Kapitel 17
Draußen in der Nacht drehte sich Rafael abrupt zu Colby um, vergrub seine Hände in ihrem Haar und drängte sie mit seinem Körper an die Wand des Gebäudes. Er war heiß und hart und hungriger, als er je gewesen war. »Ich weiß nicht, ob ich warten kann. Wir müssen verschwinden, ehe ich dich hier und jetzt nehme.« Seine Stimme war ein raues Wispern, als er seinen Mund auf ihren presste, seine Zunge über den Rand ihrer Lippen gleiten ließ und stürmisch Einlass forderte. Er fing ihr leises Stöhnen in seinem Mund auf, und seine Körpertemperatur stieg um mehrere Grad an.
Auf dem Parkplatz? Es kümmerte Colby nicht, dass sie auf dem Parkplatz waren. Es waren zu viele Kleidungsstücke zwischen ihnen. Sie hörte ihr leises Wimmern, als er an ihrer Unterlippe leckte und mit seinen Zähnen leicht daran knabberte, ehe er wieder seine Zunge in ihren Mund tauchte. Seine Erektion presste sich an ihren Rauch, ihre Brüste drückten sich an die Muskeln seines Oberkörpers. Allmählich verlor sie die Verbindung zur Realität, wie immer, wenn sie mit Rafael zusammen war. Die Hand, die ihr Haar fest gepackt hielt, während er ihren Mund eroberte, war unerbittlich. Er küsste sie wie ein Verhungernder, als würde er in seinem Verlangen nach ihr ertrinken. Als könnte er nicht warten, könnte nie genug von ihr bekommen. Ihr Körper reagierte sofort, er wurde heiß und feucht.
Auf dem Parkplatz, dem Feld, wen zum Teufel schert es P Ich will dir die Kleider vom Leib reißen. Warum trägst du einen BH? Seine Hand strich leicht über ihren Bauch bis zu ihrer Brust, und sein Daumen liebkoste ihre Brustspitze. Trag nie wieder einen!
Ihr blieb der Atem in der Kehle stecken. Sie drängte sich an seine Hand und unterdrückte ein leidenschaftliches Stöhnen. »Das geht nicht. Jemand könnte rauskommen und uns sehen.«
Er konnte sie vor fremden Blicken abschirmen, aber wenn sie hier draußen blieben, konnte er nicht das mit ihr machen, was ihm vorschwebte. Mit mehr Ungeduld als Finesse schlang er seine Arme um sie und stieg in die Lüfte auf, ohne sich von ihrem Mund zu lösen. Colby wimmerte leise und versuchte, sich zu wehren, doch er hielt sie fest und küsste sie, bis es nicht mehr darauf ankam, dass sie keinen Boden unter den Füßen hatten.
Colby legte ihre Arme um seinen Hals, schmiegte sich eng an ihn und schloss die Augen, um sich völlig den schockierenden Empfindungen hinzugeben, die seine Küsse in ihr auslösten. Ihr Körper verschmolz mit seinem. Die Hitze, die von der harten Ausbuchtung an seinem Unterleib ausging, erzeugte ein wildes Feuer in ihrem eigenen Inneren, und ihr Schoß war heiß und schwer. Sie wiegte sich in seinen Armen und rieb sich an ihm, während ihr Mund mit seinem verschmolz. Seine Zunge schlang sich um ihre, erkundete ihre samtige Mundhöhle und liebkoste sie, bis sie ihn in jeder Zelle ihres Körpers fühlte.
Rafael musste ihre Haut fühlen, wenn er nicht den Verstand verlieren wollte. Er wollte sie zu den heißen Quellen bringen, wo die Erde reich an Mineralien war und Colby gut bewacht sein würde, während sich die Umwandlung vollzog. Sein Körper wurde immer härter, bis jede Bewegung schmerzte und er wusste, dass er sie immer wieder haben musste. Sie machte ihn süchtig mit ihrer glatten Haut und ihrem weichen Haar.
Unter all ihren sanften Rundungen war sie eine so unabhängige Frau mit einem stählernen Kern und einem eisernen Willen – solange er sie nicht berührte. Dann gehörte sie ihm. Ganz und gar ihm. So lange hatte sie sich gegen ihn gewehrt! Sie wehrte sich immer noch, aber nicht, wenn er sie küsste und sie in seinen Armen hielt. Rafael genoss das Gefühl der Macht, das Wissen, dass er der eine Mann war, dem sie nicht widerstehen konnte. Er brauchte dieses Wissen.
Irgendwo über den Bergen riss er ihr das Hemd vom Leib, weil er ihre nackte Haut unter seinen Händen spüren wollte. Colby protestierte nicht, sondern warf mit einem erstickten Laut den Kopf zurück, als sein Mund an ihrem Hals hinunterglitt, mit winzigen Bissen, die feurige Zungen über ihre Haut und durch ihren Körper rasen ließen. So schien es immer zu sein, wenn sie mit ihm in Berührung kam. Lust brandete auf, scharf, gefährlich und unkontrollierbar. Sein Körper brannte von einem inneren Feuer und tobte vor Begierden und Sehnsüchten, die er nie ganz befriedigen könnte. Es würde nie genug Arten geben, sie zu nehmen und sie zu besitzen, und die Ewigkeit würde nicht lang genug sein, um sein Verlangen zu stillen.
Rafael. Bittend wisperte sie seinen Namen und flehte ihn an, sie abzusetzen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie durch die Luft zu einem unbekannten Ziel flogen. Sie schmiegte sich an ihn und schlang ein Bein um seine Hüfte, um sich an ihm zu reiben.
Während er einen Arm fest um ihre Taille geschlungen hatte, senkte er seinen Kopf über ihre nackten Brüste und zwang ihren Oberkörper nach oben. Ihr Haar wehte in alle Richtungen, flatterte im Wind, peitschte ihr ins Gesicht und erinnerte sie daran, wo sie waren. »Wir werden noch gegen einen Baum oder so was prallen. Geh runter.« Ihre Stimme war belegt vor Erregung. Lust strömte schwer und heiß durch ihre Adern. »Du musst zur Erde hinuntergehen. Ich will dich jetzt sofort.«
Ihre atemlose Bitte erschütterte ihn. Sein Mund strich über ihre Brust, zupfte leicht an ihrer Brustspitze. Colby schrie auf und bog ihren Rücken noch stärker durch, damit Rafael besser an sie herankam. Feuer strömte von ihren Brüsten durch ihren ganzen Körper und weckte einen unersättlichen Hunger zwischen ihren Schenkeln.
Rafael hörte, wie ihr Blut laut durch ihre Adern rauschte, nach ihm rief und mit erotischen Verheißungen lockte. Sein Blut pulsierte mit derselben Intensität und in demselben Rhythmus. Er hungerte nach ihr, nach allem von ihr. Rafael hungerte danach, tief in ihr und geistig und körperlich untrennbar mit ihr verbunden zu sein. Und er hungerte nach ihrem Blut, das wie Nektar in ihn hineinfloss. Wenn er nicht aufpasste, würden sie noch beide in ihrer leidenschaftlichen Umklammerung vom Himmel stürzen und auf die Erde fallen.
Er landete auf dem Erdboden, froh, dass sie es bis zu den heißen Quellen geschafft hatten. Sowie er festen Boden unter den Füßen hatte, streifte er Colby die störenden Jeans vom Leib, riss sie in Fetzen und schleuderte sie von sich. Seine Augen verdunkelten sich, als sein heißer Blick über sie glitt. »Du bist so schön.« Ihr Körper war vor Erregung und Verlangen nach ihm rosig überhaucht, und in ihren Augen lag ein verzweifelter Hunger. Er sah zwischen ihren Schenkel den feuchten Beweis für ihr Verlangen schimmern und konnte sich gerade noch beherrschen, nicht auf die Knie zu fallen und von diesem Schatz zu kosten.
Colby sah zu, wie er seine Sachen bewusst nach Art der Menschen auszog. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und tastete nach seinem Hosenbund. Sie konnte sehen, wie sich der Stoff über der gewaltigen Ausbuchtung spannte. Ihr Atem stockte, als er seine Jeans aufknöpfte und über seine Hüften streifte, ohne auch nur einen Moment lang seinen hungrigen Blick von ihr zu wenden. Sein Gesicht wurde von Begehren beherrscht; seine Augen waren sehr dunkel und seine Lippen sehr sinnlich.
»Komm her zu mir, Colby.« Seine Hände strichen beiläufig, fast geistesabwesend über seine schwere Erektion.
Wie gebannt von der dunklen Sinnlichkeit, die sich auf seinen Zügen zeigte, ging sie zu ihm. Nervös befeuchtete sie mit ihrer Zungenspitze ihre Lippen, während sie beobachtete, wie seine Hand leicht über sein hartes Glied fuhr. Sein Blick wich keine Sekunde von ihr; er zog sie magisch an, bis sie direkt vor ihm stand.
Rafael hob eine Hand und legte sie sanft an ihr Gesicht, beugte sich vor und ließ seine Lippen über ihre Wange bis zu ihrem Mund wandern. Seine Zunge zog die Umrisse ihrer Lippen nach. »Ich liebe deinen Mund. Ich könnte ihn bis in alle Ewigkeit küssen.« Mit der anderen Hand streichelte er ihre Brüste und jagte winzige Flammen über ihre Haut.
Colby war sich dieser zweiten Hand sehr bewusst, die wie ein Hauch über ihre Brüste strich, so zart, dass die Fingerspitzen sie kaum berührten, und doch so erregend. Dann glitten sie über ihren Bauch, kreisten um ihren Nabel, bis ihr der Atem in der Kehle stockte, und tauchten in ihre dichten, rötlichen Löckchen.
»Du bist so feucht und bereit für mich, querida.«
Sie konnte den kleinen Laut, der ihr entschlüpfte und um mehr flehte, nicht unterdrücken. Obwohl Rafael sie kaum berührte, stieg ihre Körpertemperatur.
Die Hand, die an ihrer Wange lag, vergrub sich in ihrem Haar und zog ihren Kopf nach hinten, um ihre Kehle zu entblößen. Sein Mund strich über ihre Pulsader. Seine Zähne knabberten an ihrer Haut und wagten einen kleinen, brennenden Biss, aber seine Zunge linderte den Schmerz sofort. Colby erschauerte vor Erregung; jeder Muskel spannte sich an, und ihr Unterleib verkrampfte sich. »Sag mir, was ich hören muss, Colby.« Sein Mund wanderte an ihrem Kinn hinauf, und seine Zähne nagten an ihrer Unterlippe. »Sag es mir.«
»Du weißt, dass ich dich will.« Wie könnte sie ihn nicht wollen? Seine Finger stießen in sie hinein, so tief, dass sie aufschrie und sich an seine Hand presste. Seine Hand zog sich zurück.
»Das ist mir nicht genug.« Seine Stimme war sehr leise und streifte sie wie ein wärmender Strahl. Wieder liebkoste seine Zunge ihren Hals und glitt weiter nach unten zu ihrer Brust. Colby spürte seine scharfen Zähne, die eine Lust hervorriefen, die an Schmerz grenzte. Gleich darauf nahm er die weiche Rundung ihrer Brust in den Mund.
Sie musste sich an seinen Schultern festhalten, weil ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten. »Was willst du von mir, Rafael?« Seine Finger, die tief in sie hineintauchten, brachten sie beinahe zum Höhepunkt, zogen sich aber wieder zurück.
»Du weißt es.«
Es war nicht fair, eine Liebeserklärung oder ein Bekenntnis zu ihm zu erwarten, wenn sie noch dabei war, all das zu verarbeiten, aber Rafael ging es nicht um Fairness. Er wollte seinen Willen durchsetzen, und dafür war ihm jedes Mittel recht. Und wenn es um Sex ging, würde sie alles für ihn tun, das wusste sie Und er wusste es auch. Sie sah es an dem Glitzern in seinen Augen. Seine Hände waren reine Magie, und ein Kuss von ihm raubte ihr jede Selbstdisziplin. Colby hob leicht ihr Kinn und warf ihr Haar zurück, bevor sie ihren Blick auf seine Erektion richtete. Sein Penis war ungeheuer groß und hart vor Verlangen. Sie spürte, wie Rafael der Atem stockte, als sie ihn ansah und sich die Lippen leckte.
Ihre Hand schloss sich um sein Glied, und ihre Finger strichen zart darüber. Wieder leckte sie sich die Lippen und beobachtete seine Reaktion, während ihr Daumen um das samtige Ende seiner Erektion kreiste. Rafael konnte kaum noch atmen, als sie sich vor ihn kniete.
Sie erlaubte ihrer Zunge eine kurze Erkundung, indem sie einen sinnlichen Kreis um seine Eichel zog. Er erschauerte, und ein kehliger Laut entrang sich seinem Mund. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar und zogen sie noch näher an sich heran, während er in ihre heiße Mundhöhle stieß. Ihre Zunge schlängelte sich um ihn und liebkoste ihn. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Du bringst mich um den Verstand, pequena.«
Ihr Mund war heiß und eng, und ihre Zunge presste sich bebend an die samtige Spitze seines Glieds. Seine Hüften bäumten sich auf, und seine Muskeln verspannten sich vor Erregung. Seine Eckzähne wurden länger, aber er unterdrückte den Drang. Immer wieder stieß er in ihren Mund hinein; er wollte seine Beherrschung wiederfinden, schaffte es jedoch nicht. Sie entfachte ein Feuer in seinen Lenden, das sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Ihre Zunge spielte mit ihm, bis er kaum noch bei Sinnen war. Einen Moment lang stürmten Forderungen auf ihn ein, doch Colby war unerfahren und noch nicht ganz bereit für die erotischen Erfahrungen, nach denen er hungerte.
Rafael zog ihren Kopf zurück und starrte in ihre Augen. Sie waren strahlend grün und vor Leidenschaft und Verlangen verdunkelt. Er litt an seiner Liebe zu ihr, an seinem Wunsch, von ihr zu hören, dass sie sich zu ihm bekannte. Er zog sie zu den großen Felsen, die die heißen Quellen umgaben, packte sie an der Taille und hob sie auf die flachste Felsplatte. Seine Hände spreizten ihre Beine und pressten sich auf das Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Sie war so heiß, dass er befürchtete, sie würden beide verbrennen. Colby versuchte, sich nach vorn zu drängen, um ihn in sich aufzunehmen, aber er hielt sie fest.
»Du hast vergessen, mir etwas zu sagen. Etwas sehr Wichtiges.«
»Das ist nicht witzig, Rafael.« Wie konnte sie eine tiefe Bindung mit ihm eingehen, wenn er ständig nur seinen Willen durchsetzen wollte? »Gib mir noch etwas Zeit.«
Er beugte sich über sie und stemmte sich mit beiden Händen auf die Felsplatte. »Ich bin in deinem Bewusstsein. Ich weiß, was du für mich empfindest.«
»Warum muss ich es dann noch aussprechen?« Colby gelang es, ein Stück nach vorn zu rutschen, doch er legte seinen Arm auf ihre rastlosen Hüften und hielt sie fest. Jetzt war sie zwischen dem harten Fels und seinen Hüften eingeklemmt. Er drang ein kleines Stück in sie ein, tief genug, um sie vor Frustration leise aufschreien zu lassen.
»Weil du zu mir gehörst. Ich will, dass du es zugibst.«
Sie war den Tränen nahe. »Na schön, ich gehöre zu dir, aber es muss mir nicht gefallen.«
»Und du liebst mich.« Er stieß noch ein bisschen tiefer in sie hinein. »Sag mir, dass du mich liebst, Colby.«
»Du kannst mir nicht befehlen, dich zu lieben, Rafael. Reicht es nicht, dass ich hier bei dir bin und die Hände nicht von dir lassen kann?« Es war demütigend, so von ihm gehalten zu werden und sich mit den Hüften an ihn zu drängen, ihn fast schon anzubetteln, ihr mehr zu geben.
»Was wir hier machen, ist Liebe, egal, wofür du es hältst.
Nicht einfach Sex, sondern Liebe«, wiederholte er. Wieder drang er ein Stück tiefer in sie ein. Colbys Pupillen erweiterten sich vor Lust. »Ich liebe alles an dir, querida. Ich schäme mich nicht, es zuzugeben. Ich liebe es, wie du für mich in Flammen stehst und wie mein Körper bei deinem Anblick heiß und hart wird. Ich liebe es, wie du für deine Familie sorgst, und ich liebe sogar, dass du glaubst, du könntest mir widerstehen. Sei kein Feigling und gib zu, dass du mich liebst.«
»Scher dich aus meinen Gedanken! Es ist schon schlimm genug, dass du mich zu allem zwingen willst, was du für richtig hältst. Wenn du das von mir hören willst, bevor ich mit mir selbst im Reinen bin, musst du mich dazu zwingen«, erwiderte sie und starrte in seine markanten Züge. Ihr Herz klopfte laut vor Angst, als sie einander anstarrten und Rafaels Augen gefährlich funkelten.
Er drang ganz in sie ein, so tief, dass er ihren Schoß fühlen konnte. An den harten Fels gedrückt, blieb ihr nichts anderes übrig, als die kraftvollen Stöße seiner Hüften zu empfangen. Sie war wunderschön mit ihrem leicht geröteten Gesicht und Körper, die Lippen von seinen Küssen geschwollen, die Augen vor Leidenschaft verschleiert. Und diese Leidenschaft galt nur ihm!
Seine Hände packten sie noch fester. »Du bist so ein Geschenk für mich, Colby.« Er konnte kaum fassen, dass es sie tatsächlich gab und dass sie ihm gehörte. Dass er sie nach dieser Nacht für immer haben würde. Es würde kein Zurück geben.
Immer wieder stieß er in sie hinein. Sie war so eng und so heiß. Er konnte direkt spüren, wie er mit seinen Stößen ihr weiches Fleisch dehnte. Sie wand sich unter ihm und versuchte, ihre Hüften zu heben, wurde aber mit jedem wilden Stoß zurückgeschleudert. Der glatte Felsen schmiegte sich an ihren Po, gab aber nicht nach, sodass sie in wilder Hitze zusammenstießen. Jeder Stoß versetzte sie in eine berauschende Ekstase, die ihren Körper ebenso wie seinen ergriff. Er konnte spüren, wie sie durch die Leidenschaft, die sie gefangen hielt, immer heißer und feuchter wurde, bis sie benommen vor Verlangen war. Freude strömte durch ihn, der heiße Wunsch, sie zu befriedigen. Sie rief seinen Namen und flehte ihn mit einem kleinen Schluchzen an, das ihn dazu trieb, wieder und wieder in sie hineinzustoßen und sie für alle Zeiten für sich zu erobern.
Der Höhepunkt riss ihren ganzen Körper mit, erschütterte jede Faser ihres Wesens und ergriff ihr Herz und ihre Seele. Colby fühlte sich wie zerschmettert von den Wogen der Lust, die sie unablässig durchliefen, bis sie wusste, dass sie ohne Rafael nie glücklich sein könnte. Sie fühlte, wie auch er den Höhepunkt erreichte, und der heiße Erguss jagte noch mehr Schockwellen durch ihre Adern und Knochen, durch jede Zelle ihres Körpers, bis alles vor ihren Augen verschwamm. Sie bohrte ihre Nägel tief in seine Arme, denn sie brauchte es verzweifelt, sich an ihn zu klammern, wenn um sie herum die Erde bebte.
Rafael ließ sich auf sie sinken. Sein Atem ging genauso flach und schnell wie ihrer, und ihre Herzen schlugen in einem Takt, als sie versuchten, die Nachtluft einzuatmen. Colby lehnte sich an die Felsen; Rafaels Kopf lag auf ihren Brüsten. Allmählich spürte sie die Nachwirkungen eines wilden Liebesakts auf hartem Stein. »Au!«
»Au?«, wiederholte er und hob den Kopf.
Sie spähte unter gesenkten Wimpern zu ihm. Es war ein Fehler. Er sah so sinnlich aus, so unglaublich sexy. Seine Augen waren dunkel vor Leidenschaft und immer noch viel zu hungrig. Sie schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich meine es ernst.
Dieser Felsen ist sehr hart. Vorhin ist es mir nicht aufgefallen, doch ich glaube, ich kann kaum noch gehen.«
»Und ich dachte, Cowgirls wären hart im Nehmen.« Als er mit seiner Zunge über ihre Brustspitze fuhr, zogen sich die kleinen Muskeln in ihrem Inneren zusammen. Er war immer noch hart und tief in ihr, und wenn es nach ihm ging, würde es so bleiben.
»So hart im Nehmen nun auch wieder nicht.« Sie schaute sich um. Mehrere kleine Wasserfälle ergossen sich in die heißen Quellen, die aus der Erde gespeist wurden, und kühlten sie genug ab, um in ihnen baden zu können. »Hier bin ich seit Jahren nicht mehr gewesen. Es ist meilenweit von der Ranch entfernt, und ich hatte immer zu viel zu tun, um herzukommen. Ich hatte diesen Ort fast vergessen.«
Farne bedeckten den Boden und wuchsen um die großen, flachen Felsplatten, die einen Ring um das Becken bildeten. »Es ist sehr schön hier. Ich dachte, es könnte dir gefallen.« Seine Zähne nagten und knabberten leicht an ihrer Brust, um ihre Reaktion zu testen.
Sie stieß ihn gegen die Schultern. »Hör auf! Ich kann nicht mehr. Ich glaube, du hast mich umgebracht.«
Seine Zunge strich über ihre Brust und kreiste um ihre Brustspitze. Er hob den Kopf und schenkte ihr ein Lächeln -ein träges, sehr verführerisches Lächeln. »Noch nicht.«
»Nein.« Sie sagte es mit fester Stimme, obwohl ihr Blut schon jetzt wieder schwer und heiß wurde. »Ich kann mich nicht rühren. Ich bleibe einfach die ganze Nacht wie hingegossen auf diesem Felsen liegen. Du tust, was auch immer getan werden muss, und lässt mich schlafen.« Unerklärlicherweise fühlte sie sich wie beraubt, als er sich aus ihr zurückzog, und ein leiser Protestlaut entschlüpfte ihr.
»Du musst ins Wasser, damit du nicht wund wirst.« Er hob sie auf, als wäre sie leicht wie eine Feder, zog sie an seine Brust und trug sie zu der dampfenden Quelle. »Es sei denn, du möchtest lieber, dass ich dich lecke. Mein Speichel wirkt wie ein Heilmittel.«
Colby legte ihre Arme um seinen Hals. »Wenn du so bist wie jetzt, Rafael, könnte ich dich mögen.« Sie küsste seinen Hals und knabberte leicht an seinem Kinn. »Warum bist du nicht immer so? So lieb und fürsorglich?«
Er wartete, bis ihre Lippen seine streiften, bevor er den Kopf wandte und ihren Mund eroberte. Es war ein fordernder Akt, herrisch und besitzergreifend. Seine Zunge stieß tief in ihren Mund und lieferte sich mit Colbys Zunge ein wildes Duell. Ihr Herz machte einen Satz, und ihr Blut rauschte. Rafael hob den Kopf und starrte sie aus seinen glitzernden, schwarzen Augen an. »Darum. Ich kenne dich. Ich kenne dich von innen und außen und weiß, was du brauchst, vielleicht sogar besser als du selbst. Du magst es, wenn ich grob bin.«
Colby löste sich von ihm und starrte ihn an. »Denkst du das wirklich, Rafael?« Ihr Ton war sehr ernst. »Glaubst du, das in mir zu sehen?«
»Du würdest niemals einen Mann respektieren, den du beherrschen könntest, Colby. Du bist eine starke Frau, und du brauchst einen Partner, der Entscheidungen treffen kann und sich nicht deiner starken Persönlichkeit unterwirft.« Er antwortete ihr genauso ernst.
»Rafael, ich kann mich dir nicht unterordnen. Das entspricht nicht meinem Charakter – verstehst du das nicht? Ich muss einen Teil der Kontrolle haben, eine gleichberechtigte Partnerschaft, sonst kann es mit uns nicht funktionieren. Ich könnte dich nie lieben. Ich weiß, dass ich dir sexuell praktisch hörig bin, doch nebenbei wünsche ich mir ebenso sehr, in dich verliebt zu sein, wie du es dir wünschst. Doch ich schaffe diesen Sprung einfach nicht, solange ich weiß, dass du mein Urteilsvermögen nicht anerkennst.«
»Querida, wie kommst du darauf, dass ich dein Urteilsvermögen nicht respektiere? Aber du befindest dich in einer Situation, die du unmöglich begreifen kannst. Es ist nur vernünftig, dich auf mein Urteil zu verlassen, bis du das nötige Wissen und die nötige Macht hast, um in unserer Welt bestehen zu können.«
In seiner Stimme lagen so viel Liebe und Zärtlichkeit, dass sich ihr das Herz umdrehte. Wenn er nur immer so sein könnte wie jetzt ! Sie schloss die Augen, als seine Zähne über ihren Puls strichen und ihr Körper mit einer neuerlichen Woge von Hitze reagierte. »Ich würde diese sexuelle Hörigkeit gern näher erkunden. Klingt hochinteressant.«
»Na toll. Das hört sich an, als wäre ich abartig.« Sie lehnte sich zurück und starrte zu den Sternen hinauf. Vielleicht war sie es ja. Was er mit ihr machte, wäre bei jedem anderen unvorstellbar gewesen, doch bei ihm schmolz sie jedes Mal dahin, wenn er in ihre Nähe kam. »Vielleicht bin ich es, aber nur bei dir.«
»Ich mag es«, murmelte er an ihrem Hals, wo er ihren Pulsschlag spürte. »Ich muss dich heute Abend schmecken, meu amor. Gib mir alles von dir.«
»Kommt nicht infrage.« Sie schüttelte den Kopf, obwohl ihr Körper bei dem sinnlichen Klang seiner Stimme schwach wurde. Tief in ihrem Inneren spannten sich Muskeln an, und in ihrem Schoß baute sich eine Hitze auf, die nichts mit den warmen Quellen zu tun hatte. »Letztes Mal hast du dich aufgeführt wie Dracula persönlich und mir eine Todesangst eingejagt. Schlag deine Hauer in einen anderen Hals.«
Sein Mund wanderte an ihrer Kehle hinunter, seine Zunge tauchte in ihre Schulterbeuge, und seine Zähne ritzten auf eine sehr erotische Weise ihre Haut. Colby schloss die Augen. »Aber nicht in eine Frau.«
Er watete ins Wasser, das sanft an seine Oberschenkel schlug. Sein Lachen vibrierte an ihrem Hals. »Ich will dich noch einmal.«
»Du willst mich dauernd«, beklagte Colby sich. »Du machst mich fertig.«
»Noch einmal«, wiederholte er unbeirrt und ließ sich mit ihr in den Armen in das dampfende Wasser gleiten. »Leg deine Beine um meine Taille.« Seine Augen waren dunkel vor Leidenschaft, als er ihren Mund eroberte und an ihren Lippen leckte und knabberte, bis sie ihre Arme um seinen Hals schlang und seinen Kuss erwiderte.
Er lehnte sich mit dem Rücken an die Seite des natürlichen Beckens, zog Colby auf seinen Schoß und legte ihre Beine um seine Mitte, sodass er direkt in ihre enge Öffnung eindringen konnte, als sie sich auf seinen Schoß setzte. Er fluchte leise. »Himmel, Colby, du bist so eng und so heiß! Es ist wie das Paradies.« Seine Hände führten ihre Hüften in einem langsamen, wiegenden Rhythmus. »Das ist perfekt. Du bringst mich um den Verstand.«
Sie versuchte, sich aufzurichten, um in einem trägen Tempo auf ihm zu reiten, aber seine Hände glitten an ihrem Rücken hinauf und zogen sie herunter. Sein Mund wanderte über ihre Schulter und hauchte feurige Küsse auf ihre Haut. »Ich muss von dir kosten, meu amor. Diesmal wird es keine Missverständnisse geben. Gib mir alles von dir. Es wird unvorstellbar schön sein.« Seine sinnliche Stimme senkte sich. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich brauche. Niemand wird dich jemals so sehr brauchen oder lieben wie ich. Niemand wird deine Bedürfnisse oder deinen Hunger verstehen.« Seine Zunge huschte über ihre Brüste bis zu ihrer Pulsader.
Seine Zähne nagten verführerisch an ihrer Haut. »Gib mir alles von dir.«
Seine Arme waren wie aus Stahl, und doch hielt er sie mit einer Zärtlichkeit, die noch überzeugender wirkte als ihr vor Leidenschaft brennender Körper. Sein Atem strich warm über ihre Haut, und jeder zarte Biss seiner Zähne bewirkte, dass sich ihre Muskeln krampfhaft um ihn schlossen. Das Verlangen, ihm alles zu geben, was er wollte, wurde übermächtig.
»Ich werde dich nicht schonen, pequena.« Seine Stimme war rau vor Leidenschaft, und sie fühlte, wie er noch größer und härter wurde, als er seine Hüften nach oben stieß, um ihren trägen Ritt aufzufangen.
Seine unverhohlene Erregung steigerte ihre eigene Lust. Sie zog seinen Kopf an ihre Brust und fühlte, wie sein seidiges Haar ihre Haut kitzelte. Seine Zunge kreiste um ihre Pulsader, und ihre Muskeln spannten sich krampfhaft an. Colby spürte eine frische Woge flüssiger Hitze zwischen ihren Schenkeln. Ihr Herz schlug ein Mal und ein zweites Mal. Seine Eckzähne bohrten sich tief in ihr Fleisch, und ein brennender Schmerz schoss durch ihren Körper, um gleich darauf reiner Lust zu weichen. Keuchend warf sie den Kopf zurück und stieß einen leisen Schrei aus, als jeder Nerv in ihrem Körper zu prickelndem Leben erwachte. Sie glaubte, Funken sprühen zu sehen, als Rafael noch tiefer in sie hineinstieß. Ihre Lust steigerte sich immer mehr, bis sie es kaum noch ertragen konnte und sie sich schneller zu bewegen begann, doch Rafaels Hände legten sich um ihre Hüften und wiegten sie sanft, um ihren Höhepunkt zu verzögern.
Es war ein unvorstellbarer Luxus, sie in den Armen zu halten und von ihr geritten zu werden, während er ihr süßes Blut trank. Sie umgab ihn mit sengender Hitze, und ihre Muskeln schlossen sich eng um ihn, massierten und pressten ihn, bis sein Kopf vor Liebe und Lust dröhnte. Ihr Blut strömte in seinen Adern und brannte in seinem Körper, bis er sich vollständig fühlte. Schließlich fuhr er mit der Zunge über ihre Brust und schloss die winzigen Bisswunden.
Rafael fand ihren Mund mit seinem und legte alles, was er für sie empfand, in seinen Kuss. Ihre Arme schlangen sich fest um seinen Hals, als sie seinen Kuss erwiderte und dabei auf seiner harten Erektion auf und ab glitt und ekstatische Schauer durch sie beide rieseln ließ. »Ich liebe dich, Colby. Du bist alles für mich.« Er hauchte die Worte an ihren Lippen. Sein Herz hämmerte unruhig. Sie war weiche Haut, Hitze und Feuer, ein Paradies für ihn. Ihr Körper war für seinen erschaffen worden, und es machte ihn glücklich, dass er sie so weit bringen konnte, vor Verzückung zu schreien.
Einer seiner Fingernägel wurde lang und spitz. Die Bedeutung dieses Augenblicks ließ seine Hand leicht beben. Colby würde ihr Leben mit seinem verbinden und für alle Zeit ihm gehören. Sie würde Teil seiner Welt werden und die Wunder seiner Spezies erleben. Die rituellen Worte hatten sie aneinander gebunden, doch er war der Dunkelheit und dem Dämon in seinem Inneren zu nahe gewesen. Er war dem Dämon immer zu nahe, als dass etwas anderes als eine vollständige Bindung zwischen ihnen infrage kam. Einen Moment lang blieb die Zeit stehen. Sein Herzschlag dröhnte in seinen Ohren. Colby würde es hassen, dass er ihr diese Entscheidung aus der Hand nahm. Er las in ihrem Inneren und wusste, dass sie nach einer Möglichkeit suchte, eine Brücke zwischen ihren beiden Welten zu schlagen. Sein Vorgehen würde sie zornig machen, aber er würde sie glücklich machen – dieser Aufgabe würde er sich mit Hingabe widmen –, wenn er sie mit nach Hause nahm und sie voll und ganz in seine Welt holte. Ihm würde reichlich Zeit bleiben, sie mit ihrem Schicksal zu versöhnen. Er brauchte sie mehr als irgendjemanden sonst, und sie liebte ihn; sie konnte es ihm und sich selbst einfach nicht eingestehen, doch er las es in ihren Gedanken.
Rafael legte seinen Mund an ihr Ohr und wisperte ihr einen Befehl zu, während er ihren Körper mit kurzen Stößen seiner Hüften wiegte. Das Wasser umgab sie mit brodelnder Hitze, aber es erhöhte nur noch den Reiz der erotischen Welt, in der er gerade schwebte.
Ihr Mund wanderte an seinem Hals hinunter, und ihre Zähne knabberten leicht an seiner Haut, sodass sein Glied noch größer wurde und ihre Scheide bei ihren kleinen, zarten Bissen noch mehr dehnte. Feuer schoss durch seine Adern, als er sich mit seinem scharfen Nagel die Brust aufritzte und seine Hand an ihren Hinterkopf legte, um sie an die Wunde zu ziehen und zum Trinken zu zwingen. Ihr Körper wogte selbst in dem Bann, unter dem sie stand, sinnlich auf und ab. Ihre Zunge strich über seine Brust, und er erschauerte. Ihr Mund presste sich auf die offene Wunde und nahm die Essenz seines Seins in sich auf. Sein Blut breitete sich wie geschmolzene Lava in ihr aus, floss langsam zu jeder Zelle, drang in Gewebe und Muskeln ein, bis sie ganz und gar sein war. Er fühlte die Vollständigkeit ihrer Vereinigung und spürte, wie die furchtbare Anspannung, die so lange auf seiner Seele gelastet hatte, endlich von ihm abfiel.
Als Colby genug Blut für einen Austausch zu sich genommen hatte, löste er behutsam ihren Mund von seiner Brust und befahl ihr, mit ihrer Zunge über die kleine Wunde zu streichen, um sie zu schließen. Während er den hypnotischen Bann von ihr nahm, küsste er sie leidenschaftlich und tauchte seine Zunge tief in ihren Mund. Gleichzeitig hob er sie mit seinen Hüften an und ließ sie am Rand des Höhepunkts schweben. Er fing ihren leisen Seufzer mit seinem Mund auf und drängte sie zu einem schnelleren, härteren Tempo.
Colby schlang ihre Finger in sein seidiges, schwarzes Haar. Rafael gab ihr das Gefühl, wunderschön zu sein und so sexy, dass er nie genug von ihr bekommen konnte. Er ließ sie glauben, die einzige Frau auf der Welt zu sein. »Vielleicht liebe ich dich wirklich«, murmelte sie. Sie hauchte das Geständnis an seinem Hals, während ihre Zunge seine Haut kostete. Colby lehnte sich ein wenig zurück, um in seine dunklen Augen zu schauen. Unersättlicher Hunger starrte ihr entgegen. Der Wunsch, sie zu besitzen. Liebe. All diese Empfindungen waren eindringlich und rau wie Rafael selbst, und sie alle galten nur ihr.
Ihre leisen Worte brachten ihn fast um seine Beherrschung. Es war ein harter Kampf gewesen, sie zu dem Geständnis zu bringen, dass sie mehr als pure Lust für ihn empfinden könnte. Tiefe Befriedigung breitete sich in ihm aus.
»Schließ deine Beine um mich, Colby.«
Sie fühlte, wie er seine Hände an ihren Po legte und sie noch enger an sich zog. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, aber er dehnte sie noch stärker, sodass sie nach Luft schnappte und heiser seinen Namen ausstieß. Jetzt bestimmte er das Tempo, indem er sie an den Hüften packte und immer wieder in sie hineinstieß, bis er sie zu einem überwältigenden Höhepunkt brachte. Das heiße Feuer ihrer Ekstase nahm auch ihm den letzten Rest Beherrschung. Sein ganzer Körper schien zu explodieren und unter der Wucht seines eigenen Höhepunkts zu erzittern, als er sich in ihr ergoss.
Colby sank auf seine Brust und barg ihr Gesicht an seiner Schulter. Seine Arme glitten an ihrem Rücken hinauf und hielten sie fest. Sein Herz schlug in demselben stürmischen Takt wie ihres. Allmählich gewöhnte sie sich an diesen Gleichklang der Herzen. Mit geschlossenen Augen ließ sie sich auf Wogen der Lust treiben, während warmes Wasser ihren wunden Körper umspülte und Rafael ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gab.
Nach einer Weile trug er sie aus dem Becken und legte sie rücklings auf einen Teppich aus weichem Gras. Sie öffnete die Augen und blickte zu den Sternen auf, während er sich der Länge nach nackt auf den Bauch legte. Sein Oberkörper lag zwischen ihren Beinen, sein Kopf ruhte auf ihrem Bauch. Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar. »Ich bin so müde, Rafael.«
»Ich weiß, meu amor. Schlaf ruhig, wenn du willst. Ich möchte dich anschauen. Ich liebe es, dich einfach nur anzuschauen.« Er beugte sich über sie und presste seinen Mund auf ihren Nabel. Seine Finger wanderten besitzergreifend über ihre Haut. Er liebte es genauso, sie anzufassen, wie er es liebte, sie anzuschauen. Fast unbewusst tastete er nach dem Umriss ihres Muttermals. Aus irgendeinem Grund hoben sich die Konturen des Mals heute deutlicher ab als sonst. Er konnte das Muster nachziehen. Rafael schrak zusammen und hob den Kopf, um den kleinen feuerspeienden Drachen anzustarren. Sein Atem wich mit einem scharfen Zischen aus seinen Lungen, und seine Finger bohrten sich in das Fleisch an ihren Hüftknochen. »Du bist eine Drachensucher! Deus! Du trägst das Mal des Clans der Drachensucher!«
Colby erstarrte. Er sprach von ihrem Muttermal. Angst befiel sie, und sie versuchte, das Mal zu verdecken. Er schob ihre Hand weg und legte einen Arm um ihre Hüfte, um sie festzuhalten. »Du musst mit diesem Mal geboren worden sein. Ich habe so etwas seit Jahrhunderten nicht mehr zu sehen bekommen.«
»Man hat mir erzählt, du würdest jeden töten, der dieses Mal trägt.« Doch er klang gar nicht so. In seiner Stimme lag eine zärtliche Liebkosung, bei der sie erneut zu schmelzen schien. Er strich mit seinen Lippen über das Mal und zog mit der Zunge die Form nach. Sie konnte spüren, wie aufgeregt er war.
»Wer hat dir das erzählt? Die Drachensucher sind eine der mächtigsten Blutlinien. Sie sind Karpatianer mit unvergleichlichen Fähigkeiten und großer Begabung und einem unglaublichen Kampfgespür. Ihre Frauen bekommen oft Töchter. Wir dachten, die Familie wäre längst ausgestorben. Kein Karpatianer würde jemals einer Frau, die der Linie der Drachensucher entstammt, etwas antun oder einen der Krieger aus diesem Haus verletzen wollen.«
Sie hob den Kopf und schaute in seine schimmernden, schwarzen Augen. Er meinte jedes Wort ernst. Sie entspannte sich unter der seidigen Wärme seines Mundes. »Erinnerst du dich an die Frau auf dem Parkplatz vor der Bar? Sie hat gehört, wie du jedem gedroht hast, der es wagen würde, sich in deine Angelegenheiten zu mischen.«
Er rieb sein Kinn an ihrem Dreieck feiner Löckchen und löste damit eine neue Woge des Verlangens in ihr aus. »Ja, sie konnte mich hören, als ich telepathisch sprach.«
»Sie hat das gleiche Muttermal wie ich, nur dass ihres anders reagiert. Man hat ihr beigebracht, den Jägern aus dem Weg zu gehen, und ihr Mal brennt, wenn einer von ihnen oder ein Vampir in der Nähe ist. Sie hat mir erzählt, dass ihre Großmutter Rhiannon ihren Gefährten – sie gebrauchte das Wort ›Ehemann‹ – verließ und mit einem sehr mächtigen Mann fortging. Danach kam es zu einem Krieg.«
»Es stimmt, dass es einen Krieg gab, aber Rhiannon wurde entführt und ihr Gefährte ermordet. Sie wurde von einem mächtigen Magier gefangen gehalten ...«
Colby stöhnte. »Ich weiß nicht, ob ich das wirklich wissen will, Rafael. Vampire sind schlimm genug. Erzähl mir nicht, dass es Magier gibt.«
»Nenn sie, wie du willst. Mächtige Personen, die in den magischen Künsten bewandert sind. Sie verfügen über ein großes Wissen aus den alten Zeiten, als es noch viel Magie gab und alle Elemente der Erde gehütet und verehrt wurden. Nur als Hinweis auf ihre Lehren und Fähigkeiten wurden sie Magier genannt. Rhiannon hatte angefangen, bei einem ihrer mächtigsten Lehrmeister zu studieren. Er zettelte ein Komplott an, um ihren Gefährten zu ermorden und Rhiannon für sich zu behalten. Die meisten Gefährten überleben das Dahinscheiden ihres Partners nicht. Er muss eine Möglichkeit gefunden haben, Rhiannon noch eine Weile am Leben zu erhalten.«
»Natalya behauptet, dass Rhiannon Drillinge bekam, bevor sie starb, zwei Töchter und einen Sohn, und dass ihr Sohn Natalyas Vater war. Natalya vermutet, dass ihr Bruder mein Vater sein könnte.«
»Was ist mit Rhiannons Töchtern?«
»Natalya weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Ihr Vater hat ihr eingeschärft, dass ein Jäger jeden, der unser Muttermal trägt, sofort töten würde. Und sie meint, dass sich mein Mal vor Jägern und Vampiren verbirgt und du es deshalb nicht sehen konntest.«
»Natürlich hat sie das von ihrem Vater.« Rafael hauchte kleine Küsse auf das Muttermal. »Sie vergiften den Geist ihrer Kinder gegen uns. Welche bessere Rache kann es geben, als sie von uns fernzuhalten, wenn wir sie so sehr brauchen?«
»Warum hat sich mein Muttermal vor dir versteckt?«
»Ich vermute, es wusste, wie stark das Tier in mir war, und hat dementsprechend reagiert. Die meiste Zeit, die ich mit dir zusammen war, habe ich es nur mit Müh und Not geschafft, die Dunkelheit in meinem Inneren zu beherrschen. Dein Muttermal hat versucht, dich vor mir zu schützen, solange ich in Gefahr war, der Versuchung der dunklen Seite nachzugeben, aber jetzt ist das nicht mehr nötig.«
Colbys Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ihre Haut schien überempfindlich, und etwas schoss wie heißes Feuer durch ihr Inneres und versengte jedes ihrer Organe. Rafael hob schnell den Kopf. Er wusste, was mit ihr vor sich ging. Sie sah es ihm an. Colby stieß mit den Händen nach ihm, um ihn von sich zu schubsen. Die seltsame feurige Woge machte ihr Angst. »Es tut weh, wenn du mich anfasst.« Ihre Eingeweide standen plötzlich in Flammen, und ihr wurde schlecht. Sie versuchte gerade wieder, Rafael wegzuschieben, als die Luft wie ein Feuerstoß aus ihren Lungen wich.
Colbys Augen weiteten sich vor Entsetzen. Rafael verspürte erste Gewissensbisse. Es war kein angenehmes Gefühl, und noch dazu eines, das er erst kannte, seit er Colby begegnet war. Er rollte sich herum, setzte sich auf und hielt schützend einen Arm um sie, ohne sie zu berühren.
»Was ist mit mir los?« Jähe Erkenntnis mischte sich in ihre Schmerzen. »Du weißt es, nicht wahr? Was hast du diesmal mit mir gemacht?« Sie krümmte sich vor Schmerzen und bekam kaum noch Luft. Ihre Nägel bohrten sich tief in seinen Arm.
»Ganz ruhig atmen, Colby.« Er hatte nicht erwartet, dass die Umwandlung so schmerzhaft sein würde. Seinem Herzen versetzte es einen Stich. Was, wenn nun irgendetwas schiefging?
»Antworte mir! Mein Gott, du kannst mir wenigstens sagen, was du mit mir gemacht hast.«
»Was du jetzt durchmachst, ist der Anfang der Umwandlung.« Ihre Schmerzen wirbelten durch sein Inneres und vermischten sich mit seinen Schuldgefühlen und der Angst, die er um sie ausstand.
»Ich habe dir vertraut.« Die Worte kamen keuchend aus ihrem Mund, und ihre Augen starrten ihn halb gequält, halb anklagend an. Sie setzte sich ein wenig auf und versuchte, ein Stück von ihm abzurücken. »Wie konntest du je behaupten, mich zu lieben? Hältst du das für Liebe? Du würdest Liebe nicht einmal erkennen, wenn man sie dir ins Gesicht schleuderte. Liebe ist nicht Verrat und nicht Beherrschung des anderen, und sie bedeutet auch nicht, dem anderen seinen freien Willen nehmen zu können. Ich habe versucht, auf meine Art mit dir zusammenzukommen, aber sogar das hast du mir genommen.« Der Schmerz wühlte wie ein Messer in ihr, und ihre Augen verdunkelten sich. »Ich habe dir vertraut«, wiederholte sie mit brechender Stimme.
Rafael erstarrte. So war es nicht gewesen. Er hatte sie zu ihrer aller Schutz an sich binden müssen, das wusste er. Zu einer solchen Tat wie der, die Colby ihm vorwarf, wäre er nie fähig, bei all seiner Herrschsucht nicht. War er denn so ein Monster? Schon baute sich die nächste Schmerzwelle in ihr auf, schoss wie ein Feuerball durch sie hindurch und versengte ihre Haut und ihre Organe. Schweiß brach an ihrem Körper aus, und Blut drang aus ihren Poren. Rafael flüsterte ihren Namen und holte Wasser vom Wasserfall, um ihr Gesicht zu baden. Colby wandte sich ab; sie wollte seine Hilfe nicht. Doch da verkrampfte sich ihr Körper unter der nächsten furchtbaren Schmerzattacke. Sie fegte durch sie hindurch und versengte alles auf ihrem Weg.
Furcht lebte und atmete in ihr. Sie stemmte sich hoch und versuchte, wie ein verwundetes Tier von Rafael wegzukriechen. Er hielt sie fest. Bittere Galle stieg ihm in den Mund. Das hatte er ihr in seiner Anmaßung angetan! Er hatte nicht geahnt, welche Leiden die Umwandlung beinhaltete, und es nun mit anzusehen, machte ihn krank.
Die Schmerzen waren unerträglich. Colbys Augen wurden glasig, und ihr Körper krümmte sich. »Hast du das mit mir gemacht, damit du Ginny und Paul mitnehmen kannst?« Sie klang hysterisch. »Du unterscheidest dich eigentlich nicht besonders von dem Vampir, der Paul beherrscht.«
Der Ausdruck in ihren Augen, der verriet, wie sehr sein Verrat sie verletzte, erschütterte ihn bis ins Mark. Sah sie ihn wirklich so? Glaubte sie ernsthaft, dass er ihr so etwas antun könnte, um ihr die Geschwister zu nehmen? Seine Seele schrie auf vor Entsetzen über sein eigenes unverzeihliches Handeln. Er spürte etwas Feuchtes auf seinem Gesicht und wusste, dass es Tränen waren. Er weinte, weil er sich so schämte. Colby war im Begriff gewesen, zu ihm zu finden, aber sein Mangel an Geduld könnte die zerbrechliche Beziehung zwischen ihnen endgültig zerstört haben.
Er beugte sich über sie, damit sie sehen konnte, dass er die Wahrheit sagte. »Ich liebe dich mehr als mein Leben, mehr als irgendetwas auf der Welt. Ich hatte keine Ahnung, dass es so sein würde. Ich schwöre, das ist wahr. Ich bereue mehr, als du jemals wissen wirst, dass ich dich ohne deine Einwilligung in meine Welt holen musste.«
Sie starrte in sein gequältes Gesicht, sah die blutroten Tränen, die aus seinen Augen liefen, und einen kurzen Moment lang regte sich so etwas wie Vergebung in ihrem Herzen. Dann schlug die nächste Welle des Schmerzes über ihr zusammen, und sie wandte sich heftig von ihm ab, hilflos dem Feuer ausgeliefert, das sie von innen heraus verzehrte.
Rafael konnte nur an ihrer Seite bleiben und tatenlos zuschauen, wie die Umwandlung voranschritt und ihren Körper zwang, alle Giftstoffe und alles, was menschlich war, von sich zu geben. Angesichts solcher Qualen bedeutete seine Macht wenig. Er versuchte, Colby die Schmerzen zu nehmen, aber es war nicht möglich. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als es gemeinsam über sich ergehen zu lassen. Rafael versuchte, ihr zu helfen, indem er sie in die Arme nahm, sie tröstete, wusch und sanft in seinen Armen wiegte. Dabei raunte er ihr so viele ermutigende Worte zu, wie er konnte. Die ganze Zeit hatte er das Gefühl, innerlich zu sterben. Rafael konnte seiner Gefährtin die Schmerzen nicht nehmen. Er konnte nichts von dem, was passiert war, rückgängig machen. Jetzt musste er weitermachen, was es auch kostete, und er befürchtete, der Preis würde sehr hoch sein – vielleicht zu hoch für ihn.
Sowie es ohne Risiko möglich war, öffnete er die mineralienreiche Erde und ließ sich mit Colby in seinen Armen in die Tiefen des Erdreichs sinken. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten ertappte er sich dabei zu weinen. Er fühlte sich verloren und schämte sich seiner Handlungsweise.