17

Palastanlage, Tian-tan, St. Ives Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt

 

9. Dezember 3060 Indicass, Brighton, Vestallas. Alle besetzt.

Candace Liao saß in einem bequemen, hohen Ledersessel im Zentrum der Strategischen Zentrale der Palastanlage, die Hände gelassen im Schoß gefaltet. Die in den vergangenen drei Jahren außer zur Beobachtung des Sternenbund-Angriffs auf die Besatzungszone Clan Nebelparders kaum benutzte Zentrale war von hektischer Betriebsamkeit erfüllt. Junioroffiziere saßen an den Kontrollkonsolen, während ihre Seniorkollegen herumstanden und die strategischen Implikationen der jüngsten Ereignisse und mögliche zukünftige Entwicklungen debattierten. Der größte der drei Wandbildschirme - kein Holoschirm, ein einfaches zweidimensionales Videobild - zeigte eine Karte des St. Ives-Pakts. Die drei besetzten Grenzsysteme wechselten in einem steten Blinkrhythmus die Farbe zwischen Pakt-Elfenbein und warnendem Gelb als Hinweis auf ihren ungewissen Status. Candace studierte die Karte mit stechendem Blick, als könnten ihre grauen Augen irgendeinen versteckten Hinweis darauf entdecken, wie sich die Lage retten ließ.

Senioroberst Seng stand zusammen mit Lieutenant General Simone Devon hinter der Präsidentin. Devon, eine zierliche, beinahe zerbrechliche Offizierin von heller Hautfarbe war die VCSVerbindungsoffizierin. Die beiden Frauen standen derzeit gemeinsam an der Spitze der militärischen Befehlsstruktur des St. Ives-Paktes. Seng befehligte die Paktstreitkräfte, Devon die Candace Liao überstellten Einheiten der Vereinigten Commonwealthstreitkräfte.

»Abgesehen von dem Scharmützel auf Indicass«, stellte Caroline Seng fest, »konnten wir militärische Zwischenfalle vermeiden. Aber wir können nicht davon ausgehen, daß es dabei bleibt. Die Lage ist äußerst instabil.«

Candace nickte und sah über die Schulter. »Bitte zeigen Sie die Besatzungstruppen an«, meinte sie ruhig.

Caroline Seng gab die Anweisung an einen Subcommander an einer nahen Konsole weiter, aber Lieutenant General Devon konnte die Informationen schneller aus dem Gedächtnis herunterbeten. »Die 2. Oriente-Husaren, auch bekannt als ›Das Verrückte Zweites‹ sind auf Indicass gelandet. Aus dem Draconis-Kombinat hat Sun-Tzu zwei Bataillone des 2. Dieron-Regiments ausgeliehen, komplett mit vollem Jagdgeschwader und Infanterieunterstützung. Sie stehen auf Vestallas. Brighton wird von der RamanMDM gehalten, einer Mark-Draconis-Miliz des Vereinigten Commonwealth.« Noch während Devon ihre Liste aufzählte, erschien der entsprechende Text auf einem der großen Hilfsbildschirme und bestätigte ihre Angaben.

»Diese Einheiten geben sich immer noch als Sternenbund-Friedenstruppen aus?« fragte Candace. »Es wurde kein direkter Anspruch von Seiten der Konföderation erhoben?«

»Keiner«, beruhigte Seng sie. »Und Sian streitet alle derartigen Anschuldigungen weiter ab. Unsere besten Analytiker haben Sun-Tzus formelle Erklärung auf der Suche nach Widersprüchen oder Halbwahrheiten auseinandergenommen, nach allem, was wir verwenden könnten, um seine Absichten vorherzusagen oder Hintergedanken zu beweisen.« Die Oberste machte ihrer Bestürzung in einem Keuchen Luft. »Unglücklicherweise ohne Erfolg. Nicht, daß ich ihm oder Zahns Entschuldigung glauben würde, daß wir die Erklärung durch ein bedauerliches Versehen erst verspätet erhalten haben.«

Candace erinnerte sich an die Erklärung, auf die Caroline Seng sich bezog. Sie war an alle Mitgliedsstaaten des Sternenbunds außer dem St. Ives-Pakt gegangen, obwohl Candaces Name auf der Verteilerliste gestanden hatte. In dieser Erklärung hatte SunTzu seine Absicht ausgeführt, SternenbundFriedenstruppen entlang der Paktgrenze zu stationieren, bis er als Erster Lord sicher sein konnte, daß keine weiteren Feindseligkeiten zu erwarten waren. Er hatte auch ihre Bitte an ihn zitiert - fast hätte sie es ›fehlzitiert‹ genannt -, die Lanciers zurück nach Denbar zu bringen, und dabei den Eindruck erweckt, sie hätte ihn in den Pakt eingeladen.

Die Blackwind-Lanciers sind tatsächlich nach Denbar zurückgebracht worden, abzüglich über fünfhundert Millionen Credits an Ausrüstung, wenn man ihr Landungsschiff mitrechnet, aber das ›Geleit‹, das ich erwähnt habe, ist auf drei anderen Welten gelandet. »Gekonnt«, erklärte sie mit einer Mischung aus Wut und widerwilligem Respekt. »Auch wenn ich es hasse, das zugeben zu müssen. Er hat meine Anstrengungen, gegen die Besatzung vorzugehen, effektiv untergraben, und zwar Wochen bevor sie stattfanden.«

Lieutenant General Devons Gesicht rötete sich und zeugte von größerer Wut und einem geringeren Maß an Bewunderung. »Ihr Neffe hat eine bemerkenswerte Leistung bei seinem Bemühen an den Tag gelegt, den Pakt als Aggressor und seine Nation als Opfer darzustellen. Das wird er melken, solange es noch einen Tropfen hergibt, und damit leider seine wahren Absichten verschleiern können.«

Candace nickte zustimmend und fühlte, wie der Streß der letzten zwei Monate die Muskeln in ihrem Nacken und Rücken verspannt hatte. Die Krise hatte zu einer Unterbrechung in ihren regelmäßigen TaiChi-Übungen geführt, für die sie jetzt bezahlte.

»Muster«, flüsterte sie. »Es muß ein Muster geben.«
Sun-Tzu weiß genau, was er will, und wenn ich ihn aufhalten will, muß ich es auch wissen. Indicass, Vestallas und Brighton. »Warum gerade diese drei Systeme?«
»Indicass hat Ceres-Metall«, schlug Seng vor. »Aber Vestallas und Brighton besitzen keine besondere strategische Bedeutung. Außerdem hat er Denbar ignoriert, die Garnisonswelt des 2. Bataillons der Blackwind-Lanciers und Zentrum der lautstärksten Unterstützung für die Lanciers während ihres Überfalls und des Protests gegen seine jetztige Aktion.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ergibt keinen Sinn.«
»Was mein Neffe tut, ergibt immer einen Sinn«, stellte Candace überzeugt fest. »Wer das vergißt, steuert auf eine Katastrophe zu.«
Steuert auf eine Katastrophe zu. Candace setzte sich auf. Das bringt mich auf einen Gedanken. »Rufen sie die Einheitsaufstellung der Paktstreitkräfte für diese drei Welten auf.« Der Befehl wurde an den Subcommander an der Kontrollkonsole weitergegeben und hastig ausgeführt. Indicass wurde von Rubinskys Leichtem-Reiter-Regiment der Kosaken und zwei regulären Bataillonen gehalten. Das war klar. Dann erschienen die Namen der übrigen Garnisonseinheiten, und Candace sah das Muster, nach dem sie gesucht hatte. »Das ist es«, stellte sie leise fest. »Jedenfalls ein Teil davon. Die Garnisonen aller drei Welten bestehen aus potentiellen Unruhestiftern.«
Lieutenant General Devon runzelte die Stirn. »Okay, die Kosaken sind bekannt für ihren Haß auf Sun-Tzu Liao, obwohl Rubinskys Leichte Reiter in dieser Hinsicht eindeutig das gemäßigtere Regiment ist. Aber ich war mir bis jetzt nicht bewußt, daß Alieshas Berittene Füsiliere oder Raymonds Armierte Infanterie von zweifelhafter Loyalität sind.«
»Nicht zweifelhaft«, antwortete Caroline Seng, auf deren Zügen ein Erkennen dämmerte. »Aber unberechenbar. Beide Einheiten haben eine Vorgeschichte von unerlaubten Angriffen und nicht gerade feinfühligen Taktiken.« Seng lehnte sich vor. Ihre Stimme war von wachsender Erregung durchzogen. »Und sehen Sie sich an, welche Einheiten als Besatzungstruppen eingesetzt sind: Das Verrückte Zweite aus der Liga Freier Welten, eine genauso unberechenbare Einheit. Und das 2. Dieron-Regiment, berüchtigt für seine fragwürdige Loyalität und brutalen Methoden.«
»Und die Raman-MDM?« fragte Devon. »Die paßt nicht in Ihre Theorie. Unerfahrene VerComTruppen sind absolut zuverlässig. Sie haben weder traditionelle Rivalitäten noch eine draufgängerische Vorgeschichte.«
Candace stand auf. Sie fühlte das Bedürfnis, sich zu bewegen, als mehr und mehr Puzzlestücke an ihren Platz fielen. »Eine Einheit aus der Mark Draconis«, erklärte sie, »die bereits für den Angriff auf die Nebelparder eine Großzahl von Truppen abgeben mußte und in deren Grenzen in der letzten Zeit die größten Schwierigkeiten für Yvonne entstanden sind. Ich ahne Katherines Hand hinter dieser Wahl.« Sie fixierte ihre VCS-Verbindungsoffizierin. »Nach dieser zusätzlichen Reduktion ihrer Verteidigungsfähigkeit wird die Mark mit Sicherheit noch lauter protestieren.«
Simone Devon wurde nachdenklich, als Candace weitersprach. »Und sie teilen sich den Planeten mit der Armierten Infanterie, der einzigen capellanischen Einheit, auf die Hanse Davion ein Kopfgeld ausgesetzt hatte.« Es paßt alles zusammen. Er kommt, daran besteht kein Zweifel.
Seng sprach es aus. »Er versucht, weitere Zwischenfälle zu provozieren.«
»Und Cassandra hat sie ihm geliefert«, stellte Candace kopfschüttelnd fest. »Sie hätte es besser wissen müssen, aber ich hatte gehofft, das mit Thomas Marik klären zu können. Die Chance wird SunTzu mir allerdings sicher nicht geben. Wir können den Göttern danken, daß Colonel Rubinsky vernünftig genug war, die Lage richtig einzuschätzen. Es hätte noch weit schlimmer kommen können.« Ich muß Cassandra da rausholen. Sie ist überfordert. »Beordern Sie die 2. St.-Ives-Lanciers zurück nach St. Loris. Sie kann beim Rest der Kosaken bleiben und über ihre Aktion nachdenken.«
Lieutenant General Devon fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haar. Ihre Miene zeigte sich nachdenklich. »Sie erwarten, daß Ihr Neffe den Indicass-Zwischenfall zum Anlaß nehmen wird, weitere Besatzungstruppen zu stationieren? Dem Pakt vielleicht noch härtere Konzessionen abzutrotzen?«
Candace schürzte die Lippen. Sie versuchte, sich an Sun-Tzus Stelle zu versetzen und wog den Vorteil gegen die Risiken ab. »Es geht sehr viel tiefer«, meinte sie schließlich. »Ich bin sicher, daß er schon vor dem Ärger auf Indicass weitere Besatzungstruppen in Marsch gesetzt hat. Und erst die allerletzten Einheiten werden aus der Konföderation stammen, nur werden sie sich keineswegs als die letzten Truppen erweisen, die auf unseren Welten landen. Es ist ein selbstreplizierendes Muster. Er wird einen Weg finden, unsere Truppen zu reizen und neue Zwischenfälle heraufzubeschwören, die den Einsatz weiterer Kräfte ermöglichen.«
Oberst Seng zog die Stirne kraus und betrachtete die Karte, als müsse jeden Augenblick eine capellanische Invasionsflotte angezeigt werden. »Er hat Denbar vorerst unbesetzt gelassen, damit dessen Einwohner sich weiter beschweren, aufspielen und die Lage generell anheizen können.« Sie nickte. »Ihr zeichnet ein trostloses Bild, Herzogin, aber ich befürchte, Ihr habt ihn durchschaut. Und ich glaube kaum, daß wir die Besatzungstruppen zurückwerfen können, jedenfalls nicht mit militärischen Mitteln.«
»So ist es. Es gibt überhaupt nicht viel, was wir tun könnten.« Candaces Stimme wurde hart, als sie ihre höchstrangigen Offizierinnen mit festem Blick fixierte. »Aber wir können einiges verhindern. Unsere Einheiten müssen strikte Order zu gewaltlosem Widerstand erhalten, was auch immer die Besatzungstruppen versuchen. Sie dürfen sich verteidigen, aber nur, wenn sie unter Beschuß liegen. In der Zwischenzeit werde ich sehen, was ich politisch erreichen kann. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, ihn aufzuhalten.« Sie drehte sich wieder zur Karte um. »Wenn Sun-Tzu so weitermacht, wird er sich im Hohen Rat des Sternenbunds selbst die Kehle durchschneiden. Früher oder später wird er die Unterstützung der anderen verlieren. Solange Yvonne, Theodore, Magnusson und ich ein Machtblock im Rat bleiben, können wir ihn aufhalten.«
Sie sah sich zu ihrer VCS-Verbindungsoffizierin und ihrer Seniorobersten um. »Aber machen Sie sich keine Illusionen. Los werden wir ihn nicht mehr.«

* * *

Sian
Kommunalität Sian, Konföderation Capella

So spät im langen Herbst Sians war in den Freilandgärten des Palastes des Himmels kaum noch Grün zu finden. Die Bäume reckten nackte Äste in den grauen Himmel, und die Blumen schliefen unter der Erde. Talon Zahn, neuernannter Sang-Jiang-jun, spazierte neben Sun-Tzu Liao über den breitgepflasterten Gartenweg. Zwölf Schritte hinter ihnen folgten zwei Mitglieder der Todeskommandos. Nur die Büsche und vereinzelte immergrüne Sträucher erinnerten an das Leben, das im Frühling neu erstehen würde. Frühling, die Wiedergeburt des Lebens. Xin Sheng.

Beinahe verlegen hob Zahn die Hand zum Kragen und berührte die Rangabzeichen seines neuen Generalsstatus. Seit Jasmine Liao im Jahre 2455 per Dekret verfügt hatte, daß kein capellanischer Offizier einen Rang höher als Oberst tragen durfte, hatte es so etwas nicht gegeben.

Der Kanzler sah zu ihm herüber, und in seinen Augen spielte Belustigung. »Wie steht es um das Capellanische Heer?«

Zahn ließ die Hand wieder an die Seite fallen und senkte den Blick auf die Pflastersteine. Obwohl er sich in seiner Stellung sicher fühlte, überbrachte er Sun-Tzu nur ungern schlechte Nachrichten. Auch wenn er selbst sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, behielt er doch immer das Gefühl, seinen Herrn und Meister im Stich gelassen zu haben.

Er atmete tief durch. Die Luft war feucht und klamm, mit einem kaum wahrnehmbaren Kiefernduft. Es roch nach weiterem Regen. »Alles in allem ist das Capellanische Heer bei guter Moral«, stellte er fest. »Die Umstellung der Rangordnung im Rahmen der Xin Sheng ist sehr gut aufgenommen worden, und die Nachrichten von Hustaing demonstrieren durch den Sieg Haus Hiritsus unsere neugewonnene Stärke.«

»Und die Hustaing-Rabauken?« Sun-Tzu trat gegen einen Kiesel am Rand des Pfades.
»Sind in Bataillonsstärke ausgehoben und erhalten die bestmögliche Ausbildung, die Haus Hiritsu so kurzfristig organisieren konnte.« Und der kurz bevorstehende Kampfeinsatz wird ein übriges tun, ihnen irgendwelche Flausen auszutreiben.
»Aber?« fragte der Kanzler tonlos.
Zahn nickte, und seine Schultern sackten andeutungsweise ab. »Aber. Unsere Anstrengungen in den Umstrittenen Territorien bleiben hinter den anfänglichen Erwartungen zurück. Wir machen Fortschritte, jedoch nur langsam. Welten wie Wei und Aldebaran machen mehr Schwierigkeiten als sie wert sind, auch wenn ich erwarte, daß sich die Lage auf Wei ändern wird, wenn in zwei Wochen ein Bataillon von McCarron's Armored Cavalry eintrifft.« Ein weiterer tiefer Atemzug, gefolgt von einem lauten Ausatmen. Zahn beobachtete die Dampfwolke, die sein Atem in der kalten Luft erzeugte. »Und in den Chaos-Marken sind wir vor die Wand gelaufen.«
Sun-Tzu fixierte seinen Strategischen Direktor mit hartem Jadeblick. »Wie konnte das geschehen?«
»Ich weiß es nicht«, gestand Zahn ein. »Noch nicht. Die Systeme dort sind zu gut bewaffnet und organisiert, als daß es sich um das Ergebnis eigener Anstrengungen handeln könnte. Aber die Agenten der Maskirovka haben noch nicht feststellen können, welches der Großen Häuser dafür die Verantwortung trägt.« Und jetzt zum eigentlichen Problem. »Ich habe Eure letzte Anweisung gelesen, mein Kanzler. Ihr wünscht, im Rahmen der SBVS-Friedenstruppen auch capellanische Einheiten einzusetzen?«
»Sie haben mir versprochen, daß die Truppen zur Verfügung stehen.«
»Und das tun sie auch«, versicherte Zahn. »Solltet Ihr den Befehl geben, könnte ich schon morgen eine großangelegte Invasion des St. Ives-Paktes starten. Oder der Chaos-Marken. Oder sogar der alten Kommunalität Tikonov.« Und eine davon steht sicher ins Haus, auch wenn Ihr mir nicht verraten wollt, welche. »Aber das würde die Reserven erfordern, die Ihr mir zurückzuhalten befohlen habt.«
Sun-Tzu wurde langsamer, dachte nach. »Dann geht es um Zeit, nicht um Truppen, so lange wir mit den bereits eingeteilten Kräften agieren können. Ihre Schätzungen ...«
»Basierten auf der Verfügbarkeit weiterer Unterstützung aus der Peripherie«, unterbrach Zahn mit sehr leiser Stimme. Aber als Ausdruck der Wichtigkeit des Themas, nicht als Zeichen mangelnden Respekts. Es ist meine Pflicht dem Kanzler und der Konföderation gegenüber, sicherzustellen, daß unsere militärische Lage deutlich ist. »Ich habe die Meldungen von der Detroitkonferenz verfolgt, mein Kanzler. Jeffrey Calderon wird Emma Centrella nicht in eine Allianz mit der Konföderation Capella begleiten. Ich muß daraus schließen, daß wir das Tauruskonkordat verloren haben und uns an mindestens einer Front zurückziehen müssen. Vorerst. Oder wir riskieren unnötig hohe Verluste.«
Sun-Tzu blieb stehen. Er richtete seine Aufmerksamkeit statt auf Zahn auf einen niedrigen, breiten Busch, der in Gestalt eines springenden Tigers gestutzt war. »Die Detroitkonferenz ist noch nicht vorbei«, stellte er fest. »Wir kämpfen an allen Fronten weiter.«
Talon Zahn nickte. »Wie Ihr befehlt, mein Kanzler.« Ein Glücksspiel. Aber nachdem ich meine Besorgnis deutlich gemacht habe, ist es meine Pflicht, den Willen des Kanzlers umzusetzen.
Sun-Tzu nickte, als hätte er Zahns Gedanken gelesen. »Es wird funktionieren, Jiang-jun Zahn.« Er setzte sich wieder in Bewegung und ließ seine Stimme bewußt neutral klingen. »Warten wir ab und sehen, was uns das neue Jahr bringt.«

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
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