Kapitel 3

 

Ausflug nach Erdland

 
 

St. Bartlebys School

 

Butler war seit dem Tag von Artemis' Geburt in den Diensten des Jungen. Die erste Nacht im Leben seines Schützlings hatte er im Gang der Entbindungsstation des Sisters of Mercy Hospital Wache gestanden. Seit über einem Jahrzehnt war Butler Lehrer, Mentor und Beschützer des jungen Erben, und sie beide waren noch nie länger als eine Woche getrennt gewesen - bis jetzt. Eigentlich sollte ihm das nichts ausmachen, das wusste er. Ein Leibwächter darf sich nie gefühlsmäßig an seinen Schützling binden, da das sein Urteil beeinflussen konnte. Doch im Stillen ertappte sich Butler immer wieder dabei, dass er in dem jungen Fowl den Sohn oder kleinen Bruder sah, den er nie gehabt hatte.

Butler parkte den Bentley Arnage Red Label in der Einfahrt zum College. Der eurasische Diener hatte, sofern das überhaupt möglich war, seit dem Beginn des Schuljahrs noch an Muskeln zugelegt. Nun, da Artemis im Internat war, verbrachte er sehr viel mehr Zeit im Trainingsraum. Wenn er ehrlich war, hatte er es satt, Hanteln zu stemmen, aber die Schulleitung wollte ihm absolut nicht gestatten, in Artemis' Zimmer ein Feldbett aufzuschlagen. Und nachdem der Gärtner sein Versteck neben dem siebzehnten Grün entdeckt hatte, war ihm das Betreten des Schulgrundstücks ganz untersagt worden.

Artemis schlüpfte durch das Tor des College, in Gedanken noch immer mit Dr. Pos Bemerkung beschäftigt.

»Probleme, Sir?«, fragte Butler, als er den grimmigen Gesichtsausdruck seines Herrn bemerkte.

Artemis stieg in den mit weinrotem Leder gepolsterten Fond des Bentley und nahm sich ein Quellwasser aus der Bar. »Nicht doch, Butler. Nur wieder einer von diesen Quacksalbern mit ihrem Psychogequatsche.«

»Soll ich mal mit ihm reden?«, fragte Butler mit gleichbleibend ruhiger Stimme.

»Nein, ist nicht so wichtig. Was gibt es Neues von der Fowl Star?«

»Heute Morgen ist im Herrenhaus eine E-Mail angekommen. Eine MPG-Datei.«

Artemis zog eine verdrossene Miene. MPG-Videodateien konnte er mit seinem Handy nicht öffnen.

Butler nahm einen Laptop aus dem Handschuhfach. »Ich dachte mir, dass Sie die Datei vielleicht gerne sofort sehen möchten, deshalb habe ich sie hierauf überspielt.« Er reichte den Computer nach hinten.

Artemis klappte den flachen Farbbildschirm auf und schaltete das Gerät ein. Zuerst dachte er, der Akku sei leer, doch dann begriff er, dass er eine Schneelandschaft vor Augen hatte. Weiß in Weiß, nur hier und da ein Hauch von Schatten, wo sich Hügel oder Senken befanden.

Artemis verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Eigenartig, dass ein harmloses Bild wie dieses eine so üble Vorahnung auslösen konnte.

Die Kamera wanderte nach oben und zeigte einen trüben, dämmrigen Himmel. Dann ein schwarzes, zusammengekrümmtes Objekt in der Ferne. Aus den Lautsprechern erklang rhythmisches Knirschen, während der Kameramann offenbar durch den Schnee stapfte. Das Objekt wurde deutlicher sichtbar. Es war ein Mann, der auf einem Stuhl saß, nein, er war darauf festgebunden. In Artemis' Glas klirrten die Eiswürfel. Seine Hände zitterten.

Der Mann trug die zerlumpten Überreste eines einst feinen Anzugs. Narben überzogen wie Blitze das Gesicht des Gefangenen, und er schien nur ein Bein zu haben; genau war es nicht zu erkennen. Artemis atmete jetzt so schnell, als wäre er einen Marathon gelaufen.

Um den Hals des Mannes hing ein Schild. Pappe und Paketschnur. Darauf stand in krakeligen schwarzen Buchstaben: Sdrawstwui, syn. Die Kamera zoomte das Schild heran und hielt einen Moment auf die Botschaft, dann wurde es schwarz.

»Ist das alles?« Butler nickte. »Nur der Mann und das Schild. Mehr nicht.«

»Sdrawstwui, syn«, murmelte Artemis mit perfekter Aussprache. Seit dem Verschwinden seines Vaters hatte er sich selbst Russisch beigebracht.

»Soll ich es für Sie übersetzen?«, fragte Butler, der die Sprache ebenfalls beherrschte. Er hatte sie Ende der Achtziger während eines fünfjährigen Einsatzes bei einer Spionageeinheit gelernt. Seine Aussprache war allerdings nicht ganz so perfekt wie die seines jungen Herrn.

»Nein, ich weiß, was es bedeutet«, erwiderte Artemis. »Sdrawstwui, syn - Hallo, Sohn.«

Butler steuerte den Bentley auf die Schnellstraße. Beide schwiegen eine ganze Weile. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. »Glauben Sie, er ist es, Artemis? Könnte der Mann Ihr Vater sein?«

Artemis ließ das Video rückwärts laufen und hielt es bei dem Gesicht des geheimnisvollen Mannes an. Er berührte den Bildschirm, was regenbogenfarbene Störungen hervorrief. »Ich glaube schon. Aber die Bildqualität ist sehr schlecht. Ganz sicher bin ich mir nicht.«

Butler wusste, welche Gefühle gerade in seinem jungen Schützling toben mussten. Auch er hatte jemanden an Bord der Fowl Star verloren. Sein Onkel, der Major, hatte Artemis' Vater auf jener schicksalhaften Reise begleitet. Unglücklicherweise waren die sterblichen Überreste des Majors in der Leichenhalle von Tscherski aufgetaucht.

Artemis gewann seine Fassung zurück. »Dem muss ich nachgehen, Butler.«

»Ich nehme an, Sie wissen, was als Nächstes folgen wird?«

»Ja. Eine Lösegeldforderung. Das hier ist nur der Köder, um mich neugierig zu machen. Ich werde einen Teil des Feengolds eintauschen müssen. Kontaktieren Sie umgehend Lars in Zürich.«

Butler wechselte auf die Überholspur. »Master Artemis, dies ist eine Entführung, und ich verfüge über einige Erfahrung auf diesem Gebiet.«

Das überraschte Artemis nicht. Butlers Laufbahn war vor der Geburt seines Schützlings, vorsichtig ausgedrückt, recht abwechslungsreich gewesen.

»Die übliche Taktik von Entführern besteht darin, sämtliche Zeugen zu beseitigen. Danach versuchen sie für gewöhnlich, sich gegenseitig zu eliminieren, damit sie das Lösegeld nicht teilen müssen.«

»Was wollen Sie mir damit sagen?«

»Ich will damit sagen, dass die Zahlung von Lösegeld keine Garantie für die Sicherheit Ihres Vaters bedeutet. Wenn der Mann überhaupt Ihr Vater ist. Es kann gut sein, dass die Entführer sich Ihr Geld schnappen und uns dann alle umbringen.«

Artemis betrachtete den Bildschirm. »Sie haben vollkommen Recht. Ich werde mir einen Plan ausdenken müssen.«

Butler schluckte. Er erinnerte sich nur zu gut an den letzten Plan, der sie alle fast das Leben gekostet und den Planeten in einen Krieg der Arten gestürzt hätte. Butler war kein Mann, der sich leicht erschrecken ließ, aber das Funkeln in Artemis Fowls Augen genügte, um ihm einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.

 
 

Shuttlehafen E1, Tara, Irland

 

Captain Holly Short hatte beschlossen, eine doppelte Schicht zu arbeiten und sich direkt zur Oberfläche zu begeben. Sie machte nur kurz Pause, um sich einen Energieriegel und einen Vitaminshake zu genehmigen, dann nahm sie die erste freie Kapsel nach Irland.

Einer der Beamten oben in der Ankunftshalle schien es sich allerdings in den Kopf gesetzt zu haben, ihr das Leben schwer zu machen: Der Chef der Sicherheitsabteilung war sauer, weil Captain Short nicht nur den gesamten Verkehr in Schacht E1 lahm gelegt hatte, um per Expresskapsel nach Tara zu fliegen, sondern obendrein noch verlangte, dass man ihr für den Rückweg ein komplettes Shuttle zur Verfügung stellte.

»Warum prüfen Sie's nicht noch mal in Ihrem Computer nach«, zischte Holly ihn durch die Zähne an. »Ich bin sicher, die Genehmigung vom Polizeipräsidium ist inzwischen eingetroffen.«

Der widerspenstige Gnom blickte auf seinen Palmtop. »Tut mir Leid, Ma'am, aber da ist nichts.«

»Hören Sie, Mister...«

»Commandant Terryl.«

»Commandant Terryl. Ich habe einen wichtigen Auftrag. Es geht um die nationale Sicherheit. Die Ankunftshalle muss für die nächsten Stunden gesperrt werden, und zwar vollständig.«

Terryl tat so, als würde ihn gleich der Schlag treffen. »Die nächsten paar Stunden?! Sind Sie noch zu retten, junge Frau? Ich erwarte allein drei Shuttles aus Atlantis. Was soll ich denen denn erzählen? Euer Ausflug ist wegen irgend so einer Geheimaktion der ZUP gestrichen? Wir haben Hochsaison. Ich kann den Laden nicht einfach dichtmachen. Auf gar keinen Fall.«

Holly zuckte die Achseln. »Was denken Sie, wie Ihre Touristen sich erst beim Anblick der beiden Menschenwesen freuen werden, die ich nach unten bringen soll. Das gibt einen Aufstand, so viel kann ich Ihnen versprechen.«

»Menschenwesen?«, fragte der Sicherheitschef entgeistert. »Hier im Terminal? Sind Sie wahnsinnig?«

Hollys Geduld war am Ende. Außerdem lief ihr die Zeit davon. »Sehen Sie das hier?«, fragte sie und deutete auf das Abzeichen an ihrem Helm. »Ich bin ein Officer der ZUP. Captain, um genau zu sein. Und ich werde nicht zulassen, dass ein wichtigtuerischer Gnom sich meinen Befehlen widersetzt.«

Terryl richtete sich zu seiner vollen Größe von etwa siebzig Zentimetern auf. »Na, von Ihnen hab ich schon gehört. Das verrückte ZUP-Mädel. Sie haben hier letztes Jahr ganz schön für Wirbel gesorgt, wenn ich mich nicht irre. Mein Steuergold wird noch 'ne ganze Weile dafür herhalten müssen, Ihren kleinen Ausrutscher zu finanzieren«

»Jetzt fragen Sie schon die Zentrale, Sie bürokratischer Trottel.«

»Mit Beleidigungen kommen Sie bei mir nicht weiter, junge Frau. Wir haben hier unsere Vorschriften, und ohne eine Bestätigung von unten kann ich keine Sondergenehmigung erteilen. Schon gar nicht für ein aufsässiges, schießwütiges Mädel.«

»Nun rufen Sie endlich im Präsidium an!«

Terryl zog ein pikiertes Gesicht. »Die nächste Magmawoge ist gerade im Anmarsch. Da ist es nicht einfach, eine Verbindung herzustellen. Vielleicht versuche ich's später noch mal, wenn ich meine Runde gemacht habe. Sie können sich ja solange hier in die Wartehalle setzen.«

Holly tastete nach ihrem Elektrostock. »Ihnen ist ja wohl klar, was Sie da tun, oder?«

»Was denn?«, krächzte der Gnom.

»Sie behindern einen ZUP-Einsatz.«

»Ich behindere gar nichts...«

»Und in einem solchen Fall habe ich die Befugnis, das Hindernis auf die Weise zu beseitigen, die ich für richtig halte, zur Not auch mit Gewalt.«

»Versuchen Sie bloß nicht, mir zu drohen, junge Frau.«

Holly zog den Elektrostock heraus und ließ ihn geschickt in der Hand tanzen. »Ich drohe Ihnen nicht. Ich informiere Sie nur über die übliche Vorgehensweise der Polizei. Wenn Sie mich weiter behindern, werde ich das Hindernis - in diesem Fall Sie - beseitigen und mich an Ihren Vorgesetzten wenden.«

Terryl war noch nicht überzeugt. »Das würden Sie nicht wagen.«

Holly grinste. »Sie wissen doch, ich bin das verrückte ZUP-Mädel.«

Der Gnom wurde einen Moment nachdenklich. Es war unwahrscheinlich, dass Officer Short ihm einen Schlag versetzte, aber andererseits wusste man das bei Alraunen nie.

»Also gut«, sagte er schließlich und druckte über seinen kleinen Computer eine Seite aus. »Das hier ist ein Vierundzwanzig-Stunden-Visum. Aber wenn Sie nicht innerhalb der Frist wieder hier sind, lasse ich Sie bei Ihrer Rückkehr in Gewahrsam nehmen. Und dann habe ich das Heft in der Hand.«

Holly entriss ihm das Blatt. »Von mir aus. Und vergessen Sie nicht, dafür zu sorgen, dass die Ankunftshalle bei meiner Heimkehr leer ist.«

 
 

Irland, auf dem Weg von St. Bartlebys

nach Fowl Manor

 

Artemis warf Butler seine Ideen zu wie Bälle, eine Technik, die er oft anwendete, wenn er einen Plan ausheckte. Denn wenn es einen Experten für Geheimoperationen gab, dann war es sein Leibwächter.

»Können wir das MPG nicht zurückverfolgen?«

»Nein, Artemis, das habe ich schon versucht, Sie haben die Mail mit einem Virus gekoppelt. Ich habe es gerade noch geschafft, eine Kopie von der Datei zu speichern, bevor sich das Original auflöste.«

»Was ist mit dem Video selbst? Können wir die geographische Lage nicht anhand der Sterne feststellen?«

Butler lächelte. Der junge Master Artemis fing langsam an, wie ein Soldat zu denken. »Ebenfalls Fehlanzeige. Ich habe einem Freund bei der NASA ein Standbild geschickt. Er hat es nicht einmal in den Computer eingespeist, weil es zu unscharf war.«

Artemis schwieg eine Weile. »Wie schnell könnten wir in Russland sein?«

Butler trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, »Das kommt darauf an.«

»Worauf?«

»Auf welche Art wir einreisen wollen, legal oder illegal.«

»Was ist schneller?«

Butler lachte, was selten vorkam. »Illegal. Meistens jedenfalls. Aber so oder so wird es ziemlich lange dauern. Fliegen können wir nicht, das ist klar. Die Mafija hat ihre Spitzel mit Sicherheit bei jeder Landebahn postiert.«

»Sind wir sicher, dass wir es mit der Mafija zu tun haben?«

Butler warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ich fürchte ja. Alle Entführungen laufen über die Mafija. Selbst wenn es einem gewöhnlichen Verbrecher gelungen wäre, Ihren Vater zu entführen, hätte er ihn der Mafija aushändigen müssen, sobald diese davon Wind bekommen hätte.«

Artemis nickte. »Das habe ich mir gedacht. Also werden wir ein Schiff nehmen müssen, und das dauert mindestens eine Woche. Für den Transport könnten wir wirklich Hilfe gebrauchen, Irgendwas, mit dem die Mafija nicht rechnet. Wie sieht's mit den Papieren aus?«

»Kein Problem. Ich dachte mir, wir geben uns als Einheimische aus. Das ist unauffälliger. Ich habe Pässe und Visa.«

»Ja. Welche Tarnung nehmen wir?«

»Wie wäre es mit Stefan Baschkir und seinem Onkel Konstantin?«

»Wunderbar. Das Schachgenie und sein Kindermädchen.« Sie hatten diese Tarnung schon bei früheren Suchaktionen verwendet. Einmal hatte ein Grenzbeamter, der selbst Schach-Großmeister war, ihre Geschichte angezweifelt, bis Artemis ihn in sechs Zügen geschlagen hatte. Die Strategie war seither als ›Baschkir-Variante‹ bekannt.

»Wann können wir fahren?«

»Im Prinzip sofort. Madam Fowl und Juliet sind diese Woche in Nizza. Uns bleiben also acht Tage. Der Schule können wir eine Mail schicken. Uns wird schon was einfallen.«

»Die in St. Bartleby's werden froh sein, mich eine Weile los zu sein.«

»Wir können von Fowl Manor direkt zum Flughafen aufbrechen, der Lear-Jet steht schon bereit. Bis Skandinavien ist Fliegen auch kein Problem, und dort nehmen wir dann ein Schiff. Ich brauche nur noch ein paar Sachen aus dem Herrenhaus.«

Artemis konnte sich schon denken, was für »Sachen« das waren. Scharfe und explosive.

»Gut. Je schneller, desto besser. Wir müssen diese Leute finden, bevor sie mitbekommen, dass wir sie suchen. Das mit den E-Mails können wir unterwegs erledigen.«

Butler bog in die Ausfahrt nach Fowl Manor. »Hören Sie, Artemis«, sagte er mit einem erneuten Blick in den Rückspiegel, »wir nehmen es mit der russischen Mafija auf. Ich habe mit diesen Leuten schon zu tun gehabt. Die fackeln nicht lange. Wenn wir uns mit diesen Gangstern anlegen, wird Blut fließen. Wahrscheinlich unseres.«

Artemis nickte geistesabwesend und betrachtete sein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Er brauchte einen Plan. Etwas Gewagtes, Geniales. Etwas, das noch niemand zuvor versucht hatte. Doch darüber machte Artemis sich keine allzu großen Sorgen. Bisher hatte sein Gehirn ihn noch nie im Stich gelassen.

 
 

Shuttlehafen Tara

 

Der Shuttlehafen der Unterirdischen in Tara war eine eindrucksvolle Konstruktion. Ein Terminal von zehntausend Kubikmetern, verborgen unter einem zugewucherten Hügel mitten auf dem Bauernhof der McGraneys.

Seit Jahrhunderten respektierten die McGraneys die Grenzen der Feenburg, und ebenso lange schon standen sie unter einem außergewöhnlich guten Stern. Krankheiten heilten auf mysteriöse Weise über Nacht, auf ihrem Grundstück fanden sich mit erstaunlicher Regelmäßigkeit kostbare Kunstgegenstände, und der Rinderwahn schien einen großen Bogen um ihre Herde zu machen.

Nachdem Holly endlich ihr Visum bekommen hatte, verließ sie den Sicherheitsbereich und schlüpfte durch die holographische Tarntür. Sie hatte es geschafft, für diese Reise eine Koboi-Double-Dex-Ausrüstung zu ergattern, die mit einer satellitengesteuerten Solarbatterie ausgerüstet war und ein revolutionäres Design aufwies. Sie bestand aus zwei Flügelpaaren, einem großen für den Gleitflug und einem kleineren zum Manövrieren. Holly war schon seit langem scharf darauf, die Double-Dex auszuprobieren, aber bisher waren nur wenige Exemplare aus dem Labor von Koboi geliefert worden, und Foaly rückte sie nur widerwillig heraus, da er sie nicht selbst entworfen hatte. Purer Neid. Holly hatte seine Abwesenheit in der Technikzentrale ausgenutzt und sich eine Ausrüstung aus dem Regal geschnappt.

Schwungvoll stieg sie auf fünfzehn Meter Flughöhe und sog die ungefilterte Oberflächenluft in ihre Lungen. Obwohl die Luft stark verschmutzt war, schmeckte sie immer noch süßer als die wiederaufbereitete Luft in den Tunneln. Ein paar Minuten gab Holly sich ganz dem Genuss hin, dann konzentrierte sie sich wieder auf ihre Aufgabe: die Entführung von Artemis Fowl.

Sie würde es nicht in Fowl Manor versuchen, so viel stand fest. Rechtlich gesehen bewegte sie sich auf sehr dünnem Eis, wenn sie ohne Einladung ein Haus betrat - auch wenn Fowl sie durch die Entführung letztes Jahr ja sozusagen eingeladen hatte. Aber kaum ein Anwalt würde das als Grundlage für eine Verteidigung akzeptieren. Außerdem war das Herrenhaus eine regelrechte Festung, an der bereits ein komplettes ZUP-Bergungskommando gescheitert war. Warum sollte es ihr da anders ergehen?

Obendrein war es durchaus möglich, dass Artemis sie bereits erwartete, vor allem, wenn er tatsächlich mit der B'wa Kell unter einer Decke steckte. Die Vorstellung, womöglich in eine Falle zu laufen, gefiel Holly überhaupt nicht. Sie hatte schon einmal in Fowl Manor festgesessen. Bestimmt war ihre Zelle unverändert geblieben.

Holly startete das Navigationsprogramm und rief das Herrenhaus in ihrem Helmvisier auf. In dem 3D-Plan begann ein kleiner roter Punkt zu blinken; die ZUP hatte das Haus als Gefahrenzone eingestuft. Holly stöhnte. Jetzt würde sie auch noch eine Videowarnung über sich ergehen lassen müssen - als ob es unter der Erde auch nur einen Aufklärungsofficer gab, der nicht von Artemis Fowl gehört hatte!

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Corporal Lili Frond. Natürlich hatten sie Lili für diesen Job ausgesucht, die Vorzeigeblondine der ZUP. Sogar im Polizeipräsidium blühte die sexuelle Diskriminierung. Und Gerüchten zufolge waren Lili Fronds Ergebnisse bei der ZUP-Aufnahmeprüfung ein wenig geschönt worden, weil sie vom Elfenkönig abstammte.

»Sie haben Fowl Manor gewählt«, flötete Frond und flatterte mit ihren Augenlidern. »Dies ist ein Gebäude der höchsten Gefahrenstufe. Unbefugten ist der Zutritt strengstens untersagt. Das Gelände darf auch nicht überflogen werden. Artemis Fowl gilt als größte Bedrohung des Erdvolks.«

Neben Frond erschien ein Bild von Artemis Fowl mit digital verstärkter finsterer Miene.

»Seinem Begleiter, bekannt unter dem Namen Butler, ist unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen. Er ist meistens bewaffnet und in jedem Fall gefährlich.«

Butlers massiger Schädel tauchte neben den beiden anderen Gesichtern auf. Bewaffnet und gefährlich war kaum eine ausreichende Beschreibung - er war schließlich das einzige Menschenwesen seit Elfengedenken, das sich mit einem Troll angelegt und ihn besiegt hatte.

Holly leitete die Koordinaten an den Flugcomputer weiter und überließ den Flügeln die Steuerung. Unter ihr sauste die Landschaft vorüber. Seit ihrem letzten Besuch schienen die unersättlichen Menschenwesen ihren Herrschaftsbereich weiter ausgedehnt zu haben. Es gab kaum noch einen Hektar Land, auf dem sich nicht Dutzende Häuser in den Boden krallten, und kaum eine Flussmeile ohne eine ihrer Fabriken, die ihr Gift in das Wasser abließ.

Die Sonne war erst vor kurzem hinter dem Horizont verschwunden. Holly hatte nun die ganze Nacht, um sich einen Plan auszudenken. Sie stellte fest, wie sehr ihr Foalys sarkastische Kommentare über den Helmlautsprecher fehlten. So nervtötend die Bemerkungen des Zentauren auch waren, meist stellten sie sich als zutreffend heraus, und sie hatten ihr mehr als einmal das Leben gerettet. Sie versuchte, eine Verbindung aufzubauen, doch die Magmawogen waren offenbar noch aktiv, und sie bekam keinen Empfang, nur statisches Rauschen.

In der Ferne ragte düster Fowl Manor auf, das die gesamte Umgebung beherrschte. Holly tastete das Gebäude mit ihrem Thermoscanner ab, fand jedoch außer Insekten und kleinen Nagetieren nichts. Keiner zu Hause. Umso besser. Sie landete auf dem Kopf eines besonders schauerlichen steinernen Wasserspeiers und richtete sich aufs Warten ein.

 
 

Fowl Manor

 

Das ursprüngliche Schloss der Fowls war im fünfzehnten Jahrhundert von Lord Hugh Fowl inmitten einer weiten Ebene erbaut worden - eine Taktik, die er von den Normannen übernommen hatte: Gib deinen Feinden keine Möglichkeit, sich unbemerkt anzuschleichen. Im Laufe der Jahrhunderte war das Schloss immer wieder umgebaut worden, bis ein richtiges Herrenhaus daraus geworden war, doch nach wie vor hatte der Sicherheitsaspekt große Bedeutung. Das Gebäude war von meterdicken Mauern umgeben und mit einem Alarmsystem der Hightech-Klasse ausgestattet.

Butler bog in die Auffahrt und öffnete per Fernbedienung das Tor. Er warf einen Blick in den Rückspiegel, auf das gedankenverlorene Gesicht seines Herrn. Manchmal dachte er bei sich, dass Artemis Fowl trotz all seiner Kontakte, Informanten und Angestellten der einsamste Junge war, dem er je begegnet war.

»Wir könnten ein paar von den Elfengewehren mitnehmen«, schlug er vor.

Bei der Belagerung im vorigen Jahr hatte Butler die Elite-Bergungseinheit der ZUP um ihre gesamte Ausrüstung erleichtert.

Artemis nickte. »Gute Idee, aber nehmen Sie die Nuklearbatterien raus und packen Sie die Waffen in eine Tasche mit ein paar alten Spielen und Büchern. Falls uns jemand kontrolliert, können wir behaupten, es sei Spielzeug.«

»Jawohl, ein kluger Einfall.« Der Bentley fuhr knirschend über die Auffahrt, und die Sicherheitsbeleuchtung flammte auf. Im Haus brannten einige Lampen, die an zufallsgesteuerte Zeituhren angeschlossen waren.

Butler löste seinen Sicherheitsgurt und stieg geschmeidig aus dem Wagen. »Brauchen Sie sonst noch etwas, Artemis?«

Artemis nickte. »Ja, bringen Sie mir etwas Kaviar aus der Küche mit. Sie glauben ja nicht, was uns in Bartlebys für die Dreißigtausend pro Jahr für ein Fraß vorgesetzt wird.«

Butler schmunzelte. Ein Teenager, der Kaviar mochte. Daran würde er sich nie gewöhnen.

Doch das Lächeln verschwand von seinen Lippen, als er sich dem Eingang näherte. Ein Schauer überlief ihn. Das Gefühl kannte er nur zu gut. Seine Mutter hatte dazu immer gesagt, jemand gehe gerade über sein Grab. Sein sechster Sinn. Sein Instinkt. Gefahr lag in der Luft. Unsichtbar, aber eindeutig vorhanden.

 
* * *
 

Holly erblickte die Scheinwerfer, die die Dunkelheit durchschnitten, schon aus über einer Meile Entfernung. Doch von ihrem Beobachtungspunkt aus nützte ihr der Optix gar nichts. Außerdem war die Windschutzscheibe des Wagens getönt, und dahinter waren nur schwarze Schatten zu erkennen. Allein beim Anblick von Fowls Wagen begann ihr Herz jedoch schneller zu schlagen.

Das Auto schlängelte sich die Landstraße entlang; die Scheinwerfer flackerten zwischen den Weiden und Kastanienbäumen hindurch. Holly duckte sich instinktiv, obwohl sie dank ihres Sichtschilds für menschliche Augen unsichtbar war. Allerdings konnte man bei dem Riesen nie wissen. Im vergangenen Jahr hatte Artemis einen Elfenhelm auseinander genommen und daraus eine Art Spezialbrille konstruiert, mit deren Hilfe Butler eine komplette ZUP-Bergungseinheit entdeckt und schachmatt gesetzt hatte. Es war zwar höchst unwahrscheinlich, dass er gerade diese Brille trug, aber wie Trouble Kelp und seine Jungs gelernt hatten, war es gefährlich, Artemis oder seinen Diener zu unterschätzen.

Holly schaltete ihre Neutrino ein wenig höher als auf die empfohlene Betäubungsstufe. Selbst wenn ein paar von Butlers Gehirnzellen durchschmorten, sie würde deswegen bestimmt keine schlaflose Nacht verbringen.

Das Auto rollte knirschend auf dem Kies aus. Butler verließ den Wagen. Holly spürte, wie ihr Kiefer sich verkrampfte. Damals hatte sie ihm das Leben gerettet, indem sie nach der eigentlich tödlichen Begegnung mit dem Troll Butlers Wunden geheilt hatte. Aber sie war sich alles andere als sicher, ob sie es noch einmal tun würde.

Mit angehaltenem Atem schaltete ZUP-Captain Holly Short ihre Double-Dex auf langsamen Sinkflug. Geräuschlos glitt sie an den Stockwerken vorbei, die Waffe auf Butlers Brust gerichtet - ein Ziel, das selbst ein sonnengeblendeter Zwerg nicht verfehlen konnte.

Der Menschenmann konnte ihre Gegenwart nicht bemerkt haben. Vollkommen unmöglich. Und doch ließ ihn etwas innehalten. Er blieb stehen und schnüffelte wie ein Hund. Nein, nicht wie ein Hund, eher wie ein Wolf. Ein Wolf mit einer riesigen Pistole.

Holly richtete ihre Helmkamera auf seine Waffe, machte ein Foto davon und schickte es an ihre Computerdatenbank. Sekundenbruchteile später erschien ein hochauflösendes, rotierendes 3D-Bild der Pistole auf dem Seitenbildschirm ihres Helms.

»SIG SAUER«, erklang Foalys Stimme als Tondatei. »Neun Millimeter. Dreizehn Kugeln im Magazin. Große Kugeln. Eine davon reicht aus, um Ihnen den Kopf abzureißen. Da rettet Sie auch keine Magie mehr. Davon abgesehen kann Ihnen eigentlich nichts passieren, sofern Sie daran gedacht haben, den vorgeschriebenen Spezialoverall aus Mikrofaser für oberirdischen Einsatz anzuziehen, den ich vor kurzem entwickelt habe. Aber da Sie einer von der Aufklärung sind, haben Sie es vermutlich vergessen.«

Holly zog eine Grimasse. Foaly war wirklich unerträglich, vor allem wenn er Recht hatte. Sie war natürlich in die erste freie Expresskapsel gesprungen, ohne auch nur daran zu denken, sich einen Spezialanzug anzuziehen.

Hollys Augen waren jetzt auf gleicher Höhe mit Butlers, obwohl sie noch einen Meter vom Boden entfernt war. Sie löste den Visierverschluss, dessen Druckluftsystem zu ihrem Entsetzen leise zischte.

Butler hörte das entweichende Gas und schwenkte seine SIG SAUER in die Richtung, aus der das Geräusch kam. »Elfenwesen«, sagte er. »Ich weiß, dass du da bist. Weg mit dem Sichtschild, oder ich schieße.«

Das war nicht gerade der taktische Vorsprung, den Holly sich vorgestellt hatte. Ihr Visier war offen, und der Finger des Dieners spannte sich um den Abzug seiner Pistole.

Sie atmete tief durch und schaltete den Sichtschild ab. »Hallo, Butler«, sagte sie ruhig.

Butler spannte den Hahn seiner SIG SAUER. »Hallo, Captain. Kommen Sie runter, aber ganz langsam, und versuchen Sie keinen Ihrer...«

»Legen Sie die Waffe weg«, unterbrach Holly ihn mit der tiefen, monotonen Stimme des Blicks.

Butler kämpfte dagegen an, doch der Lauf seiner Waffe begann zu zittern.

»Legen Sie sie weg, Butler. Bringen Sie mich nicht dazu, Ihnen das Licht auszublasen.«

Auf Butlers Lid pulsierte eine Ader. Wie ungewöhnlich, dachte Holly. Das habe ich noch nie gesehen.

»Kämpfen Sie nicht dagegen an, Menschenwesen. Lassen Sie es geschehen.«

Butler öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Um Artemis zu warnen. Sie verstärkte ihre Energie, bis die Magie den Kopf des Mannes umflirrte.

»Ich sagte, legen Sie sie weg!«

Ein Schweißtropfen lief über die Wange des Leibwächters.

»LEGEN SIE SIE WEG!«

Schließlich tat Butler es, langsam und widerstrebend.

Holly lächelte. »Gut gemacht, Menschenwesen. Und jetzt gehen Sie zurück zum Auto und tun, als ob nichts wäre.«

Die Beine des Dieners gehorchten, allen Signalen seines Gehirns zum Trotz.

Holly schaltete ihren Sichtschild wieder ein. Die Sache begann ihr Spaß zu machen.

 

Artemis war dabei, auf seinem Laptop eine E-Mail zu verfassen.

 

Sehr geehrter Doktor Guiney, schrieb er, da Ihr Hauspsychologe meinen kleinen Arty so taktlos ausgefragt hat, habe ich den Jungen aus der Schule genommen und ihn für eine Therapie in die Mont-Gaspard-Klinik in der Schweiz geschickt, zu Leuten, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Ich erwäge ernsthaft, Sie zu verklagen. Versuchen Sie nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen, da mich das nur noch mehr verärgern würde. Und wenn ich verärgert bin, rufe ich für gewöhnlich meine Anwälte an.

Hochachtungsvoll,

Angeline Fowl.

 

Artemis schickte die Nachricht ab und gestattete sich den Luxus eines verhaltenen Lächelns. Wie gerne würde er das Gesicht von Direktor Guiney sehen, wenn dieser die Mail las. Doch leider waren die Bilder von der Minikamera, die er im Büro des Schulleiters angebracht hatte, nur im Umkreis von einem Kilometer abrufbar.

Butler öffnete die Fahrertür, verharrte einen kurzen Moment und stieg dann ein.

Artemis klappte den Laptop zu und verstaute ihn. »Captain Short, nehme ich an. Ich würde vorschlagen, Sie sparen sich das Vibrieren und kehren ins sichtbare Spektrum zurück.«

Langsam zeichnete sich Hollys Umriss ab. In ihrer Hand hielt sie eine schimmernde Waffe. Keine Frage, auf wen diese gerichtet war.

»Also wirklich, Captain Short, ist das nötig?«

Holly schnaubte. »Nun, fassen wir mal zusammen: Entführung, Körperverletzung, Erpressung und Verabredung zum Mord - Ja, ich denke, es ist nötig.«

»Ich bitte Sie, Captain Short«, sagte Artemis mit einem Lächeln, »ich war jung und selbstsüchtig. Ob Sie es glauben oder nicht, ich finde diese Unternehmung mittlerweile auch ein wenig bedenklich.«

»Aber nicht bedenklich genug, das Gold zurückzuerstatten?«

»Nein«, gab Artemis zu. »Das allerdings nicht.«

»Woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin?«

Artemis verschränkte die Finger. »Dafür gab es mehrere Anzeichen. Erstens: Butler hat nicht wie sonst die Unterseite des Wagens auf Bomben überprüft. Zweitens: Er ist ohne die Sachen zurückgekommen, die er holen wollte. Drittens: Die Wagentür stand ein paar Sekunden offen, was ein guter Leibwächter nie zulassen würde. Und viertens: Es lag ein leichtes Flimmern in der Luft, als Sie eingestiegen sind. Kein großes Kunststück also.«

Holly zog ein verdrossenes Gesicht. »Ganz schön aufmerksam für einen kleinen Menschenjungen.«

»Ich tue mein Bestes. Aber vielleicht möchten Sie mir jetzt erklären, warum Sie hier sind, Captain Short.«

»Als ob du das nicht wüsstest.«

Artemis überlegte einen Moment. »Interessant. Ich nehme an, es ist etwas passiert. Und offensichtlich macht man mich dafür verantwortlich.« Er hob die Augenbrauen um einen Millimeter - eine für Artemis Fowl bereits überschwängliche Mimik. »Lassen Sie mich raten: Es gibt Menschen, die mit dem Erdvolk Handel treiben.«

»Sehr beeindruckend«, spottete Holly. »Wenn wir nicht beide wüssten, dass Du dahinter steckst. Aber wenn du nicht von selbst mit der Wahrheit rausrückst, werden eben deine Computerdateien Aufschluss geben.«

Artemis tätschelte den zugeklappten Laptop. »Captain, ich weiß, dass wir beide nicht die engsten Freunde sind, aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit für so etwas. Ich brauche unbedingt ein paar Tage, um meine eigenen Angelegenheiten zu klären.«

»Keine Chance, Fowl. Es gibt da bei uns unten ein paar Leute, die sich gerne mit dir unterhalten wollen.«

Artemis zuckte die Achseln. »Tja, nach dem, was ich getan habe, kann ich vermutlich nicht auf Rücksicht hoffen.«

»Ganz recht, das kannst du nicht.«

»Na gut«, seufzte Artemis. »Ich nehme an, mir bleibt keine andere Wahl.«

Holly grinste. »Stimmt, Fowl. Gut erkannt.«

»Dann sollten wir jetzt wohl besser fahren.« Artemis' Stimme klang lammfromm, doch sein Gehirn sprühte bereits vor Ideen. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, mit den Elfen zusammenzuarbeiten. Immerhin hatten sie ganz nützliche Fähigkeiten.

»Einverstanden.« Holly wandte sich zu Butler. »Fahren Sie Richtung Süden. Über Nebenstraßen.«

»Nach Tara, nehme ich an. Ich habe mich schon oft gefragt, wo der Eingang zu E1 eigentlich liegt.«

»Frag dich ruhig weiter, Menschenjunge«, grummelte Holly. »Und jetzt schlaf. Deine ewigen Schlussfolgerungen machen mich fertig.«