. Ihre gekreuzigten Körper zieren jetzt die Tore der Lagerhallen am Hafen. Und nun, Vikar, lasst diese Frau los!«

Saül Harnen legte die Harpune an und zielte auf Grok Aumans Kopf.

Oniki spürte, dass der Griff des Vikars fester wurde.

»Ich gebe Ihnen fünf Sekunden, dann erschieße ich die Frau. Weg mit Ihrer Waffe! Und raus hier! Alle!«

Saül Harnen senkte seine Harpune und bedeutete seinen Männern, der Aufforderung des Vikars zu gehorchen.

Die Männer gingen, voller Wut im Bauch.

Grok Auman grinste zufrieden und stieß Oniki sein Knie in den Rücken, um sie zum Gehen zu bewegen.

»Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen aus dem Tempel verschwinden. Auch aus dem Keller!«

»Wer garantiert mir, dass Ihr diese Frau nicht tötet, wenn Ihr Euer Ziel erreicht habt, Vikar?«, fragte der Captain, ehe er ging.

»Mein Wort muss dir genügen, Paritole! Nun, Eminenz. Ich habe den Weg freigemacht. Begleitet Ihr mich?«

»Natürlich«, antwortete der Kardinal.

Völlig unerwartet stürzte er sich wie ein Tigerbär auf seinen Sekretär, packte den Arm mit der Waffe und drehte ihn um. Ein Schuss löste sich, durchbohrte die Decke und hinterließ ein großes, schwarzes, rauchendes Loch. Überrascht hatte Grok Auman seinen Griff gelockert. Oniki ging sofort in die Knie und kroch unter das Bett.

»Fahr mit mir zur Hölle, Grok Auman!«, rief der Kardinal.

Miteinander kämpfend fielen beide Männer aufs Bett. Der Vikar presste den Lauf seiner Waffe unter das Kinn seines Gegners und drückte ab. Wütend stieß er dann den Toten vom Bett und suchte mit Blicken nach seiner Geisel. An der Reaktion der völlig erstarrt dastehenden Missionare begriff er, dass sie sich unter das Bett geflüchtet hatte.

Als er sich aufrichtete, wurde er von dem Pfeil einer Harpune im Hals getroffen. Er ließ seine Waffe fallen, packte den Pfeil mit beiden Händen und versuchte, ihn herauszuzerren. Sein Atem ging pfeifend, seine Augen verschleierten sich. Er starb.

Saül Harnen half Oniki auf. Die Ephrenier drängten sich ins Zimmer. Überall waren Freudenrufe zu hören. Nur die Missionare standen noch immer wie versteinert, dicht an eine Wand gedrängt.

»Ihr seid frei, Dame Oniki«, sagte der Captain lächelnd.

Als er sah, wie traurig die junge Frau war, wurde er sofort wieder ernst. Mit einer Geste bedeutete er seinen Leuten zu schweigen.

»Ich habe gehört, dass die Pritiv-Söldner das Kloster angegriffen haben«, sagte sie leise.

»Das können sie nicht. Das Sicherheitssystem ist …«

»Sie wurden von Auslöscher-Scaythen begleitet, um es funktionsuntüchtig zu machen.«

»Hoffentlich haben die Scaythen sich rechtzeitig in Luft aufgelöst«, sagte Saül Harnen. Dann drehte er sich zu seinen Männern um, schwang seine Harpune und rief: »Zum Kloster!«

»Zum Kloster!«, antworteten ihm hundert Ephrenier im Chor.

 

Tau Phraïm wich den sirrenden Wurfscheiben mit unübertroffener Geschicklichkeit aus. Er beherrschte die Kunst der reptilhaften Geschmeidigkeit viel besser als sein Vater. Also brauchte sich Shari um seinen Sohn keine Sorgen zu machen.

Inzwischen hatte der Mahdi die Söldner bis auf vier getötet. Die Männer traten den Rückzug an. Sie hatten begriffen, dass sie nicht gegen gewöhnliche Sterbliche kämpften, sondern es mit außergewöhnlichen, ja unbesiegbaren Gegnern zu tun hatten.

Sie rannten den Flur entlang, durchquerten den Garten mit den vielen toten Thutalinen und flohen aus dem Kloster.

Shari verfolgte sie nicht. Traurig ließ er den Blick über die Opfer dieses unsinnigen Gemetzels schweifen, steckte seine Waffe ein, nahm Tau Phraïm an die Hand und kehrte in den Großen Saal zurück, wo sich die Matrionen um ihre Älteste versammelt hatten.

»Die Gefahr ist vorüber«, verkündete er. »Ihr könnt den Raum verlassen.«

»Wie viele unserer Schwestern …« Muremi versagte die Stimme, sie brach in Tränen aus.

Tau Phraïm ließ die Hand seines Vaters los, ging zu ihr und umschlang ihre Beine. Die Älteste beugte sich zu dem Jungen hinunter und streichelte sein Haar.

In diesem Augenblick war von draußen Lärm zu hören. Alle eilten durch den Garten und hinaus auf die abschüssige Straße, die zum Hafen von Koralion führte. Ihnen kamen die Ephrenier entgegen, die zum Kloster wollten.

Eine bewaffnete Gruppe Männer hatte sich von ihnen getrennt und verfolgte die in Richtung Meer flüchtenden Söldner. Sie merkten nicht, dass sie in der Falle saßen und ihr Tod nur noch eine Frage der Zeit sein würde.

Shari erkannte die in das weiße Seidenlaken gehüllte Gestalt sofort.

Er hob Tau Phraïm hoch, setzte ihn auf seine Schultern und lief auf Oniki zu. Die Matrionen blieben zurück, und auch die Ephrenier blieben stehen. Alle wussten, dass Oniki allein auf ihren Prinzen zugehen wollte.

Als beide einander näher kamen, gingen sie immer langsamer. Sie kosteten den Glücksmoment aus, auf den sie drei Jahre gewartet hatten. Als sie etwa einen Meter voneinander entfernt waren, blieben sie stehen und sahen sich schweigend an.

Shari fand Oniki noch schöner, trotz der feinen Narben in ihrem Gesicht. Er hatte das Bild vor Augen, als sie aus dem Dampfbad gestiegen war … Noch immer spiegelte sich die Schönheit ihrer Seele in ihrem Gesicht, auch wenn diese Schönheit jetzt von einem neuen Ernst geprägt war. Er liebte sie, oh, er liebte sie mit ungeheurer Kraft.

»Mein Prinz«, sagte sie leise, von ihren Gefühlen überwältigt. »Shari …«

Der Mahdi stellte seinen Sohn auf den Boden, trat auf sie zu und nahm sie sanft in die Arme.

 

Nachdem die Ephrenier die Toten bestattet hatten, bereiteten sie ein großes Fest vor: um ihre zurückgewonnene Freiheit zu feiern und auch die Vermählung von Shari und Oniki.

Flaggen wurden an allen Häusern der Stadt gehisst, und Oniki, der Mahdi und ihr Sohn in einem Festzug auf dem Prunkwagen durch die Straßen von Koralion gefahren. Oniki trug das traditionelle ephrenische Gewand: eine weiße, mit Perlen des Ozeans bestickte Robe, Shari schmückte die Weste eines Ehrenbürgers, und Tau Phraïm hatte einen Anzug aus Wolle an und Schuhe aus Schildpatt, in denen er sich sichtlich unwohl fühlte. Während des Umzugs streuten die begeisterten Menschen Rosenblüten auf ihren Wagen …

Die Matrionen hatten beschlossen, die vorgeschriebene Trauerzeit nicht einzuhalten. Nach der Bestattung der Thutalinen galt es vordringlich, den Reinigungsdienst der Orgelwerke zu reorganisieren. Denn die himmlischen Flechten begannen bereits die Kleinen Orgeln zu verstopfen. Sollten auf Ephren nicht für immer Kälte und Dunkelheit herrschen, mussten alle noch lebenden Reinigerinnen unverzüglich mit der Arbeit beginnen.

Als sich der Begeisterungssturm auf der Straße gelegt hatte, hörte Oniki in der Ferne den Gesang ihrer ehemaligen Schwestern, und sie sehnte sich für einen Moment nach dem Gefühl der Freiheit zurück, das sie während ihrer Kletterpartien im Korallenschild empfand.

Die Pülon-Gilde hatte den Neuvermählten ihr schönstes Gebäude, ein Haus am Hafen, zur Verfügung gestellt. Es war umgebaut worden. Im Erdgeschoss gab es einen Bankettsaal, und darüber lagen die Wohnräume.

Der Orden der Thutalinen wurde während des Banketts nur von der Ältesten, Muremi, repräsentiert, sowohl aus politischen als auch aus praktischen Gründen.

Da der Ältestenrat mit den Kreuzianern paktiert hatte, war Ephren momentan ohne Regierung. Es musste ein neuer Rat gewählt werden.

Also nahm Muremi während des Festmahls wie selbstverständlich inmitten der Patrionen des Pülons Platz. Sie bat die Männer, mit den Reparaturarbeiten an den Orgelwerken fortzufahren und darüber nachzudenken, ob die neue Regierung nicht aus drei Parteien bestehen solle: den Patrionen, den Matrionen und den von der Bevölkerung gewählten Stadtältesten.

»Das ökologische Gleichgewicht Ephrens hängt fast ausschließlich von unseren beiden Institutionen ab«, argumentierte sie. »Die böse Geschichte mit diesen barbarischen Schlangenjägern hat uns gezeigt, dass wir unser Augenmerk vor allem darauf richten müssen, was mit dem Korallenschild passiert.«

»Fürchten Sie nicht, dass unsere Arbeit dann größere politische Implikationen zur Folge hätte?«, wandte einer der Patrionen ein.

»Gerade an politischer Nichteinmischung hat sie doch bisher gelitten«, entgegnete Muremi. »Und die Thutalinen haben einen viel zu hohen Preis dafür bezahlen müssen. So dürfen die Dinge nicht bleiben.«

Noch ehe das Bankett zu Ende war, ging sie, gebeugt von Sorgen und dem Alter, doch nicht, ohne sich von dem Brautpaar und Tau Phraïm zu verabschieden.

 

Oniki und Shari liebten sich lange und mit unendlicher Zärtlichkeit.

»Bei Tagesanbruch reisen wir ab«, flüsterte Shari.

»Wie denn?«

»Du reist auf meinen Gedanken. Wir drei werden von den Menschen gebraucht. Wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben, können wir auf der Insel Pzalion leben.«

»Ich gehe mit dir, wohin du willst.«

»Meine Wünsche sind die deinen. Du brauchst die Korallen, und ich brauche dich.«

Sie küssten sich.