Durch ein vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg am 1. 6. 1959 an die KHSt. Freiburg/Br. gerichtetes Fernschreiben wurde mitgeteilt, dass im Ferien-Sonderzug D 966 eine gewisse Dagmar Kl. aus Heidelberg vermisst werde. Es wurde die Vermutung ausgesprochen, dass die Kl. einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Der Verdacht verdichtete sich, als festgestellt wurde, dass der Ferien-Sonderzug D 966 am 1. 6. 1959, kurz nach 2.00 Uhr, südlich Freiburg/Br., etwa 500 m südlich des Bahnhofs Schallstadt durch Ziehen der Notbremse zum Halten gebracht worden war. Am Freitag, dem 5. 6. 1959, erhielt die Kriminalhauptstelle Freiburg/Br. um 07.00 Uhr von der Bahnpolizei Freiburg/Br. die fernmündliche Meldung, dass ein im Ruhestand lebender Eisenbahner frühmorgens beim Mähen der Bahnböschung ungefähr 100 m nördlich des Haltepunktes Ebringen eine Leiche unterhalb der Böschung in einem Graben entdeckt habe. Die Fundstelle befand sich etwa 2 km nördlich von dem Punkt, an dem am 1. 6. 1959 der D 966 zum Halten gebracht worden war. Gras und ein weißer Perlonunterrock waren über den Kopf und die Schulterpartie ausgebreitet. Nach Freilegung der Leiche wurden ein von oben nach unten aufgeschlitztes dunkles Wollkleid und Teile zerrissener Unterwäsche sichtbar. An dem sonst nackten Körper war neben komplizierten Knochenbrüchen am Ober- und Unterschenkel oberhalb des Brustbeines ein tiefer bis zur Wirbelsäule gehender Messerstich im Hals zu sehen. Es wurde erwogen, ob nicht ein Angehöriger der in der Umgebung von Freiburg/Br. stationierten marokkanischen Einheiten als Täter in Frage käme. Die Überprüfung aller in jener Nacht beurlaubten Marokkaner verlief jedoch negativ.