Felicity kam aus dem Garten. Sie hatte ein Sieb mit Bohnen für das Abendessen in der Hand, viel zu viele, wie ihr jetzt klarwurde. Sie würden an diesem Abend nur zu zweit sein; James war bei einem Freund. Zurück in der Küche, war ihr die Vorstellung etwas unbehaglich, dass Peter und sie einander am Tisch gegenübersitzen und gemeinsam zu Abend essen würden. Sie wusste nicht recht, worüber sie reden sollten, und malte sich aus, dass Lily Marsh auch anwesend wäre – ein schönes Gespenst, das sich zwischen sie drängte.
Es war erstaunlich, welche Wirkung der Tod einer Wildfremden auf sie hatte. Felicity ermahnte sich, nicht hysterisch zu sein. Und doch schien ihr das Leben, das sie sich über Jahre hinweg aufgebaut hatte – das Haus, der Garten, die glückliche Familie –, plötzlich ungeheuer zerbrechlich. Sie sah es genau vor sich, wie Vera Stanhope das alles einfach zum Bersten brachte mit ihrer lauten, eindringlichen Stimme, den großen Füßen und den schweren Händen, die sie auf den Tisch stemmte. Mit ihren Fragen würde Vera alles ruinieren.
Felicity warf einen Blick auf die Küchenuhr. Anstelle der Zahlen sah man Vögel auf dem Zifferblatt, und zu jeder vollen Stunde ertönte der entsprechende Vogelruf. Clive hatte Peter die Uhr irgendwann einmal aus Jux zum Geburtstag geschenkt. Felicity fand sie scheußlich, doch Peter hatte darauf bestanden, sie aufzuhängen. Jetzt war es kurz vor zwei. Noch mindestens vier Stunden, bis Peter nach Hause kam. Sie eilte nach oben, zog die Hose aus und einen Rock an, trug Lippenstift und einen Spritzer Parfum auf. Als der Zaunkönig aufhörte zu singen, hatte sie bereits die Autoschlüssel in der Hand und floh förmlich nach draußen.
Sie hatte Samuel noch nie bei der Arbeit besucht. Sie wusste nicht einmal genau, wo sie ihn finden würde. Außerdem war sie sich sicher, dass ihm ihr spontanes Auftauchen nicht recht sein würde. Er hielt seine verschiedenen Lebensbereiche strikt voneinander getrennt. Aber sie konnte einfach nicht zu Hause sitzen, da würde sie verrückt werden. Sie hatte noch nie etwas von ihm verlangt. Er würde doch sicher begreifen, dass sie diesen Druck einfach nicht aushielt.
Felicity fuhr die geraden, schmalen Straßen entlang und wurde noch gereizter, als ein Traktor vor ihr sie zwang, langsamer zu fahren. Der Wagen war nicht mehr neu, er hatte keine Klimaanlage. Sie fuhr mit offenen Fenstern, und die Sonne brannte ihr auf Arm und Schulter. In der Stadt parkte sie in einer Seitenstraße unweit der Bibliothek. Einen Augenblick blieb sie sitzen und dachte sich erneut, dass dieser Ausflug ein furchtbarer Fehler gewesen war. Samuel war ein kluger Mann. Wenn er es für angebracht gehalten hätte, sich mit ihr zu treffen und mögliche Strategien durchzusprechen, hätte er ihr das vorgeschlagen. Er würde ihren Besuch für eine überstürzte, unsinnige Aktion halten. Doch ihr Verlangen, ihn zu sehen, war so groß, dass ihr das alles egal war. Sie kurbelte die Autofenster hoch und stieg aus. Immerhin hatte sie ja einen Bibliotheksausweis. Es war ihr gutes Recht, dort zu sein.
Drinnen im Gebäude war es kühler. Vor den öffentlichen Computern hockten zwei Studenten und ein älterer Mann. An der Ausleihe saß eine schlanke, nicht sehr gepflegte junge Frau in einer knittrigen Leinenhose und einer weißen Baumwollbluse. Sie lächelte, als Felicity zu ihr hinsah. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. Vielleicht war es ja die Tochter einer der Frauen aus ihrem Lesezirkel.
Der Lesezirkel hatte sie und Samuel zusammengebracht. Felicity liebte diese Gruppe, sie fand es jedes Mal wieder aufregend, ein neues Buch kennenzulernen, und als sie ein Jahr dabei war, hatte sie Samuel überredet, einen Gastvortrag zu halten. Ein leibhaftiger Autor, der Bücher veröffentlichte. Kurz vorher hatte die Gruppe seine neueste Kurzgeschichtensammlung gelesen, aber nicht recht gewusst, was sie davon halten sollten. Sie fanden die Geschichten deprimierend. Gut geschrieben, aber doch irgendwie ungesund und erschreckend. Eine der Frauen erklärte, sie hätte Albträume davon bekommen. Im Grunde hatten sie doch alle lieber ein Happy End. Doch als Samuel dann kam, zeigten sie sich viel aufgeschlossener. Sie ließen ihn in einem großen Ohrensessel am Kamin Platz nehmen. Das Treffen fand an diesem Tag bei einer bodenständigen, üppigen Frau statt, die als Physiotherapeutin arbeitete. Ihr Mann war Chirurg, und das Wohnzimmer wirkte recht hochherrschaftlich. Grün gestrichene Wände voller Gemälde, schwere, antike Möbel. Es war Februar und bitterkalt, die Vorhänge waren gegen die Kälte zugezogen. Die Zuhörerschaft war ausschließlich weiblich. Sie tranken Weißwein aus großen Gläsern. Und Samuel hatte sie alle bezaubert, er hatte ihnen das Gefühl vermittelt, dass ihre Meinung ihm wichtig war. Er erklärte ihnen die Struktur seiner Geschichten. Heutzutage sei alle Welt geradezu besessen von Charakteren, sagte er, und Charaktere seien ja auch wichtig, keine Frage, aber wahrheitsgetreu über Menschen schreiben, die einem selbst ähnelten, oder über Leute, die man kannte, das könne ja schließlich jeder. Er selbst interessiere sich viel mehr für Ideen. Seine Themen spiegelten sich in der Struktur der Handlung. Ihm gehe es gar nicht so sehr darum, die Wirklichkeit abzubilden, vielmehr wolle er eine Welt schaffen, in der noch die abwegigsten Dinge möglich seien.
«Nur so kann man schließlich Gott spielen», sagte er.
Eine der Frauen hatte ihn gefragt, ob er dann nicht vielleicht eher Dichter sei als Romanautor. Und Samuel hatte erfreut gelächelt und erwidert: Ja, womöglich sei er das. Felicity war das alles viel zu hoch. Sie fragte sich, worüber sie bloß mit ihm reden sollte, wenn sie wieder allein waren.
«Aber wollen Sie denn nicht auch mal ein richtiges, langes Buch schreiben, um Geld damit zu verdienen?» Die Frage kam von einer Bäuerin, die massenweise Bücher verschlang, aber keinerlei literarischen Dünkel kannte. Sie interessierte sich nicht für Rezensionen oder Preise. Peinlich berührtes Schweigen senkte sich über den Raum. Die anderen Frauen befürchteten, er könnte sich angegriffen fühlen. Doch Samuel schien auch diese Frage zu gefallen.
«Wenn ich einen Roman schreiben würde», sagte er, «dann würde ich mich verraten. Ich bin nämlich gar kein so guter Autor. Mehr als fünftausend Wörter halte ich gar nicht durch.» Er sah zu Felicity hinüber und warf ihr einen verschwörerischen Blick zu. Der Widerschein des Feuers lag auf seinem Gesicht, die Frauen im Zimmer lachten. Sie spürte, dass sie ihn alle bewunderten.
Felicity hatte ihn zum Lesezirkel mitgenommen, und sie hatten vereinbart, dass sie ihn hinterher auch wieder nach Hause fahren würde. Als sie im Wagen saßen, schlug er vor, noch irgendwo etwas trinken zu gehen, und sie willigte ein. Das war sie ihm schuldig. Immerhin bewunderte man sie nun im Lesezirkel, weil sie ihn mit dorthin gebracht hatte. Im Pub war es laut und voll, und weder er noch sie hätten unter anderen Umständen einen Abend dort verbracht. Vielleicht waren sie ja dort gelandet, weil er so anonym wirkte. Sie saßen allein in eine Ecke gezwängt an einem kleinen Tisch.
Das Geständnis traf Felicity völlig unvorbereitet. Er griff nach ihren Händen und sagte ihr, er habe sich wohl in sie verliebt. Erst dachte sie, dass er das unmöglich ernst meinen konnte. Es musste ein Witz sein. Er hielt andere schließlich gern zum Narren. Dann sagte er, er wisse, dass nichts daraus werden könne, er sei ja Peters Freund, und Felicity wurde klar, dass er keinen Scherz machte. Sie fühlte sich unglaublich geschmeichelt und gerührt. Wie großherzig und ehrenhaft von ihm! Auf dem Parkplatz vor dem Pub, hinter dem sich die kahle, weite Berglandschaft erstreckte, zog sie ihn zu sich heran und küsste ihn. Der Nebel hatte sich als winzige Tropfen auf sein Haar und seine Jacke gelegt.
Später, vor seiner Haustür, fragte sie ihn: «Willst du mich nicht noch auf einen Kaffee hereinbitten?» Sie wusste ganz genau, was sie tat, hatte sich bereits vergegenwärtigt, was für Unterwäsche sie trug, und sich daran erinnert, dass sie sich am Morgen noch die Beine rasiert hatte. Er zögerte länger, als sie erwartet hatte. War die Freundschaft zu Peter etwa so wichtig, dass er ablehnen würde? Doch schließlich nickte er, hielt ihr die Tür auf, und als sie im Haus waren, nahm er sie bei der Hand. Das war vor fünf Jahren gewesen. Und seither waren sie ein Liebespaar. Sie verhielten sich äußerst diskret. Kein Telefonat, das nicht jeder mithören, keine E-Mails, die nicht auch Dritte lesen konnten. Alle paar Wochen trafen sie sich, meist in seinem hübschen, kleinen Haus in Morpeth, und diese Begegnungen unterschieden sich grundlegend von ihrer offiziellen Freundschaft, den gemeinsam besuchten Theater- oder Ballettvorstellungen. Bei diesen Verabredungen waren sie Freunde, kein Paar.
Doch selbst nach all den Jahren betrachtete Felicity diese Beziehung nicht als Affäre. Sie hatte nichts Romantisches an sich: keine Blumen, keine Geschenke, kein Abendessen bei Kerzenschein. Sie wusste, dass Samuel unter seinem schlechten Gewissen litt. Seit jenem ersten Abend hatte er nicht mehr von Liebe gesprochen. Und Felicity wäre nie auf den Gedanken gekommen, Peter zu verlassen. Er brauchte sie. Die Freude, die Erregung, die sie mit Samuel empfand, war wie ein Lohn, der ihr zustand, weil sie dieses öde, unaufregende Eheleben führte, weil sie die Calvert-Fassade aufrechterhielt. Ihr war natürlich klar, dass Frauen solche Dinge normalerweise anders sahen, fand aber, es gebe keinen Grund, weshalb sie nicht alle weiterhin wie zivilisierte Menschen miteinander befreundet sein sollten. Zumindest hatte es keinen Grund gegeben, bis Vera Stanhope mit ihren Fragen dazwischengekommen war.
Jetzt ging sie zwischen den Bücherregalen umher, als fiele es ihr schwer, sich für ein gutes Buch zu entscheiden. Sie konnte Samuel nirgends entdecken, aber vielleicht war er ja trotzdem hier. Er war leitender Bibliothekar, besaß sicherlich ein eigenes Büro, irgendwo hinter dieser Tür mit der Aufschrift ZUTRITT NUR FÜR PERSONAL. Wahrscheinlich war er dort oder in einer Mitarbeiterbesprechung, oder aber er war tatsächlich nicht da, sondern unterwegs zu einem der führenden Bibliothekslieferanten, um neue Bücher auszusuchen. Sie ermunterte ihn immer, von seiner Arbeit zu erzählen, wenn sie in seinem kleinen Haus in Morpeth noch einen Tee zusammen tranken, bevor sie sich wieder trennten. Das Berufsleben anderer Leute faszinierte sie, und wenn sie nachmittags in der Badewanne lag, stellte sie sich vor, wie er jetzt an seinem großen Schreibtisch saß oder gewohnt präzise und kompetent eine Besprechung leitete. Sie fand es aufregend, dass keiner seiner Mitarbeiter sich auch nur ansatzweise vorstellen konnte, was er an seinen freien Tagen so trieb.
Sie hatte gerade beschlossen, an der Ausleihe zu fragen, ob er überhaupt im Haus war, als Samuel aus der Tür mit der Aufschrift ZUTRITT NUR FÜR PERSONAL trat. Er hatte seine Aktentasche in der Hand und war offensichtlich im Aufbruch. Die oberen zwei Knöpfe seines Hemdes waren geöffnet, und er trug eine helle Leinenjacke, was wohl ein Zugeständnis an das Wetter sein musste. Wenn sie sich sonst trafen und er direkt von der Arbeit kam, trug er grundsätzlich Krawatte. Er kleidete sich immer sehr korrekt und achtete auch sonst auf sein Äußeres. Erst sah er sie nicht, lächelte nur die junge Frau an, die an der Ausleihe saß. Felicity verspürte einen Anflug von körperlichem Unwohlsein, das sie als Eifersucht erkannte. Sie fragte sich, ob er an seinen freien Nachmittagen wohl auch noch andere Frauen mit nach Hause nahm.
Dann drehte er sich um und sah sie. Er ließ sich nicht anmerken, dass sie sich kannten. Zu der jungen Frau sagte er: «Ich bin für den Nachmittag in Berwick. Falls jemand anruft, soll er es bitte morgen nochmal versuchen. Es ist eine wichtige Besprechung, da möchte ich wirklich nicht gestört werden.»
Draußen holte Felicity ihn ein. Er ging den Bürgersteig entlang zu seinem Wagen. Wäre sie ihm nicht nachgerannt, er wäre einfach losgefahren, ohne ihr auch nur die Möglichkeit zu geben, mit ihm zu reden.
«Entschuldige, Samuel. Ich muss dich unbedingt sprechen.»
Er musste ihre Schritte hinter sich gehört haben. Trotzdem tat er überrascht.
«Ich habe wirklich eine Besprechung in Berwick.» Er hatte die Stirn gerunzelt, wirkte aber eher nervös als ungehalten.
«Nur zehn Minuten.» Jetzt, wo sie vor ihm stand, war sie sich gar nicht mehr sicher, was sie eigentlich von ihm wollte. Vielleicht ja nur die Sicherheit, dass alles genau so weitergehen würde wie bisher.
Sie vereinbarten, sich im Little Chef, dem Raststättenlokal an der A1, zu treffen, und als Felicity ankam, saß Samuel bereits dort, scheinbar in die Speisekarte vertieft. Sie spürte seine Angst schon, als sie auf ihn zuging, spürte seine Verunsicherung, die fast größer war als ihre. Das Lokal war praktisch leer. Die Fenster standen offen, von draußen drang der Verkehrslärm herein. Sie bestellten Tee bei einem verschwitzten jungen Kellner, dann sahen sie einander an.
«Du weißt etwas», sagte Felicity unvermittelt. «Über diese junge Frau. Lily. Hast du sie gekannt?»
«Nein. Das ist es nicht.» Doch er schien sich nur schwer beherrschen zu können und wirkte gar nicht so kontrolliert wie sonst immer. Das hier fand nicht in einer seiner Kurzgeschichten statt: Hier war nicht er es, der sorgfältig die Handlung konstruieren konnte.
«Und den Jungen? Luke Armstrong. Kanntest du ihn?»
«Ich glaube, Gary hat was mit seiner Mutter. Dieser Frau, von der er die ganze Zeit redet. Sie heißt Armstrong. Und ich bin mir sicher, dass sie einen Sohn hat. Da besteht eine Verbindung.»
«Ich habe der Polizistin auch gesagt, dass Gary gerade mit einer Julie zu tun hat. Aber er würde doch niemanden umbringen!»
«Natürlich nicht. Nur glauben die nun mal nicht an Zufälle.»
Felicity fand, dass das nicht alles sein konnte. Eine Frau, die Armstrong mit Nachnamen hieß und einen Sohn hatte. Wie viele Armstrongs fand man wohl im Telefonbuch? Samuel musste noch mehr wissen, als er ihr sagte.
Der Kellner brachte den Tee. Als er das Tablett auf dem Tisch abstellen wollte, schwappte einiges aus den Tassen. Er hielt inne, schien irgendeine Reaktion zu erwarten, dass die Gäste sich ärgern oder vielleicht beschweren würden. Doch sie blieben nur schweigend sitzen und warteten, bis er wieder verschwunden war.
«Meine Sorge war eigentlich eher, dass die Polizistin das mit uns herausfindet», sagte Felicity.
«Wie sollte sie?» Doch sie sah Samuel an, dass ihm der Gedanke auch schon gekommen war. Vielleicht war er ja deshalb so angespannt und gar nicht mehr so gewandt und selbstbewusst, wie sie ihn kannte.
«Ich hatte überlegt, ob wir ihr vielleicht im Vertrauen davon erzählen sollten», fuhr sie fort. «Dann weiß sie wenigstens, dass unsere Heimlichtuerei nichts mit dem Mord an dem Mädchen zu tun hat.»
«Aber da gibt es doch überhaupt keinen Zusammenhang!» Er klang ungeduldig. Sie konnte sich vorstellen, dass er in diesem Ton auch mit einer begriffsstutzigen Bibliotheksmitarbeiterin sprach. Tränen traten ihr in die Augen.
«Wir wissen das.» Sie versuchte krampfhaft, vernünftig zu klingen. «Aber Lily Marsh war immerhin am Tag vor ihrer Ermordung bei mir in Fox Mill. Da kann man sich doch vorstellen, dass die Polizei irgendwelche vorschnellen Schlüsse zieht. Was, wenn wir beispielsweise an dem Nachmittag zusammen gewesen wären und sie uns gesehen hätte? Das würde uns ein Motiv geben, sie zu töten.»
Eigentlich hatte sie eine aufbrausende Reaktion erwartet, doch Samuel lächelte. «Du solltest Romane schreiben», sagte er. «Bei dieser blühenden Phantasie. Wir waren ja schließlich nicht zusammen, stimmt’s? Zumindest nicht nachmittags. Ich habe am Mittwoch den ganzen Tag gearbeitet. Erst habe ich Bücher bestellt, dann hatten wir unsere Sitzung mit der Bibliotheksleitung. Das kann ich alles beweisen. Wir haben uns erst am Abend getroffen, um gemeinsam ins Theater zu gehen. Außerdem war doch auch James da, als diese Lily Marsh bei dir war.»
«Ja», sagte Felicity. «Stimmt.»
Samuel sah sich im Restaurant um. Es waren keine anderen Gäste mehr im Raum, die Kellner standen hinter der Theke und unterhielten sich. Er streckte den Arm über den Tisch und nahm ihre Hand. «Wie sollte denn irgendwer davon wissen?», sagte er. «Wir waren immer so vorsichtig. Ich fände es grauenvoll, wenn es herauskäme. Es würde so furchtbar schäbig wirken. Wie sollte das irgendwer verstehen?» Er ließ ihre Hand wieder los und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er sprach immer noch leise, und sie hatte Mühe, ihn überhaupt zu verstehen. «Ich könnte es nicht ertragen, wenn Peter davon erführe. Das wäre mein Tod.»