2. Jason
Als Hetch uns anrief, hatten wir uns in den Hügeln versteckt und verhielten uns so leise wie die personifizierte Furcht. Zuerst verstanden wir gar nicht, was er sagte: Er sprach von Schiffen, Greifern und einer Katastrophe. Ich brüllte in mein Mikrofon hinein, seine Stimme brüllte durch den Lautsprecher, die Aeriten hörten mich und brüllten nun ihrerseits – und es dauerte gut zehn Minuten, bevor ich begriff, daß wir sicher waren und Hetch mit seinem Pendler unterwegs zu uns war. Trotz des nachfolgenden Schweigens vernahm ich, wie sich die Nachricht von Baum zu Baum fortpflanzte. Wir hatten uns darauf vorbereitet, dem Untergang entgegenzusehen, und waren so davon überzeugt, sterben zu müssen. Nun brauchten wir eine Weile, um uns klarzumachen, daß die Gefahr gebannt war. Dann brach ein allgemeiner Jubel aus, und aus den Bäumen, auf denen wir uns verborgen gehalten hatten, regnete es Waffen: Mistgabeln, Besenstiele, selbstgemachte Lanzen, Keulen, Schleudern und weitere Utensilien, mit denen Aerie uns versorgt hatte. Es war ein Wunder, daß wir uns nicht dabei umbrachten, denn die Leute ließen sich einfach aus dem Geäst zu Boden fallen und rannten zum Landeplatz. Ich lief mit ihnen, denn ich war in diesem Augenblick nicht weniger verrückt und laut. Ich kam an Dr. Hoku vorbei, die beinahe einen Purzelbaum schlug und freudig lachte. Laur humpelte neben ihr her und verkündete lauthals, nie mit einem anderen Ergebnis gerechnet zu haben: Die Kennerins seien noch mit jedem Gegner fertig geworden. Wenn jemand anderer Meinung gewesen sein sollte, so hielt er mit seiner Meinung jedenfalls hinter dem Berg. Die Ärztin packte schließlich meinen Arm.
„Wieder ein Tag, den man alljährlich feiern kann“, rief sie mir über den Lärm hinweg zu. Als ich sie irritiert ansah, fuhr sie mir mit einem ihrer langen, braunen Finger über die Brust und fügte hinzu: „Dieser Unfug wird nur dazu dienen, einen weiteren Tag einzuführen, an dem man sich besaufen kann. Aber was macht das schon, Kennerin. Man braucht eben Rituale und Zeremonien. Sie betreiben hier einen interessanten Planeten.“
Ich hob sie hoch, küßte sie, setzte sie wieder ab und lief weiter.
Hetchs Pendelschiff beschrieb über To’an Betes einen Kreis, und noch bevor es völlig zu einem Halt gekommen war, stürmten die Aeriten an Bord und jubelten. Schließlich tauchten unsere Retter auf, und das Geschrei wollte überhaupt kein Ende mehr nehmen.
Hetch, Merkit, Tham. Bakar hatte Jes auf dem Arm. War er verletzt? Mit einem Kloß in der Kehle bahnte ich mir einen Weg durch die Menge. Bakar weckte meinen Sohn und setzte ihn ab. Jes rieb sich die Augen. Er sah die Leute und gaffte sie verständnislos und überrascht an. Nun verließ Mish das Boot, legte eine Hand auf seine Schulter – und ich hatte mit dem zweiten Kloß zu kämpfen. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck, der keine Regung zeigte. Um ihr näher zu kommen, stieß ich die Leute beiseite. Jes sagte etwas, und Mish lächelte flach, wie bei einer Pflichtübung. Jes lachte. Dann stürzten sich die Leute auf meine Frau, meinen Sohn und die Mannschaft und hoben sie auf ihre Schultern. Mishs Lippen waren blaß. Ihr Lächeln wirkte nicht echt. Ich sah Hoku, die in der Nähe des Erdwalls stand und sie musterte. Die Ärztin rief etwas, aber man konnte sie nicht hören. Ich stürzte mich in die Menge, alle Rufe ignorierend.
„He!“ brüllte ich. „Gebt mir meine Frau wieder!“
Die Leute lachten. Mish streckte die Arme nach mir aus und ließ sich fallen. Ich fing sie mit der Brust auf, und sie umarmte mich und verbarg ihr Gesicht an meinem Hals. Sie zitterte. Ich brachte sie durch das ganze Getümmel vom Landeplatz weg und rannte über die Wiese zum nächsten Rastplatz, den am Flußufer stehenden Bäumen. Ich holte mir nasse Füße, und als ich endlich den richtigen Platz fand, setzte ich mich hin und zog sie in meine Arme. Sie schmiegte sich zitternd an mich, weinte jedoch nicht.
„Mish, bist du verletzt? Geht es dir gut?“
An der Art, wie ihr Kinn meinen Hals berührte, spürte ich, daß sie nickte. Nach einer Weile verging ihr das Zittern. Sie löste sich von mir, verbarg das Gesicht in den Händen und atmete tief und unregelmäßig ein und aus. Ich wartete.
„Jes und ich waren im Laderaum und mußten hinaus. Ich habe zwei Wächter in den Raum hineingestoßen und ihnen dann die Luft abgesaugt.“ Ihre Stimme entbehrte jeden Ausdrucks. Sie sah mich nicht an. „Jes und ich sind dann geflohen. Ich landete schließlich in einem kleinen Raum und verlor die Besinnung. Als ich wieder zu mir kam, war Jessie weg. Ich habe überall nach ihm gesucht. Bakar fand sich im Mannschaftsraum. Auch er wurde bewacht. Der Wächter sagte, man habe Jessie auf ein anderes Schiff gebracht. Er hat mich nicht gesehen.“
Sie hielt inne. Ich legte meine Hand auf ihren Arm, aber sie entzog sich meinem Griff. Ich legte die Hand wieder in den Schoß.
„Ich suchte mir eine Eisenstange und brachte den Wächter um. Ich versetzte ihm einen Schlag ins Genick und tötete ihn. Dann gingen Bakar und ich auf die Brücke und brachten den Mann um, der Hetch bewachte. Bakar erwürgte ihn. Dann gingen Hetch und Bakar hinaus und brachten die beiden anderen um. Ich weiß nicht, wie. Ich glaube, daß Merkit eine der Wachen umgebracht hat. Dann flogen wir durch den Greifer, und Jessie kam zurück.“
Sie machte wieder eine Pause. Sie hatte mich noch immer nicht angesehen.
„Bevor wir herunterkamen, öffnete ich den Laderaum, um nachzusehen, was wir geladen hatten und ob es sich lohnte, etwas davon hierherzubringen. Ich habe zwei Soldaten in den Laderaum geschubst und ihnen die Luft weggeblasen.“ Sie fing erneut an zu zittern. „Als ich das tat, waren sie nur Uniformen für mich, Jason. Und ich habe sie umgebracht. Auch den im Mannschaftsquartier.“ Jetzt erst sah sie mich an. Ihr Gesicht war blaß.
„Ich habe drei Menschen getötet, Jason. Drei! Und ich würde es wieder tun.“
Und dann setzte sie sich, als erwartete sie, daß ich nun über sie urteilen würde. Ich starrte sie von der Seite her an. Ich wußte, was Mish vom Töten hielt. Sie hatte einmal vor dem terranischen Familienrat gestanden, um sich für das Leben eines Arbeitskollegen einzusetzen. Man hatte eine Sitzung anberaumt und den Mann schuldig gesprochen. Der letzte Satz der Urteilsverkündung war kaum verklungen, da war sie aufgebracht und voller Zorn in den Saal gestürmt und hatte den Hohen Herren eine Lektion erteilt, die sich gewaschen hatte. Wer einen Menschen umbringt, hatte sie gesagt, ist ein Mörder. Wenn man aus Gründen der Selbstverteidigung jemanden umbringt, ist das ebenfalls ein Mord. Wer tötet, um zu bestrafen, begeht genauso einen Mord. Jemanden zu ermorden sei aber eine abscheuliche und verwerfliche Sache. Ob die Ratsversammlung sich nicht als eine legalisierte Mörderbande verstehe? Unterscheide sie sich überhaupt von jenen, die sie aburteile? Wenn der Tod mit dem Tod geahndet wurde, hatten sie dann nicht schon alle das Urteil über sich selbst gesprochen? Mußten sie nicht in dem Augenblick, in dem der Bestrafte seine Strafe erhielt, Selbstmord begehen? Sie bezweifle allerdings, daß die Ratsversammlung den Mut und das Gewissen besäße, dermaßen mit sich zu verfahren. Die einzige Lösung des Dilemmas müsse also darin bestehen, das Urteil sofort aufzuheben. Kleine, logisch denkende, aufgebrachte Mish. Man hatte ihr ebensowenig Aufmerksamkeit gezollt wie allen anderen Kritikern der Gesetze. Und ich war vom Podium herabgestiegen, um mich mit dieser kleinen Nervensäge von einer Frau, die mich zutiefst verunsichert hatte, weiter zu unterhalten. Dann hatte ich mich in sie verliebt.
Töten ist Mord. Ohne Ausnahme. Es gibt keine Entschuldigungen dafür.
Daß sie jemanden umgebracht und gesagt hatte, sie würde es im Notfall wieder tun, bedeutete allerdings nicht, daß sie dabei war, ihren eigenen moralischen Grundsätzen zu entsagen. Sie hatte getötet, um sich und ihren Sohn zu schützen; aber Selbstverteidigung war ja keine Entschuldigung. Auch unter dem Gesichtspunkt, daß ihr Handeln einen ganzen Planeten gerettet hatte, blieb es ein Mord.
Beim ersten Überfall auf Neuheim hatte ich selbst Menschen umgebracht. Obwohl meine Weste nicht weißer war als die ihre, erwartete sie von mir ein Urteil. Ich war völlig ratlos und konnte keinen vernünftigen Gedanken fassen.
Sie saß neben mir und sah mich an, als sei sie dazu bereit, den Rest ihres Lebens unter Bäumen zu verbringen. Sie überließ ihre Schuld meinem Urteil und hatte sich wieder einmal verändert. Aus der warmherzigen, starken Frau unserer einsamen Anfangsjahre, aus der kühlen, distanzierten Frau, die sie seit Meyas Geburt geworden war, sah mir eine andere entgegen. Irgendwie hatte ich sie verloren, und jetzt erschien es mir, daß ich sie erreichen konnte. Ich mußte sie berühren und die Wärme und die Stärke in sie zurückholen. Statt dessen saß ich stumm da und fürchtete mich, etwas Falsches zu sagen, das sie mir für immer entfernt hätte.
Wir brauchen Rituale und Zeremonien, hatte Hoku gesagt. Sie können uns nützlich sein.
Ich stand auf und wartete, bis Mish wieder auf den Beinen war, dann wandte ich mich um und ging zum Fluß hinunter. Als sie mir folgte, hörte ich das Unterholz knacken. Ein paar Meter flußabwärts lag ein von Felsen und Bäumen umgebener, tiefer Teich. Ich wartete, bis sie neben mir stand, dann deutete ich mit dem Kinn auf das Wasser. Ohne zu zögern verließ sie das Ufer und verschwand.
Sie tauchte nicht wieder auf. Ihr Tauchmanöver hatte den Schlamm aufgewirbelt, deswegen sah ich sie nicht mehr. Langsam beruhigte sich das Gewässer wieder. Sie tauchte noch immer nicht auf.
Ich nahm einen Anlauf und stürzte mich kopfüber hinein. Mish saß mit gekreuzten Beinen auf dem weichen Teichboden. In ihrem schönen, dunklen Haar hatten sich Blasen verfangen. Sie hielt sich an der Wurzel eines Baumes fest. Sie sah mich an, öffnete den Mund, stieß eine Ansammlung von Sauerstoffblasen aus, und ich packte sie und schaffte sie nach oben.
Sie zitterte wieder, aber diesmal vor Kälte. Ich preßte sie an mich, rieb ihre Arme und Schultern und redete unverständliches Zeug. Sie legte einen Finger auf meine Lippen.
„Du bist meinetwegen gekommen.“
„Natürlich bin ich das! Gütige Mutter, glaubst du, ich hätte dich ertrinken lassen?“
„Das wußte ich nicht“, erwiderte sie einfach.
Ich schmiegte mein Gesicht an ihr feuchtes Haar, hielt sie fest und verfluchte sie lange und ausgiebig. Dann verfluchte ich mich selbst. Mish legte ihre Arme um meinen Hals und fing an zu weinen. Ein Teil ihres Schmerzes galt möglicherweise ihrer verlorenen Unschuld; der Rest galt der Erkenntnis, auch nicht besser zu sein als wir alle. Ich kann es nicht sagen. Nach einer Weile schlief sie ein. Ihr Gesicht sah nun älter aus.
Als ich sie aufhob, um sie nach Hause zu tragen, wurde sie wach und bestand darauf, allein zu gehen. Als wir durch Haven kamen, lächelte sie den Leuten zu, nickte und nahm meine Hand.
Ich kannte die Mish, die ich an diesem Nachmittag nach Hause brachte, nicht wieder. Ich wußte überhaupt sehr wenig von ihr – außer, daß sie sich wieder einmal verändert hatte und nun erneut Wärme ausstrahlte.
Eine Abordnung abgehärteter Aeriten flog zur Folly hinauf und reinigte die Frachtkisten von den Überresten der implodierten Soldaten. Wie sie erklärten, stammte der größte Teil der Rotfärbung auf den Kisten von matschigen Trauben, aber was Mish betraf, so ging sie dem Obst tunlichst aus dem Weg.
Wir fanden geschmacklose Prunkgewänder, funkelnde Juwelen, Konserven mit exotischer Nahrung, Kisten voller Kunstwerke und genügend Kleinwaffen, um ein ganzes Regiment auszurüsten. Die Waffen, darin waren sich alle einig, wurden in die neuerbaute Stadthalle Havens gebracht und dort unter Verschluß gehalten. Die Kleider und die Lebensmittel wurden an die Bevölkerung verteilt, und was die Edelsteine anging, so wanderten sie nach einigem Hin und Her in die Taschen Hetchs – als erste Rate für das, was wir ihm schuldeten. An sich hätte er uns an seiner Beute gar nicht zu beteiligen brauchen: Mish, Ved, Hoku und ich sagten ihm das zwar, aber er zuckte nur die Achseln und spielte den Bescheidenen. Natürlich tat er so, als seien die Juwelen ohnehin nicht viel wert.
Solange der Greifer nicht wieder in Ordnung gebracht worden war, mußten Hetch und seine Leute auf Aerie bleiben, aber darin sahen wir nur ein geringes Problem. Die Aeriten luden ihn nahezu ununterbrochen zu sich ein und machten ihn sturzbetrunken, und wenn er dann – meist nach fünf Tagen wieder zu unserem Anwesen zurückwankte, hatte er meistens einen gewaltigen Kater und fünf Pfund zugenommen. Seine Mannschaft bekamen wir ebenso selten zu Gesicht: Sie wurde in Haven von einer Familie zur anderen weitergereicht und hielt sich praktisch nur an Eßtischen und in Betten auf. Im Winter wurden wir den Eindruck nicht los, daß Haven hauptsächlich von Frauen bewohnt wurde, die ein kleines Bäuchlein vor sich hertrugen. Hoku brummelte an einem Stück vor sich hin, raufte sich die Haare und gab sich alle Mühe, sogar eine Mittvierzigerin auf die Geburt eines Kindes vorzubereiten. Aber als der Frühling kam, wiesen lediglich drei Kinder Thams Hellhaarigkeit und zwei Bakars Gesichtszüge auf. Hoku hielt Vorlesungen über die biologische Reaktion auf Krisenzeiten und gab Kurse in Babypflege. Zwei Wochen nach ihrer Ankunft war Merkit auf die Kasiren gestoßen. Sie verbrachte einen Großteil ihrer Zeit in den Eingeborenenhütten. Hin und wieder sah ich ihre breitschultrige Gestalt, wenn sie Haven mit einem Kasten Bier auf der Schulter verließ. Wenn sie mich sah, schenkte sie mir ein schwarzzahniges Lächeln und winkte.
Wenn ich an Mish vorbeikam, streckte sie die Hand nach mir aus. Wenn ich im Stall war, verbrachte sie ganze Nachmittage mit mir. Statt sich zu entfernen, kam sie immer näher; wenn wir über die Farm, die Pflanzung oder die Ortschaft sprachen, behielt sie ihren Standpunkt zwar bei, aber die Bitterkeit war aus ihrer Argumentation geschwunden. Ich träumte von einem weiteren Kind, aber dann fiel mir Meya ein, und ich wagte nicht, sie darauf anzusprechen. Sie hatte immer noch ihre Ecken und Kanten; sie lächelte selten, aber die Wärme war wieder in Mish zurückgekehrt. Ich wollte, daß sie weiter wuchs. Zwar erinnere ich mich daran, nicht immer glücklich gewesen zu sein, aber ich weiß, daß ich Zufriedenheit verspürte. Das schien mir genug.
In diesem Winter lernte Meya lesen, und Jes vergaß seinen Heldenstatus und kehrte in die Schule zurück. Hoku verordnete Hetch eine Diät, die er zu meiner Überraschung auch einhielt. Er behauptete, vor Hoku mehr Angst zu haben als vor drei Schlachtschiffen Neuheims, und ich glaubte ihm. Hart verbrachte den größten Teil seiner Zeit in Haven und ging irgendwelchen Beschäftigungen nach, und Quilla arbeitete, schwieg, zog sich immer weiter in die Stille zurück und bestand darauf, daß man sie in Frieden ließ. Sie war nun siebzehn und alt genug, ihren eigenen Kopf zu haben. Ich ließ sie gewähren. Tham heiratete eine seiner schwangeren Geliebten, und zwei Wochen nach Beendigung des alten Jahres marschierte er von Haus zu Haus und stellte seine neue Tochter vor.
Hoku jagte ihn nach Hause, bevor er zum Weitergehen zu betrunken war. Mish informierte mich über Tabor. Es veränderte nichts. Der Winter war mild, eine Jahreszeit, um die jeder Farmer betet. Er brachte ein Minimum an Frost, nicht mehr Regen als nötig – und sogar ein paar sonnige Tage, als über uns die grauen Wolkenbänke aufbrachen. Die ersten Setzlinge hatten uns mit genügend Saatgut versorgt, um vier- bis fünftausend Zamhia-Büsche anzupflanzen, und als das Sonnenlicht kam, standen sie in sauberen, hübschen Reihen da. Wenn ich von unserem Anwesen aus auf die Pflanzung blickte, konnte ich erkennen, daß ihre erste Generation bereits ausgewachsen war. Jene, die erst zwei Jahre alt waren, holten rasch auf. Am Rande des Feldes standen die kleinen, grünen Einjährigen, und dahinter erstreckte sich ein Feld, das bald gereinigt, umgepflügt und bepflanzt werden konnte. In diesem Jahr wollten wir unsere erste Ernte einfahren eine kleine Ernte; die Vorhut dessen, was in den folgenden Jahren noch auf uns zukommen sollte. Hetch schätzte, daß wir etwa gerade soviel produzieren würden, um seine erste Rate begleichen zu können, aber er bot uns an, den Kredit zu verlängern. Da wir von seiner Großzügigkeit beinahe völlig überwältigt waren, nahmen wir sein Angebot dankbar an. In diesem Winter sah die Zukunft trotz der versuchten Invasion geradezu rosig aus. Ich sah, wie mein Land blühte und gedieh; sah, wie meine Leute arbeiteten und zahlreicher wurden, und stellte fest, daß sie sich immer mehr an das Leben auf Aerie gewöhnten. Sie fingen sogar an, die Schrecknisse der Vergangenheit zu vergessen. Die Luft schmeckte sauber und frisch und hoffnungsvoll; ich konnte nicht anders – ich mußte bei der Arbeit singen.
Zehn Monate nach dem, was Hoku „die Große Erlösung“ nannte, tauchte eine Reparaturbrigade der Föderation auf und begab sich mit einer riesigen Ausrüstung in eine Kreisbahn. Mit ihr kam eine Inspektorin der Sicherheitsabteilung Transportwesen. Wir gingen zum Landeplatz hinunter, um sie kennenzulernen. Die Inspektorin war eine lebhafte, uniformierte Frau mit scharfen Gesichtszügen. Sie marschierte die Rampe hinunter und musterte Kapitän Hetch.
„Ich nehme an, daß Sie der Eigentümer des Schrotthaufens sind, der diesen Planeten umkreist“, sagte sie.
„Darauf können Sie Ihren Hintern verwetten“, sagte Hetch schlagfertig. „Ich kann ihn Ihnen allerdings auch versohlen.“
Jes grinste.
Die Inspektorin preßte ihre Lippen so hart aufeinander wie ein kalter Winter und marschierte den Hügel hinauf auf unser Anwesen zu.
Sie hatte einen vierzehnseitigen Fragebogen mitgebracht, setzte sich an unseren Eßtisch und feuerte an Mish und mich – die Eigner des Planeten eine Frage nach der anderen ab. Des weiteren nahmen an der Sitzung Hetch und Ved Hirem und Hoku als Leiter der Dorfgemeinschaft teil.
Ved, der wegen seiner Langatmigkeit bekannt war, konnte sich plötzlich ungeheuer sputen. Nachdem sie die gesamten vierzehn Seiten ihres Fragebogens ausgefüllt hatte und alles über Aerie und seine Bewohner, die örtlichen Gegebenheiten, die Beziehungen zwischen den Eingeborenen und uns, das Klima, die Ernteerträge, unsere Importe und Exporte wußte und die Daten der Folly, ihres Kommandanten und die der Mannschaft abgefragt hatte, förderte sie einen anderen Fragebogen zu Tage und machte sich mit grimmiger Befriedigung auch über diesen her. Sie verhörte Mish, Jes, Hetch und die Mannschaft der Folly in bezug auf die Zerstörung des Greifers. Merkit bot ihr ein Bier an. Laur bestand auf einer Essenspause. Während der Mahlzeit schwieg die Inspektorin sich aus; danach ging die Fragerei weiter. Sie ließ niemanden gehen. Meya schlief schließlich in meinen Armen ein.
Schlußendlich ließ sie ihr Köfferchen zuschnappen und erhob sich. „Die Installation des neuen Greifers wird zweihundertneunundvierzigtausendsiebenhundertzweiundachtzig Fremark kosten“, sagte sie. „Sie kriegen dann die Rechnung.“
In dem ihren Worten folgenden Chaos sprang Manny Hetch auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. Sein Gesicht wurde purpurrot.
„Was, bei allen Satansbraten der Hölle, meinen Sie damit? Was glauben Sie, wer Sie …“
„Ich meinte nicht Sie, Kapitän, sondern Aerie.“
„Genau das meine ich ja! Nicht wir haben Ihren verdammten Greifer ruiniert, sondern ein Schiff von Neuheim! Schicken Sie denen gefälligst eine Rechnung, verdammt noch mal!“
„Die Föderation ist kein Wohlfahrtsinstitut, Kapitän. Wenn wir zulassen, daß die Leute Föderationseigentum zerstören, wären wir bald bankrott.“
„Aber darum geht es doch gar nicht!“ brüllte Hetch. „Es geht hier um die Strafverfolgung einer juristischen Person, die öffentliches Eigentum beschädigt hat: Artikel vierhundertneun, Absatz fünfzehn! Halten Sie sich an die Vorschriften! Schicken Sie die Rechnung nach Neuheim!“
Die anderen stimmten ihm murmelnd zu. Mish war aufgestanden. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und sah aus, als sei sie zu einem Sturmangriff bereit. Ich nahm sie bei der Hand, aber sie schüttelte mich ab.
Die Inspektorin sah Hetch an und schlug nun ihrerseits auf den Tisch. „Das können wir nicht!“ donnerte sie, um überhaupt gehört zu werden. „Vor drei Standardwochen ist Neuheims Sonne zur Nova geworden. Da ist nichts mehr, wohin man eine Rechnung schicken könnte!“
Die Anwesenden verstummten sofort. Sie wandten sich augenblicklich dem Fenster zu.
Die Inspektorin schnaubte: „Sie werden es erst in vier Standardjahren sehen. Selbst Hinterwäldler sollten das wissen.“
Hoku berührte ihren Arm. „Die meisten von uns kommen von Neuheim“, sagte sie. „Ich glaube, Sie gehen jetzt besser.“
Die Leute machten Platz, um sie vorbeizulassen. Ein paar Minuten später sahen wir die Lichter des Zubringerschiffes am Himmel verschwinden. Nach und nach gingen die Leute hinaus und begaben sich den Hügel hinunter nach Haven. Mish, die Kinder und ich standen im Garten und sahen ihnen nach.
„Jetzt sind sie wirklich zu Aeriten geworden“, sagte Mish und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter. Ich sah zu, wie die Lichter von Haven nacheinander ausgingen, dann beugte ich den Kopf und legte meine Wange gegen ihr Haar.
Zwei Monate später erhielten wir die Rechnung. Simit tauchte bei uns auf, um den jährlichen Bericht über den Zustand der schulischen Fortschritte zu machen. Abgesehen davon, daß die Schüler gut vorankamen – was ihn dazu beflügelte, um mehr Mittel für die Schule zu ersuchen –, brachte er diesmal eine interessante Information mit.
„Hart kommt jetzt ziemlich gut zurecht“, sagte er, nachdem wir die Hauptprobleme erörtert hatten und zu einer zwanglosen Unterhaltung beisammensaßen. „Er zeigt eine besondere Neigung für die Wissenschaften, und das erfreut mich sehr. Das hängt zweifellos mit Grens Einfluß auf ihn zusammen.“
Mish und ich wechselten einen erstaunten Blick.
„Gren?“ sagte Mish.
„Kalor Gren; das ist der Mann, der direkt neben der Schule wohnt“, sagte der Lehrer. „Hart und er sind seit … oh, seit einer ziemlichen Weile eng miteinander befreundet. Sie waren es fast von Anfang an.“
„Sind Sie sicher?“ fragte ich verwundert. „Er mag doch … kaum jemanden, außer seine Familie. Er ist ein sehr zurückhaltendes Kind. Wenn er mit jemandem Freundschaft schließen würde, dann bestimmt nicht mit Gren.“
Simit brachte es fertig, sowohl betrübt als auch mißbilligend auszusehen. Seine Narbe verdunkelte sich. „Ich hatte keine Ahnung, daß Ihnen das nicht gefällt, sonst hätte ich schon früher darüber gesprochen. Ich habe natürlich angenommen, daß Sie wüßten, was Hart so treibt.“
Ich glaube, daß Mish und ich in diesem Moment beide etwas verlegen dreinblickten.
„Wir haben ziemlich viel zu tun gehabt“, sagte ich. „Die ganzen Zahlungsangelegenheiten. Büroarbeit.“
Mish übernahm die Initiative. Sie verdeckte ihre Verlegenheit mit einem Ausdruck ernsthafter Neugier. „Wie paßt Gren überhaupt in die Wissenschaft?“ fragte sie und beugte sich vor.
„Er hat auf Neuheim als Biochemiker gearbeitet“, erklärte Simit. „Er war sogar ziemlich bekannt, jedenfalls auf einem Planeten. Er hat mit Harmon zusammen auf Kroeber studiert, müssen Sie wissen.“ Simit lachte schnell; seine Mißbilligung schwand. „Aber zumindest hat er keine von Harmons Verhaltensweisen übernommen. Eine solche Kombination wäre auch unmöglich gewesen.“
„Verhaltensweisen?“ sagte ich und freute mich, daß Simit zu vergessen schien, daß wir recht wenig über unseren Sohn wußten.
„Oh, haben Sie nichts davon gehört? Harmon verbrachte ein Jahr auf Neuheim. Er hatte dort einen Lehrauftrag. Ich hatte das Glück, unter ihm zu studieren. Er war ein brillanter Mann, aber auch sehr exzentrisch, denn er schleppte seine Kleidung stets in einem Köfferchen mit sich herum, und wenn er ein paar Unterlagen brauchte, öffnete er ihn und wühlte zwischen Hemden, Socken und angebissenen Stullen herum. Er hielt auch nicht viel vom Rasieren.
Und beim Experimentieren konnte er sich zu einem wahren Teufel entwickeln.“
„Faszinierend“, sagte ich. „Noch ’n Tee?“
Simit schüttelte den Kopf. „Gren hat zu Hause auch allerlei Forschungsarbeiten gemacht.“ Er machte eine Pause und sagte dann: „Auf Neuheim, meine ich. Auf jeden Fall scheint er Hart zu mögen. Ich glaube, sie sind jeden Nachmittag zusammen. Ich habe natürlich angenommen, Sie hätten es dem Jungen erlaubt.“ Er räusperte sich. „Wenn Sie wollen, dann sorge ich dafür, daß er nach Schulschluß auch weiterhin beschäftigt wird …“
„Nein, es ist schon in Ordnung“, meinte Mish. „Wir haben nichts dagegen.“
Simit lächelte erleichtert, und einen Moment lang tat der Mann mir leid. Er war offenbar der Meinung, daß es seine Pflicht als Lehrer sei, uns wegen unserer Unaufmerksamkeit zu rügen – aber andererseits war er nun ein Bürger von Aerie, und der Planet gehörte uns. Er befand sich also in einer äußerst unbequemen Lage. Wir unterhielten uns noch eine Weile über dies und das, und als ich ihn zur Tür brachte, sagte er plötzlich: „Oh, jetzt fällt es mir wieder ein. Gren hat in der genetischen Chemie gearbeitet.“ Simit seufzte. „Ich nehme aber an, daß man mit seinen Kenntnissen hier nichts anfangen kann. Jedenfalls jetzt noch nicht.“
Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, starrte Mish in die Flammen und hatte die Hände im Schoß gefaltet. Ich stellte mich hinter sie und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie neigte den Kopf und lehnte sich gegen meinen Arm.
„Du hast nichts davon gewußt?“ sagte sie.
„Nicht das geringste. Und du?“
Sie schüttelte den Kopf. „Sollten wir irgend etwas unternehmen?“
Ich ließ sie los und nahm vor ihr auf einem Fußbänkchen Platz. „Ich weiß nicht. Vielleicht ist es ganz harmlos. Am meisten schäme ich mich, daß ich nichts davon gewußt habe. Ich habe ihm einfach keine Aufmerksamkeit gezollt.“
„Wir haben es beide nicht getan. Wir sind einfach zu viel mit anderen Dingen beschäftigt, Jase. Eines Tages kommt es noch so weit, daß wir nur noch den Kopf heben, wenn irgendwas schiefläuft. Das gefällt mir nicht.“
„Es gefällt mir ebensowenig. Ich glaube, ich habe immer einfach angenommen, daß die Kinder uns wissen lassen, wenn sie etwas Neues ausprobieren.“
„Bei Jes trifft das auch zu. Auch bei Quilla. Aber Hart ist einfach zu still; er hat überhaupt nie viel geredet.“
„Er denkt aber viel nach. Und beobachtet.“
Mish nickte mit gerunzelter Stirn.
„Mim mag ihn nicht“, sagte ich.
Sie sah mich an. „Das ist dir aufgefallen?“
„Ich bin schließlich noch nicht völlig abgestumpft“, sagte ich abwehrend. Mish lächelte. „Es ist jedenfalls nicht zu übersehen.“
„Ja, aber Hart mag Mim ebensowenig.“
Mish legte ihren Ellbogen auf die Sessellehne und stützte ihr Kinn darauf ab. Sie sah müde aus.
„Ich glaube, wir sollten mal mit Hart reden“, sagte ich.
Sie nickte. „Zumindest bekämen wir dann heraus, was hier vor sich geht. Und ob alles in Ordnung mit ihm ist.“
„Das glaube ich schon.“ Ich ging in sein Zimmer hinauf. Hart lag auf seinem Bett und las. Als ich ihn rief, kam er sofort.
Er war in diesem Jahr zehn geworden. Obwohl er nie so groß werden würde wie Jes oder ich, war er ein schlanker, wohlproportionierter Junge und vielleicht sogar der bestaussehendste von uns allen – wenn man den leicht mürrischen Zug um seinen Mund und den matten Anflug von Ungläubigkeit in seinen Augen vergaß. Als Jes in Harts Alter gewesen war, hatte er einem ununterbrochen Löcher in den Bauch gefragt. Er war für alles zu haben gewesen, das seinen Wissensdurst befriedigte – ein heller Kopf. Im Gegensatz zu ihm war Hart trotz seines großen Interesses an der ihn umgebenden Welt, seiner hellblauen Augen und seiner Hautfarbe ein finsteres Kind. Jetzt, wo ich ihn ansah, kam es mir ungewöhnlich vor, daß ich einen solchen Sohn haben sollte. Aber was bedeutete das schon? Den gleichen Eindruck hatte ich auch, wenn ich meine anderen Kinder näher betrachtete.
„Hallo“, sagte Mish, als wir ins Wohnzimmer kamen. Hart trug sein Buch unter dem Arm. Er hatte einen Finger zwischen die Seiten gesteckt, um die Stelle wiederzufinden, die er gerade gelesen hatte. „Was liest du denn da?“
Er zeigte uns die Titelseite. Es handelte sich um das Grundwissen der Biophysik. Ich war überrascht, denn ich hatte keine Ahnung gehabt, wie weit er inzwischen war.
„Eine Empfehlung von Gren?“
Hart sah mich kurz an und nickte leicht. „Das meiste davon weiß ich schon“, sagte er. „Ich will mir das Zeug nur noch mal genau einprägen.“
„Oh.“ Über seinen Kopf hinweg sah ich Mish an, denn ich wußte nicht, was ich als nächstes sagen sollte.
„Er ist wohl nicht gerade ein freundlicher Bursche, nicht wahr?“ fragte sie.
Hart runzelte die Stirn. „Am Anfang war es nicht leicht. Aber das hat sich inzwischen gegeben.“ Er lächelte; sein Gesichtsausdruck irritierte mich. „Inzwischen ist er ganz nett. Und man kann eine Menge von ihm lernen.“
„Ich wünschte, du hättest uns erzählt, daß du dich mit ihm triffst“, sagte ich. „Wir würden an sich gerne wissen, was du so tust.“
„Ich habe es nicht für so wichtig gehalten“, sagte Hart beiläufig. „Ihr habt immer so viel zu tun; ich wollte euch einfach nicht stören. Und es ist besser, als auf dem Schulhof herumzuhängen und mit den anderen irgendwelche blöden Spiele zu spielen. Ich lerne gern, aber manchmal ist es in der Schule einfach langweilig. Und es geht mir zu langsam voran.“ Er wandte sich Mish zu und sagte: „Es ist alles in absoluter Ordnung und völlig ungefährlich. Wir sezieren nur Pflanzen und tote Tiere. Du brauchst keine Angst zu haben, daß wir irgendwelchen Sprengstoff zusammenbrauen. Es macht mir Spaß. Ich würde auch gerne Biochemiker werden.“
Das konnte er, dachte ich, kaum auswendig gelernt haben. Die Worte kamen ihm leicht und unpathetisch über die Lippen und enthielten genau den richtigen Anteil von Ernsthaftigkeit. Aber es klang alles so verdammt glatt!
„Ich würde meine Studien nicht aufgeben wollen“, sagte Hart. „Etwas Interessanteres kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.“
„Na schön“, sagte Mish hilflos. „Aber sag uns bitte, wo du herumhängst, ja? Es ist nicht so, daß wir um Erlaubnis gefragt werden wollen, aber wir wüßten gern, wo du bist. Damit wir dich finden können, wenn mal was passiert – im Falle einer Notsituation“, fügte sie lahm hinzu.
„Ich verstehe. Natürlich, ich werde es euch wissen lassen. Momentan bin ich nachmittags bei Gren. Wenn wir rausgehen, um Material zu sammeln, lege ich euch einen Zettel hin. Reicht das?“
Ich nickte. Hart schenkte uns ein strahlendes Lächeln und ging wieder nach oben. Ich setzte mich hin und versuchte mir darüber klarzuwerden, inwiefern seine letzte Antwort sarkastisch gemeint gewesen war.
„Bist du eigentlich sicher, daß er wirklich erst zehn Jahre alt ist?“ sagte ich zu Mish.
Sie nickte – ohne zu lächeln. „Vielleicht ist es so ganz gut für ihn. Möglicherweise sogar auch für Gren. Er ist in letzter Zeit sichtlich freundlicher geworden. Vielleicht liegt das sogar an Hart.“ Sie kniete sich hin und stocherte im Feuer herum. „Ich glaube, wir sollten ihn einfach gewähren lassen.“
„Es bleibt uns auch wohl gar nichts anderes übrig. Es liegt nämlich kein Grund vor, ihm etwas zu verbieten.“
Sie zuckte die Achseln. Wir gingen die Treppe hinauf und begaben uns zu Bett. Mish fiel schnell in einen tiefen Schlaf, aber ich verbrachte einen Großteil der Nacht damit, aus dem Fenster zu starren, den großen Halaeabaum zu mustern und das Abbild meines Sohnes zu vergessen, der vor uns stand und uns mit sorgfältig gewählten Worten beharrlich klarzumachen versuchte, daß es nichts gab, worüber man sich Sorgen zu machen brauchte. Erschöpft von der ganzen Nachdenkerei sagte ich mir schließlich, daß es wirklich nichts gab, was wir zu befürchten hatten. Dann schmiegte ich mich an Mish, vergrub mein Gesicht in ihrem duftenden Haar und schlief ein.