Zwischenspiel

 
»Warum lässt du mich nicht laufen, wenn ich die Bombe gebaut habe?«, fragte Achmed. »Schaden kann ich dir sowieso nicht. Ich habe keine Ahnung, was ihr damit machen wollt.«
»Die Absprache ist, dass du bei uns bleibst«, sagte Pjotr.
»Und wer machte die Absprache?«
»Mein Chef in Moskau«, antwortete Pjotr kalt. »Mein Chef in Berlin. Wie du willst. Und wer ist dein Chef?«
»Das sage ich nicht«, erklärte Achmed.
»Na, siehst du. Jeder hat ein paar Geheimnisse.«
»Ich habe Schmerzen«, murmelte Achmed. »Hast du wenigstens Kopfschmerztabletten?«
»So ein Scheiß«, höhnte Pjotr. »Ich habe dich kaum berührt. Damaskus, du bist ein Weichei. Und du wolltest die Bullen holen.«
»Ja.«
»Na siehst du, dann hat mein Chef doch Recht, wenn er sagt, du musst bei uns bleiben. Sonst machst du Blödsinn. Was hättest du denn den Bullen erzählt?«
»Ich hätte ihnen draußen den kleinen Hügel gezeigt und gesagt: Da drunter liegt Dimitri, der sich auf seine Freunde nicht verlassen konnte.«
Pjotr schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, wie ein Kerl wie du diesen Job machen soll.«
»Das verstehe ich auch nicht mehr«, knurrte Achmed. »Hast du was dagegen, wenn ich mal vor die Tür gehe?«
»Nein, aber lass die Tür offen. Wenn ich dich nicht mehr sehe, Damaskus, mache ich dich platt.«
»Aber nicht ganz«, sagte Achmed. »Du brauchst mich noch.«
Er ging langsam vor die Scheune. Es war heller Tag, am Himmel zogen einige Wolken, im Westen wurde es dunkel. Regen würde kommen, irgendwann.
Selbst wenn Charlie weiß, woher mein Anruf kam, würde er mich hier nicht finden. Aber er ist klug, vielleicht kommt er auf den Ortsnamen, auch wenn er ihn nur halb hört und in falscher Aussprache, dachte Achmed. Möglicherweise holt er sich Hilfe. Ich denke, wir sind rund sechs Kilometer von diesem Ort entfernt. Mindestens sechs, eher acht. Allah, ich würde die ganze Anzahlung für ein Scheißhandy hergeben. Pjotr hat auch keins, niemand hat eins. Ich muss herausfinden, wo ich noch einen Zeitpuffer herausholen kann. Wahrscheinlich wird Pjotr gleich sagen, ich soll die Bombe fertig machen. Ich kann das etwas verschleppen. Vielleicht zwei, drei Stunden, aber mehr nicht. Und ich weiß nicht, wie es weitergeht, weil ich nicht weiß, was sie mit der Bombe vorhaben.
Dimitri, mein Freund. Es tut mir verdammt Leid, dass du so unvorsichtig warst. Jetzt liegst du da in der Erde und strahlst. Wenn ich dir das erzählen könnte, würdest du mit Sicherheit lachen.
Nour, ich würde so gern mit dir reden, ich würde so gern mit den Jungs reden. Wie konnte ich so dumm sein, anzunehmen, dass dies eine machbare Aufgabe ist. Es ist die Hölle, Nour, glaub mir. Breidscheid hat gewusst, dass ich alles erledigen würde. Und anfangs sah das auch leicht aus. Aber dann haben diese brutalen Männer alles kaputt gemacht. Wie hat Breidscheid gesagt: Achmed, es geht nur darum, diesen Leuten zu zeigen, zu was jemand fähig ist, der stinkwütend ist. Und ich bin stinkwütend, glaub mir. Also, zieh das durch, Achmed, und du bist ein reicher Mann. Das hat er gesagt. Aber nicht, dass die Bombe wirklich hochgehen soll. Das hat erst Pjotr erzählt. Ich komme hier nicht raus, Nour. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll, dachte Achmed verzweifelt.
Er bewegte sich in gerader Linie immer weiter von der Scheune weg, sodass Pjotr ihn sehen konnte. Dann setzte er sich ins Gras. Er steckte sich einen Grashalm in den Mund und kaute darauf herum.
Charlie, tut mir Leid. Mir ist erst hinterher aufgefallen, dass ich diesen Ortsnamen englisch ausgesprochen habe. Aber du wirst das begreifen, du bist klug, Charlie. Und bring einen Haufen Polizisten mit, denn diese Männer hier sind bis an die Zähne bewaffnet. Jetzt brauchen sie mich noch, aber sobald meine Arbeit getan ist, werden sie mich töten. So einfach ist das. Und Breidscheid hat das von Anfang an so geplant. Beeil dich, Charlie.
Pjotr kam durch die Scheunentür und setzte sich neben ihn. »Wie lange wirst du brauchen, bis die Bombe fertig ist?«
»Drei, vier Stunden, schätze ich. Wieso?«
»Na ja, ich denke an meinen Zeitplan.«
»Und wenn ich fertig bin, was dann?«
»Dann fahren wir zurück nach Berlin.«
»Mit der Bombe?«
»Mit der Bombe.«
»Ihr seid ja wahnsinnig.«
»Wir erledigen eine Aufgabe und verschwinden wieder. Sag mal, wen hast du wirklich angerufen?«
»Die Bullen«, sagte Achmed. »Ich kenne sonst keinen.«
Pjotr drehte sich eine Zigarette. »Da habe ich anderes gehört«, sagte er.
»Von wem? Von deinem Chef in Moskau?«
»Das ist doch egal, Damaskus. Ich habe gehört, du hast Freunde in Berlin.«
»Habe ich nicht«, sagte Achmed mit trockenem Mund.
»Du wirst es mir irgendwann erzählen«, brummte Pjotr. Er stand auf und forderte: »Bau jetzt die Bombe, Damaskus. Sie sollte morgen früh fertig sein.« Dann ging er in die Scheune zurück.
Achmed folgte ihm nach einer Weile und dachte verzweifelt: Er wird mich foltern, wenn ich mich weigere.
»Gib mir den Block C4«, sagte er. »Sag denen, sie sollen ihn auf die Werkbank packen.«
Ich kann bei der Bombe nicht tricksen, dachte er fiebrig. Pjotr hat die Zünder und den elektronischen Signalgeber. Und er wird sie mir nicht geben. Wahrscheinlich hat er sie gar nicht bei sich. Das Zubehör wird in Berlin sein.
Die beiden Russen legten den Block Plastiksprengstoff auf die Werkbank.
»Packt die drei unbenutzten Pakete mit dem strahlenden Material in den Laster zurück«, sagte Achmed. »Ich kann sie hier nicht brauchen.« Dann wandte er sich an Pjotr. »Kannst du mir sagen, wie du den Sprengstoff unterbringen willst?«
»Wie? Unterbringen?«
»Soll das Zeug in einem Eimer explodieren? Oder auf einem Fahrrad? Oder in einem Auto? Auf einer Kirchenbank, in einer Moschee?«
»In einem Kompressor«, antwortete Pjotr. »So ein Ding, das Pressluft liefert, du weißt schon.«
»Na gut. Dann schau dir den Block hier an. Das sind vierundzwanzig Kilo C4. Normalerweise reicht das, um die Hagia Sophia zu pulverisieren. Aber wie viele Pakete muss ich machen, damit du das Zeug in dem Kompressor verbergen kannst?«
»Es ist ein normal großer Kompressor wie im Straßenbau. Ich denke, zwei Pakete. Eins links, eins rechts, dann kommen die Blechblenden drüber.« Er lachte. »Ich meine, das Gerät wird niemals laufen, oder?«
»Also zwei. Gut. Ich werde sie so bauen, dass du genau weißt, wo du die Zünder reindrücken musst. Du brauchst vier Zünder, zwei pro Paket. Sicherheitshalber. Ich werde da Löcher lassen. Und ich werde aufzeichnen, wo bei jedem Paket oben ist, verstehst du? Und oben muss wirklich oben bleiben, sonst funktioniert das nicht. Ich male dir ein A drauf.«
»Ja, klar, ist ja einfach.«
In diesem Moment keimte in Achmed eine wahnwitzige Hoffnung auf. Oben und unten, dachte er, das könnte eine halbe Lösung sein. Charlie, ich werde mich bemühen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben.
 
 
 
 
Müller verließ den Flughafen Berlin-Tegel zwölf Stunden, nachdem er gestartet war. Er hatte während des ganzen Rückfluges geschlafen, und er rief sofort seine Mutter an.
»Ich bin es, Mama, wie geht es dir?«
»Schön, Junge. Hast du ein bisschen Zeit für mich?«
»Habe ich, Mama. Ich komme jetzt heim, sofort.«
»Da bin ich sehr glücklich«, sagte sie.
Dann meldete er sich bei seinem Chef.
»Ich würde gern zuerst zu meiner Mutter fahren. Ich komme etwas später und mache meinen Bericht.«
»Das ist in Ordnung. Wir haben ohnehin Chaos hier. Alle streiten sich um Zuständigkeiten, aber sobald einer kapiert, was alles dranhängt, will er nicht mehr zuständig sein.« Er lachte. »Lassen Sie sich Zeit, bleiben Sie erreichbar. Das reicht fürs Erste.«
»Danke. Irgendetwas Neues von Achmed?«
»Nichts.«
 
Er stand neben seinem Auto und hatte plötzlich Angst, das Hotel würde sagen, Frau Swoboda sei abgereist. Wenn er ihr Handy anwählen würde, wäre sie in Frankfurt, weit weg. Aber dann meldete sie sich.
»Ich bin es«, sagte er. »Ich bin wieder hier. Bist du noch in Berlin?«
»Ja, ich warte noch auf den Vertrag. Wann kommst du?«
»Ich denke, gegen Mitternacht. Wenn du mich dann noch willst.«
»Oh ja«, sagte sie mit einem Lachen.
»Ich brauche dich sehr«, sagte er.
Er war gut gelaunt, als er vor seinem Elternhaus ankam.
Tante Trude, der Familiendragoner, tönte im Hintergrund: »Das kannst du dem Jungen doch nicht antun!«
»Was kannst du mir nicht antun?«
»Ich will mit dir zum Friedhof«, sagte seine Mutter. »Das verstehst du doch.«
Ganz instinktiv wollte er abwehren, wollte sagen: Das kann ich nicht, nicht jetzt. Aber er nickte und sagte: »Selbstverständlich fahren wir zum Friedhof. Und guten Tag, Tante Trude. Nett, dass du hier bist«.
»Was tut man nicht alles für die Verwandtschaft«, sagte Tante Trude. Sie war so breit wie hoch, und ihr rotes Gesicht strahlte Zufriedenheit aus. Sein Vater hatte geurteilt: »Sie ist zu dick und immer zu laut!«
»Willst du erst mal einen Kaffee?«, fragte Tante Trude.
»Nein, wir können sofort fahren.« Ich muss es hinter mich bringen, dachte er. Doch ich will es nicht.
Im Wagen sagte seine Mutter: »Du hast ja wohl mächtig viel zu tun.«
»Ja, das habe ich.«
»Aber morgen bist du da?«
»Natürlich. Wie kommst du denn mit Trude zurecht?«
»Wunderbar. Sie macht einen solchen Lärm, dass du denkst, es ist Kindergeburtstag. Aber sie ist eine treue Seele. Und sie hat Vater immer sehr gemocht. Wie geht es Melanie und dem Kind?«
»Ich weiß es nicht, Mama. Haben sie sich bei dir gemeldet?«
»Nein, aber wahrscheinlich denken sie, sie stören mich. Wie geht es dir mit dieser Wohnung?«
»Ich weiß nicht. Ich habe dort noch nicht einmal geschlafen.«
»Wie?«, fragte sie erschrocken. »Wo warst du denn nachts?«
»Im Dienst«, sagte er. »Du weißt doch, wir haben Feldbetten für die ganz harten Fälle.«
»Vater wollte ja nie, dass du für den Geheimdienst arbeitest.«
»Nein, das wollte er nicht. Aber er hatte auch keine Ahnung.«
»Kann sein«, sagte sie ein wenig beleidigt. »Doch er hat immer nur das Beste für dich gewollt.«
»Du brauchst ihn nicht zu verteidigen, Mama.«
»Damit die Angehörigen Abschied nehmen können, ist die Halle bis abends um acht Uhr auf. Das sind ganz reizende Leute.«
Mein Gott, ich will das nicht. Ich kann Tod jetzt nicht vertragen, nicht nach diesem Tag.
Er fuhr auf den Parkplatz, und sie gingen die letzten Schritte bis zu der Halle zu Fuß. In der Halle war die ganze hintere Wand aus Glas, verhängt mit lichtblauen Vorhängen.
Seine Mutter ging nach rechts zu einem Tisch, an dem ein Mann saß, der ihnen freundlich entgegenlächelte.
»Die Kabine achtundzwanzig, bitte«, sagte seine Mutter.
»Selbstverständlich«, sagte der Mann und drückte irgendeinen Knopf. Eine Bahn des Vorhangs in der endlosen Glasfront glitt zur Seite.
»Du wirst sehen«, flüsterte seine Mutter, »er sieht ganz friedlich aus.«
Sein Vater lag wächsern in dem offenen Sarg, die Hände auf einer weißen Decke gefaltet. Die Hände waren bläulich. Neben seinem Kopf stand eine hohe Vase mit weißen Lilien.
»Und morgen tust du deinen letzten Gang«, sagte seine Mutter.
Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, dachte Müller. Ich will jetzt auch nicht mit einem Toten sprechen. Wahrscheinlich gäbe es nur Krach, wenn du plötzlich wieder aufwachen würdest. Wahrscheinlich würdest du wiederholen, dass ich mein Leben versaut habe, weil ich nicht studiert habe, was du wolltest. Du lieber Himmel, du hast in deinem Leben mehr verschwiegen, als eine Familie ertragen kann. Wahrscheinlich wäre die Situation klarer gewesen, wenn du getrunken hättest. Dann hätte ich dich wenigstens hassen können. So habe ich dich gehasst, ohne je zu erfahren, warum.
»Wo seine Seele jetzt wohl ist?«, fragte seine Mutter.
»Das weiß niemand«, antwortete er. »Komm, lass uns gehen.«
»Eine Weile noch«, bat sie. »Ich sehe ihn ja nie mehr.«
Er drehte sich ab von dieser Kabine der letzten Blicke, machte ein paar Schritte in das Halbdunkel des Raumes und dachte an Achmed, und ob er tot war. Charlie, du musst mir helfen …
Sie fuhren nach Hause und schwiegen.
»Ich muss noch einmal ins Amt«, sagte er. »Ich werde rechtzeitig wieder hier sein. Und ich muss den schwarzen Anzug bei Melanie holen.«
 
In der Tiefgarage hatte er das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein.
Er schrieb seinen Treffbericht, volle neun Seiten über seine Begegnung mit Nour.
Als Krause klopfte und seinen Kopf zur Tür reinstreckte, sagte er: »Der Bericht ist fertig. Hier im Fotoapparat ist ein Film mit den Aufnahmen der dreihunderttausend Dollar. Kann ich das Tonband mit der Nachricht von Achmed haben? Und die Unterlagen über diesen Breidscheid? Gibt es irgendetwas Neues?«
Krause kam herein und setzte sich auf den Besucherstuhl.
»Wir wissen jetzt, wie man aus dem Material eine schmutzige Bombe machen könnte.«
»Wie denn?«
»Willi Sowinski hat das herausgefiltert. Es ist eigentlich ganz einfach. Sie schneiden einen Tennisball Kobalt 60 in Späne und gießen über diese Späne Salpetersäure. Das lassen Sie in aller Ruhe köcheln. Dann bleibt am Ende eine kristalline Schicht zurück. Die müssen Sie pulverisieren und auf eine herkömmliche Sprengladung packen. Ich frage mich, ob Achmed so etwas könnte.«
»Wenn sich das Rezept im Internet finden lässt, dann kann er so etwas anrichten«, sagte Müller.
»Achmed hat Sie vollkommen verwirrt, nicht wahr?«
»Ja, hat er. Ich habe immer seine distanzierte Selbstironie gemocht, diese leicht melancholische Art, sich selbst zu betrachten. Und jetzt fällt er auf einen Haufen Bargeld rein.«
»Und seine Frau?«
»Seine Frau hat von Beginn an gerochen, dass da irgendetwas faul ist. Aber sie kam zu spät.«
»Ehrlich, was glauben Sie, ist die Frau schon Witwe?«
»Ich weiß es nicht. Gibt es denn irgendwelche Spuren?«
»Keine, jedenfalls keine eindeutigen. Die Zahl der Spuren liegt bei insgesamt sechshundertfünfundfünfzig, was aber überhaupt nicht verwunderlich ist, denn alle Beteiligten aktivieren jetzt ihre bösen Buben. Alle Islamisten, die auch nur entfernt in der Nähe von Terrorismus stehen, sind eingesammelt worden. Sämtliche Gauner und Ganoven, die jemals mit diesen Islamisten zu tun hatten, auch. Ganz vorsichtig ist eine Kooperation zwischen muslimischen Terroristen und Gangstern aus dem ehemaligen Ostblock angedeutet worden. Daraufhin zieht jede kluge Tageszeitung eine solche Möglichkeit aus dem Hut, inklusive kompletter Namenslisten. Jeder TV-Sender hat einen eigenen Lieblingsverdächtigen, jedes Boulevardblatt auch. Eine so komplette Fahndung hat dieses Land noch nicht erlebt. Und ich habe den Eindruck, dass alle jetzt bekannten Spuren falsch sind. Aber immerhin«, er grinste müde, »endlich sind wir ein einig Vaterland.«
»Was ist mit dieser Krisenrunde?«
»Das ist eine Versammlung, der ich nicht traue. Die tagen pausenlos, vierundzwanzig Stunden durch. In der zweiten Sitzung hat ein kluger Vertreter der Stadtverwaltung in Berlin gesagt, dass man mit dem Kobalt 60 die ganze Stadt verstrahlen könnte, wenn man das Zeug in die Trinkwasserversorgung kippt. Bei der nächsten Sitzung war dieser kluge Mann schon nicht mehr dabei. Begründung: Panikmache. Dann hat ein Vertreter des Innenministeriums geäußert, dass die Geheimdienste sich rauszuhalten hätten, weil sie das Bild verzerren, zu breit anlegen und zu kompliziert auffächern. Der war beim nächsten Mal auch nicht mehr dabei. Dann habe ich versucht, einen prominenten Berliner anzurufen, weil ich bestimmte Informationen in einer anderen Sache wollte. Da hieß es, Herr Sowieso habe sich überraschend entschieden, noch vierzehn Tage Urlaub zu machen. Auf Mallorca. Erstaunlich viele bedeutsame Menschen haben sich zu plötzlichen Ferien entschlossen. Sie kriegen in Berlin in den nächsten vierzehn Tagen keinen Hubschrauber und kein Flugzeug der etwas kleineren Art gemietet. Das ist ein wirtschaftlicher Aufschwung.«
»Das heißt, die bisher beste Spur haben wir?«
»Richtig. Aber das setzt den Präsidenten unter Druck, weil der plötzlich in dem Ruf steht, als Einziger ein Karnickel aus dem Hut ziehen zu können. Auf jeden Fall gerate ich ins Schussfeld, weil die Brüder vom Mossad, von der CIA und vom FBI sich schon angemeldet haben. Die sind im Anflug. Sie betonen alle: nur vorsichtshalber! Aber sie werden in dieser Stadt wildern, weil sie das seit Jahrzehnten tun.«
»Glauben Sie, dass Achmed noch lebt?«
»Nein. Wenn es so abgelaufen ist, wie wir vermuten, haben sie ihn benutzt und nach Gebrauch weggeschmissen.«
»Das setzt voraus, dass sie die Bombe gebaut haben, oder?«
»Ja, mein Junge. Wir gehen davon aus, dass die Leute die Bombe besitzen. Aber eine Ahnung, was sie genau damit bezwecken, haben wir nicht. Vielleicht ist sie ja auch für Paris vorgesehen, vielleicht für London.«
»Und wie passt dieser Breidscheid da hinein?«
»Überhaupt nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bisher habe ich den Eindruck, er ist einer dieser Global Player, die sich alles kaufen können, was sie haben wollen. Und dabei ganz einsam sind. Sie werden sehen. Und jetzt kommen Sie zu mir und hören sich Achmed an. Ich warne Sie, das klingt scheußlich. Aber vielleicht verstehen Sie etwas mehr.«
Achmeds Stimme schien von sehr weit her zu kommen. Er sprach undeutlich, was Müller zunächst irritierte. Dann sagte er spontan: »Er klingt so, als habe er … als habe er eins auf das Maul bekommen.«
»Das denken wir auch«, nickte Krause. »Im Stimmvergleich mit seinen anderen Anrufen hat er eine deutlich veränderte Aussprache. Entscheidend ist der Schluss. Verstehen Sie das letzte Wort?«
»Pähswo …, Pässiwo … Keine Ahnung. Haben wir eine Karte vom Großraum Berlin?«
»Natürlich. Ich lasse eine holen.«
Wenig später wurde Müller eine Karte in das Büro gebracht, die er an den großen Schrank gegenüber seinem Schreibtisch pinnte. Dann saß er sehr aufrecht und starrte das Gewirr von Linien und Punkten an. Er suchte sich zu Anfang den winzigen Ort Suckow neben der Autobahn Berlin-Hamburg. Dort war der Überfall geschehen, an der B 321 zwischen Parchim und Pritzwalk.
Okay, Achmed, dachte er, nehmen wir an, du hast das Zeug erbeutet und willst es in Sicherheit bringen. Und du hast neue Freunde aus Russland, die dasselbe wollen. Ihr müsst das Zeug irgendwo hinschaffen, wo es sicher ist. Du kannst das Versteck nicht ausgesucht haben, du bist völlig ortsfremd, das hat schon jemand anderer im Vorfeld ausgeguckt. Eine so wichtige Ladung bringe ich nicht irgendwohin, die darf niemand finden, auch nicht durch Zufall. Die Frage ist jetzt, mein Lieber, ob ihr direkt wieder auf die Autobahn in Richtung Berlin gefahren seid oder aber irgendeinen Weg durch die Pampa ausgesucht habt. In Berlin reicht eine große Garage. Das heißt, ihr rauscht durch die Stadt in die Garage und seid verschwunden in der Anonymität. Was dann folgt, ist allerdings schwierig, denn ihr müsst mit dem Kobalt umgehen. Das heißt, ihr braucht mindestens einen großen Raum. Den könnte man haben, wenn die Helfer deiner Russenfreunde dafür sorgen.
Er unterbrach sich und rief Krause an: »Was wissen wir von den Russen, die Achmed traf?«
»Die sind mit Namen und Herkunft bekannt. Rüde Leute, fast alle aus Georgien, aus bäuerlichen Familien. Diesen Typen kann man viel zumuten, sie sind genügsam, sie haben keinen Hauch von Ethik und Moral, und sie sind gottverdammt sachlich und brutal. Und sie wollen mit aller Gewalt aus ihrer Armut heraus.«
»Danke.«
Also gut, dachte Müller weiter. Dann gehe ich davon aus, dass die Russen lieber ein Versteck auf dem Land ausgesucht haben. Sie fahren nach vollbrachter Tat in einem geklauten Fahrzeug über die Dörfer. Ich nehme jetzt an, Achmed, Berlin ist das Ziel, und ich nehme weiterhin an, du brauchst einige Zeit, um das Ding zu bauen. Das Versteck muss absolut sicher sein, und es sollte an einer Verkehrsader liegen, über die man schnell und zielgenau nach Berlin hereinkommt. Über die Dörfer könnt ihr auf kleinen Straßen nicht fahren, da würdet ihr auffallen. Und die Autobahn Richtung Berlin fällt auch aus wegen der hohen Polizeipräsenz nach dem Überfall. Aber spekulieren wir mal, ihr fahrt nach Parchim, dann weiter östlich über die B 191 nach Plau am See. Jetzt gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten, doch ich will dich weiter nach Osten treiben, Achmed, versuchshalber. Ihr fahrt also auf die 198 und kommt dann nach Mirow, dann Neustrelitz, dann nach Woldegk, dann nach Strasburg, dann nach Pasewalk. Und da hätten wir dich auch schon, mein Lieber.
Er rief Krause an und sagte: »Ich habe etwas. Wenn Achmed voller Angst ist, um sein Leben fürchtet, kaum Zeit hat, denkt er nicht nach und spricht Küchenenglisch. Und wenn er dann Pasewalk ausspricht, kommt dabei Pähswolk oder Pässiwolk heraus. Sind Sie einverstanden?«
»Das ist gut. Wir müssen schnell handeln und dabei sehr vorsichtig sein.«
»Richtig. Ich möchte mich ins Spiel bringen.«
»Das ist eigentlich nicht Ihre Aufgabe, es ist erst recht nicht Aufgabe dieses Dienstes. Wir haben keinerlei polizeiliche Befugnisse. Wir können nur weiterreichen, denn uns geht das alles eigentlich nichts an.«
»Aber nur eigentlich«, brummte Müller. »Denn immerhin können wir aussuchen, an wen wir weiterreichen.«
»Sie sind bei uns ein richtiger Gauner geworden.«
»Das liegt im Sinne des Erfinders.«
 
Die Akte, die einfach BREIDSCHEID hieß, war nicht sehr umfangreich, sondern eine typische erste Zusammenstellung all der Nachrichten, die öffentlich zugänglich waren: Berichte in Tageszeitungen, in Hochglanzmagazinen, in politischen Periodika, Verweise auf kleine Fernsehfilmchen, Internetnachrichten. Auch Geschichten aus linksgerichteten Blättern in aller Welt, die diesen Breidscheid als eines der Hauptübel der grassierenden, die Armut fördernden Globalisierung brandmarkten. Eines dieser Blätter aus Chile nannte ihn unverhohlen ein Krebsgeschwür, ein anderes den Teufel der Hungernden. Es gab auch glorifizierende Darstellungen. So schrieb ein Kirchenblatt der katholischen Diözese Buenos Aires, Breidscheid sei der Inbegriff des Glaubens, ein Mann, in den die Mutter Kirche höchste Erwartungen setze. Er sei ein moderner Katholik, der über allem Reichtum niemals das einsame Straßenkind vergesse, einer, der wahrlich in der direkten Nachfolge Jesu Christi und der heiligen Apostel handle.
»So, so, ein Heiliger«, seufzte Müller.
Dieser Breidscheid, Helmut mit Vornamen, war 1948 in einem Ort nahe Münster geboren worden, einziges Kind eines Grundschullehrers und seiner Ehefrau. Er habe die notwendigen Schulen durchlaufen, hieß es, und dann mit achtzehn Jahren das Abitur gemacht. Geld für das Studium sei nicht vorhanden gewesen, weshalb Helmut eine Lehre in einer Bank angetreten habe. »Da lernte er alles, was er später für ein solch elitäres Leben brauchte.«
»Wieso elitär?«, murmelte Müller verblüfft. Dann verstand er die jubelnde Autorin des Beitrages, denn es ging weiter: »Sein Leben entspricht heute dem, was er den Königsweg nennt: Häuser auf den Bermudas, bei New York, in Kanada, in Santiago de Chile, in Beirut, in Bangkok, in Los Angeles, in Stockholm – dieser Mann kennt keine Grenzen …«
Müller rief Krause an.
»Was mich verwundert: Ich finde keine Homepage von ihm.«
»Er hat keine«, sagte Krause. »Und das ist nicht das einzig Verwunderliche. Sie werden feststellen, dass dieser Mann niemals im Leben so etwas wie ein Interview gegeben hat.«
»Reichtum um des Reichtums willen?«
»Nein. Steter Dienst an der katholischen Kirche. Er tut ununterbrochen Gutes.«
»Wieso dann Achmed?«
»Keine Ahnung.«
Es gab in einer Frauenzeitschrift den Titel »Der stille Superreiche«. Im Text der Satz: »Er soll einmal verheiratet gewesen sein, aber niemand vermag zu sagen, mit wem und wann das gewesen sein soll.« Es fand sich auch der Satz: »Fachleute schätzen sein Vermögen auf derzeit zwanzig Milliarden US-Dollar.« Dann die Frage: »Wie lebt so ein Mensch?« Und die Antwort: »Angeblich ist für jedes seiner Anwesen eine Haushälterin zuständig. Breidscheid selbst ist stets umgeben von seinem Privatsekretär und einem katholischen Kaplan, die ihn überall hin begleiten. Man sagt ihm nach, dass er nur auf das Urteil einer Institution Wert legt: der katholischen Kirche. Nachweislich finanziert er drei Waisenhäuser in Santiago de Chile. Neunhundert ehemalige Straßenkinder und Waisen leben unter seiner persönlichen Obhut und werden fit gemacht für das Leben, für den Beruf, für die Zukunft.«
Ein linksgerichtetes Blatt aus Frankreich beschrieb eines seiner großen Geschäfte unter der Überschrift »Der Trickser«: »Als zu riechen war, dass die chinesische Führung bereit schien, das Land für bestimmte Formen des westlichen Kapitalismus zu öffnen, als abzusehen war, dass Shanghai eine schillernde Metropole internationaler Gelder sein würde, stellte sich heraus, dass die meisten Grundstücke, auf die die entsprechenden Hochhäuser und Bürotürme gesetzt werden sollten, einem Mann gehörten: Helmut Breidscheid. Bei diesem Coup hatte er dreizehn Kapitalgesellschaften gegründet, die er nach dem Verkauf der Grundstücke in aller Eile auflöste. Die Bestätigung dieser Geschäfte bekommt man nicht aus dem chinesischen Wirtschaftsministerium, nicht aus den Reihen chinesischer Politiker, sondern ausschließlich aus der Reihe der international arbeitenden Baufirmen in Shanghai, die in schöner Naivität bejahen, dass Breidscheid selbstverständlich auch diese Seite des Deals erfüllt: Er lässt jetzt, wiederum gesteuert durch eigens gegründete Firmen, bauen …«
Dann gab es ein weiteres Blatt, den so genannten hausinternen Zusatz. Da hieß es: »Breidscheid steckt nachweislich hinter unzähligen legalen Geschäften weltweit. Häufig sind es Geschäfte mit Immobilien. Diese legalen Geschäfte dienen aber auch als Tarnung für viele schmutzige Geschäfte mit Waffen und militärischen Dingen aller Art. Breidscheid liefert schnell und zuverlässig. Das gilt auch für Drogen. Sehr häufig hat er, um ein einziges Geschäft durchzuziehen, eine eigene Firma gegründet. Man sagt, dass Breidscheid auch bei schmutzigen Geschäften stets zehn Prozent der Bruttoeinnahmen direkt an die katholische Kirche abführt. Hinweis: Der Mann zahlt grundsätzlich keine Steuern!«
»Und mit so was kommt man durch«, brummte Müller.
Er rief erneut Krause an, aber der meldete sich nicht mehr. Stattdessen schaltete sich die Rufbereitschaft mit der Nachricht ein, Krause habe das Haus verlassen.
Es war 23.18 Uhr.
 
 
 
 
Karen sah hinreißend aus. Sie saß an einem kleinen Tisch in der Bar und winkte ihm zu, als er in die Lobby kam. Sie trug einen dunkelgrauen Hosenanzug mit feinen, weißen Nadelstreifen, dazu ein weißes Männerhemd mit einer pinkfarbenen Krawatte.
»Ich bin so froh, dich zu sehen«, sagte er und küsste sie auf die Stirn.
»Setz dich neben mich«, sagte sie gut gelaunt. »Nein, nicht so weit weg, enger. Ich will mit dir zusammen einen Salat essen, von einem Teller. Oder ist dir das peinlich?«
»Nein, ist es nicht. Was hast du heute getrieben?«
»Ich habe an dem Vertrag gefeilt und mich anschließend um Kleinigkeiten darin gestritten. Wie immer. Dann bin ich irgendwann um sechs Uhr ins Hotel gekommen und habe geschlafen. Bis eben. Wie war Damaskus?«
»Nicht sehr aufmunternd. Der Freund, der verschwunden ist, hat aller Wahrscheinlichkeit nach falsche Freunde. Aber das gehört eigentlich nicht hierher.«
»Doch«, widersprach sie heftig. »Das betrifft dich, und also gehört es hierher. Bedeutet das, dass dieser Freund viel Geld verliert oder seine Existenz?«
»Es geht nicht um Geld«, antwortete er knapp.
»Um Macht und Ansehen?«
»Es geht um sein Leben.«
»Oh«, sagte sie. Dann lächelte sie schnell und unsicher. »Und jetzt sind wir wieder am Punkt, wo du schweigen musst, nicht wahr?«
Er nickte.
Der Barmann kam heran und setzte eine große Salatplatte vor sie hin.
»Hähnchenbrust mit einem großen Haufen Vitamine. Zweimal Mineralwasser, zweimal Besteck. Ich wünsche guten Appetit.«
»Jetzt merke ich erst, wie hungrig ich bin«, sagte Müller.
»Sag mal, bist du so etwas wie ein Polizist?« Sie sah ihn durchdringend an.
»Ja«, sagte er. »Es ist nicht so, dass ich dir ausweiche, aber ich bin gezwungen, nicht darüber zu reden. Das bringt mein Beruf so mit sich. Leider.«
»Also bist du ein Geheimpolizist.«
»Wenn du so willst.« Er nickte und lachte.
»Du musst essen, wenn du groß und stark werden willst«, ermunterte sie ihn. »Wann ist die Beerdigung?«
»Um elf«, sagte er. »Meine Mutter rechnet mit mehr als hundert Leuten. Das wird eine furchtbare Veranstaltung. Gegen Abend war ich am Friedhof. Mein Vater liegt dort aufgebahrt. Es war schlimm, weil ich auf keine Weise mit ihm in Verbindung kommen konnte. Ich konnte nicht mit ihm reden.«
»Vielleicht kommt später eine bessere Zeit«, sagte sie. »Komm, iss etwas, das wird dir gut tun.«
Er spürte, wie sie mit ihrem linken Bein seinen rechten Oberschenkel drückte, und er murmelte: »Du solltest dich zurückhalten. Kopulationen gleich welcher Art sind in öffentlichen Restaurationsbetrieben verboten.«
»Dann lass uns das Tabu schleunigst brechen. Und wir nehmen Eintritt, denn einige der Knaben hier sehen sehr ausgehungert aus.«
»Frau Swoboda, wie reden Sie denn?«
Sie aßen ein wenig, und Müller schaute sich um. Die Bar war voll besetzt, kein Hocker, kein Tisch mehr frei, wie üblich drei Viertel Männer, ein Viertel Ehefrauen, die gelangweilt aussahen und es wohl auch waren. Und sehr viele der Männer warfen Blicke auf Karen.
»Jetzt hab ich’s. Du bist im Auswärtigen Amt und prüfst die Kantinen in deutschen Botschaften.«
»Ich habe von Anfang an gewusst, dass du mich enttarnen wirst.« Er küsste sie leicht auf die Wange.
»Enttarnen ist ein fachspezifischer Ausdruck, nicht wahr?« Sie strahlte ihn an.
»Ja, das stimmt. Aber könnten wir jetzt vielleicht in dein Zimmer gehen, weil ich nahe daran bin, über dich herzufallen?«
Sie küsste ihn auf den Mund und sagte: »Aber gern.«
Also bezahlte Müller, und sie gingen.
Im Lift fragte sie: »Hast du irgendetwas mit dieser Sache zu tun, bei der radioaktive Stoffe geraubt wurden?«
»Wie kommst du darauf?«
»Weil das Fernsehen voll ist davon. Und sämtliche Zeitungen.«
»Nur am Rande«, antwortete er. »Ich würde gern vierzehn Tage Urlaub machen mit dir. Am liebsten in einem alten Bauernhaus im Alpenvorland.«
»Wieso Alpen?«
»Ich weiß es nicht, mir war gerade danach.«
Sie steckte die Karte in den elektronischen Öffner. Im Zimmer drehte sie sich zu ihm.
»Können wir uns einigen? Ich meine, würdest du mir den Gefallen tun und ganz vorsichtig mit mir umgehen?«
»Bin ich grob gewesen?« Er zog das Hemd aus.
»Nein. Ich will es nur gesagt haben. Weißt du, für mich bist du etwas Kostbares, auch weil ich manchmal denke, dass du dich irgendwann in Luft auflöst.«
»Aber ich löse mich nicht in Luft auf.«
»Es könnte doch sein«, murmelte sie und bückte sich, um die Hose von ihrem Anzug aufzuheben. »Ich liege hier im Bett und rieche dich noch. Und du ziehst dich an, gehst zur Tür und lächelst mir zu. Und das war es dann, weil irgendjemand bestimmt hat, dass du irgendwohin fliegst, weit weg, für eine lange Zeit.« Sie setzte sich nackt auf das Bett und lächelte zu ihm hoch.
»Hör zu«, sagte er und kniete vor ihr nieder, »vielleicht sollten wir die Geschichte zwischen uns nicht zerreden. Ich bin so dankbar, dass es dich gibt, und ich werde Wege suchen. Und ich werde Wege finden. Aber ich will mich nicht in Luft auflösen.«
 
Er sagte: »Ich bin vollkommen erschöpft, ich muss eine Weile schlafen.« Er legte seinen Kopf auf ihre Brust. »Eine Stunde, mehr nicht. Und dann musst du mich wecken. Ich muss noch alles Mögliche organisieren.«
»Ich wecke dich«, beruhigte sie ihn sanft.