Buch
Cornelius Mora, ein kleiner Ladenbesitzer, ist tot. Er hängt gefesselt und blutig an einem Kreuz. Das Kreuz steht im Hinterzimmer eines miesen, kleinen Klubs in der Vorstadt, der für einschlägige Praktiken wohlbekannt ist. Also kein Verbrechen, sondern ein Unfall. Doch Polonius Fischer gibt sich nicht zufrieden mit einer vorschnellen Antwort. Was hat den unauffälligen kleinen Mann in dieses Milieu getrieben? Was hat Clarissa, die Besitzerin des Klubs, zu verbergen? Und was bedeuten die rätselhaften letzten Worte des Opfers: »Halt den Zug auf!«
Die Fragen verlaufen im Sande. Die Mordkommission hat keine Zeit für Fälle, in denen es keinen Ermordeten gibt und keinen Mörder. Und nur langsam beginnt Polonius Fischer zu begreifen, daß seine Ahnung ihn nicht getrogen hat; daß ein Zusammenhang besteht zwischen Ereignissen, die so fern voneinander zu liegen scheinen. Und als ein junges Mädchen entführt wird, ist er sicher: Hinter der grauen Fassade der kleinbürgerlichen Häuserblocks spielt bereits seit langer Zeit ein grausames Drama, das niemand bemerkt hat. Wieder lotet Friedrich Ani die schmalen Grenzen aus, die den durchschnittlichen Alltag trennen von einem ständig drohenden Schrecken.