Kapitel 13
»Die Schlangenfrau ist erwacht«, sagte Aiolos später.
Cel warf einen Blick auf Lysandra, die glücklicherweise nach einigen Albträumen in einen ruhigeren Schlaf gefallen war. Er folgte Aiolos.
Die Schlangenfrau sah beide erzürnt an.
»Also, wer bist du?«, fragte Cel.
»Das wisst ihr nicht, ihr Narren?«
»Die Empusa?«, fragte Aiolos.
Sie spuckte Aiolos an, der sich sogleich den Speichel von der Wange wischte.
Die Schlangenfrau fauchte und warf ihre dunkelbraune Haarpracht zurück. »Vergleiche mich nicht mit diesem Weib! Komm ruhig näher, mein Hübscher, und ich lass dich meine Zähne spüren.«
Cel zog seinen Dolch. »Wie wäre es mit uns beiden? Soll ich dir deine Beißerchen herausbrechen?«
Sie starrte ihn aus aufgerissenen Augen an. »Das würdest du nicht wagen!«
»Das würde ich. Soll ich es dir zeigen?« Cel trat mit dem funkelnd scharfen Dolch näher. »Sag uns deinen Namen und den der Person, die dich geschickt hat, oder ich sorge dafür, dass du nie wieder sprechen kannst.«
»Ich bin Echidna.«
Aiolos schluckte. »Die Mutter der Hydra und anderer Ungeheuer.«
Cel starrte in ihr ebenmäßiges Gesicht. »Wer hat dich beauftragt?«
»Ich bin aus freiem Willen hier.«
»Das glaube ich dir nicht. Was hast du gegen Lysandros oder mich?«
Sie lachte. »Lysandros? Wie amüsant.« Sie wusste also, dass Lysandra eine Frau war. »Ich kann es dir wirklich nicht sagen.«
»Du möchtest also meinen Dolch zu spüren bekommen? Denke ja nicht, dass ich dich verschone, nur weil du eine Frau bist und schön obendrein.«
Sie schüttelte den Kopf. »Egal, was du mir antun willst, was sie täte, wäre ungleich grausamer.«
»Sie? Eine Auftraggeberin also?«
Echidna nickte. »Mehr kann ich dir nicht verraten.«
»Ist ihr Name Creusa?«
»Der Name ist mir unbekannt.«
»Was hat sie dir versprochen, wenn du Lysandros tötest?«
»Meinen Mann Typhon. Sie will ihn für mich aus seinem Gefängnis unter dem Ätna befreien.«
Aiolos trat zu ihnen. »Dazu hat nur Zeus die Macht!«
Für einen kurzen Moment wirkte Echidna irritiert. »Bist du dir dessen sicher?«
Aiolos nickte. »Ziemlich sicher. Deine Auftraggeberin muss schon eine dem Zeus ähnliche Macht besitzen, um dies zu bewirken.«
»Du meinst, sie hat mir etwas versprochen, das sie möglicherweise nicht halten kann?«, fragte Echidna.
»Diese Frage musst du dir selbst beantworten«, sagte Aiolos.
Cel kam näher und fuchtelte mit seinem Dolch.
Echidnas Augen weiteten sich fast unmerklich. »Lass mich unversehrt an Leib und Seele, womöglich werde ich dir von Nutzen sein, doch ihren Namen kann ich dir nicht verraten.«
»Ob ich dich unversehrt lasse, werde ich mir noch überlegen, Weib.« Cel verspürte Zorn, weil das Gespräch nicht so verlaufen war, wie er sich das vorgestellt hatte.
Auch die Schlangenfrau war im Kampf verletzt worden. Er wollte sie nicht töten, konnte jedoch auch keine Dauergefangene auf der Reise nach Belerion gebrauchen. Er bezweifelte, dass sie einen weiteren Angriff gegen Lysandra und ihn plante. So würden sie sie in einer einsamen Bucht gefesselt zurücklassen, als Warnung für ihre Auftraggeberin.
Lysandra war in Gefahr und er hatte sie in diese gebracht. Gewiss hatte er dies von Anfang an gewusst und es störte ihn, doch brauchte er sie, um seine Schwester aus ihrer peinvollen und kurzen Existenz als Katze zu erlösen. Mit jedem Tag, der verging, wuchs ihm Lysandra mehr ans Herz, was seine Aufgabe schwieriger werden ließ.
Rusadir war der letzte größere Hafen, bevor sie die Säulen des Herakles erreichen würden. Sie nahmen hier Obst und lagerfähige Lebensmittel aller Arten an Bord. Die Tanith sollte hier nur eine Nacht vor Anker liegen.
Cel und Aiolos gelang es, den Aufenthalt der Echidna auf dem Schiff geheim zu halten. Aufgrund ihrer Gefährlichkeit hielten sie sie stets gefesselt und verbargen ihren verschnürten Schlangenleib unter einem Umhang, der länger war als sie groß. Die Schlangenfrau schwieg beharrlich darüber, wer sie damit beauftragt hatte, Lysandra und Cel zu töten. In einer kleinen unbewohnten Bucht hinter Rusadir ankerten sie kurz und brachten die Echidna in den Umhang gewickelt an Land. Sie lockerten ihre Stricke, damit diese sich nach einiger Zeit würde befreien können.
Das Schiff befand sich bereits seit den frühen Morgenstunden wieder auf der Fahrt. Der Wind peitschte Celtillos das lange Haar ins Gesicht, woraufhin er es mit einer Lederschnur im Nacken zusammenband. Tief sog er die Salzwasserluft ein. Er mochte die frische Brise und den Duft des Meeres. Fast könnte er sich – im Gegensatz zu Aiolos, der noch immer von gelegentlicher Übelkeit heimgesucht wurde – daran gewöhnen, auch längere Zeit auf einem Schiff zu sein.
Mit dem Instinkt des Kriegers spürte Celtillos, wie sich ihm jemand näherte, noch bevor er die Schritte vernahm. Er wandte sich um. Es war Arishat. Wieder einmal. Seit sie ihn das erste Mal in seiner menschlichen Gestalt erblickt hatte, war sie derart aufdringlich, dass es ihn abstieß. Von seiner Mutter zu Höflichkeit gegenüber Frauen erzogen, war er zuvorkommend und freundlich, solange sie ihn nicht angriffen, wie es bei der Echidna der Fall gewesen war.
»In Alis Ubbo gehe ich von Bord«, sagte Arishat »Dort lebt meine Familie. Es wäre schade, wenn wir uns niemals wiedersehen würden.« Arishat blinzelte so kokett mit den Wimpern, dass Cel befürchtete, ihr müsste schwindelig werden.
Er blickte sie an. Sie war berückend schön. Gerade deshalb war er argwöhnisch, was ihre plumpen Annäherungsversuche betraf. Warum war sie so aufdringlich? Wobei es ihm auch aufgefallen war, dass sie eine Zeit lang Hiram schöne Augen gemacht hatte.
»Man sieht sich im Leben immer zweimal«, sagte er.
Arishat schlug ihre Wimpern nieder und seufzte herzzerreißend. »Ihr seid ein Mann, dem man öfter als zweimal begegnen möchte. Wenn Ihr mich bei Euch haben wollt, könnt Ihr mit mir in Alis Ubbo an Land gehen. Ich besitze ein Haus dort auf einem größeren Grundstück. Und ich bin frei, mir wieder einen Mann zu nehmen.« Sie berührte den Ausschnitt ihres Kleides, wo die Spalte ihrer Brüste zu sehen war. »Und ich kann Euch sagen, dass ich die Einsamkeit schlecht ertrage. Ihr werdet mich doch zumindest einige Tage lang besuchen?« Hoffnungsvoll sah sie ihn an.
»Ich bedaure, doch ich habe etwas zu erledigen auf den Zinninseln.«
Sie blinzelte ihn an. »Aber das kann doch warten.«
»Das kann es nicht.«
»Was werdet Ihr dort tun?«
Cel runzelte die Stirn. Er konnte ihr wohl kaum sagen, dass er dort das Tor ins Totenreich durchschreiten würde, um im Jenseits nach einer Möglichkeit zu suchen, den Zauber, der auf Sirona und ihm lag, zu lösen. »Eine Handelsniederlassung gründen«, sagte er stattdessen.
»Ihr seht nicht gerade aus wie ein Phönizier. Warum versucht Ihr diesen nachzueifern?«
Misstrauisch blickte er sie an. Obwohl sie anders aussah, erinnerte sie ihn an Creusa, jene hellenische Frau, die Sirona und ihn in diese Schwierigkeiten gebracht hatte. Daher war er vorsichtig, auch wenn es keinen begründeten Verdacht gab, dass sie genauso wie die Zauberin war. »Ich versichere Euch, dass ich niemandem nachzueifern gedenke. Außerdem hat auch mein Volk Städte gegründet.«
Arishat strich mit den Fingerspitzen über seinen Unterarm. »Manche Dinge sind wichtiger als finanzieller Gewinn.« Ihre Hand wanderte seinen Arm hinauf, wo die Chlamys von der Fibel zusammengehalten wurde. Er trug dazu nur seine Beinkleider, wie sie bei den Hellenen und Phöniziern unüblich waren.
»Was meint Ihr?«, hauchte Arishat nahe bei seinem Ohr. Sie war schön und verführerisch. Da er sich beobachtet fühlte, sah er zur Seite. Sein Blick begegnete dem Lysandras, die hastig wegsah, als würde sie sich ertappt fühlen. Eine feine Röte überzog ihr Gesicht. Obwohl sie weniger schön war als Arishat gefiel sie ihm besser, weil ihm diese gezierte, kokette Art der Phönizierin nicht behagte. Sie erinnerte ihn zu sehr an Creusa.
Er gedachte der Nacht, in der Lysandra in seinen Armen gelegen hatte. Auch er kannte jene Albträume, die ihm nicht geheuer erschienen. Irgendetwas Übernatürliches war hier am Werke, doch Geister hatte er auf Hirams Schiff glücklicherweise bisher nicht bemerkt. Die Ertrunkener konnten besonders verstörend und unangenehm sein. Zumal sie aussahen wie beim Eintritt des Todes, was nicht immer ein schöner Anblick war.
»Woran denkt Ihr?«, fragte Arishat.
»Das möchtet Ihr nicht wissen.«
»Sagt es mir und ich werde Euch sagen, ob es mir gefällt.« Sie schenkte ihm ein berückendes Lächeln.
Cel schüttelte den Kopf. Er mochte es nicht, wenn fremde Frauen ihn einfach so fragten, was er dachte. Was sollte das? Musste man das Schweigen unbedingt füllen, selbst wenn einem nichts als derart sinnlose Fragen einfielen? Bisher hatte er keineswegs den Eindruck gehabt, als würde es die Phönizierin interessieren, was andere dachten oder fühlten. An den Abenden saß er manchmal eine Stunde lang neben Lysandra und blickte aufs Meer hinaus, ohne dass sie versuchte, zwanghaft ein Gespräch herbeizuführen. Im Gegenteil war sie völlig entspannt dabei.
Wäre sie keine Hellenin, hätte er sie als Lebensgefährtin in Betracht gezogen. Oder besser gesagt: Wäre er kein Mann, auf dem ein Zauber lastete. Lysandra zog er mit in diese Schwierigkeiten hinein. Er würde sie auch im Totenreich benötigen, hatte Kore gesagt. Es blieb ihm in Ermangelung einer Alternative nichts anderes übrig, als zu tun, was die Pythia ihm geraten hatte.
»Ihr wollt also nicht reden«, sagte Arishat. »Ich wüsste etwas Besseres als reden.« Ihre Stimme war tief und rauchig, ihr Augenaufschlag sprach von Verführung.
»Geht besser in Eure Kajüte«, sagte Hiram, der zu ihnen trat. »Wir erreichen bald die Säulen des Herakles. Wind zieht auf und die Strömung wird stärker. Wenn es das Meer über die Reling treibt, könnte es nicht so angenehm für Euch werden.«
»Davon ist das Meer noch weit entfernt. Ich verstehe also nicht, worauf Ihr hinaus wollt«, sagte Arishat merklich pikiert, »aber da ich ja nur eine schwache Frau bin, werde ich dem wohl Folge leisten müssen.« Sie sah Hiram und Cel wütend an und rauschte davon.
»War sie wieder aufdringlich?«, fragte Hiram.
Cel nickte. »Danke. Man ist manchmal einfach zu höflich.«
»Keine Ursache«, antwortete Hiram und schritt über die Planken in Richtung der Kombüse.
Staunend stand Cel an Deck, als sie die Säulen des Herakles passierten, die beiden sich gegenüberliegenden Felsen bei der Meerenge. Sie hatten Glück, dass kein Nordwind wehte, der sie zusammen mit der Meeresströmung gen Süden getrieben hätte. So konnten sie Tanger links liegen lassen und nordwärts in Sichtnähe der Küste segeln.
»War das nicht aufregend, wie Hiram die Meerenge durchschifft hat?«, fragte Arishat Cel später. »Darauf sollten wir einen Wein trinken. Kommt doch mit mir.«
Cel warf einen Blick zu Hiram, doch der schien beschäftigt zu sein. Ein paar Seeleute lungerten in der Nähe herum, auch wenn die meisten ruderten. Sie waren nahe genug, um ihr Gespräch hören zu können. Leider besaß Cel so viel Feingefühl, um Arishat davor bewahren zu wollen.
»Kommt Ihr mit mir?« Arishats Stimme war ein raues Flüstern, das in seiner Tonlage das Versprechen sinnlicher Vergnügungen verhieß. Ihre Augen glommen dunkel.
Cel zuckte zusammen, als ihre Fingerspitzen über seine Brust strichen. Da ihm Arishats Aufdringlichkeit lästig wurde, hoffte er, ein ernstes Wort mit ihr reden zu können. Er wusste, dass sie so schnell nicht aufgeben würde, um ihn zu werben. Zurückweisung schien ihr nichts auszumachen oder sie ignorierte sie einfach. Dennoch wollte er das Gespräch mit ihr nicht vor aller Augen und Ohren führen. Er hoffte, es schnell hinter sich bringen zu können, da die Nacht sich bald dem Ende zuneigen würde.
»Wir haben etwas miteinander zu besprechen«, sagte er.
Ein Lächeln der Zufriedenheit lag auf Arishats Lippen, die sie laszive mit der Zungenspitze befeuchtete. »Gut, lasst uns gehen.«
Cel folgte Arishat in ihr Gemach, da er kaum einen anderen Ort finden würde, um mit ihr ungestört reden zu können. Der Platz hinter Hirams Kajüte war bedauerlicherweise bereits belegt. Arishats Raum war mit Tüchern verhangen und vom schweren, betörenden Duft eines Parfums erfüllt. Die einzige Beleuchtung stellte eine Öllampe dar, die auf dem winzigen Tisch brannte. Dies hielt er für leichtsinnig, da sie bei schwererem Wellengang herunterfallen und das Schiff in Brand geraten könnte.
Arishat legte sich seitlich auf ihr Lager. Sie griff nach einem Weinschlauch und goss davon in zwei Becher. Einen davon reichte sie Cel mit einem verträumten Lächeln.
»Habt Dank!« Er nahm sogleich einen großen Schluck.
Arishat leckte sich über die Lippen. »Endlich sind wir allein. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie lange ich darauf gewartet habe. So einen Mann wie Euch habe ich noch niemals gesehen. So stark, so ungezähmt, so wild.«
Cel räusperte sich.
»Sagt, seid ihr Barbaren im Bett so wild und ungestüm, wie man es euch nachsagt?«
»Das sagt man über uns?« Cel wurde das Gespräch unangenehm. Er nahm einen weiteren Schluck Wein.
»Nicht so schüchtern, dies müsst Ihr bei mir nicht sein.« Arishat klimperte mit den Wimpern. Der schwere Geruch im Raum stieg Cel zu Kopf. Alles begann sich um ihn zu drehen.
»Ihr seid gewiss noch wilder als die anderen.«
»Welche anderen?« Cel verspürte Verwirrung. Er konnte keinen zusammenhängenden Gedanken mehr fassen.
»Erzählt mir Eure geheimsten Fantasien!«
»Essen.« Cel war flau im Magen, denn er hatte längere Zeit nichts gegessen.
Arishat sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Geht es Euch nicht gut?«
»Hm.« Cel kippte zur Seite. Schwärze umfing ihn.
Verärgert blickte Arishat den Mann an, der bewusstlos zu ihren Füßen lag. Dieser Betrüger! Der Händler hatte ihr den Zaubertrank als Aphrodisiakum verkauft, doch offenbar mit einem Schlafmittel verwechselt! Falls sie diesen Händler jemals wieder in die Hände bekommen sollte, würde er dies zutiefst bereuen.
Arishat schüttelte Cel, doch er rührte sich nicht. Er war doch nicht etwa vergiftet? Sein Atem ging tief und gleichmäßig. Sie schüttelte ihn erneut, doch er erwachte nicht. Dann musste sie ihre Taktik eben ändern …
Arishat stellte den Tisch mit der Lampe beiseite und rollte Cel auf ihr Lager aus Kissen und Decken am Boden. Dort entkleidete sie ihn und betrachtete seinen nackten Leib.
Er war wirklich überaus attraktiv. Seine Gesichtszüge waren wie gemeißelt, sein helles Haar wie Seide. Am atemberaubendsten jedoch war sein Körper. Golden schimmerte seine Haut im Lampenlicht. Seine Schultern waren breit, seine Hüften schmal und unter der mit hellem Haar wie Goldstaub bedeckten Haut seiner Arme und Beine zeichneten sich deutlich seine Muskeln ab. Er war die Sünde, die Versuchung, der Traum jeder Frau. Doch hatte Arishat noch einen anderen, schwerwiegenderen Grund, ihn auf ihrem Lager verführen zu wollen. Sie war schwanger von einem verheirateten Mann und brauchte, noch bevor man ihr diesen Zustand deutlich ansah, einen Ehegatten, damit ihr Ruf und ihr Ansehen nicht zerstört wurden. Ihre Familie würde toben. Aufgrund der Unregelmäßigkeit ihres monatlichen Blutflusses, unter der sie litt, seit sie ein junges Mädchen war, hatte sie die Schwangerschaft zu spät bemerkt, sodass es kaum noch möglich war, etwas dagegen zu unternehmen.
Das Bett mit diesem Mann zu teilen würde keine Bürde darstellen. Seine Zurückhaltung hatte Arishat stark zugesetzt, da ihr die Männer für gewöhnlich hinterherliefen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich einen von Hirams Männern zu diesem Zweck auszusuchen, doch dieser Barbar übte einen starken Reiz auf sie aus.
Auch sie entkleidete sich und schmiegte sich nackt an Celtillos, der herrlich roch nach Wald, Wildnis und unbezähmbaren Mann. Sie bedauerte seine Bewusstlosigkeit und hoffte, er würde sich nicht an die vergangene Stunde erinnern können. Im Grund war dies gleichgültig, da es ihm auch nichts mehr nützen würde … Aus ihrem Netz konnte er nicht mehr entkommen. Sie wusste, dass Belzzasar und hoffentlich noch jemand anders sie trotz der Dunkelheit gesehen hatte, als sie zusammen mit Cel in ihrer Kajüte verschwunden war. Jetzt musste sie nur noch ein wenig abwarten. Auf Belzzasar konnte sie sich verlassen. Sie schmiegte sich an Cel und glitt in den Schlaf.
Belzzasar sah Celtillos nach, wie er mit Arishat in deren Kajüte verschwand und nicht wieder herauskam. Zufrieden lächelnd lehnte er sich zurück, um zu warten. Als Celtillos nach über einer halben Stunde noch nicht zurückgekehrt war, machte er sich auf den Weg zu Hiram. Doch dieser war bereits aufgestanden und irgendwo auf dem Schiff unterwegs. Belzzasar beeilte sich, ihn zu finden.