DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL

Zu den Waffen

 

 

Wolfshöhle

Castel Lup

Sâncraiu

Rumänien

 

An alle Soldaten der Longinus-Legion, alle Pauperes commilitones Christi Templique Solomonici, die armen Soldaten von Christus und dem Tempel des Salomon, Ritter des Ordo Novi Templi, Kämpfer der Pfeilkreuzlerpartei, der Vaterländischen Front, alle Götter und Dämonen des neuen Reiches, Illuminati des Neuen Tages, arische Vorkämpfer einer neuen Moral, alle, die ihr euch mit Herz und Seele dafür einsetzt, den Tag der Gerechtigkeit, die Neue Ordnung, den Endsieg zu erringen:

 

Adolf Hitler hatte recht. Er hatte recht, was die Kommunisten betrifft, die Homosexuellen, die Zigeuner, die linken Intellektuellen, die sogenannten Schriftsteller, Dichter, Maler und Jazzmusiker. Aber was sehen wir heute um uns herum? Rechte für Homosexuelle, Rechte für Frauen, als ob sie Männer wären, Rechte für Intellektuelle, Rechte für »Künstler«. Das ist das Ergebnis der Angriffe von Briten, Amerikanern und Sowjets während des Weltkrieges auf das Reich. Überall Unzucht, Korruption und tödliche Krankheiten, die Huren, Schwule und Vergewaltiger verbreiten. Wir erleben den Aufstieg Russlands, das Gespenst des kommunistischen Chinas, die neureichen arabischen Staaten, die Arroganz Israels.

Vor allem hatte Hitler recht, was die Juden betrifft. Von allen Rassen sind sie die perfideste, von allen Völkern das korrupteste, von allen Nationen sind sie am meisten von Lüge, Verschwörung und Doppelspiel zerfressen. Über sie lesen wir in Mein Kampf und in Den Protokollen der Weisen von Zion, wo ihre Ränke, ihre Gerissenheit und ihre teuflischen Verschwörungen enthüllt werden. Gibt es einen Krieg, den sie nicht provoziert, eine Rebellion, die sie nicht angezettelt haben? Gibt es eine Verschwörung, die sie nicht ausgeheckt, einen Mörder, den sie nicht bewaffnet, einen Brunnen, den sie nicht vergiftet, und ein Kind, dessen Blut sie nicht vergossen hätten, um daraus Matze für das Passah-Fest zu machen?

Hitler hatte recht, was die Juden betrifft, aber seine Feinde haben ihn im Krieg geschlagen und ihm alle Macht genommen. Er hat sechs Millionen dieser Teufel vernichtet, aber er lebte nicht lange genug, um diese Aufgabe zu vollenden.

Sie ist jetzt uns zugefallen. Das wird unser erster Erfolg sein. Was den Arabern in über sechzig Jahren nicht gelungen ist, werden wir in Minuten erledigen. Zweifelt ihr daran? Könnt ihr daran zweifeln? Wenn ja, dann seid ihr nicht meine Freunde, sondern Verräter an unserer gemeinsamen Sache.

Warum erhebe ich diesen Anspruch? Weil ich ein Prophet bin? Das habe ich nie behauptet. Weil Gott mir besondere Einsicht geschenkt hat? Das glaube ich nicht. Weil ein Engel gekommen ist und es mir ins Ohr geflüstert hat? Solche Anwandlungen habe ich nicht.

Ich erkläre es heute, weil große Dinge geschehen sind und uns noch größere erwarten. Ich habe die Lanze des Longinus in meinem Besitz. Keine Fälschung. Kein Produkt des Mittelalters. Die echte Reliquie. Dazu den Gral, den Christi Lippen berührt haben. Ich besitze die Dornenkrone. Den Titulus. Die Nägel.

Aber das ist noch nicht alles. Einer meiner Vertrauten ist gerade aus England zurückgekehrt, wo er ein Heft gefunden hat, das Angaben über den Ort enthält, wo Christus begraben ist und wo seine Gebeine bis zum heutigen Tage liegen.

Es wird Zeit, dass wir uns zur Tat rüsten. Die Führer, die sich in der Wolfshöhle versammelt haben, kehren jetzt zu euch zurück, um Vorkehrungen für Phase Eins zu treffen. Einer wird die fünf Reliquien bei sich führen, damit ihr sie sehen und berühren könnt. Sie werden von Ort zu Ort getragen werden, damit alle an ihrer Kraft teilhaben. Inzwischen begebe ich mich an den Ort der Grabstätte. Ich werde mit den Gebeinen Christi und seiner Familie zurückkehren.

Das ist unser Schicksal. Unser Kampf. Unsere Auferstehung. Eine neue Ordnung wird sich aus der Asche der alten erheben, und wir werden sie erleben. Die Schatten der alten Welt lösen sich auf, und bald wird für alle kommenden Generationen die Sonne scheinen.

 

Sieg Heil!

 

Großmeister Egon von Aehrenthal