Vorwort
John Resig
Als ich im Jahr 2005 damit begann, an jQuery zu arbeiten, hatte ich ein einfaches Ziel: Ich wollte eine Web-Anwendung schreiben, die in allen wichtigen Browsern läuft – ohne weiter herumbasteln und herumflicken zu müssen. Nach ein paar Monaten hatte ich eine Reihe von Tools erstellt, die für meine Zwecke stabil genug waren. Ich dachte, damit wäre ich im Prinzip fertig. Ich konnte nicht ahnen, dass meine Arbeit gerade erst begonnen hatte.
Seit diesen einfachen Anfängen ist jQuery gewachsen und wurde erweitert, wenn neue Anwender die Bibliothek für ihre Projekte verwendet haben. Das ist der weitaus anspruchsvollste Teil beim Enwickeln einer JavaScript-Bibliothek – während es recht einfach ist, eine Bibliothek aufzubauen, die nur für einen selbst gedacht ist oder eine bestimmte Spezifikation erfüllen muss, wird es ausgesprochen schwierig, eine Bibliothek zu entwickeln, die in möglichst vielen Umgebungen laufen soll (alte Browser, Webseiten mit seltsamen Markup und so weiter). Und obwohl jQuery immer mehr Anwendungsfälle abdecken konnte, ist die ursprüngliche API intakt geblieben.
Besonders interessant finde ich, zu beobachten, wie Entwickler jQuery nutzen und für ihre Zwecke anpassen. Als jemand mit Informatik-Hintergrund finde ich es ziemlich überraschend, dass so viele Designer und Nicht-Programmierer jQuery mögen. Wenn man sieht, wie sie mit der Bibliothek interagieren, weiß man ein einfaches API-Design immer mehr zu würdigen. Aber auch der Umgang erfahrener Programmierer mit jQuery und dessen Einsatz in großen, komplexen Anwendungen hat mich weitergebracht. Das Beste ist aber, dass ich von jedem lernen kann, der die Bibliothek nutzt.
Ein Nebeneffekt der Verwendung von jQuery ist die erweiterbare Plugin-Struktur. Als ich jQuery zuerst entwickelt habe, wollte ich nur ein paar einfache Möglichkeiten für Entwickler bereitstellen, die API zu erweitern. Dies hat sich zu einer großen und bunten Community aus Plugins entwickelt, die ein ganzes Ökosystem aus Anwendungen, Entwicklungen und Use Cases bilden. Ein Großteil des Wachstums von jQuery stammt aus dieser Quelle – ohne sie wäre die Bibliothek nicht das, was sie heute ist. Ich bin also froh, dass es Kapitel gibt, die sich mit einigen der interessantesten Plugins befassen. Wenn Sie also Ihren Horizont in Bezug auf jQuery erweitern wollen, befassen Sie sich am besten mit Code aus der jQuery Plugin-Community.
Das ist es, was ein Kochbuch so interessant macht – es nimmt die interessanten Elemente, die Entwickler für ihre tägliche Arbeit geschaffen und erlernt haben, und destilliert sie zu kleinen Happen, die man später zu sich nehmen kann. Persönlich finde ich das Kochbuch einen der besten Wege, meine vorgefasste Meinung zu einer Sprache oder Bibliothek herauszufordern. Ich freue mich über Fälle, in denen eine mir vorgeblich bekannte API auf den Kopf gestellt wird, um in ganz anderen und sehr interessanten Situationen genutzt zu werden. Ich hoffe, dieses Buch hilft Ihnen genauso dabei, neue und interessante Wege zur Verwendung von jQuery kennenzulernen.