29. Kapitel


Welches von dem artigen Kunstgriffe und der Weise handelt, die man annahm, unseren verliebten Ritter aus seiner höchst grausamen Buße zu nehmen, der er sich unterzogen hatte.

»Dieses, meine Herren, ist die wahrhaftige Geschichte meiner trübseligen Begebenheiten; urteilt jetzt selber, ob die Seufzer, die ihr vernommen, die Worte, die ihr gehört, die Tränen, die meinen Augen entflossen, nicht hinreichende Ursache haben, um im größten Übermaße auszubrechen. Erwägt ihr dabei die Art meines Unglücks, so werdet ihr finden, daß jeder Trost vergeblich, weil keine Hilfe dagegen zu finden ist: nur darum bitte ich euch (was ihr mit Leichtigkeit tun könnt und sollt), mir Rat zu geben, wo ich mein Leben beschließe, ohne der Furcht und Angst bloßgestellt zu sein, daß ich von denen angetroffen werde, die mich suchen; denn wenn ich auch weiß, daß die große Liebe, die meine Eltern zu mir hegen, sie bewegen würde, mich gut aufzunehmen, so ist doch meine Scham schon bei dem Gedanken, vor ihnen anders, als sie es denken, zu erscheinen, so groß, daß es mich besser dünkt, mich hier auf ewig ihrem Anblicke zu entziehen, als ihr Angesicht zu sehen, mit der Meinung, daß sie mich der Tugend, die sie mir zugetraut hatten, entfremdet wiederfinden.«

Hiermit schwieg sie, und eine Röte überzog ihr Angesicht, woraus man deutlich die Empfindungen ihres Gemütes und ihre Beschämung erkannte. Das Gemüt der Zuhörer war gleich sehr von Mitleid als Bewunderung durchdrungen, und obgleich der Pfarrer sogleich ihr Rat und Trost zu geben wünschte, so ergriff doch Cardenio früher ihre Hand und sagte: »So bist du also, Señora, die schöne Dorothea, die einzige Tochter des reichen Elenardo?«

Dorothea stand verwundert, als sie den Namen ihres Vaters nennen hörte, und zwar von einem, der ein so schlechtes Aussehen hatte (denn die elende Kleidung, in der Cardenio ging, ist schon oben beschrieben); sie sagte also: »Und wer seid Ihr, Freund, daß Ihr den Namen meines Vaters wißt? denn, wenn ich mich recht erinnere, habe ich ihn bisher im ganzen Verlaufe meiner trübseligen Geschichte nicht ein einziges Mal genannt.«

»Ich bin«, antwortete Cardenio, »jener Unglückliche, von dem, nach Eurem Berichte, Señora, Lucinde ausgesagt hat, daß er ihr Gemahl sei; der verlorene Cardenio bin ich, den die Bosheit jenes Mannes, der auch Euch in diesen Zustand brachte, dahin geführt hat, wie Ihr mich jetzt vor Euch seht, zerlumpt, nackt, von aller menschlichen Gesellschaft verlassen, und, was das schrecklichste ist, entblößt von der menschlichen Vernunft; denn nur dann ist sie mir gegenwärtig, wenn es dem Himmel gefällt, sie mir auf eine kurze Zeit zu gönnen. Ich, Dorothea, bin derselbe, der bei der Unredlichkeit Don Fernandos zugegen war, der auf das Ja horchte, womit sich Lucinde jenem als Gattin übergab, derselbe bin ich, der es nicht über sich vermochte, solange zu zögern, um zu sehen, was sich aus Lucindens Ohnmacht ergeben, oder sich aus dem Blatte, das man in ihrem Busen fand, erklären würde; denn es ging über die Kraft meiner Seele hinaus, so mannigfaltiges Elend in einem Zusammenflusse vor mir zu sehen. Darum verließ ich das Haus, wie mich die Geduld verließ, überlieferte einem Bekannten ein Blatt, den ich bat, es Lucinde zu übergeben, und so kam ich in diese Wüste mit dem festen Willen, hier mein Leben zu beschließen, das mir seitdem so verhaßt ist wie mein tödlichster Feind: aber das Verhängnis hat mir dieses Leben gelassen, damit zufrieden mir die Vernunft zu entreißen, um mich vielleicht für den Glücksfall aufzubehalten, daß ich Euch antreffen sollte, denn wenn alles Wahrheit ist, was Ihr uns erzählet habt, wie ich es glaube, so sendet uns beiden vielleicht der Himmel ein schöneres Glück in unseren Bedrängnissen zu, als wir es glauben können; denn wenn sich Lucinde dem Don Fernando nicht vermählen kann, weil sie die meinige ist, Don Fernando nicht mir ihr, da er der Eurige ist, und da sie dies so unverhohlen erklärt hat, so dürfen wir hoffen, daß der Himmel uns das wiedergibt, was unser ist; denn noch ist es ja vorhanden, und weder vergeben noch vernichtet; und da uns dieser Trost noch bleibt, der nicht aus einer ungewissen Hoffnung entspringt oder sich auf eine törichte Einbildung gründet, so bitte ich Euch, Señora, mit Euren edlen Gedanken einen anderen Entschluß zu fassen, so wie ich es tun will, und beide wollen wir uns darin finden, ein besseres Glück zu erwarten. Denn bei meiner Treue, als Ritter und Christ schwöre ich, Euch nicht zu verlassen, bis ich Euch im Besitze Don Fernandos sehe, und wenn ich ihn mit Worten nicht dahin bringen kann, daß er seine Pflicht einsieht, so will ich mich dann des Rechtes bedienen, welches mir mein Stand als Ritter gibt, rechtmäßig will ich ihn bekämpfen und Antwort fordern für das Unverantwortliche, was er gegen Euch verübt, ohne meiner Kränkungen zu gedenken, deren Rache ich dem Himmel überlasse, um die Eurigen hier auf Erden zu ahnden.«

Indem Cardenio sprach, hörte Dorotheas Verwunderung auf, und da sie nicht wußte, wie sie ihm für seine große Freundschaft danken sollte, wollte sie niederfallen und ihm die Füße küssen; aber Cardenio gab es nicht zu, und der Lizentiat antwortete für beide. Er billigte die edlen Worte Cardenios, und bat sie inständig, riet und überredete dazu, sie möchten mit ihm nach seiner Heimat gehen, wo sie sich mit allem, was ihnen mangelte, versorgen könnten; daß man dort Anstalt treffen möge, Don Fernando aufzusuchen, oder Dorothea ihren Eltern zurückzugeben, oder überhaupt das zu tun, was man am zuträglichsten fände. Cardenio und Dorothea dankten ihm, und nahmen sein Anerbieten an. Der Barbier, der bis dahin als ein ruhiger Zuhörer geschwiegen hatte, sprach auch seine verständige Rede und zeigte sich ebenso bereitwillig wie der Pfarrer, ihnen auf alle mögliche Art zu dienen; er erzählte auch kurz, warum sie sich dort befänden, wobei er die seltsame Narrheit des Don Quixote beschrieb, und wie sie jetzt auf seinen Stallmeister warteten, der fortgegangen sei, ihn aufzusuchen. Wie eines Traumes erinnerte sich Cardenio, daß er mit Don Quixote Händel gehabt; er erzählte es den übrigen, konnte aber die Ursache ihres Zwistes nicht angeben.

Indem hörten sie ein Geschrei und merkten, daß es von Sancho Pansa herrühre, der sie mit lauter Stimme rief, weil er sie nicht an dem Platze, wo er sie erst gelassen, wiedergefunden hatte. Sie gingen ihm entgegen und fragten ihn nach Don Quixote; er erzählte, wie er ihn halb nackt im Hemde gefunden habe, dürr, gelb, fast vor Hunger gestorben, immer für seine Dame Dulcinea seufzend. Wie er ihm gesagt, daß sie ihm den Befehl sende, den Ort zu verlassen, und daß er sich nach Toboso begeben möchte, wo sie ihn erwarte, habe er geantwortet, daß er entschlossen sei, nicht eher vor ihrer Schönheit zu erscheinen, bis er Taten ausgerichtet, die ihn ihrer Gnade würdiglich machten; und wenn es nun noch so fortginge, so laufe er Gefahr, kein Kaiser zu werden, wie es doch seine Pflicht sei, ja nicht einmal Erzbischof, was doch das wenigste sei, was er werden könnte; sie möchten darum selbst zusehen, was sie ausrichten könnten, um ihn von dort wegzubringen.

Der Lizentiat antwortete, daß er sich keine Sorge machen möge, sie würden ihn schon von der Qual erlösen, in der er jetzt bedrängt wäre; er erzählte zugleich dem Cardenio und der Dorothea, welches Mittel sie erdacht, um Don Quixote zu helfen, wenigstens nach seinem Hause zu bringen. Worauf Dorothea sagte, daß sie die hilfsbedürftigte Jungfrau besser als der Barbier vorstellen werde, besonders da sie Kleider bei sich habe, mit denen sie es recht natürlich machen könne, und daß man es ihr nur überlassen solle, alles das zu tun, was erforderlich sei, um den Vorsatz auszuführen; denn sie habe viele Ritterbücher gelesen und kenne den Stil recht gut, den die bedrängten Jungfrauen führten, wenn sie eine Gabe von den irrenden Rittern begehrten.

»So ist nichts weiter vonnöten«, sagte der Pfarrer, »als daß man es sogleich ins Werk richte; denn wahrlich, das Glück ist mir günstig, weil es plötzlich Euch eine Tür zu Eurem Troste eröffnet, und uns so unvermutet die Ausführung unseres Vorhabens erleichtert.«

Sogleich nahm Dorothea aus ihrem Beutel ein Kleid von dem reichsten Stoffe, einen prächtigen grünen Mantel, und aus einer Schachtel einen Halsschmuck nebst anderen Kleinodien, womit sie sich im Augenblicke so putzte, daß sie eine vornehme und große Dame schien: dies und noch andere Sachen hatte sie, wie sie sagte, aus ihrem Hause mitgenommen, um sie zu brauchen, wenn es die Gelegenheit gäbe; aber bisher hatte sie noch keine gefunden, sich umzukleiden. Alle waren über ihren edlen Anstand, Reiz und Schönheit entzückt, und tadelten den Don Fernando wegen seines wenigen Gefühls, daß er soviel Anmut habe verstoßen können; wer sich aber am meisten verwunderte, war Sancho Pansa, denn er glaubte (wie es auch in der Tat war), in Zeit seines Lebens nicht eine so herrliche Bildung gesehen zu haben; er fragte also den Pfarrer mit großem Eifer, ihm doch zu sagen, wer die schöne Dame sei, und was sie denn hier in der Wüstenei zu suchen habe?

»Diese schöne Dame, Freund Sancho«, antwortete der Pfarrer, »ist, was man nicht alle Tage sieht, von männlicher Seite her die rechtmäßige Erbin des großen mikomikonischen Reichs, welche jetzt herkommt, Euren Herrn aufzusuchen, um eine Gabe von ihm zu begehren, als nämlich: eine große Ungefügheit oder Kränkung zu ahnden, die sie von einem bösen Riesen erleiden müssen, und auf den Ruhm eines gewaltigen Ritters, den Euer Herr auf dem ganzen Erdkreise hat, ist diese Prinzessin von Guinea gekommen, ihn aufzusuchen.«

»Das Suchen und das Finden trifft sich ja herrlich«, rief nun Sancho Pansa aus, »besonders, wenn mein Herr so glücklich ist, die Kränkung zu ahnden und die Ungefügheit einzufügen, wenn er nämlich das Hurenkind von Riesen, von dem Ihr sprecht, umbringt, und umbringen wird er ihn gewiß, wo er ihn trifft, wenn er nur kein Gespenst ist; denn gegen die Gespenster hat mein gnädiger Herr durchaus keine Gewalt. Aber um ein Ding will ich doch unter anderen den Herrn Lizentiaten bitten, nämlich: damit mein Herr nicht Lust kriegt, Erzbischof zu werden, wie ich immer noch fürchte, so ratet ihm doch, daß er sich gleich mit dieser Prinzessin verheiraten möge; denn alsdann ist es ihm unmöglich, die erzbischöfliche Weihe zu empfangen, und er wird somit leicht zu seinem Kaisertume und ich zur Endschaft aller meiner Wünsche gelangen; denn ich hab’s mir wohl überlegt, und hab’s ausgefunden, daß es mir durchaus nicht zuträglich ist, daß mein Herr ein Erzbischof werde; denn für die Kirche tauge ich nicht, denn ich bin verheiratet, und da noch lange Dispensation zu suchen, um Einkünfte von der Kirche zu genießen, da ich Frau und Kinder habe, heißt die Sache auf die lange Bank schieben. Also, lieber Herr, ist das der Hauptpunkt, daß mein Herr sich gleich mit der Dame verheiraten muß, deren Herrlichkeit ich noch nicht weiß, und sie also noch nicht bei ihrem gehörigen Namen nenne.«

»Sie heißt«, antwortete der Pfarrer, »die Prinzessin Mikomikona; denn da ihr Reich Mikomikon genannt wird, so folgt daraus klar, daß sie so heißen müsse.«

»Das ist keine Frage«, antwortete Sancho, »denn ich hab’s oft gesehen, wie die Leute ihren Titel und ihre Würde von dem Orte hernehmen, wo sie geboren sind, daß sie sich Pedro von Alcala, Juan von Ubeda und Diego von Valladolid nennen, und dieselbe Methode wird wohl auch in Guinea sein, daß die Königinnen den Namen von ihren Königreichen führen.«

»Freilich ist es so«, sagte der Pfarrer, »und was das Vermählen Eures Herrn betrifft, so will ich dabei tun, was ich nur kann.«

Hierüber war Sancho ungemein vergnügt, so wie der Pfarrer über seine Einfalt verwundert, daß er in den nämlichen Tollheiten ebenso fest wie sein Herr verstrickt sei; denn er hatte gar keinen Zweifel daran, daß dieser Kaiser werden würde.

Indessen hatte sich Dorothea schon auf das Maultier des Pfarrers gesetzt; der Barbier hatte sein Antlitz mit dem Ochsenschwanze geziert, und sie verlangten nun von Sancho, dorthin geführt zu werden, wo sich Don Quixote befinde, indem sie ihn erinnerten, sich nicht merken zu lassen, daß er den Lizentiaten oder Barbier kenne; denn darauf, daß sie unbekannt blieben, beruhte es völlig, daß sein Herr Kaiser würde. Der Pfarrer und Cardenio wollten überdies nicht mit ihnen gehen, damit sich Don Quixote nicht des Zwistes erinnern möchte, den er mit Cardenio gehabt, und der Pfarrer, weil vorerst seine Gegenwart noch nicht nötig sei; sie ließen also jene voranziehen und folgten ihnen zu Fuße mit gemächlichen Schritten. Der Pfarrer stellte Dorothea noch einmal vor, was sie zu tun habe, worauf sie sagte, sie möchten unbesorgt sein; denn alles solle ganz richtig vor sich gehen, wie es in den Ritterbüchern enthalten und vorgeschrieben sei.

Als sie drei Viertelmeilen fortgezogen waren, entdeckten sie Don Quixote zwischen mehreren durcheinander geworfenen Klippen, schon bekleidet, aber noch nicht gewappnet, und sowie ihn Dorothea erblickte und von Sancho erfuhr, daß jener Don Quixote sei, trieb sie ihren Zelter mit der Gerte, und der wohlbebartete Barbier folgte ihr nach. Und als sie nun nahe genug gekommen, sprang der Stallmeister von seinem Maultiere ab und empfing Dorothea in seinen Armen, die mit vieler Zierlichkeit abstieg, zu den Füßen Don Quixotes sich kniend niederwarf und so sehr er sich bemühte, sie aufzuheben, ohne sich emporzurichten, ihn auf folgende Weise anredete: »Nicht werde ich mich von allhier aufheben, o tapferer und starkmutiger Ritter, bis Eure Gutheit und feine Sitte mir eine Gabe gewährt hat, die so zur Ehre und Ruhm Eurer Person wie zum Wohlsein der trostlosesten und unglücklichsten Jungfrau gereichen wird, die je die Sonne beschienen; und wenn die Tugend Eures starken Armes der Stimme Eures unsterblichen Ruhmes gleichkommt, so seid Ihr verpflichtet, der Unglückseligen beizustehen, die aus jenseitigem Lande der Geruch Eures rühmlichsten Namens herbeizieht, um Euch als den Retter in ihrem Elende aufzusuchen.«

»Keine Silbe werde ich Euch antworten, schöne Dame«, erwiderte Don Quixote, »noch irgendwas von Euren Mären anhören, wenn Ihr Euch nicht vom Boden erhebt.«

»Nicht werde ich mich erheben, Señor«, antwortete die betrübte Jungfrau, »wenn mir nicht zuvörderst Eure Hübschheit die Gabe bewilligt hat, um die ich flehe.«

»So bewillige ich sie und sage sie zu«, antwortete Don Quixote, »wenn mit der Erfüllung nicht meinem Könige Nachteil oder Schaden geschieht, noch meinem Vaterlande, noch derjenigen, die zu meinem Herzen und meiner Freiheit die Schlüssel bewahrt.«

»Es wird denjenigen, die Ihr namhaft macht, nicht zum Schaden oder Nachteil gereichen«, antwortete die betrübte Jungfrau. Zugleich näherte sich Sancho Pansa dem Ohre seines Herrn und sagte ganz leise: »Ihr könnt, mein gnädiger Herr, nur frischweg die Gabe gewähren, um die gefleht wird; es ist nämlich nichts weiter, als eine Riesenbestie umzubringen, und die das fleht, ist die erhabenste Prinzessin Mikomikona, Königin des mächtigen mikomikonischen Reichs in Äthiopien.«

»Sei’s wer es sei«, antwortete Don Quixote, »so werde ich tun, was mir meine Pflicht gebeut und mein Gewissen mir befiehlt, dem Stande gemäß, zu welchem ich mich bekenne.« Er kehrte sich zugleich zur Jungfrau und sagte: »Euer Liebden große Schönheit erheben sich nunmehr; denn gewährt ist die Gabe, um welche dieselben flehen werden.«

»Was ich also flehe«, sagte die Jungfrau, »ist, daß Eure großmütige Person sogleich mit mir ziehe, wohin ich dieselbe zu führen gedenke, und mir verspreche, sich keines anderen Abenteuers zu unterfangen, keines Zwistes zu gedenken, bis ich an einem Verräter gerochen bin, der gegen göttliche und menschliche Satzungen mein Königreich mir entrissen hat.«

»Ich sage, daß ich es also gewähre«, antwortete Don Quixote, »und also mögt Ihr, Gebieterin, von Stund an die Melancholie entfernen, die Euch daniederbeugt und Eurer ohnmächtigen Hoffnung neue Kraft und neuen Atem einflößen. Denn mit der Hilfe Gottes und meines Armes sollt Ihr Euch bald in Eurem Königreiche wieder eingesetzt erblicken und wieder den Thron Eures alten und mächtigen Reichs in Besitz nehmen, und Trotz und Hohn sei allen Schurken geboten, die dem widersprechen wollen; flugs also, Hand ans Werk, denn im Zögern, sagt man, liegt die Gefahr.«

Die bedrängte Jungfrau beeiferte sich mit größter Mühe, ihm die Hände zu küssen, aber Don Quixote, der durchaus ein höflicher und artiger Ritter war, gab dieses durchaus nicht zu, sondern er hob sie auf und umarmte sie mit äußerster Höflichkeit und artigem Bezeigen, worauf er dem Sancho befahl, des Rosinante Sattelgurt festzuschnallen und ihm plötzlich die vollständige Waffenrüstung anzulegen.

Sancho sammelte die Waffen, die gleich einer Trophäe an einem Baume aufgehängt waren, schnallte seinen Sattelgurt und bewaffnete seinen Herrn alsbald, welcher, da er sich bewaffnet sah, sprach: »So gehen wir denn im Namen Gottes, uns dieser großen Dame gefällig zu erweisen!«

Der Barbier lag noch auf den Knien und gab sich alle Mühe, sein Lachen zu verbergen und den Bart nicht fallen zu lassen, mit dessen Fall vielleicht die gute Absicht aller durchaus gescheitert wäre, und da er nun sah, daß die Gabe schon gewährt sei, und daß Don Quixote sich in größter Eile fertigmache, die Bitte auszurichten, erhob er sich, faßte seine Dame bei der anderen Hand, und beide halfen ihr auf den Maulesel. Sogleich bestieg Don Quixote den Rosinante, der Barbier setzte sich auf seinem Tiere zurecht und Sancho blieb zu Fuß, wobei sich der Schmerz über den Verlust und die Entbehrung des Grauen erneuerte: aber dennoch trug er alles mit Freudigkeit, denn er meinte nun, sein Herr sei auf dem geraden Wege und dicht am Ziele, Kaiser zu werden; er zweifelte gar nicht, daß er die Prinzessin heiraten und so zum wenigsten König von Mikomikon werden möchte. Nur dieses machte ihm Nachdenken, daß das Königreich im Lande der Neger liege, und daß also alle die Menschen, die ihm als Vasallen untergeordnet würden, auch Neger sein müßten; wogegen er aber sogleich ein gutes Mittel ersann und so zu sich selber redete: »Was geht’s mich denn an, ob meine Vasallen Neger sind? Ich kann sie ja nur zusammenpacken und nach Spanien bringen und sie gegen bares Geld verkaufen; für das Geld kann ich mir dann eine Herrschaft oder sonst ein Amt anschaffen, worin ich ohne Sorgen die übrige Zeit meines Lebens ausdauern kann: wenn ich Kopf und Verstand habe, so ist es ein leichtes, die Sachen einzurichten, und wenn ich dreißig- bis vierzigtausend Vasallen verkaufe, so wird es mir gut schmecken. Wahrhaftig, verkaufen will ich sie groß und klein, wie sie der Hirt zum Tore hinaustreibt, und wenn sie auch kohlschwarz sind, so sollen sie sich unter meinen Händen in Blanke und Gelbe verwandeln! Alle fünf Finger will ich danach lecken.«

Mit diesen Gedanken beschäftigt, ging er so zufrieden einher, daß er den Verdruß vergaß, zu Fuß reisen zu müssen. Cardenio und der Pfarrer sahen zwischen einigen Schlüften hindurch alles und wußten nicht, wie sie es anfangen sollten, um sich mit ihnen zu vereinigen. Der Pfarrer aber, der leicht Anschläge ersinnen konnte, hatte bald etwas ausgefunden, um ihren Vorsatz zu vollbringen, er schnitt nämlich mit einer Schere, die er in einem Futteral mit sich führte, dem Cardenio eiligst den Bart ab und zog ihm einen grauen Rock an, den er trug, und hing ihm einen schwarzen Mantel um, er selbst aber blieb in Kamisol und Beinkleidern; Cardenio aber war dadurch mit einem Male so verwandelt, daß er sich selbst nicht gekannt haben würde, wenn er sich in einem Spiegel betrachtet hätte. Als dies geschehen war, obgleich die anderen während der Verkleidung ihren Weg fortgesetzt hatten, konnten sie sich doch leicht noch früher als diese auf den großen Weg machen, denn die Abgründe und Umwege dieser rauhen Gegenden erlaubten denen, die zu Pferde reisten, nicht, so schnell fortzukommen, wie es die konnten, die zu Fuße waren. Sie stellten sich hierauf in die Ebene am Eingange des Gebirges, und wie Don Quixote mit seinem Geleite herauszog, betrachtete ihn der Pfarrer eine lange Weile, machte dann Zeichen, als wenn er ihn erkenne, und nachdem er lange genug gezaudert hatte, ging er mit ausgestreckten Armen auf ihn zu und rief mit lauter Stimme: »Vielmals gegrüßt sei mir der Spiegel der Ritterschaft, mein wackerer Landsmann Don Quixote von la Mancha, die Blume und der Ausbund des Edelmuts, die Hilfe und Stütze aller Hilfsbedürftigen, die Quintessenz der irrenden Ritter!« Mit diesen Worten umfaßte er den linken Schenkel des Don Quixote am Knie. Dieser, erstaunt über das, was er von diesem Manne sah und hörte, fing an, ihn mit großer Aufmerksamkeit zu betrachten, und endlich erkannte er ihn, blieb aber wie erstaunt, ihn zu sehen, und gab sich die größte Mühe, vom Pferde zu steigen; doch der Pfarrer gab es nicht zu, worauf Don Quixote sprach: »Laßt mich, wertgeschätzter Herr Lizentiat; denn unbillig ist es, daß ich zu Pferde sei, und eine so ehrwürdige Person wie Ihr zu Fuße gehen müsse.«

»Auf keine Weise werde ich dieses zugeben«, sagte der Pfarrer, »bleibe mein durchlauchtigster Herr zu Pferde; denn zu Pferde ist es, wo dieselben die größten Taten und Abenteuer unternehmen, die in unserem Jahrhunderte gesehen worden; was mich unwürdigen Priester betrifft, so ist es mir genügend, mich hinten auf das Maultier eines von diesen Herren zu begeben, die mit Euch reisen, wenn diese es nicht übel deuten, und dann werde ich es mir für eine solche Ehre schätzen, als ritte ich selber auf dem Pegasus, dem Zebra oder dem mächtigen Streitrosse, auf welchem der Mohr Muzaraque geritten hat, der noch heutzutage auf dem großen Hügel Zulema, nicht weit vom großen Compluto, verzaubert liegt.«

»Auf dieses gedachte ich nicht, Herr Lizentiat«, antwortete Don Quixote, »ich weiß, daß es die erhabene Prinzessin um meinetwillen vergönnen wird und ihrem Stallmeister andeuten, daß er Euch den Sitz im Sattel auf dem Maultiere einräumen möge, damit er sich hinten auf das Tier begebe, wenn es anders solches verträgt.«

»Es wird es vertragen, wie ich glaube«, antwortete die Prinzessin, »auch weiß ich, daß es nicht nötig ist, meinem würdigen Stallmeister solches anzudeuten; denn er ist zu höfisch und zu sehr Hofmann, als daß er zugeben sollte, daß ein Geistlicher zu Fuße gehe, wenn er zu reiten Gelegenheit findet.«

»So verhält es sich«, antwortete der Barbier, und zugleich stieg er ab und half dem Pfarrer, der sich nicht lange dazu nötigen ließ, in den Sattel; es fügte sich aber unglücklicherweise, daß, da der Barbier sich auf das Hinterteil des Maulesels setzen wollte, dieser, der ein Mietesel, das heißt erbärmlich war, die Hinterbeine ein wenig erhob und zweimal hoch in die Luft ausschlug, so daß, wenn er den Barbier auf Kopf oder Brust getroffen hätte, dieser gewiß das Ausreisen nach dem Don Quixote zum Teufel gewünscht haben würde. Bei alledem wurde er doch so mitgenommen, daß er zur Erde fiel und dabei auf seinen Bart so wenig achten konnte, daß er diesen verlor, und wie er sich in diesem Zustande sah, wußte er sich nicht anders zu helfen, als daß er sich mit beiden Händen das Gesicht bedeckte und laut jammerte, daß ihm die Kinnbacken zerschmettert wären.

Als Don Quixote diese große Masse von Bart gewahr ward, die ohne Kinnbacken und Blut weit ab vom Gesichte des nie der gestürzten Stallmeisters lag, rief er aus: »Bei Gott, dieses ist ein großes Wunder! Der Bart ist ihm vom Gesichte so rein herunter, als wenn man ihm solchen mit Fleiß abgenommen hätte!«

Als der Pfarrer sah, welche Gefahr sein Anschlag lief, entdeckt zu werden, sprang er schnell nach dem Barte und ging mit ihm nach dem Meister Nikolas, der noch immer lag und klagte, mit einem Wurfe drückte er sich den Kopf des Barbiers gegen die Brust, setzte ihm den Bart an, murmelte einige Worte darüber, wovon er sagte, daß es ein trefflicher Spruch sei, Bärte festzumachen, wie man gleich sehen würde; und als er den Bart festgemacht, ging er wieder fort, und der Stallmeister war so bärtig und so gesund, wie er nur zuvor gewesen, worüber sich Don Quixote über die Maßen verwunderte und den Pfarrer bat, daß er ihm bei Gelegenheit diesen Spruch lehren möge, weil er meinte, daß sich seine Kraft wohl noch weiter erstrecken müsse, als Bärte festzumachen; denn es wäre ja deutlich, indem der Bart abgerissen, müsse auch die Haut mitgegangen und verletzt sein, und da alles wieder glücklich geheilt, müsse dies auch auf mehr als nur auf solche Bärte Einfluß haben. »So verhält es sich«, sagte der Pfarrer, und versprach, ihm diesen Spruch bei erster Gelegenheit zu lehren.

Es wurde ausgemacht, daß jetzt der Pfarrer aufsitzen sollte, nachher sich aber die drei nach gewissen Zwischenräumen ablösen möchten, bis sie die Schenke erreichten, die nur zwei Meilen entfernt war.

Da nun die drei zu Pferde, nämlich Don Quixote, die Prinzessin und der Pfarrer, und die drei zu Fuße, Cardenio, der Barbier und Sancho Pansa, sprach Don Quixote zur Jungfrau: »Führe Eure durchlauchtige Hoheit mich nunmehr hin, wohin es ihr am besten gefällt.« Und noch ehe sie antwortete, sagte der Lizentiat: »Nach welchem Reiche will Eure Hoheit? Vielleicht nach dem mikomikonischen? Ja, so muß es sein, oder ich verstehe wenig von Königreichen.«

Sie, die sich in alles zu schicken wußte, merkte wohl, daß sie es bejahen müsse und antwortete daher: »Ja, mein Herr, nach diesem Königreiche ist mein Weg gerichtet.«

»Wenn dem also ist«, sagte der Pfarrer, »so müssen wir gerade durch unseren Wohnort reisen; von dort könnt Ihr den Weg nach Carthagena nehmen, Euch dort mit günstiger Gelegenheit einschiffen, und wenn Ihr dann guten Wind und ruhige Fahrt habt, in ungefähr neun Jahren am Eingange des Kaspischen Meeres oder Kaspisser Sees sein, der nicht mehr über hundert Tagereisen von dem Reiche Eurer Hoheit entfernt liegt.«

»Ihr irrt hierin, mein werter Herr«, sagte sie, »denn es sind noch nicht zwei Jahre, seitdem ich abreiste, und ich habe in Wahrheit nicht immer gutes Wetter gehabt, und dennoch bin ich schon in der Gegenwart dessen, den ich so sehr zu sehen wünschte, nämlich des zu verehrenden Don Quixote von la Mancha, von dem mir das Gerücht sagte, sowie ich nur meinen Fuß auf spanischen Boden setzte, wodurch ich auch bewogen bin, ihn aufzusuchen, mich seinem Edelmute zu vertrauen und meine gerechte Sache der Tapferkeit seines unüberwindlichen Armes anheimzustellen.«

»Nicht weiter, man unterlasse dergleichen Lobpreisungen«, unterbrach hier Don Quixote; »denn ich bin ein Feind jeglicher Schmeichelei, und obgleich dieses keine ist, so werden dennoch durch dergleichen Reden meine keuschen Ohren verletzt. Nur das, meine Gebieterin, versichere ich, mag ich Tapferkeit besitzen oder nicht, so soll diejenige, die ich nur habe, immer in Eurem Dienste bis zu meinem letzten Blutstropfen aufgewendet werden. Wir wollen dieses aber seiner Zeit überlassen, und ich bitte vielmehr den Herrn Lizentiaten, mir zu erzählen, was ihn in diese einsamen Gegenden geführt habe, so ohne Diener und so leicht gekleidet, daß ich mich billig darüber verwundern muß.«

»Ich will mit wenigem darauf antworten«, sagte der Pfarrer.«Ihr müßt also wissen, mein gnädiger Herr Don Quixote, daß ich und Meister Nikolas, unser Freund und Barbier, nach Sevilla gingen, um eine Summe Geldes abzuholen, die mir ein Verwandter, der seit vielen Jahren in Indien lebt, geschickt hatte. Es war keine Kleinigkeit; denn sie belief sich auf einige tausend Taler. Wie wir nun gestern durch diese Gegend gingen, überfielen uns vier Straßendiebe, die uns so rein bis auf die Bärte ausplünderten; ja, dem Barbier ist es so übel bekommen, daß er sich jetzt wirklich genötigt sieht, einen falschen Bart zu tragen. Und auch diesen jungen Menschen da (indem er auf Cardenio zeigte), haben sie ganz artig zugerichtet. Was aber das Sonderbarste ist, so geht in diesen Gegenden ein Gerücht, daß diejenigen, die uns so geplündert haben, Ruderknechte sind, die ungefähr an demselben Orte ein Mann freigemacht haben soll, dessen Tapferkeit so groß gewesen, daß er, trotz dem Kommissarius und den Wächtern, sie allen abgewonnen. Dieser Mann muß ohne allen Zweifel von der Vernunft entblößt oder ein ebenso großer Schurke sein als sie selber, oder ein Mensch ohne Gefühl und Gewissen, weil er auf diese Weise den Wolf unter die Schafe sendet, den Fuchs unter die Hühner, die Fliege zum Honig. Er stört die Gerechtigkeit, widersetzt sich seinem Könige und Gebieter; denn er streitet gegen dessen gerechteste Gesetze, indem er dessen Galeeren ihre Füße entzieht, die heilige Brüderschaft in Aufruhr bringt, die seit manchem Jahre ruhen konnte, indem er endlich eine Tat begeht, wodurch er seiner Seele schadet, ohne seinem irdischen Körper zu nutzen.«

Sancho hatte dem Pfarrer und Barbier das Abenteuer mit den Ruderknechten erzählt, welche sein Herr mit seiner höchsten Glorie zustande gebracht hatte; deshalb ergriff der Lizentiat diese Gelegenheit, dem Don Quixote den Text zu lesen, um zu sehen, was er tun oder sagen würde. Dieser aber wurde bei jedem Worte blasser und hatte nicht das Herz, es zu sagen, daß er der Befreier jener armen Leute gewesen sei.

»Diese also«, schloß der Pfarrer, »waren es, die uns beraubten, und Gott möge nach seiner Barmherzigkeit demjenigen verzeihen, der es verhinderte, daß sie zu ihrer verdienten Strafe abgeführt werden konnten.«

Don Quixote von la Mancha: Roman
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