In der darauffolgenden Woche verbrachte Sabrina die Abende oft allein. Georgia verließ zu unterschiedlichsten Zeiten das Haus und kam oft erst heim, wenn sie schon oder noch schlief. Sie wirkte müde und abgespannt und behauptete, es läge daran, dass sie kein ‚Schnelles' nahm, wie sie das Speed. Sie brauchte dadurch auch viel Schlaf und fand dennoch kaum Ruhe, denn die Alpträume begleiteten sie ständig. Dagegen half dann wiederum etwas chemisches, das beruhigte und sie Schlaf finden ließ. Ihre Träume waren gewalttätig, blutig und grausam - jedenfalls erzählte sie Sabrina das, wenn sie fragte. «Keine Ahnung, was für ein Mist das ist. Totaler Unsinn ohne Zusammenhang. Spooky irgendwie, und es macht mir Angst.»
Über den Vorfall in Paris redete sie nicht, doch es blieb Sabrina nicht verborgen, dass manchmal etwas ähnliches geschah, wenn sie miteinander schliefen.
Georgia schien dann nicht bei der Sache, weit weg, oft nur kurz, und wirkte dann, als käme sie von weit her zurück. Es war beunruhigend und ließ Sabrina umso aufmerksamer mit ihr umgehen. Es kam sogar vor, dass sie abbrach, was sie gerade taten, um Georgia nur im Arm zu halten und sanfte Zärtlichkeiten mit ihr auszutauschen.
Dies, die Alpträume, das tiefe Misstrauen, selbst einige ihrer körperlichen Beschwerden, waren die Auswirkungen ihrer schrecklichen Erfahrungen. Und nun begann Sabrina, mit ihnen zu leben.
*