7 Holden

Bei einem halben G konnte Holden Kaffee trinken. Er konnte sich hinsetzen, sich einen Becher unter die Nase halten und den Duft aufsteigen lassen. Langsam schlürfen, um sich nicht die Zunge zu verbrennen. Kaffeetrinken funktionierte bei geringer Schwerkraft nicht sehr gut, aber bei einem halben G war noch alles in Ordnung.

Also saß er in der stillen, winzigen Messe der Knight und gab sich große Mühe, nur über den Kaffee und die Schwerkraft nachzudenken. Selbst der sonst so gesprächige Alex war verstummt. Amos hatte seine große Handfeuerwaffe auf den Tisch gelegt und starrte sie erschreckend konzentriert an. Shed schlief, Naomi saß auf der anderen Seite des Raumes, trank Tee und behielt den Wandbildschirm im Auge. Sie hatte die Schiffssteuerung hierher umgeleitet.

Solange er sich auf den Kaffee konzentrierte, musste er nicht an Ade denken, die ein letztes Mal voller Angst gekeucht und sich dann in eine glühende Gaswolke verwandelt hatte.

Alex zerstörte es, indem er schließlich das Wort ergriff.

»Irgendwann müssen wir uns entscheiden, wohin wir wollen«, sagte er.

Holden nickte, trank einen Schluck Kaffee und schloss die Augen. Seine Muskeln vibrierten wie die gezupften Saiten eines Musikinstruments, und am Rande des Gesichtsfelds sah er Lichtpunkte, die nicht existierten. So war es immer, wenn man vom Saft herunterkam, und dieses Mal würde es besonders schlimm. Er wollte die letzten Minuten genießen, ehe die Schmerzen einsetzten.

»Er hat recht, Jim«, stimmte Naomi zu. »Wir können doch nicht ewig bei einem halben G im Kreis herumfliegen.«

Holden öffnete die Augen nicht. Die Dunkelheit jenseits der Lider war hell und unruhig und bereitete ihm Übelkeit.

»Wir werden sicher nicht ewig hier herumhängen«, erklärte er. »Wir warten fünfzig Minuten, bis die Saturnstation zurückruft und mir sagt, was wir mit ihrem Schiff tun sollen. Die Knight gehört nach wie vor Pur’n’Kleen, und wir sind immer noch deren Angestellte. Ihr habt mich aufgefordert, Hilfe zu rufen, und das habe ich getan. Jetzt warten wir ab, wie die Hilfe aussieht.«

»Sollten wir nicht schon mal in Richtung Saturnstation aufbrechen, Boss?«, fragte Amos. Er hatte die Frage an Naomi gerichtet.

Alex schnaubte nur.

»Das ist mit dem Antrieb der Knight nicht möglich. Selbst wenn wir genug Treibstoff für den Flug hätten, was nicht der Fall ist, will ich nicht die nächsten drei Monate in dieser Dose hocken«, erwiderte er. »Nein, wenn wir überhaupt irgendwo hinfliegen, dann muss es der Gürtel oder Jupiter sein. Wir sind genau in der Mitte zwischen ihnen.«

»Ich würde vorschlagen, wir nehmen Kurs auf Ceres«, meinte Naomi. »Pur’n’Kleen unterhält dort ein Büro. Im Jupiter-System kennen wir niemanden.«

Ohne die Augen zu öffnen, schüttelte Holden den Kopf.

»Nein. Wir warten, bis sie sich melden.«

Naomi gab ein entnervtes Geräusch von sich. Es war schon witzig, fand er, wie man die Gefühle eines Menschen an den kleinsten Lauten erkennen konnte. Ein Husten oder Seufzen, ein kleines Keuchen vor dem Tod.

Holden richtete sich auf und öffnete die Augen. Er stellte vorsichtig den Becher Kaffee auf den Tisch. Seine Hände waren nahezu gelähmt.

»Ich will nicht in Richtung Sonne nach Ceres fliegen, weil das die Richtung ist, in die sich das Torpedoschiff entfernt hat, und ich habe mir Ihren Einwand, wir sollten sie nicht verfolgen, zu Herzen genommen, Naomi. Ich will nicht zum Jupiter fliegen, weil wir nur Treibstoff für einen Flug haben, und sobald wir eine Weile in die entsprechende Richtung geflogen sind, sind wir endgültig festgelegt. Wir sitzen hier herum und trinken Kaffee, weil ich eine Entscheidung treffen muss, und bei dieser Entscheidung hat P & K ein Wörtchen mitzureden. Also warten wir auf die Antwort, und dann entscheide ich.«

Holden stand langsam und vorsichtig auf und ging zur Leiter. »Ich lege mich ein paar Minuten hin, bis das Zittern nachlässt. Ruft mich, wenn P & K sich meldet.«

Holden nahm ein Beruhigungsmittel – dünne, bittere Pillen mit einem Nachgeschmack von schimmeligem Brot –, doch er schlief nicht ein. Immer und immer wieder legte ihm McDowell eine Hand auf den Arm und rief ihn. Becca lachte und fluchte wie ein Seemann. Cameron brüstete sich mit seiner Geschicklichkeit beim Umgang mit dem Eis.

Ade keuchte.

Holden war neunmal mit der Canterbury zwischen Ceres und Saturn geflogen. Zwei Hin- und Rückflüge pro Jahr, fast fünf Jahre lang. Die meisten Mannschaftsmitglieder waren ebenso lange dabei gewesen wie er. Ein Posten auf der Canterbury war eigentlich ein mieser Job, denn er bedeutete, dass man nichts anderes finden konnte. Also blieben die Leute und betrachteten das Schiff als ihr Heim. Nach den regelmäßigen Versetzungen in der Raummarine hatte er die Stabilität genossen. Auch er hatte sich häuslich eingerichtet. Im Traum sagte McDowell etwas, das er nicht genau verstehen konnte. Die Canterbury stöhnte wie unter starkem Schub.

Ade lächelte und zwinkerte ihm zu.

Der schlimmste Krampf in der Geschichte der Menschheit begann im Bein und breitete sich schlagartig im ganzen Körper aus. Holden biss auf den Mundschutz aus Gummi und schrie. Die Schmerzen blendeten alles andere aus, was er beinahe als Erleichterung empfand. Sein Bewusstsein schaltete sich ab, weil die Signale des Körpers übermächtig wurden. Glücklicherweise setzte die Wirkung des Medikaments ein, und die Muskeln entspannten sich wieder. Seine Nerven kreischten nicht mehr, das Bewusstsein kehrte zurück wie ein lustloser Schuljunge. Ihm taten die Kiefer weh, als er den Mundschutz herausnahm. Die Zähne hatten Bissspuren im Gummi hinterlassen.

Im gedämpften blauen Licht der Kabine dachte er über die Sorte Menschen nach, die auf Befehl ein ziviles Raumschiff in die Luft jagten.

In der Raummarine hatte er einige Dinge getan, die ihn nachts nicht schlafen ließen. Er hatte Befehle ausgeführt, mit denen er ganz und gar nicht einverstanden gewesen war. Doch ein ziviles Schiff mit fünfzig Menschen an Bord anpeilen und auf den Knopf drücken, der sechs Atomraketen zündete? Er hätte sich geweigert, und wenn sein vorgesetzter Offizier darauf bestanden hätte, dann hätte er dies als illegalen Befehl bezeichnet und verlangt, dass der Executive Officer das Kommando übernahm und den Kapitän verhaftete. Sie hätten ihn erschießen müssen, um ihn von der Waffenkontrolle zu entfernen.

Allerdings hatte er auch Leute gekannt, die so einen Befehl ausgeführt hätten. Er sagte sich, sie seien Soziopathen und Tiere, nicht besser als die Piraten, die Schiffe erbeuteten und enterten, die Maschine herausrissen und die Luft stahlen. Sie waren keine Menschen.

Doch während er seinen Hass hegte und sich vom Medikament benebelt einer nihilistischen Wut hingab, musste er einsehen, dass die Angreifer sicherlich keine Idioten gewesen waren. Der Gedanke, der ihn nicht losließ, war dieser: Warum? Was hat jemand davon, einen Eisfrachter in die Luft zu jagen? Wer wird für so etwas bezahlt? Denn irgendjemand wird immer bezahlt.

Ich werde dich finden. Ich finde dich und töte dich. Aber bevor ich das tue, musst du es mir erklären.

Die zweite Welle an Medikamenten explodierte in seinem Blutkreislauf. Ihm war heiß, er war matt, durch die Adern lief Sirup. Kurz bevor die Tabletten ihn endlich ausknipsten, lächelte und zwinkerte Ade ihm zu.

Dann zerfiel sie zu Staub.

Der Schiffscom weckte ihn piepsend, Naomi meldete sich. »Jim, die Antwort von P & K ist eingetroffen. Soll ich sie Ihnen runterschicken?«

Holden hatte Mühe, die Worte zu verstehen. Er blinzelte. Mit seiner Koje stimmte etwas nicht. Mit dem ganzen Schiff stimmte etwas nicht. Langsam setzte die Erinnerung wieder ein.

»Jim?«

»Nein«, antwortete er. »Ich will sie oben in der Zentrale zusammen mit Ihnen ansehen. Wie lange war ich weg?«

»Drei Stunden«, sagte sie.

»Jesus. Die haben sich aber Zeit gelassen, was?«

Holden rollte sich von der Liege herunter und wischte sich die klebrige Kruste aus den Wimpern. Im Schlaf hatte er geweint. Er sagte sich, es liege an den Nachwirkungen des Safts. Der Schmerz in der Brust war auf überdehnte Knorpel zurückzuführen.

Was habt ihr drei Stunden lang getan, ehe ihr uns zurückgerufen habt?, überlegte er.

Naomi erwartete ihn an der Comstation. Vor ihr auf dem Bildschirm war das Gesicht eines Mannes mitten im Wort erstarrt. Er kam ihm bekannt vor.

»Das ist nicht der Disponent.«

»Nein. Es ist der Justiziar von P & K auf der Saturnstation. Derjenige, der nach der Aufklärung der Diebstähle von Versorgungsgütern die Ansprache gehalten hat«, sagte Naomi. »›Wer uns bestiehlt, der bestiehlt auch euch.‹ Genau der.«

»Anwälte.« Holden schnitt eine Grimasse. »Also schlechte Neuigkeiten.«

Naomi ließ die Nachricht noch einmal von Anfang an laufen. Der Anwalt regte sich.

»James Holden, hier ist Wallace Fitz von der Saturnstation. Wir haben Ihre Bitte um Hilfe und Ihren Bericht über den Vorfall erhalten. Wir haben auch Ihre Sendung empfangen, in der Sie den Mars bezichtigt haben, die Canterbury zerstört zu haben. Das war, um es vorsichtig auszudrücken, keine gute Idee. Keine fünf Minuten nach Eingang Ihrer Sendung erschien der Vertreter des Mars auf der Saturnstation in meinem Büro. Die Marsregierung ist empört über das, was sie als die unbegründete Beschuldigung betrachtet, sie billigte Piraterie.

Um die Angelegenheit weiter zu untersuchen und um die wahren Schuldigen zu finden, sofern es sie gibt, entsendet die marsianische Raummarine eines ihrer Schiffe von Jupiter, um Sie abzuholen. Es ist die Donnager. P & K erteilt Ihnen die folgenden Befehle: Sie fliegen mit höchstmöglicher Geschwindigkeit ins Jupitersystem. Sie werden rückhaltlos die Anweisungen befolgen, die Ihnen die RMMR Donnager oder ein anderer Offizier der marsianischen Raummarine erteilt. Sie werden die marsianische Raummarine bei der Untersuchung der Zerstörung der Canterbury unterstützen. Sie werden keine weiteren Sendungen absetzen, es sei denn, sie sind an uns oder die Donnager gerichtet.

Falls Sie die Anweisungen der Firma und der Marsregierung nicht befolgen, wird Ihr Vertrag bei P & K gekündigt, und man wird Sie so behandeln, als hätten Sie sich unrechtmäßig in den Besitz eines unserer Shuttles gebracht. Wir werden Sie dann mit allen uns zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln zur Rechenschaft ziehen. Wallace Fitz, Ende.«

Holden betrachtete mit gerunzelter Stirn den Monitor, dann schüttelte er den Kopf.

»Ich habe nie behauptet, der Mars hätte es getan.«

»In gewisser Weise schon«, erwiderte Naomi.

»Ich habe nichts gesagt, was nicht auf Fakten beruhte und durch die gesendeten Daten unterstützt wird. Ich habe keinerlei Spekulationen über die Fakten angestellt.«

»Und was tun wir jetzt?«, fragte Naomi.

»Kommt nicht infrage«, sagte Amos. »Kommt überhaupt nicht infrage.«

Die Messe war klein. Wenn sie sich zu fünft darin aufhielten, wurde es äußerst eng. Die grauen Kunststoffwände waren mit spiralförmigen hellen Kratzern verziert, wo sich Schimmel gebildet hatte und mit Mikrowellen und Stahlwolle entfernt worden war. Shed saß mit dem Rücken an der Wand, Naomi auf der anderen Seite des Tischs. Alex stand in der Tür. Amos schritt hinten hin und her – zwei Schritte, dann die Drehung –, seit der Anwalt den ersten Satz von sich gegeben hatte.

»Ich bin auch nicht erfreut darüber. Aber so lauten die Befehle unserer Vorgesetzten.« Holden deutete auf den Bildschirm der Messe. »Ich wollte euch nicht in Schwierigkeiten bringen.«

»Kein Problem, Holden. Ich bin immer noch der Meinung, dass Sie sich richtig verhalten haben.« Shed fuhr sich mit einer Hand durch das schlaffe blonde Haar. »Was werden die Marsianer wohl mit uns tun?«

»Ich glaube, sie werden uns die Zehennägel herausreißen, bis Holden sich ans Funkgerät setzt und erklärt, dass sie es nicht waren«, meinte Amos. »Was, zur Hölle, soll das? Sie haben uns angegriffen, und jetzt sollen wir mit ihnen zusammenarbeiten? Sie haben den Kapitän umgebracht!«

»Amos«, sagte Holden.

»Tut mir leid, Holden. Kapitän«, erwiderte Amos. »Aber das ist doch zum Kotzen. Wir werden hier übel verarscht. Darauf lassen wir uns doch nicht wirklich ein, oder?«

»Ich will nicht für alle Zeiten in einem marsianischen Gefängnisschiff verschwinden«, erwiderte Holden. »Wie ich es sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir spielen mit, was mehr oder weniger bedeutet, dass wir uns ihrer Gnade ausliefern, oder wir fliehen und versuchen, den Gürtel zu erreichen und uns zu verstecken.«

»Ich stimme für den Gürtel.« Naomi verschränkte die Arme vor der Brust. Amos hob eine Hand und unterstützte sie. Auch Sheds Arm ging langsam nach oben.

Alex schüttelte den Kopf.

»Ich kenne die Donnager«, wandte er ein. »Das ist kein Felsenhüpfer, sondern das Flaggschiff der Jupiterflotte der RMMR. Ein Schlachtschiff. Eine Viertelmillion Tonnen schlechte Neuigkeiten. Hat schon mal jemand ein Schiff in dieser Größe gesehen?«

»Nein. Die größte Einheit, auf der ich je gedient habe, war ein Zerstörer«, entgegnete Holden.

»Ich hatte bei der Heimatflotte auf der Bandon angeheuert. Einen Ort, wo uns so ein Schiff nicht findet, gibt es nicht. Es hat vier Haupttriebwerke, jedes davon ist größer als unser ganzes Schiff. Es ist für lange Schubphasen bei hohen G-Werten ausgelegt, wobei jeder Mann an Bord bis zu den Kiemen mit dem Saft vollgepumpt wird. Wir können nicht weglaufen, Sir, und selbst wenn wir es tun, mit seinen Sensoren kann so ein Schiff quer durch das Sonnensystem einen Golfball anpeilen und mit einem Torpedo treffen.«

»Ach, verdammt, Sir.« Amos stand auf. »Diese Marsianer haben die Canterbury in die Luft gejagt. Ich sage, wir hauen ab. Wenigstens sollten wir es ihnen so schwer wie möglich machen.«

Naomi legte Amos eine Hand auf den Unterarm, worauf der große Mechaniker innehielt, den Kopf schüttelte und sich setzte. Es wurde still in der Messe. Holden fragte sich, ob McDowell jemals eine solche Entscheidung hatte treffen müssen und was der Alte getan hätte.

»Jim, Sie müssen entscheiden«, sagte sie, doch ihre Augen waren hart. Sie müssen die restlichen vier Besatzungsmitglieder in Sicherheit bringen. Nicht mehr und nicht weniger.

Holden nickte und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe.

»P & K hält uns hier nicht gerade den Rücken frei. Fliehen können wir vermutlich nicht, aber ich will auch nicht spurlos verschwinden«, sagte Holden. Nach einem Moment fuhr er fort: »Ich glaube, wir fügen uns, aber wir tun es nicht leise. Wir können vielleicht ein bisschen gegen den Geist des Befehls verstoßen.«

Naomi hatte die Arbeiten an der Comstation beendet. In der Schwerelosigkeit, die jetzt herrschte, wehte ihr Haar um sie wie eine schwarze Wolke.

»Alles klar, Jim. Ich jage jedes Watt in die Sender. Man wird die Nachricht laut und deutlich bis Titan hören können.«

Holden fuhr sich mit einer Hand durch die schweißverklebten Haare. Bei null G standen sie danach in allen Richtungen ab. Er zog den Reißverschluss seines Flugoveralls zu und drückte auf den Aufnahmeknopf.

»Hier ist James Holden, ehemals auf der Canterbury, jetzt auf dem Shuttle Knight. Wir kooperieren mit einer Untersuchung hinsichtlich der Zerstörung der Canterbury und stimmen im Rahmen dieser Kooperation zu, an Bord der RMMR Donnager genommen zu werden. Wir hoffen, diese Zusammenarbeit bedeutet, dass wir nicht als Gefangene betrachtet werden oder zu Schaden kommen. Jede derartige Handlung würde nur den Verdacht verstärken, dass die Canterbury von einem marsianischen Schiff zerstört wurde. James Holden Ende.«

Holden lehnte sich zurück. »Naomi, senden Sie das mit Breitband.«

»Das ist ein hübscher schmutziger Trick, Boss«, sagte Alex. »Jetzt dürfte es ihnen schwerfallen, uns einfach verschwinden zu lassen.«

»Ich glaube an das Ideal einer offenen Gesellschaft, Mister Kamal«, erwiderte Holden. Alex grinste, stieß sich ab und schwebte durch den Gang davon. Naomi tippte etwas auf der Com-Konsole ein und gab ein kleines, zufriedenes Geräusch von sich.

»Naomi«, sagte Holden. Sie drehte sich mit träge wallendem Haar zu ihm um, als befände sie sich unter Wasser. »Wenn es schiefgeht, sollen Sie … ich möchte, dass …«

»Ich soll Sie den Wölfen zum Fraß vorwerfen, Ihnen die Schuld zuschieben und die anderen sicher zur Saturnstation bringen.«

»Genau«, bestätigte Holden. »Spielen Sie nicht die Heldin.«

Sie ließ sich mit der Antwort Zeit, bis klar war, dass sie es völlig ernst meinte.

»Das hatte ich auch nicht vor, Sir.«

»Knight, hier ist Kapitän Teresa Yao von der RMMR Donnager«, sagte die streng dreinschauende Frau, die auf dem Bildschirm erschienen war. »Ihre Nachricht habe ich empfangen. Bitte sehen Sie von weiteren Breitbandsendungen ab. Mein Navigator gibt Ihnen umgehend die Kursinformationen. Folgen Sie genau diesem Kurs. Yao Ende.«

Alex lachte.

»Ich glaube, die ist jetzt ziemlich sauer«, sagte er. »Die Kursinformationen sind schon da. Sie treffen uns in dreizehn Tagen. Damit haben sie reichlich Zeit, ordentlich darauf herumzukauen.«

»Dreizehn Tage, bis sie mich in Eisen legen und mir Nadeln unter die Fingernägel stoßen«, seufzte Holden. Er lehnte sich zurück. »Nun, dann beginnen wir mit dem Flug in Gefangenschaft und Folter. Legen Sie den Kurs entsprechend fest, Mister Kamal.«

»Alles klar, Kapitän … oh!«, machte Alex.

»Gibt es ein Problem?«

»Die Knight hat wie üblich vor dem Schub die Umgebung nach Objekten auf Kollisionskurs abgesucht«, erwiderte Alex. »Wir haben sechs Objekte aus dem Gürtel auf Abfangkurs.«

»Objekte aus dem Gürtel?«

»Schnelle Objekte ohne Transpondersignal«, erwiderte Alex. »Es sind Schiffe, aber sie fliegen ohne Kennung. Sie werden uns etwa zwei Tage vor der Donnager erreichen.«

Holden holte sich die Anzeige heran. Sechs kleine Signaturen, deren Farbe sich von Gelborange zu Rot veränderte. Sie beschleunigten stark.

»Tja«, sagte Holden zu dem Bildschirm. »Und wer, zum Teufel, seid ihr?«

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