Nachdem sie Ashworth losgescheucht hatte, der sich umhorchen sollte, ging Vera zur Töpferei. Die Türen waren zu, und das Schloss hing davor. Es war noch früh, also fuhr sie zu dem kleinen Haus am Crescent, wo Dan wohnte, aber als sie an die Tür klopfte, machte ihr niemand auf. Aus dem Nachbarhaus kam eine junge Frau mit einem Kleinkind im Buggy. Die musste auch gestern unterwegs gewesen sein.
«Mr Greenwood ist heute den ganzen Tag nicht zu Hause», sagte die Frau. «Es ist Kunsthandwerkermarkt. In Harrogate. Er ist früh losgefahren und kommt erst am Abend wieder, und dann muss er zur Töpferei, um auszuladen.»
«Ah», sagte Vera, «stimmt ja.» Sie war überrascht, dass der sonst so verschlossene Dan so viel von sich erzählt hatte. Die Frau war attraktiv, auf eine blasse, abgespannte Weise. Vielleicht waren sie mehr als nur Nachbarn. Vielleicht trug sie ja schwarze, paillettenbestickte Slips, auch wenn Vera sich das nicht recht vorstellen konnte.
«Geht es um was Geschäftliches?», fragte die junge Frau. «Ich kann ihm was ausrichten.»
«Nein danke. Ich bin eine alte Freundin. Ich versuch’s ein andermal.»
Als Nächstes fuhr sie zur Polizeidirektion in Crill. Beschwingt schneite sie in Holness’ Büro. «Kann ich mir einen Ihrer Leute ausborgen? Für ein paar Nachforschungen?»
Er sah von einem mit Unterlagen überhäuften Schreibtisch auf. Schlimmer als ihr eigener, wie sie befriedigt feststellte. «Ist es dringend?» Er wollte Neuigkeiten über die Ermittlungen im Fall Mantel herauskriegen. Nun, von ihr würde er nichts erfahren.
«Es dauert nicht lange. Ein paar Anrufe, ein bisschen herumschnüffeln.»
«Da muss ich schon mehr wissen, bevor ich jemanden freistelle», sagte er.
«Dann lassen Sie’s gut sein, ich mache es allein.» Sie strahlte ihn an, und er wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
Sie spazierte in die Einsatzzentrale und winkte dem Polizisten zu, der am nächsten Computer saß. Er starrte sie bloß an. «Kümmern Sie sich nicht um mich, Herzchen. Sie werden gar nicht merken, dass ich da bin.»
Sie suchte sich einen freien Schreibtisch und ein Telefon und begann, unzählige fruchtlose Gespräche mit den Herstellern von Damenunterwäsche zu führen. Dabei spitzte sie die Ohren, um mitzubekommen, wie es im Winter-Fall voranging. So wie es sich anhörte, hatten sie kaum Anhaltspunkte. Immer noch versuchten sie, Einzelheiten über Christophers Handy herauszubekommen, aber er hatte es nicht registrieren lassen, und in Aberdeen konnten sie niemanden auftreiben, der die Nummer besaß. Emma oder seinen Eltern hatte er die Nummer nicht gegeben, was Vera reichlich seltsam fand. Nach einer Stunde wurde ihr langweilig, und sie beschloss, Holness noch den letzten Nerv zu rauben. Sie lehnte sich in den Türrahmen und schaute in sein Büro.
«Ist bei der Durchsuchung des Gehöfts beim Friedhof irgendwas herausgekommen?»
«Der Bursche war da», sagte Holness. «An der Stalltür war ein Fingerabdruck.»
«Haben Sie irgendwas gefunden, was darauf hindeutet, dass er sich mit jemandem getroffen hat?»
«Noch ein paar weitere Abdrücke, die zu einer anderen Person gehören. Niemandem, der uns bekannt ist. Könnten nützlich werden, wenn wir es jemals schaffen sollten, einen Verdächtigen einzukassieren.»
«Und den Tag über hat ihn niemand gesehen?»
«Wir glauben, dass er sich auf dem Hof versteckt hat, bis es dunkel wurde. Ansonsten hätte man ihn bemerkt. In Elvet sind die Leute nun mal neugierig.»
Am Nachmittag hielt sie es nicht mehr aus und rief Ashworth an. Sie hatte die ganze Zeit über an ihn gedacht. Offensichtlich konnte er nicht sprechen, weil jemand mithörte, aber er klang sehr mit sich zufrieden, und sie wünschte sich, sie hätte die Sache selbst erledigt. Alle glaubten immer, dass man, wenn man delegierte, den ganzen Mist auf andere abwälzte, aber den Bogen hatte sie offenbar noch nicht heraus. Der Mist blieb meistens an ihr hängen. Sie ging zurück ins Hotel, nahm ein ausgiebiges Bad und versuchte, ihre Ungeduld in den Griff zu bekommen.
Gegen halb neun klingelte ihr Telefon, und sie schnappte nach dem Hörer auf dem Nachttisch, weil sie Joe Ashworth mit Neuigkeiten erwartete. Es war Paul Holness, und in ihrer Enttäuschung hörte sie nicht richtig hin und fragte sich, was Joe bloß zugestoßen sein konnte.
«Tut mir leid», sagte sie. «Die Verbindung ist furchtbar. Könnten Sie das bitte wiederholen?»
«Gerade hat uns Veronica Lee angerufen, die Wirtin vom Anchor. Offenbar hat Michael Long dort so etwas wie eine Szene gemacht. Sie sagt, dass er ziemlich mit den Nerven runter ist. Er will mit Ihnen sprechen. Wenn Sie möchten, schicken wir einen von unseren Jungs, aber ich dachte, vielleicht wollen Sie selbst hin. Das ist Jeanies Vater, oder? Hat ja nicht wirklich was mit uns zu tun.»
«Ja», sagte sie. «Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich das übernehme. Mich kennt er.» Was war sie nur für eine traurige alte Schachtel, dachte Vera, wenn ein Anruf wie dieser sie wieder zum Leben erwecken konnte.
Sie parkte auf dem Platz, und ihr fiel auf, dass in der Alten Schmiede Licht brannte. Sie zögerte kurz, war versucht, erst dort hineinzugehen und mit Dan zu reden. Aber das kann warten, dachte sie. Er wird das Dorf heute Nacht ja nicht noch einmal verlassen. Am besten sah sie erst einmal nach, was mit Michael los war. Als sie in den Anchor trat, deutete nichts darauf hin, dass sich dort ein Drama abgespielt hätte. Ein halbes Dutzend Jugendlicher stand um den Billardtisch herum, an den Tischen beim Fenster saßen einige Paare mittleren Alters, zwei dickbäuchige Männer spielten Darts. Sie starrten sie an und schauten dann weg. Mittlerweile wusste jeder im Dorf, wer sie war.
«Ist Veronica da?»
Der Barmann war dürr und pickelig und sah selbst kaum älter aus als die Jugendlichen.
«Sie ist hinten. Sie hat gesagt, Sie sollen einfach reingehen.» Die kurze Seite des Tresens war aufklappbar. Er klappte sie hoch, damit Vera durchkonnte. Dort hinter dem Tresen zu sein, inmitten der Zapfhähne und Schnapsportionierer, versetzte sie plötzlich in Erregung. Es war, als würde man im Theater hinter die Bühne gehen. Sie stellte sich vor, wie sie nach ihrer Verrentung einen kleinen Pub in einem Dorf in den Bergen aufmachen würde, aber sie wusste, dass es nie so weit kommen würde. Sie würde die Gäste nur vor den Kopf stoßen und die ganzen Einnahmen versaufen.
Sie hatte gedacht, dass die Tür hinter der Bar zu den Wohnräumen der Wirtin führen würde, aber sie landete in einer Küche, wo offenbar am frühen Abend die Mahlzeiten zubereitet worden waren. Die Spüle war voller schmutziger Pfannen. Michael saß am Tisch und sah weggetreten aus. Vor ihm stand eine halb ausgetrunkene Tasse Tee, auf dem sich schon ein Film bildete. Veronica sah ihn besorgt an. Ein Mann mit Augen wie Kieselsteinen lehnte an der Arbeitsplatte und schaute auf die beiden herab. Er hatte ein Käsebrötchen in der Hand und den Mund halbvoll.
«Du gehst besser wieder raus, Barry», sagte Veronica. «Jemand muss ein Auge auf die Bar haben.»
«Sam kriegt das schon hin.»
«Nein», sagte sie. «Eben nicht. Ich komme auch gleich nach. Michael braucht kein Publikum.»
Barry schien nicht übel Lust zu haben, noch weiter zu streiten, aber sie funkelte ihn kurz an, und er schlurfte davon, das Käsebrötchen in der Hand.
«Was ist denn jetzt schon wieder los?», fragte Vera. Ihr wurde bewusst, dass sie mit Michael sprach wie mit einem Kranken oder einem ungezogenen Kind, und sie setzte noch einmal neu an: «Man hat mir ausgerichtet, dass Sie mich sprechen wollen.»
Er sah hoch und schien sie jetzt erst zu erkennen.
«Ich habe was über diesen Lotsen rausgefunden. Er kannte Mantel und hat seinen Namen geändert. Ich habe mir alles Mögliche vorgestellt. Was einem halt so in den Sinn kommt. Er war heute hier, mit der jungen Frau, die er geheiratet hat.» Die Worte überstürzten sich. Er schaute sie ängstlich an, erwartete ihren Tadel. Er musste seit ihrer letzten Begegnung einen Zusammenbruch gehabt haben, dachte sie. Hatte Jeanies Tod ihn also doch noch eingeholt.
«Haben Sie ihr denn erzählt, was Sie herausgefunden haben?», fragte sie. «Halb so schlimm. Davon geht die Welt nicht unter.»
«Er hat es dem ganzen Pub erzählt», sagte Veronica. «Hat sich ziemlich aufgespielt. Ich hätte erkennen müssen, unter welchem Druck er steht. Aber ich habe gedacht, er würde schon zurechtkommen. Jetzt habe ich den Arzt gerufen.»
Vera setzte sich neben Michael. «Sie hätten zu mir kommen sollen. Ich hätte es Ihnen erklärt.» Nur wie?, dachte sie. Was hätte ich ihm sagen können?
«Es war Mantel, nicht wahr?», fragte Michael verzweifelt. «Er steckt hinter alldem.»
Wieder wusste sie nicht, was sie antworten sollte. «Es dauert jetzt nicht mehr lange», sagte sie. «Morgen um diese Zeit sollten wir jemanden verhaftet haben. Es wird Jeanie nicht zurückbringen …»
Er brachte den Satz für sie zu Ende: «… aber dann weiß ich es wenigstens.» Er schien sich gefasst zu haben. Veronica streckte den Arm über den Tisch und nahm seine Hand.
Draußen auf dem Platz blieb Vera stehen, um ihre Gedanken zu sammeln. Ein Hund oder ein Fuchs hatte in den Mülltonnen gestöbert, und Abfallreste wurden über die Straße geweht. Das würde ihnen nicht gefallen, den anständigen Leuten von Elvet. Sie hatten es gern, wenn ihr Müll sicher unter Verschluss gebracht war. Sie ging zum Captain’s House und hämmerte an die Tür. James machte fast sofort auf. Zuerst deutete sie seine Besorgnis falsch.
«Tut mir leid, dass ich solchen Lärm mache», sagte sie. «Ich habe ganz vergessen, dass ja ein Baby im Haus ist.»
«Nein, Matthew ist nicht da. Robert und Mary passen auf ihn auf. Ich dachte, Sie wären Emma.»
«Wo ist sie denn?»
«Es hat eine Szene gegeben, im Pub. Sie ist weggelaufen.» Er zögerte. «Sie hatten natürlich recht. Ich hätte es ihr selbst sagen sollen.»
«Und wo ist sie hin? Zu ihren Eltern?»
«Nein. Das Auto ist noch da.»
«Und Sie haben sie ganz allein weggehen lassen?» Im Dunkeln? Eine Woche nachdem ihr Bruder umgebracht wurde?
«Sie ist in Sicherheit», sagte er. «Ich habe gesehen, dass sie rüber zur Schmiede gelaufen ist. Dan wird sich um sie kümmern.»
«Warum ist sie denn zu Dan gegangen?»
«Ich denke, sie wollte mit jemandem reden. Wir sind befreundet. Vielleicht meint sie ja, dass er es versteht, dass er es ihr verständlich machen kann. Oder dass ich mit ihm darüber geredet habe.»
«Stehen sich die beiden denn so nahe?»
«Nein!», rief er. «Nicht auf die Art.»
«Ich gehe rüber», sagte sie. «Schauen, was da los ist.»
«Dann komme ich mit.»
«Besser nicht. Lassen Sie ihr ein bisschen Zeit. Vergessen Sie nicht, ich bin bei der Polizei, nicht bei der Eheberatung. Ich werde nicht versuchen, ihr irgendetwas einzureden.» Wenn ich sie da antreffe. Sicher und lebendig.
Zurück auf der Straße, sah sie sofort, dass jetzt kein Licht mehr in der Schmiede brannte. Sie war sich sicher, dass es noch gebrannt hatte, als sie aus dem Pub gekommen war, aber sie hatte kein Auto losfahren hören, während sie mit James sprach, und aus dem Flur, bei offener Haustür, hätte sie es hören müssen, vielleicht hätte sie sogar gehört, wie jemand die großen Türen verriegelte und das Vorhängeschloss zudrückte. Ihr fiel ein, was Dans junge Nachbarin erzählt hatte, dass er nach dem Kunsthandwerkermarkt noch ausladen müsse. Vielleicht hatte im Hinterhof ja ein Lastwagen geparkt. Vielleicht waren sie mit dem weggefahren. Aber wo würde Dan sie hinbringen?
All das schoss ihr durch den Kopf, während sie hinüber zur Töpferei lief, und dann kam ihr der abstruse Gedanke, dass sie wie einer der Abfallreste war, die hin und her über den Platz geweht wurden.
Die Schmiede war von innen verriegelt, aber das Schloss hing nicht davor. Sie hämmerte mit der flachen Hand gegen die Türen und rüttelte daran, bis ihre Handflächen brannten. Niemand machte auf, und sie lief weiter, die Straße hinunter, auf der Suche nach einem Durchgang zum Hinterhof.
Sie fand einen schmalen Weg, der eine Reihe Häuser durchschnitt. Er führte zu einer engen Gasse, in der die Autos der Anwohner parkten. Am Ende der Gasse war ein Holztor, das jetzt offen stand, und der Hof der Töpferei. Es gab keine Straßenlaternen, aber aus den rückseitigen Fenstern der Häuser kam Licht. Das hier galt als Privatgelände, und die meisten Leute hatten sich nicht die Mühe gemacht, die Vorhänge zuzuziehen. Sie konnte von außen in ihr geregeltes Leben hineinsehen: eine Mutter, die Windeln über die Heizung hängte, ein älterer Mann beim Geschirrspülen. In einem Zimmer saß ein junges Paar nach einem späten Abendessen beieinander, der Küchentisch war der Romantik halber mit einer weißen Tischdecke und einer Kerze geschmückt, und da stand eine Flasche Wein.
Der Hof der Töpferei war leer. Falls Dan mit einem Lastwagen da gewesen war, dann war er auch schon wieder weg. Emma musste bei ihm sein, es sei denn, er hatte sie in der Töpferei gelassen. Vera sah sie vor sich in der staubigen Vorratskammer, vielleicht gefesselt und verängstigt, aber das konnte sie selbst nicht glauben. War sie etwa schon tot? Erdrosselt wie ihre beste Freundin? Vera schüttelte den Kopf, versuchte, dieses schreckliche Bild zu verscheuchen. Mit dem Ärmel wischte sie Staub und Spinnweben von der schmalen Fensterscheibe und spähte hinein, aber drinnen war es dunkel, und sie konnte nichts erkennen. Es gab eine kleine Hintertür, aber auch die war verschlossen. Die Farbe blätterte bereits ab, doch das Holz war solide, sie hätte wohl kaum die Kraft, die Tür aufzubrechen. Sie lehnte sich mit der Schulter dagegen und drückte. Nichts tat sich. Sie schlug gegen die Tür, legte dann ihr Ohr daran und lauschte. Es war nichts zu hören. Sie gab auf.
James hielt am Fenster nach ihr Ausschau. Als sie auf das Haus zukam, fiel der Vorhang wieder zurück, aber sie hatte sein weißes Gesicht gesehen, gegen die Scheibe gepresst, und die Tür wurde aufgerissen, noch bevor sie klopfte.
«Sie ist nicht da, oder? Ich sehe ja, dass alles zugesperrt ist da drüben.»
«Hat sie ein Handy?»
Sie sah, wie Panik über sein Gesicht flackerte. «Wie Christopher? Glauben Sie, es gibt da eine Verbindung?»
«Nein», sagte sie. «Nicht wie Christopher. Sie könnten sie anrufen. Herausbekommen, wo sie ist.»
Er lachte verlegen auf, hob das Telefon im Flur ab und wählte. Vera merkte, dass sie beide den Atem anhielten, und sie spitzte die Ohren, um Emmas Stimme zu hören. Aus der Küche kam eine Handymelodie. Irgendetwas Beschwingtes, das sie kannte, aus einem alten Film. Der Clou. Langsam legte James den Hörer wieder auf. «Das ist ihr Handy», sagte er. «Sie hat es hiergelassen. Wahrscheinlich dachte sie, dass sie es im Pub nicht braucht. Sie wusste, dass ich meins dabeihabe.» Er schwieg, versuchte, sich zusammenzunehmen. «Aber bei Dan kann ihr nichts passieren. Schließlich war er Polizist.»
«Ja», sagte Vera. «Ich weiß.»
Sie ließ ihn im Captain’s House zurück. Jemand müsse da sein, sagte sie, Emma solle das Haus nicht verlassen vorfinden, wenn sie komme. Dan würde sie bestimmt zur Vernunft bringen, und sie würde sich melden.
Sie saß im Auto. Sie wusste, dass James sie beobachtete und erwartete, dass sie sofort etwas unternahm. Aus dem Pub kamen Leute, obwohl noch keine Sperrstunde war. Jedes Mal, wenn die Tür aufging, schwappte ein Schwall Musik heraus wie kalte Luft. Sie wusste nicht, wo sie hinfahren oder was sie tun sollte. Man musste ja auch an das Baby denken. Eine solche Unschlüssigkeit kannte sie sonst nicht, ihre Orientierungslosigkeit jagte ihr Angst ein, die erste Stufe der Panik. Ihr Handy klingelte, und sie drückte auf die Taste, froh, wenigstens kurz abgelenkt zu werden.
Es war Ashworth. «Sie hatten recht», sagte er. «Aber das haben Sie ja immer.»
Nein, dachte sie, mein Urteilsvermögen taugt in diesen Tagen rein gar nichts. Ich dachte doch auch, ich würde Dan Greenwood kennen.
«Wo sind Sie?», fragte sie.
«Unterwegs zu dem Haus. Das ist doch in Ihrem Sinne, oder?»
War es das? «Ja.»
«Treffen wir uns dort?»
«Ja», sagte sie rasch, froh, dass ihr die Entscheidung abgenommen wurde.
«Ist alles in Ordnung?»
«Natürlich», sagte sie. «Natürlich.»