6. KAPITEL
Amy hatte allen Grund, Harrys Einladung nach Australien abzulehnen. Doch sosehr sie sich auch bemühte, es wollte ihr einfach keine passende Ausrede einfallen.
Harry lächelte sein langsames, überhebliches, knieerweichendes Lächeln. Er schien ihr Dilemma mühelos zu durchschauen. Als Amy sich mit der Antwort zu lange Zeit ließ, zog er ungeduldig eine Augenbraue in die Höhe.
„So schnell bekomme ich kein Visum für Australien“, sagte Amy schließlich, ohne eine Miene zu verziehen.
Harry strich die Kontur ihres Unterkiefers nach, und die Berührung entfachte ein loderndes Feuer in Amys Innern. „Mach dir keine Sorgen, Schatz“, nahm er ihr mit rauer, tiefer Stimme die letzte Hoffnung. „Dazu bedarf es nur eines einzigen Anrufs.“
Amy saß in der Falle, und dass ihr dieser Zustand auch noch gefiel, erfüllte sie mit Schrecken. „Ich kann doch nicht einfach mit einem Mann, den ich kaum kenne, um die halbe Welt reisen!“, begehrte sie auf.
Harry war nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Er war kräftig, warm und sehr, sehr männlich. „Ach“, sagte er. „Aber du willst mich gerne richtig kennenlernen. Nicht wahr, Amy?“
Hätte ein anderer Mann ihr das gesagt, hätte Amy ihn für arrogant und anmaßend gehalten. Von Harry war diese Feststellung jedoch nichts als die unverhüllte, mitleidlose Wahrheit. „Ja“, gab Amy beschämt zu.
Harrys Lippen berührten die ihren, strichen federleicht über sie hinweg. Amy wurde schwindelig. Sie spürte, wie sich alles in ihrem Innern zusammenzog und süße Hitzewellen in ihre Arme und Beine ausstrahlten.
„Ja“, bestätigte er seufzend.
So standen sie, wie es Amy schien, eine Ewigkeit lang eng umschlungen da, dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich glaube, ich gehe jetzt besser“, sagte er widerwillig und tippte ihr mit dem Finger auf die Nase. „Du brauchst nur leichtes Gepäck, Schatz, wir fliegen dem Sommer entgegen. Und ein Kleid zum Ausgehen.“
Amy fragte nicht, wann er sie abholen würde. Die ganze Sache hatte etwas Rätselhaftes an sich, alles schien irgendwie auf zauberhafte Weise vorbestimmt zu sein. Wenn es Zeit war zu fahren, würde Harry einfach da sein.
Zehn Minuten später stand Amy immer noch an derselben Stelle und sah die Tür an, durch die er gegangen war. Sie wusste, was geschehen würde, wenn sie mit Harry Griffith nach Australien flog, und sie hatte Angst. Sie war nie mit einem anderen Mann intim gewesen, weder vor noch nach der Zeit mit Tyler, und sie fühlte sich so beklommen wie ein junges, unerfahrenes Mädchen.
Später an diesem Tag, nachdem Amy in der oberen Etage Staub gesaugt und ihren Kleiderschrank zum vierten Mal durchgesehen hatte, während sie sich immer wieder sagte, dass sie unmöglich mit Harry nach Australien fliegen konnte, holte sie drei Reisetaschen aus dem Schrank im Gästezimmer und stellte sie offen auf ihr Bett. Selbst zu diesem Zeitpunkt redete sie sich noch ein, dass sie nur Ashleys und Olivers Taschen für die Reise nach Kansas packen würde.
Dennoch, als Louise mit den Kindern eintraf, hatte Amy gerade einen der drei Koffer gefüllt – mit ihrer eigenen Sommerkleidung.
Sie und Louise packten die Koffer der Kinder gemeinsam. Louise Ryan war eine gut aussehende Frau, sonnengebräunt und sichtlich vermögend, und sie war sehr intelligent.
„Wie findest du Harry Griffith?“, fragte sie, nachdem sie die Schnappschlösser von Ashleys Koffer zugedrückt hatte.
Amy spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg, und sie brachte es nicht fertig, ihrer Schwiegermutter in die Augen zu sehen. Was würde Louise wohl sagen, wenn sie wüsste, dass die Witwe ihres Sohnes dabei war, rücksichtslos und voller Begierde einem wildfremden Mann um die halbe Welt zu folgen?
„Ganz nett“, antwortete Amy schließlich in maßloser Untertreibung.
Louise strahlte sie mit ihren braunen Augen an. Ihr Haar war kastanienbraun, von silbergrauen Strähnen durchzogen, und sie behauptete, von Kopf bis Fuß mit Sommersprossen übersät zu sein. „Einen Mann wie Harry findet man nicht einfach nett“, sagte sie, während sie Amy mit ruhigem Blick musterte. „Frauen finden ihn entweder völlig unakzeptabel, oder sie können die Hände nicht von ihm lassen.“
Rate mal, zu welcher Gruppe ich gehöre, dachte Amy reumütig. „Ich glaube, Tyler hatte ihn sehr gern“, wich sie aus, hob Ashleys Koffer vom Bett und zerrte ihn zur Tür.
„Nicht nur Tyler – wir alle.“
Wenn Louise auch eine moderne und verständnisvolle Frau war, so konnte Amy sich doch nicht überwinden, ihr zu beichten, dass sie sich Hals über Kopf in Harry verliebt hatte. „Er ist sehr nett“, war alles, was sie zuzugeben bereit war.
Nachdem Ashley und Oliver mit ihrer Großmutter und zwei großen Reisetaschen wieder abgefahren waren, lief Amy ziellos in dem leeren Haus umher. Schließlich ging sie zum Telefon und wählte Debbies Privatnummer, obwohl ihre Freundin um diese Zeit in der Klinik war. Aber ihr Anrufbeantworter würde sich einschalten.
„Hallo“, sprach Amy auf das Band und bemühte sich redlich, normal zu klingen. „Hier ist Amy. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich … nun, dass ich jetzt endgültig den Verstand verloren habe. Harry Griffith hat mich gebeten, ihn nach Australien zu begleiten und, du wirst es kaum glauben, ich fliege mit.“
Obwohl sie sich nur mit einem Tonbandgerät unterhielt, stieg ihr die Röte ins Gesicht. „Ich weiß, ich sollte mich nicht rechtfertigen müssen. Ich bin eine reife, verantwortungsbewusste Frau, und wenn ich etwas tun will, dann … Ach, vergiss es!“
Amy unterbrach ihren Redeschwall, holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. „Ich fliege also nach Australien. Und ich möchte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst, denn ich weiß, was ich tue.“
Sie legte auf, ehe sie aus Versehen hinzufügen konnte: „Glaube ich.“
Harry erschien früh am nächsten Morgen. Er sah aus wie ein Dressman in seinem elegant geschnittenen marineblauen Zweireiher. Als er Amys Tasche in der Diele stehen sah, zog er eine seiner dunklen Augenbrauen hoch und strahlte sie hocherfreut an.
„Lass uns gehen, Liebling“, sagte er und bückte sich, um ihr Gepäck aufzunehmen. Mimi strich an seinem linken Bein entlang und schnurrte. „Ich nehme an, du hast jemanden, der sich um die Katze kümmert.“
„Mrs Ingallstadt, meine Nachbarin, wird Mimi versorgen“, erklärte Amy geistesabwesend. Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben, dass sie einem so spontanen Impuls folgte und alles stehen und liegen ließ, um mit Harry zu verreisen. Sie war stets eine besonnene und gewissenhafte Frau gewesen, eine, die ihre Bankbücher auf den Cent genau nachprüfte und nichts dem Zufall überließ.
Mit irritierender Gelassenheit ließ Harry den Blick über ihr schlichtes Kleid aus Baumwolljersey gleiten. „Hm, nun, dann nichts wie los!“
Auf der Fahrt zum Flughafen nagte Amy nervös an ihrer Unterlippe. Ab und zu griff sie sogar nach dem Türgriff von Harrys Mietwagen, in dem verzweifelten Verlangen, doch noch abzuspringen.
Harry schien sich darüber sehr zu amüsieren.
„Ich nehme an, du bist es gewöhnt, dass Frauen so was machen“, sagte Amy in schneidendem Ton. Sie klammerte sich an ihre Wut, als handle es sich um einen Rettungsring.
Harry lachte. „Was, mein Schatz?“, fragte er und hielt neben einem Silber glänzenden Jet, der vor einem Privathangar stand.
„Das sieht mir überhaupt nicht ähnlich“, klagte Amy, nachdem Harry ihr die Tür geöffnet hatte, um ihr aus dem Kleinbus herauszuhelfen.
Er gab ein tiefes Brummen von sich und gab ihr einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. „Ich weiß“, sagte er. „Gerade das ist es ja, was dich so umwerfend sympathisch macht.“ Ernst sah er sie an, dann wandte er den Blick von ihr ab und seufzte.
In diesem Moment wurde Amy klar, dass Harry das, was zwischen ihnen passierte, genauso wenig recht war wie ihr selbst.
Alles in allem tat diese Erkenntnis dennoch weh.
Der Pilot war schon vor ihnen eingetroffen und bereits damit beschäftigt, das Flugzeug noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen, wie vor jedem Start üblich. Währenddessen führte Harry Amy durch das Flugzeug. Er zeigte ihr das geräumige Wohnabteil und die kleine, kompakte Bordküche, die sich in der Ecke hinter einem Vorhang befand, und Amy war begeistert von den geschmackvollen, weich gepolsterten Ledersesseln, die sich auf ihren glänzenden Chromfüßen drehen ließen. Sogar eine gut bestückte Bar war vorhanden, aber sie reizte Amy nicht. Allein bei dem Gedanken, in schwindelnder Höhe Alkohol zu trinken, wurde ihr ganz schummrig zumute.
„Da hinten befinden sich zwei Badezimmer“, erklärte Harry weiter und deutete in die breite Diele am Ende des Wohnabteils. „Such dir eines aus.“
Für Amy war die Neugier eine willkommene Ablenkung. Sie schlenderte in die Diele und warf einen Blick in die beiden Bäder. Obwohl ihr Vater Herzspezialist war und sie nie Armut gekannt hatte, beeindruckte sie der Luxus aus Glas und Marmor.
Harry ging mit dem Koffer an ihr vorbei durch eine dritte Tür, hinter der sich zweifellos das Schlafzimmer befand. Der Raum zog Amy magisch an, und es kostete sie einige Überwindung, der Versuchung zu widerstehen. Sie ging ins Wohnzimmer zurück.
Als Harry wiederkam, stand sie hinter einem der eleganten Sessel und hielt das weiche Rückenpolster fest umklammert. Nervös lächelte sie ihn an. „Du hast vielleicht nette Badezimmer.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, hätte sie sie am liebsten sofort zurückgenommen, so dumm klangen sie.
Harry lachte kurz. „Ja.“ Er wurde ernst und ließ langsam den Blick über sie schweifen – voller Arroganz und doch auch mit einer gewissen Ehrfurcht.
Amy hatte das Gefühl, bis auf die Haut ausgezogen zu werden. Ihre ganze Umgebung schien von einer geheimnisvollen, unbändigen Kraft in Schwingungen versetzt zu werden – einer Kraft, die von Harry selbst ausging.
Die Bordsprechanlage ersparte ihr einen weiteren Kommentar, und das war gut so. Denn eine Welle leidenschaftlicher Fantasien machte es ihr unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Ich bin die Checkliste durchgegangen, Sir“, verkündete die Stimme des Piloten. „Es ist alles in Ordnung. Wir haben soeben die Startfreigabe erhalten.“
Harry ging zur Bar hinüber und drückte auf einen Knopf neben dem kleinen Lautsprecher, ohne Amy auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Fein“, sagte er, und seine Stimme klang etwas rau. „Danke.“
Dann kam er wieder auf Amy zu, führte sie um den Sessel herum und drückte sie sanft hinein. Amy empfand die festen und doch zärtlichen Berührungen seiner Hände wie feine Stromstöße, und nachdem er neben ihr in die Hocke gegangen war, um ihr den Gurt umzulegen – an sich eine gut gemeinte, völlig harmlose Geste –, war sie so erregt, als hätte sie ein halbstündiges Vorspiel hinter sich.
Harry nahm auf dem Sessel neben ihr Platz und schnallte sich ebenfalls an. Ihr war klar, dass ihm die Bedeutung ihrer glänzenden Augen und der leicht geröteten Wangen nicht entgangen war.
Bald rollte das Flugzeug mit zunehmender Geschwindigkeit die Startbahn entlang und hob schließlich ab. Harry ließ Amys Hand erst wieder los, als sie ihre Reisehöhe erreicht hatten.
„So“, sagte er, öffnete seinen Gurt und stand mit einer Lässigkeit auf, als befände er sich tatsächlich in seinem Wohnzimmer, „jetzt sind wir auf dem Weg. Möchtest du etwas trinken?“
Ja, dachte Amy. Den hochprozentigsten, den du an Bord hast. „Eine Cola wäre schön“, sagte sie stattdessen.
Harry sagte nichts dazu. Er holte einfach eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank unter der Bar und schenkte ihr ein Glas ein.
Amy öffnete die Schnalle ihres Sicherheitsgurtes und stand wenig später auf wackeligen Beinen. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Sie ging ebenfalls zur Bar hinüber, die fest mit dem Boden verschraubt war, lehnte sich lässig dagegen und tat, als wäre das alles nichts Neues für sie. „Der Ausstattung nach zu urteilen, könnte man annehmen, dass du in diesem Flugzeug zu Hause bist.“
Harry reichte Amy das Glas. Dann grinste er auf seine jungenhaft charmante Art und zuckte mit den Schultern. „Ich bin reich.“
Amy musste unwillkürlich lachen. Aber so nervös, wie sie war, klang ihr Lachen eine Spur zu schrill, und beinahe hätte sie sich auch noch den Mund zugehalten. Selten in ihrem Leben war sie so nüchtern gewesen, und doch fühlte sie sich vollkommen beschwipst. Sie hätte sich vor Scham am liebsten irgendwo verkrochen.
„Entspann dich, Amy“, sagte Harry und stützte die gespreizten Arme auf die Bar. „Ich habe nicht vor, dich über die Schulter zu werfen, ins Schlafzimmer zu entführen und über dich herzufallen. Wenn wir uns lieben – und das werden wir – dann, weil wir uns beide gleich stark danach sehnen.“
Amy war erleichtert, aber auch ein wenig enttäuscht von dieser Erklärung. Ohne das Bild eines Höhlenmenschen, das Harry ihr gerade gezeichnet hatte, wäre sie sicherlich besser dran gewesen. „Hast du das absichtlich getan?“, wollte sie wissen.
Erst als Harry lachte und ihr antwortete, wurde ihr bewusst, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte. „Was getan, Liebling?“, fragte er, kam um die Bar herum und legte ihr die Hände auf die Hüften.
Amy schluckte schwer. Sie war eine moderne Frau, emanzipiert und erfolgreich. Dennoch wurde sie den Gedanken nicht mehr los, wie es wohl sein würde, sich von einem sexy Piraten wie Harry als willige Geisel über die Schulter werfen zu lassen. „O mein Gott“, stöhnte sie.
Harry neigte langsam den Kopf und küsste ihren Mund, als handle es sich dabei um eine rare, nicht zu bezahlende Delikatesse, die ausgiebig probiert werden musste.
Amys Herz schlug immer schneller, das Atmen fiel ihr schwer. Ohne einen Zentimeter von ihr zu weichen, nahm Harry ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf die Bar. Dann bedeckte er ihren Hals und die empfindliche Haut unterhalb ihres Ohres mit einem Netz hauchzarter Küsse.
Amys liebebedürftiger Körper begann um die Erfüllung zu flehen, die ihm seit über zwei Jahren versagt geblieben war. „O mein Gott“, stöhnte Amy wieder, als Harry mit seinen starken Händen zärtlich ihre Brüste umfasste. Mit den Daumen richtete er ihre Brustspitzen auf, bis sie sich deutlich durch den weichen Stoff ihres Sommerkleides durchdrückten.
„Vielleicht“, schlug er mit heiserer Stimme vor, während er kleine Küsse auf ihre Schulter hauchte, „sollten wir etwas dagegen tun.“
„Wo … wogegen tun?“ Amys Stimme zitterte. Sie bebte am ganzen Körper – selbst Geist und Seele wurden schwer erschüttert. Risse entstanden an den Wänden, die sie während der letzten beiden Jahre so sorgfältig um sich herum errichtet hatte, während Millionen feinster Nerven jeder Berührung entgegenfieberten.
Als Harry mit der Zungenspitze ihre Mundwinkel berührte, schien der Boden unter ihren Füßen zu wanken. „Gegen diese Spannung zwischen uns“, antwortete er schließlich zwischen vielen kleinen, elektrisierenden Küssen. „Amy, wir werden keinen Moment Ruhe mehr haben, ehe wir miteinander geschlafen haben.“
In diesem Augenblick brach Amys Gegenwehr völlig in sich zusammen. Sie wusste, Harry hatte recht. „Ja“, war alles, was sie hervorbrachte. Sie war so gierig, so verwirrt, sie brauchte die Erfüllung. Behutsam hob Harry sie hoch, nahm sie wie ein Kind in die Arme und trug sie auf das Zimmer zu, das Amy vorher nicht näher hatte untersuchen wollen.
„Weiß der Pilot, was wir hier machen?“ Unsicher sah sie zu ihm auf.
Harry gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lachte. „Nein, Liebling. Es sei denn, du schaltest die Sprechanlage ein.“
Das Schlafzimmer war überraschend groß, wenn man die schlanke Form des Flugzeugs bedachte. Ein flauschiger Teppichbelag, die indirekte Beleuchtung und ein angenehm süßlicher Duft verliehen dem Raum einen Hauch geheimnisvoller Romantik. Vor dem Bett setzte Harry Amy wieder auf die Füße und strich ihr zärtlich mit dem Zeigefinger eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Bist du sicher?“, fragte er.
Amy nickte nur. In diesem Moment war sie nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen, obwohl es vieles gab, das sie ihm gern gesagt hätte.
Harry öffnete den Reißverschluss ihre Kleides und streifte den dünnen Baumwolljersey von ihren Schultern, dann steckte er den Zeigefinger unter den rechten Träger ihres Spitzenbüstenhalters und schob auch diesen von ihrer Schulter. Als er sich hinunterbeugte und ihre Brustspitze mit den Lippen umschloss, sog Amy scharf die Luft ein. Unwillkürlich warf sie den Kopf zurück, als er begann, die Knospe genauso langsam zu kosten wie zuvor ihre Lippen.
Tränen liefen Amy über die Schläfen und in ihr Haar, nicht etwa, weil sie sich schämte oder unglücklich war, sondern weil es unsagbar guttat, sich auf diese Jahrtausende alte Art erobern zu lassen.
Harry öffnete den Verschluss ihres BHs und zog ihn ihr ganz aus, um ihrer anderen Brust genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken. Als er Amy schließlich aufs Bett legte, trug sie nichts mehr als ihren seidenen Slip.
Hunderte samtweicher Rosenblütenblätter, deren Duft das ganze Zimmer durchflutete, empfingen ihren fiebernden Körper. Amy war wie gelähmt, als sie Harry beim Ausziehen zusah. Er legte sich neben sie, nahm eine Handvoll der rosafarbenen, gelben und weißen Blütenblätter und bestreute Amy damit. Anschließend begann er sie an all den Stellen zu küssen, auf denen die Blätter lagen. Dabei schob er ihren Slip über die Oberschenkel herunter. Harry bedeckte Amy vollständig mit den Rosenblüten, und mit jedem Rosenblatt, das ihre Haut berührte, wuchs ihre Begierde.
„Harry, bitte“, flehte sie ihn schließlich an.
Er stellte ihre Beine auf, ging zwischen ihnen in die Hocke und steckte sein Gesicht in das Blütenmeer, das ihre intimste Stelle bedeckte. Dann nahm er sie ungeniert mit der Zunge.
Amy stöhnte auf vor Entzücken und reckte sich ihm entgegen. Harry hielt ihren angespannten Po mit den Händen und drang begierig in sie ein.
Überwältigt von dieser Erfahrung, warf Amy den Kopf hin und her. Sie hielt sich den Mund zu, um ihre Entzückensschreie zu dämpfen, denn die konnte sie jetzt nicht mehr zurückhalten. Und immer noch nahm Harry sie wild in sich auf.
Schließlich erreichte sie den schockierend süßen Höhepunkt.
Aber selbst als Harry sie auf die mit Blüten bestreute Matratze zurücksinken ließ, hörte er nicht auf, die Innenseiten ihrer Oberschenkel und ihren glatten, flachen Bauch zu küssen. Amy war nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen oder zu denken. Sie lag einfach nur da, mit dem Kopf auf Harrys Brust. Als ihr Atem sich erholt hatte, streichelte er langsam ihre Schultern und führte die Hand mit sanftem Druck ihren Rücken hinab.
Er drehte sich zu Amy um, sodass sie automatisch auf den Rücken rollte, und legte sich schließlich auf sie. Amy hatte das Gefühl, keinen einzigen Muskel mehr rühren zu können, nicht einmal, um Harrys Liebesfinale zu erwidern. Trotzdem sehnte sie sich danach, mit ihm vereint zu sein. Und dieses seelische Bedürfnis war noch stärker als die körperliche Begierde.
Ehe Harry sie endgültig eroberte, hielt er kurz inne und sah sie prüfend an. Es war eine stille Frage nach ihrem Einverständnis.
Amy nickte, dann neigte sie den Kopf zurück und schloss die Augen.
Harry nahm sie mit einem tiefen Stoß, der ihre befriedigten Sinne zu einem noch größeren Verlangen weckte. Überrascht riss Amy die Augen auf und grub stöhnend die Fingernägel in seine kräftigen, sonnengebräunten Schultern. Sie spürte, wie er sich ihr langsam wieder entzog, und Amy wollte gerade anfangen zu verzweifeln, als er sie erneut mit aller Kraft nahm, und dann war sie hoffnungslos verloren.
Als sie sich zum letzten Mal unter Harrys muskulösem Körper aufbäumte, hallten ihre Schreie in seiner Kehle wider.
Als sie völlig erschöpft auf die Matratze zurücksank, schlüpfte Harry mit den Händen unter ihren Po, um sie noch fester an sich zu drücken. Ein tiefes Stöhnen begleitete den Augenblick, in dem er seinen Höhepunkt erreichte.
Eine halbe Ewigkeit verging, ehe beide in der Lage waren, wieder etwas zu sagen.
„Rosenblätter, was?“ Amy sah an die Decke. „Du warst dir deiner Sache also ziemlich sicher.“
Harry lag, auf den Ellenbogen gestützt, auf der Seite. Mit den Fingern seiner anderen Hand berührte er kaum spürbar ihre Brustspitzen, die sich ihm unersättlich entgegenreckten. „Ich war mir deiner sehr sicher“, stellte er richtig.
„Jedenfalls war das mit den Blüten ein sehr romantischer Zug“, sagte sie, um von sich abzulenken. „Aber das machst du sicher bei jeder Frau, die du hierherbringst.“
Harry schwieg einen Moment, ohne das geschickte Necken ihrer Brustspitzen zu unterbrechen. „Natürlich habe ich schon andere Frauen in diesem Bett geliebt“, sagte er schließlich, ohne sich dafür zu entschuldigen. „Aber diese Rosenblüten waren für dich. Für dich allein, Amy.“
Sollte das ein wunderschöner Traum sein, lass mich nie wieder aufwachen, dachte Amy. Wie um seine Behauptung zu beweisen, nahm Harry eine Handvoll der zerdrückten, süß duftenden Blätter und rieb damit sanft Amys Brüste und Bauch ein.
Sie stöhnte hilflos auf, als er sich über sie beugte und begierig an ihren Brustspitzen sog.