Der sichtbare Blitz
Blitz und Donner sind keine verschiedenen Dinge – der Donner ist bloß das Geräusch, das der Blitz macht. Wir betrachten sie unwillkürlich als separate Ereignisse, weil der Donner normalerweise Sekunden nach dem Blitz kommt. Das zeigt aber nur anschaulich, wie viel schneller Licht ist. Nehmen wir an, das Gewitter ist zehn Kilometer entfernt. Das Licht des Blitzes nähert sich mit einer Geschwindigkeit von 300000 Kilometern pro Sekunde, braucht also nur 1/30000 Sekunde, um bei Ihnen anzukommen – Sie sehen es nahezu im Moment des Auftretens. Der Schall ist hingegen mit 340 Metern pro Sekunde relativ langsam – er benötigt mehr als 29 Sekunden, um Sie zu erreichen.
Viele von uns haben gelernt, die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen, um zu bestimmen, wie weit entfernt ein Gewitter ist. Wenn man in Kilometern rechnet, sind drei Sekunden ein recht genauer Wert für einen Kilometer.
Ein Blitz ist nichts anderes als eine elektrische Entladung. Luft isoliert ziemlich gut (das heißt, sie steht dem Fließen einer elektrischen Ladung entgegen), aber wenn Sie die Spannung der Elektrizität erhöhen (siehe hier) bekommen Sie irgendwann einen Funken, der den Widerstand überwindet und durch die Luft springt. Eine Faustregel besagt, dass bei normaler Luftfeuchtigkeit (feuchte Luft leitet besser als trockene) rund 30000 Volt nötig sind, um einen Funken zu erzeugen, der einen Zentimeter überbrückt. Um eine meterlange elektrische Entladung zu bewirken, braucht man unter normalen Umständen rund 3 Millionen Volt.