16.

War das, was du zu Jonas gesagt hast, dein Ernst?«, fragte Abigail, als sie ihre Handtasche auf das weiche Ledersofa warf und sich zu Aleksandr umdrehte.

Er machte die Tür des Strandhauses hinter sich zu und drehte den Schlüssel im Schloss um. »Im Allgemeinen ist das, was ich sage, immer ernst gemeint, bauschki-bau. Du musst mir schon genauer sagen, wovon du sprichst.«

»Davon, dass du gesagt hast, du bräuchtest einen Job, wenn wir heiraten.«

»Es ist ja schließlich nicht so, als sei ich reich genug, um finanziell unabhängig zu sein, und ich habe ganz gewiss nicht vor, auf deine Kosten zu leben. Ich arbeite gern«, erwiderte er.

Ihr Blick war auf ihn gerichtet. Ein strahlender Blick, halb hoffnungsvoll, halb furchtsam. In seinen Augen war sie wunderschön, als sie dort stand und wartete. Er konnte sehen, wie ihr Brustkorb sich hob und senkte und wie sich ihre Brüste an das dünne Seidentop schmiegten. Sie trug noch die Sachen, die sie für die Vernissage angezogen hatte, und sah darin sehr elegant aus. Er begehrte sie, ein Verlangen, das so heftig und so intensiv war, dass es ihn erschütterte. Er machte sich nie die Mühe, es vor ihr zu verbergen, denn wozu sollte das gut sein?

Sie feuchtete ihre Lippen an, und dieses kurze Hervorschnellen ihrer Zunge entlockte ihm ein Stöhnen. »Hier? Du bist im Ernst bereit, hierher zu kommen und hier zu arbeiten?«

»Wenn ich mich recht entsinne, bist du in meinem Vaterland nicht gern gesehen«, hob er hervor. »Wir können leben, wo du willst, aber ich glaube, hier bist du am glücklichsten.«

Ihre Lippen verzogen sich bebend, doch sie hielt das Lächeln zurück, denn sie fürchtete sich immer noch davor, es ihm zu glauben. »Meine Arbeit bringt viele Reisen mit sich.«

»Ich reise gern.«

Ihre Mundwinkel zuckten, und sie presste ihre Finger darauf. »Meinst du das ernst?«

»Ya lyublyu tibya. Ich liebe dich, Abigail. Wo auch immer du bist, bin ich zu Hause.«

»Aber du liebst dein Land doch so sehr.«

»Daran wird sich nie etwas ändern. Auch wenn ich hier lebe oder auf einer Insel irgendwo, ändert sich nichts daran, wer ich bin oder woher ich komme. Ich werde mein Land immer lieben, aber das heißt nicht, dass ich nicht auch ein anderes Land lieben kann. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, Abbey. Ich habe versucht, ohne dich zu leben. Es hat mir überhaupt nicht gefallen.«

»Bist du sicher, Sasha? Ganz, ganz sicher?« Jede Spur von Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Ich könnte es nicht verkraften, dich noch einmal zu verlieren. Das ist mein Ernst. Denk darüber nach, bevor du mir eine Antwort gibst. Wir sind so verschieden. Ich bin nicht sicher, ob wir fähig sind, über einen längeren Zeitraum zusammenzuleben.«

»Ich bin nicht fähig, ohne dich zu leben, Abbey, und daher muss es mit uns klappen. Wir werden eine Möglichkeit finden. So einfach ist das.«

Sie sah ihm forschend ins Gesicht. Er hatte eine simple Wahrheit ausgesprochen, und er verließ sich auf den Umstand, dass sie eine Frau war, die ganz genau wusste, ob man ihr die Wahrheit sagte oder nicht. Es dauerte etliche lange Sekunden, bis sie ihm endlich glaubte. Sein Herz machte einen Satz in seiner Brust, als sie vor Freude über das ganze Gesicht strahlte und ihre Augen leuchteten.

Abigail legte die Entfernung zwischen ihnen mit zwei langen Sätzen zurück und warf sich ihm an den Hals. Aleksandr fing sie lachend auf. Sein Mund fand ihre Lippen, und seine Hände zerrten an ihren Kleidern. Er zog die Nadelstreifenjacke an ihren Armen hinunter, und drei Knöpfe sprangen von ihrer Seidenbluse. Abbey war noch schlimmer; sie zerriss sein Hemd, obwohl schon sämtliche Knöpfe in alle Richtungen davonrollten. Er wollte sie berühren, diese zarte, glatte Haut, die ihn so erregte. Jetzt ließ sie ihre Hände über seinen Bauch auf seine Brust gleiten, während ihre Lippen auf seinem Mund außer sich gerieten und sich ihrer Kehle ekstatische kleine Laute entrangen.

Aleksandr zog die elegante Nadelstreifenhose über ihre Hüften und drängte sie, hinauszusteigen. Sie trat sich die hochhackigen Schuhe von den Füßen und gestattete ihm, sie aus der Hose zu befreien. Er wirbelte sie herum und presste sie mit dem Rücken an die Wand, zwängte ihren Körper zwischen sich und der Wand ein. Ihre weiße Seidenbluse stand weit offen und zeigte ihre vollen Brüste, die durch hautfarbene Spitze lugten. Ein winziger schwarzer Stringtanga bedeckte nur einen kleinen Teil ihres rot gelockten Schamhaars und drei v-förmige Riemchen schmiegten sich über ihren Pobacken an sie.

Aleksandrs Mund lag auf ihren Lippen und verschlang sie gierig. Sie gab sich ihm hin, aber das genügte ihm nicht. Ein Teil von ihm war wütend auf sie und verübelte ihr diese vier langen Jahre, in denen sie ihn allein gelassen hatte. Ihn gezwungen hatte, ohne sie zu sein. Es machte ihn rasend, dass sie es geschafft hatte, einfach fortzugehen und nicht zurückzublicken. Dass er ohne sie die Hölle auf Erden durchgemacht hatte, während sie kreuz und quer durch die Gegend gereist war und sich in der ganzen Welt herumgetrieben hatte. Er riss die kunstvoll platzierten Kämme aus ihrem roten Haar, und ihre Mähne fiel so wüst herab, wie er es besonders gern mochte.

»Sag mir, dass du mich liebst.« Es war ein mürrischer Befehl, den er von sich gab, als sich sein Mund von ihren Lippen löste, um auf ihre Kehle zu wandern und dort die zarte Haut zu lecken und daran zu saugen. Seine Lippen glitten tiefer, und er hinterließ eine Spur von Küssen, bis seine Zähne ihre empfindliche Brustwarze fanden und sie den Kopf zurückwarf, sich ihm entgegenwölbte und der Atem in kurzen, abgehackten Zügen aus ihrer Kehle drang.

Es genügte ihm nicht, dass sie sich ihm hingab, sich ihm regelrecht anbot. Sie hatte ihm schon einmal ihren Körper geschenkt, aber nur, um ihm dieses Geschenk dann erbarmungslos wieder wegzunehmen. Er leckte ihre Brustwarzen und saugte daran, und seine Hand glitt über ihren Bauch zu dem Dickicht aus rotem Haar. Winzige Tröpfchen Feuchtigkeit hießen ihn willkommen. »Verflucht noch mal, Abbey, sag es mir. Sprich es laut aus, und ich kann dir nur raten, dass du es diesmal ernst meinst.«

Sie schrie auf, als sein Mund von ihrer Brust Besitz ergriff und saugte, als seine Zähne behutsam an ihrer Brustwarze knabberten und sie mit zarten Bissen neckten. Seine Finger gruben sich in ihre Taille, als er sie gegen die Wand presste. Sie versuchte, an seiner Kleidung zu reißen; ihre Hände zogen am Reißverschluss seiner Hose, und es trieb ihn fast in den Wahnsinn, zu spüren, wie ihre Finger ihn streiften, während sie kehlige Schreie ausstieß und er ihre feuchte Scheide fühlen konnte. Niemand außer Abbey konnte seine Selbstbeherrschung derart zunichte machen. Und überhaupt war es nur ihr Körper, der ihn vor Verlangen verrückt machte.

Er sehnte sich verzweifelt nach ihr und konnte es kaum erwarten, zu spüren, wie feucht und bereit sie war, ihn aufzunehmen. Er verzehrte sich danach, zu wissen, dass sie ihn ebenso sehr brauchte wie er sie. Er wollte sehen, wie ihre Augen sich vor Lust verschleierten, wenn er ihren Körper wieder und wieder an den Punkt der Erlösung brachte. Er wollte wissen, dass ihre verzweifelten kleinen Schreie nur ihm allein galten.

»Mach schnell, Sasha.« Während sie versuchte, ihm die Kleider vom Leib zu reißen, keuchte sie so heftig, dass sie die Worte kaum herausbrachte. »Ich kann es nicht erwarten, dich in mir zu spüren.«

Der kleine Stringtanga war bezaubernd, aber er musste daran glauben. Aleksandr riss ihr den schmalen Streifen Stoff herunter und ließ ihn achtlos fallen, als er auf die Knie sank und ihre Schenkel spreizte. »Verdammt noch mal, Abbey, machst du dir auch nur die geringste Vorstellung davon, wie sehr ich dich vermisst habe? Deinen Geschmack vermisst habe? Das Gefühl, von dir umschlungen zu sein? Diese eine Nacht war nicht genug. Ein ganzes Leben wird niemals genügen.«

Ihre Finger gruben sich in sein Haar und versuchten, ihn hochzuzerren, damit sie an ihn herankommen konnte, doch seine Hände packten die sanften Wölbungen ihres Hinterns, und seine Zunge glitt über sie und in sie hinein. Sie schrie laut, und ihr Körper zuckte in seinen Händen, aber er hielt sie fest und massierte sie mit seinen Fingern, während er ihre Glut und ihr Feuer aufschleckte. Davon hatte er immer wieder geträumt, und wenn er dann erwacht war, hatte sein Körper wutentbrannt gegen ihn aufbegehrt, und er hatte ihren Geschmack noch im Mund gehabt. Sie kam, und ihr Orgasmus erschütterte sie derart, dass die Knie unter ihr einsackten.

Aleksandr umschlang ihre Taille und zog sie in seine starken Arme, lehnte sie an die Wand und stieß sich ohne ein weiteres Vorspiel fest in sie. Sie war glühend heiß. Eine solche Hitze hatte er noch nie in ihr gespürt. Seine Hände gingen grob mit ihr um in seinem rohen Verlangen, doch Abbey nahm ihn keuchend in sich auf und forderte mehr; ihre Nägel gruben sich tief in ihn, ihr Kopf lag in ihrem Nacken, und jeder harte Stoß seiner Hüften ließ ihre Brüste beben.

Da war er, der verschleierte Blick vollständiger Hingabe, dieser Blick voller Ekstase, die ihn gefangen nahm. Sie verzehrte sich nach ihm, begegnete seinem wilden Verlangen mit ihrem eigenen, bot ihm ihren Körper als Zufluchtsort an, als ein Instrument glühender Liebe.

Er beugte sich vor und machte sich über ihren Mund her, sein Kuss so besitzergreifend wie sein Schaft, sein Verlangen so groß, dass seine Stöße brutal wurden. Wieder schrie sie laut auf und übergoss ihn mit heißem Saft, doch er weigerte sich zu kommen.

Er legte sie auf den Boden, drang wieder tief in sie ein, stieß immer fester, immer schneller und immer tiefer zu, und auf seinem Gesicht zeigten sich Falten der Anstrengung, der Erregung und der Lust.

»Sasha.« Keuchend stieß sie seinen Namen aus und wölbte sich ihm bei jedem Stoß entgegen. Sie bekam keine Luft mehr, als ein Orgasmus nach dem anderen sie zerriss. Diese Empfindungen schossen durch ihre Vagina, ihren Uterus und durch ihren Bauch hinauf zu ihren Brüsten. Ihr ganzer Körper schien zu pulsieren, zu pochen und zu bersten.

»Mehr. Ich brauche mehr von dir.« Er brachte die Worte durch zusammengebissene Zähne hervor. Er hatte keine Ahnung, was den entsetzlichen Schmerz in seiner Seele lindern würde. Aber er wollte, dass sie sich in seinen Armen vollständig auflöste, sich jeder seiner Forderungen beugte, wieder und immer wieder seinen Namen schrie und zugab, dass sie ihn liebte.

Er zog sich zwischen ihren Schenkeln auf die Knie hoch, spreizte ihre Beine weiter und beobachtete, wie sie zusammen kamen, beobachtete, wie sich sein Körper in ihren stieß und wieder hervorkam. Sie war so nass, so heiß, und ihre Brüste hoben und senkten sich, und ihre Brustwarzen hatten sich unglaublich steif aufgestellt. Er zog ihre Knie noch höher, um einen Winkel einzunehmen, in dem er sich noch enger an ihre Klitoris pressen konnte.

Ihr Körper erschauerte vor Lust und hätte ihn fast mit sich gerissen, als sie nicht mehr zu halten war. Er hielt sich zurück, zwang seinen Körper, ruhiger zu werden, und presste sie an sich. Er streichelte sie mit seinen Fingern und fühlte, wie sie zuckte. Sie wand sich unter ihm, stöhnte leise und flehte ihn eindringlich an.

Er beugte sich vor, um ihr in glühenden, leidenschaftlichen Wörtern zuzuflüstern, was er alles vermisst hatte, als er es nicht mit ihr getan hatte, und was er alles noch mit ihr tun würde. Auf wie viele verschiedene Weisen er sie nehmen würde. Wie sehr er ihren Mund wollte, der so schön war und sich so heiß und so eng um ihn schließen konnte. Jedes erotische Wort sandte Schauer der Vorfreude durch ihren Körper, was dazu führte, dass ihre Muskeln ihn noch fester einzwängten.

»Sag mir, dass du mich liebst, Abbey«, sagte er noch einmal.

Sie wollte ihn hinhalten. Sie wusste, was er tun würde, wusste ganz genau, wie er auf ihre hartnäckige Verweigerung reagieren würde. In sexuellen Dingen war er sehr fordernd, und am besten gefiel es ihr, wenn er so war wie jetzt, grob, beharrlich und fantasievoll. Er war dick und lang und so verflucht hart, dass sie sich gedehnt und dennoch vollständig ausgefüllt fühlte. Seine Finger waren damit beschäftigt, tief in sie einzutauchen, sie zu necken und sie zu foltern, und gelegentlich beugte er sich vor, um ihr mit seinen Zähnen eine Serie von kleinen Bissen zu versetzen, denen sogleich seine Zunge folgte, um die winzigen Nadelstiche des Schmerzes zu lindern.

Er stieß sich so tief in sie, dass sie spüren konnte, wie seine große, dicke Eichel ihren Uterus berührte. Sein Gesicht war von Anspannung gezeichnet, aber auch von Verlangen, und sein kräftiger Körper trieb sie immer dichter an den Abgrund.

»Sag es mir«, fauchte er, und sein Gesichtsausdruck wurde grimmig.

Sie konnte das Leid in seinen Augen nicht ertragen. Sein Gesicht war roh und finster, seine Augen wilde Stürme. Er brauchte sie. Sein Verlangen war so schmerzhaft, so offenkundig und so intensiv, dass sie ihm nichts abschlagen konnte. Noch nicht einmal die Wahrheit. »Mir graut davor, wie sehr ich dich liebe«, gestand sie ihm.

Er hielt still. Er war tief in ihr, ihre seidige Scheide hielt ihn fest umklammert, ihr Körper lag anschmiegsam und voller Hingabe unter ihm, als er fest in ihre Augen hinuntersah. Ihre Lippen waren von seinen Küssen geschwollen, ihre Brüste rosig, die Brustwarzen harte Knospen und ihre Augen benommen vor Verlangen, doch er blickte durch die wilde Raserei der Lust, die sie miteinander teilten, hindurch. Er sah es deutlich in den Tiefen ihrer Augen.

»Abbey«, flüsterte er.

Sie schüttelte den Kopf. »Ich will dich manchmal so sehr, dass ich keine Luft mehr bekomme und nicht mehr klar denken kann. Mir ist ganz egal, was richtig oder falsch ist. Ich vergesse die Zukunft, die Vergangenheit und alles andere, weil ich dich begehre. Ich wünsche mir, dass du dich tief genug in mich gräbst, um nie mehr herauszukommen. Ich wünsche mir, von dir erfüllt zu sein, mit deinen Küssen und in deinen Armen einzuschlafen und davon aufzuwachen, dass du mich wie ein Bonbon lutschst, als könntest du niemals genug von mir bekommen. Es gibt nichts auf Erden, was so Furcht erregend ist, wie dich zu lieben, Sasha, weil ich nicht weiß, was du tun wirst.«

Er senkte den Kopf und fand ihren Mund, küsste sie immer wieder und versuchte, den Schmerz aus ihrer Stimme und die Furcht aus ihrem Herzen zu saugen. Ihre Zunge umschlang seine in einem Tanz der Liebe, in den sich die Glut zunehmenden Verlangens einschlich. Seine Hüften setzten wieder zu einem langsamen, verführerischen Rhythmus an. Er richtete sich auf und zog ihre Fersen über seine Schultern. »Bei mir kann dir nichts passieren.«

Abigail schloss die Augen, als er fast vollständig aus ihr hinausglitt und sich dann mit einem festen Stoß wieder tief in sie rammte. Die Glut nahm zu und breitete sich aus wie eine Feuersbrunst, und ihr Körper spannte sich immer enger an, während seine Hüften sich hinabstießen und er ihren Körper noch mehr verbog, um ihre empfindlichste Stelle zu streicheln. Ihre Lust steigerte sich, bis sie glaubte, sie müsse schreien, um erlöst zu werden. Das Verlangen steigerte sich immer mehr, stieg höher und höher, bis ihr Körper nicht mehr ihr gehörte, sondern ihm und vollständig seinem Befehl unterstellt war.

»Ich kann nicht noch einmal kommen, es ist einfach zu viel«, keuchte sie und warf ihren Kopf von einer Seite auf die andere. Aber sie musste, denn in diesem Moment brauchte sie die Erlösung mehr als alles andere.

»Du wirst für mich kommen«, bestimmte er. »Immer wieder. Es ist nie zu viel, um dir Lust zu verschaffen. Fühle uns, lyubof maya.« Er war härter und dicker, als sie ihn je erlebt hatte, und in dem heißen Handschuh, der ihn umklammert hielt, schwoll er immer mehr an. Er wollte nicht, dass es endete. Er wollte nicht, dass sie ihr atemloses, eindringliches Flehen einstellte.

Sie wimmerte, ein Laut, auf den er gewartet hatte, denn er hatte genau gewusst, dass er ihn erst dann hören würde, wenn er sie an einen Punkt gebracht hatte, an dem sie glaubte, mehr könnte sie nicht ertragen. Sie war jetzt blind vor Lust, wand sich unter ihm und wölbte sich ihm entgegen, um die festen Stöße seines Körpers so tief wie möglich in sich aufzunehmen. Er kostete es aus zu spüren, wie ihre Muskeln zuckten und zupackten und verzweifelt nach ihm lechzten. Er trieb sich immer wilder in sie hinein und hielt ihre Knöchel auf seinen Schultern umklammert, damit er den perfekten Winkel hatte und sich schneller und immer schneller in sie bohren konnte.

Er spürte, wie ihr Körper erschauerte, um ihn herum implodierte und ihn mit sich riss, dass er glaubte, er würde in Flammen aufgehen. Sein heiserer Schrei vermischte sich mit ihrem, und er spürte, wie seine Knie weich wurden, als er sich tief in ihr entleerte. Er ließ ihre Knöchel los, legte ihre Beine behutsam auf den Boden und gestattete es seinem eigenen Körper, auf das weiche Kissen ihres Körpers zu sinken.

Er hielt sie mit seinem Körper auf den Boden gepresst und fühlte jede kleinste Zuckung. Wie sehr er es liebte, dieses Nachspiel, wenn die kleinste Berührung ihrer Brustwarzen, ihres Halses, oder seine hervorschnellende Zunge auf ihrer Haut einen weiteren Schauer der Lust durch ihren Körper sandten.

Abigail lag mit dem Rücken auf dem harten Fußboden unter ihm und ihr ganzer Körper zerfloss um ihn herum. Sie hob eine Hand und fuhr die Furchen in seinem Gesicht mit ihren Fingerkuppen nach. Sie streichelte seine fein ziselierten Lippen und ließ ihre Handfläche über die frisch nachgewachsenen Bartstoppeln auf seinem Kinn gleiten. Selbst jetzt, nachdem sie so eng miteinander verbunden gewesen waren, konnte er noch so einsam aussehen. Es schien nie eine Rolle zu spielen, wie viel sie von sich selbst gab, denn seine tiefe Einsamkeit konnte sie ihm anschließend immer noch ansehen. Diese Einsamkeit war ein so grundlegender Bestandteil von ihm, dass er ihr Vorhandensein gar nicht mehr wahrzunehmen schien.

»Warum weinst du, bauschki-bau?« Ein kehliges, missvergnügtes Knurren war aus seiner Stimme herauszuhören. Er beugte sich vor und schnippte die Tränen auf ihrem Gesicht mit seiner Zunge fort.

Sie wandte ihren Kopf von ihm ab, aber nicht schnell genug, um das Aufflackern von Schmerz in ihren Augen vor ihm zu verbergen. Augenblicklich löste sich sein Körper von ihr, und er zog sich auf die Knie hoch, um sein Gewicht von ihr zu nehmen, während er sich umsah und eine schnelle Bestandsaufnahme des Zimmers vornahm. Ihre Kleidungsstücke waren größtenteils nicht mehr zu retten. Er würde ihr am Morgen schleunigst etwas zum Anziehen besorgen, aber entscheidender war, sie jetzt ins Bett zu bringen.

Er hob sie hoch und schmiegte sie an seine Brust. »Du bist wunderschön.«

»Ich sehe furchtbar aus«, protestierte sie und drehte ihr Gesicht zu seinen kräftigen Muskeln um.

»Du bist wunderschön.« Er trug sie durch das Haus zum nächstbesten Schlafzimmer und ließ sich mit ihr aufs Bett sinken. Er küsste ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Mundwinkel und neckte ihre Unterlippe mit zarten Bissen, bevor er sich neben sie legte und sie eng in seine Arme zog. »Sag mir, womit ich dich zum Weinen gebracht habe.«

»Vielleicht bin ich wirklich glücklich.« Sie schluckte und versuchte sich an einem schwachen Lächeln.

»Wahrheitssucher sind schrecklich schlechte Lügner.« Er küsste ihre Nasenspitze, knabberte an ihrem Kinn und drückte gleich anschließend einen Kuss darauf. »Warum schaust du mich manchmal so an, nachdem wir uns geliebt haben? Das habe ich schon öfter an dir gesehen. Du siehst so traurig aus, und doch weiß ich, dass du glücklich mit mir bist.«

Sie drehte sich in seinen Armen um, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Aber bist du denn wirklich glücklich mit mir?« Sie fuhr genauso, wie sie es schon zuvor getan hatte, seine markanten Gesichtszüge nach, und es war, als wollten ihre Finger etwas fortwischen.

»Ich bin um die halbe Welt gereist, um dich zu finden. Ich habe mein Herz und meine Seele in Briefe fließen lassen, die ich mit größter Sorgfalt geschrieben habe. Ich musste die verdammten Dinger von überall in ganz Europa abschicken, weil ich gefürchtet habe, jemand könnte sie lesen. Ich hatte mir sogar ein Postfach in Frankreich eingerichtet und nicht in meinem eigenen Land, doch dann musste ich feststellen, dass du sie alle ungeöffnet zurückgeschickt hast. Trotz allem habe ich nicht aufgegeben. Weshalb hätte ich all das tun sollen, wenn du mich nicht glücklich machen würdest?«

Sie zuckte die Achseln und wandte ihren Blick ab, um seinen Augen auszuweichen. Aleksandr nahm ihr Kinn in seine Hand. »Abigail, sag es mir. Sprich es laut aus. Lass uns das alles hinter uns bringen, damit wir so zusammenleben können, wie wir es die ganze Zeit hätten tun sollen.«

»Du magst meinen Körper.«

Er sah lange Zeit in ihr Gesicht hinunter. Es kostete ihn große Anstrengung, nicht zu weinen. Er liebte ihren Körper. Welcher Mann hätte sich für diese üppigen Rundungen und die seidenweiche Haut nicht begeistert? Er liebte es, wie empfänglich sie für ihn war und wie vollständig sie sich ihm anvertraute, sich ihm geradezu auslieferte. Für ihn war sie ein sicherer Hafen, ein geheimer Ort von unglaublicher Schönheit in einer Welt, in der ihm die meisten Dinge hässlich und trostlos erschienen. Im Moment lag sie halb unter ihm, von seinem Gewicht auf die Matratze gepresst, ihre weichen Brüste an seinen festen Brustkorb geschmiegt, ein Bein mit seinen Beinen verschlungen. Seine Hand lag auf der runden Wölbung ihres Hinterteils, seine Finger liebkosten sie, und sie rückte keinen Millimeter von ihm ab. Nie hatte sie Einwände gegen etwas, was er tun wollte. Sie gab sich ihm vollständig und rückhaltlos hin.

Seine zugeschnürte Kehle brannte. »Ich liebe deinen Körper, ja, das stimmt. Ich liebe alles an dir, Abbey. Sogar deinen Hang zur Sturheit, obwohl ich glaube, wenn er sich das nächste Mal gegen mich richtet, werde ich zum Höhlenmenschen und benehme mich taktisch unklug und unsensibel. Willst du denn nicht, dass ich deinen Körper liebe?« Seine Hände glitten an ihrer Wirbelsäule hinab, legten sich auf ihre Pobacken und pressten ihre feuchten Löckchen an ihn. »Jedes Mal, wenn ich dich berühre, jedes Mal, wenn ich dich nehme, ganz gleich, wie ich es tue, sage ich dir auf die einzige Art und Weise, die ich kenne, wie ungeheuer intensiv meine Gefühle für dich sind. In Worten lässt sich nicht wirklich sagen, was ich für dich empfinde.«

»Aber hinterher, wenn es vorbei ist, dann wirkst du so einsam. Ich will nie, dass es aufhört, weil ich weiß, dass sich dann, ganz gleich, was ich tue, dieser Blick wieder auf dein Gesicht schleichen wird.«

Ihre Stimme klang gequält. Tränen traten in ihre Augen. Und plötzlich tat sein Herz etwas ganz Seltsames, was er bisher noch nie erlebt hatte: Es schien zu schmelzen. »Ya lyublyu tibya. Immer. Es wird nie genug Zeit auf Erden geben, um sie mit dir zu verbringen. Um dich zu berühren und Liebe mit dir zu machen. Ich werde dich immer lieben, Abbey. Wenn wir Haut an Haut sind und mein Körper in deinem ist, dann weiß ich, dass ich zu Hause bin, geborgen, in Sicherheit und geliebt. Dieses Gefühl hatte ich nie, und es mag sein, dass ein Teil von mir ihm noch nicht ganz traut. Ich weiß jedenfalls, dass ich, wenn wir uns lieben, nicht einfach nur dominant sein will, sondern dass ein Teil von mir diese Dominanz braucht. Ich bin ganz dringend darauf angewiesen, dass du dich mir hingibst.«

Ihre Hände hielten sein Gesicht. Sie küsste seine Kehle und sein Kinn, und er fühlte ihre Tränen auf seiner Haut. Ihr Körper bewegte sich geschmeidig unter ihm, veränderte seine Haltung kaum merklich und verstärkte in ihm das Gefühl, willkommen zu sein. Sie brachte ihn um. Wie konnte er ihr jemals zeigen, was sie ihm bedeutete? Seine Hände gruben sich in ihr Haar und zogen ihren Kopf zurück, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Verlass mich nicht noch einmal, Abbey. Tu mir das nicht an. Wenn ich mit dir zusammen bin, bin ich niemals allein. Nie. Ganz gleich, wie ich aussehe, ich fühle mich nicht allein, wenn du bei mir bist.«

»Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut, Sasha. Ich glaube nicht, dass ich eine weitere Trennung überstehen würde.«

»Du stellst mich restlos zufrieden, Abbey, glaube bloß nie, es sei nicht so.« Aleksandrs Lippen zwickten ihren Hals, während er seine Arme um sie schlang und seinen Körper schützend an sie schmiegte. »Ich liebe deinen Geruch, nachdem wir uns geliebt haben.«

Sie lächelte im Dunkeln. »Ich glaube, das ist eine primitive Regung. Du willst, dass ich überall nach dir rieche.«

»Das auch.« Er schmiegte seinen Körper enger an sie und wäre am liebsten in ihre Haut hineingekrochen. »Nachdem du fort warst, habe ich nachts wach gelegen und an dich gedacht, mich an die Rundungen deines Körpers erinnert und auch daran, wie schön weich du warst.« Seine Hand legte sich auf ihre Brust und sein Daumen glitt über ihre Brustwarze. »Genauso. Üppig und rund und so verflucht weich, dass du dich einfach himmlisch anfühlst.« Er schloss die Augen und begrub sein Gesicht in ihrer seidigen Haarpracht. »Ich habe mich an jede Einzelheit erinnert. Und wenn ich nicht schlafen konnte, habe ich daran gedacht, wie dein Körper geformt ist, an jede Wölbung und Vertiefung, an den Schwung deiner Hüften und deines Hinterns. Ich liebe deinen Hintern.«

»Das fällt unter Besessenheit, Aleksandr. Gesund ist das nicht.«

»Vielleicht nicht, aber es hat meinen Verstand gesund erhalten. « Er küsste eine Stelle zwischen ihren Schulterblättern. »Bevor du mir begegnet bist, hat mich mein Leben zufrieden gestellt. Ich bin morgens aufgestanden, habe Kaffee getrunken und bin zur Arbeit gegangen. Der Fall, an dem ich gearbeitet habe, hat jeweils meinen Vormittag, meinen Nachmittag und meinen Abend ausgefüllt. Manchmal habe ich bis zwei oder drei Uhr morgens gearbeitet. Wenn ich heute zurückblicke, wird mir klar, dass es keine Freundschaften in meinem Leben gab. Das hätte ich nicht gewagt. Verrat ist an der Tagesordnung, und jemanden an sich heranzulassen, ist eine gefährliche Angelegenheit. Als ich dir begegnet bin, war das Erste, was mir wirklich zugesetzt hat, dein Lächeln. Es war so echt. Es hat deine Augen strahlen und dein Gesicht leuchten lassen, und es schien von irgendwo tief in deinem Innern zu kommen. Du wolltest überhaupt nichts von mir.«

Seine Zähne knabberten an ihrer Haut, und seine Zunge schnellte über die schmerzende Stelle. »Ich wollte etwas von dir, und ich habe mich dafür geschämt. Scham war mir bis dahin völlig unbekannt. Für mich war das eine neue und sehr unerfreuliche Erfahrung. Ich habe mir gewünscht, wir wären uns wirklich rein zufällig begegnet.«

»Im ersten Moment war ich verletzt, als du es mir gesagt hast«, gab sie zu, »aber jetzt finde ich es gar nicht mehr so schrecklich. Wenigstens haben wir uns kennen gelernt, ganz gleich unter welchen Umständen. Ich mochte deine Berührungen von Anfang an. Diese starke und sichere Hand, mit der du mich durch Straßen geführt hast, in denen Gedränge herrschte. « Die Erinnerung daran entlockte ihr ein Lächeln. Sein Gesicht war so hart gewesen, so distanziert, so trostlos und doch so zuversichtlich. Er war ihr ein absolutes Rätsel gewesen. Je mehr Zeit sie in seiner Gesellschaft verbrachte, desto mehr Schichten legte sie bloß. Als er das erste Mal gelacht hatte, hatte ihr Herz sich emporgeschwungen, und sie hatte gewusst, dass er der Richtige war. Dass er immer der Richtige sein würde.

Es hatte ihr unglaubliche Freude bereitet, dass sie diejenige gewesen war, die dieses Lachen in seine Augen gezaubert hatte. Gelächelt hatte er schon früher, aber nur selten mit den Augen, und als er laut losgelacht hatte, war sie überglücklich gewesen.

»Ich wusste nicht, dass es Menschen wie dich überhaupt gibt«, gestand er. »Ich bin in einer Schule aufgewachsen. In einer Ausbildungsstätte. Wir hatten keine Mütter und Väter, wir hatten Lehrer. Wir haben ständig an unseren Fähigkeiten gearbeitet und dachten, das sei unsere Freizeit, die Zeit für Spaß und Spiel. Wir wussten nicht, dass andere Menschen ein ganz anderes Leben führten, denn uns kam das alles ganz selbstverständlich vor.«

Sie litt mit ihm. Wieder veränderte sie ihre Haltung, drehte sich mit dem Rücken zu ihm, presste ihren Po dicht an seine Lenden und begrub ihr Gesicht im Kopfkissen. Wenn sie jetzt weinte, würde er sofort aufhören, über seine Vergangenheit zu reden. Er hörte immer auf zu reden, wenn er glaubte, das, was er sagte, brächte sie aus der Fassung. Aber sie wollte alles über ihn wissen, auch wenn es sie schmerzte, von seiner Kindheit zu hören. Er war immer so sachlich und nüchtern, appellierte nie an ihr Mitgefühl. Er hatte kein anderes Leben gekannt und ihm war alles ganz normal vorgekommen. Pflichterfüllung. Arbeit. Das Erlernen notwendiger Fähigkeiten. Sie wusste, dass seine Lehrer ihn zu einer Waffe gemacht hatten, indem sie seinen Verstand geschärft und seine angeborene athletische Begabung und seine schnellen Reflexe gefördert hatten.

Seine Hand streichelte ihr seidiges Haar. »Wir mussten in mindestens drei Sprachen um unser Essen bitten. Es ist uns nie gestattet worden, beim Reden jeweils nur eine Sprache zu sprechen. Wenn ich zu einem Lehrer oder zu einem Mitschüler etwas gesagt habe, musste ich es dreimal hintereinander sagen.« Er schob ihr Haar aus ihrem Nacken und ließ seine Lippen über ihre Haut gleiten. »Mir hat das nichts ausgemacht. Ich habe es als eine Herausforderung aufgefasst, aber nicht alle von uns waren sprachbegabt. Für manche war es schwerer.«

»Was war für dich besonders schwierig?« Seine Zähne und sein Mund brachten sie langsam, aber sicher um den Verstand. Er knabberte, leckte und saugte an ihr und ihr Körper begann, mit einem sachten Glühen auf diese Stimulation zu reagieren.

Sie konnte sein Lächeln auf ihrem Nacken fühlen. »Ich konnte es nicht leiden, wenn mir jemand gesagt hat, was ich tun soll. Wenn ich der Meinung war, ich wüsste eine bessere Methode, um ans Ziel zu gelangen, dann habe ich die Aufgaben auf meine Weise gelöst.«

»Hast du dir damit Ärger eingehandelt?« Sie schloss die Augen, als sich seine Hände auf ihre Brüste legten und seine kräftigen Finger zu einem langsamen Angriff auf ihre empfindlichen Brustwarzen ansetzten.

»Ich bin oft gerügt worden. Ich vermute, Tadel und Strafen wurden als ein Teil der Ausbildung angesehen. Wenn sie uns geschlagen haben, durften wir keinen Laut von uns geben und auch keine Einwände erheben.«

Seine Erektion wuchs und wurde härter und beständiger. Sie fühlte ein kleines Tröpfchen Flüssigkeit auf einer Pobacke. Seine Hüften bewegten sich in einem langsamen, trägen Rhythmus.

»Ihr wart doch noch Kinder«, protestierte Abigail. »Das kann man einem Kind nicht zumuten.« Sie presste sich unwillkürlich fester an ihn, ließ ihre Hüften träge kreisen und bog ihren Kopf zurück, um ihre Brüste in seine Hände zu schmiegen.

»Wir kannten nichts anderes«, sagte er wieder. »Wie kannst du bloß so zart sein?« Seine Hände waren rau und schwielig, doch sie klagte nie darüber. Abigail hielt ihn niemals davon ab, sie zu berühren, und das bedeutete ihm unendlich viel. Manchmal fühlte er sich geradezu ausgehungert nach Berührungen. Nach ihren Händen auf ihm, nach seinen Händen auf ihr. Er massierte ihre Brüste und zupfte an ihren Brustwarzen, während seine Lippen ihren Nacken kosteten.

»Du brauchst dringend deinen Schlaf«, sagte sie, doch ihr Körper rieb sich einladend an ihm.

Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und kostete genüsslich aus, was für ein Wunder sie war. So einladend. Und so willig. Und stets schien sie zu wissen, was er brauchte. »Ich kann nicht schlafen. Meine Gedanken lassen sich nicht abschalten. «

So war es häufig. In den meisten Nächten stand er auf und lief umher, wenn er nicht schlafen konnte, oder er holte seine Akten heraus oder nahm sich die Daten im Computer vor. Wenn er Abigail in seinen Armen hielt, fand er im Allgemeinen genug Frieden, um sich auszuruhen, aber nicht heute Nacht. Er fürchtete immer noch, sie würde verschwinden, könnte nicht in der Lage sein, ihn so zu akzeptieren, wie er wirklich war. Er war in jungen Jahren dazu geformt worden, eiskalt und skrupellos zu sein, wenn es notwendig war, und alles zu tun, was erforderlich war, um einen Fall zu lösen. Er hatte eine dunkle Seite an sich und auf eben diese Seite hatte Abigail bereits früher einen flüchtigen Blick erhascht. Und er wusste auch, dass ein Teil von ihm ihr Angst machte. Ihr vielleicht immer Angst einjagen würde.

»Ich werde dich nicht noch einmal hergeben, Aleksandr.«

»Du hast gesagt, dir graut vor mir.«

Sie lachte leise. »Ich habe gesagt, mir graut davor, wie sehr ich dich liebe. Das ist ein riesiger Unterschied.« Sie löste sich aus seinen Armen und stieß die schwere Decke von sich, um sich neben ihn zu knien. Ihr langes rotes Haar fiel in seidigen Kaskaden an ihr herunter und streifte liebkosend seinen Bauch. »Du brauchst dringend deinen Schlaf.«

»Du klingst wie eine kleine Diktatorin.« Sein Körper war urplötzlich wieder hellwach, steif und hart und lechzend. Er ließ seine Hand über seinen pulsierenden Schaft gleiten. Er wollte sie haben. Es nahm kein Ende. Im Moment kämpfte er gegen den Drang an, ihr Haar zu packen und ihren Kopf zu seiner ausgewachsenen, schmerzhaften Erektion herunterzuziehen.

Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah ihn mit ihren geheimnisvollen grünen Augen an, Augen, die jetzt schläfrig und sexy waren. Ihr Atem ging schneller, und ihre Brüste hoben sich bei jedem Atemzug verlockend.

»Genau das bin ich. Du brauchst jetzt an gar nichts zu denken. «

Ihre Hände griffen nach seiner pulsierenden Männlichkeit, und es verschlug ihm den Atem. Sie sah so sexy aus, als sie sich jetzt mit ihren üppigen, sanft gerundeten Brüsten über ihn beugte. Die Wölbung ihres Hinterns reizte ihn, und er hob beide Hände, um die runden Backen zu streicheln.

Plötzlich senkte sie den Kopf, und ihr heißer Mund nahm ihn zur Hälfte in sich auf. »Himmel noch mal, Abbey«, keuchte er, und seine Hände gruben sich in ihr Haar. Ihr Mund war die reinste Seide, die heiß und eng und feucht und mit ruchlosen Absichten über ihn glitt. Eine Hand streichelte seinen straffen Hodensack und die andere packte den Ansatz, der nicht mehr in ihren Mund passte.

Er bog seinen Kopf, damit er besser sehen konnte, wie sich ihre Lippen um ihn herum auf und ab bewegten. Ihr nasser Mund glitt über seinen Schaft und ließ schimmernde Spuren von Feuchtigkeit zurück. Sie war so wunderschön, dass er am liebsten geweint hätte, und so sexy, dass ein Teil von ihm ein nahezu tierisches Verlangen nach ihr verspürte. Der Anblick ließ sein Herz noch rasender schlagen und vertrieb jeden vernünftigen Gedanken aus seinem Kopf. Ihre Zunge führte eine Art wirbelnden Tanz auf, was sein Verlangen nur noch verstärkte. Er hatte sie gerade erst gehabt, und doch war er schon wieder bereit, sich in die Glut ihres Mundes zu ergießen.

»Du musst aufhören. Sonst komme ich zu schnell, und ich will vorher wieder in dir sein.« Seine Fäuste ballten sich in ihrem Haar, um ihren Kopf von sich fortzuziehen. Doch sein Körper hatte andere Vorstellungen, und daher presste er sie an sich, während sich seine Hüften ihr entgegenwölbten. »Noch mal«, befahl er mit heiserer Stimme. »Tu das noch mal.«

Er hätte schwören können, dass sie lachte. Er holte tief Atem, um seine Selbstbeherrschung wiederzufinden, und zog sich aus ihr zurück, denn er wollte wieder in den sicheren Hafen ihres Körpers einlaufen. Er zog ihren Kopf zurück, umfing ihre Taille und hob sie hoch. »Setz dich auf mich.«

Abigail spreizte ihre Schenkel und ließ sich mit einem langsamen, verführerischen Hüftschwung auf ihm nieder, der tiefe Schauer der Lust durch seinen Körper sandte. Sie war so glühend heiß, wie er sie noch nie erlebt hatte, und so eng, dass er sich mühsam durch die samtig weichen Falten vorkämpfen musste. Seine Finger gruben sich in ihre Taille, und er begann, ihrem Körper einen harten, schnellen Ritt aufzuzwingen, während seine Hüften den Rhythmus bestimmten. Sie stieß einen Schrei aus und warf ihren Kopf zurück, und ihr langes Haar strich über seine Schenkel.

Er grub sich immer tiefer in sie hinein, und sein Verlangen gewann die Oberhand über ihn, als sie ihren Rücken durchdrückte, damit er einen noch besseren Zugang zu ihrer empfindlichsten Stelle hatte. Flüssige Glut umgab ihn. Sein ganzer Körper fühlte die zunehmende Gier, ein schmerzhaftes Zusammenziehen jedes einzelnen Muskels, abwartend und voller Vorfreude.

Sie gelangte wieder zum Höhepunkt, diesmal so heftig, dass ihr Körper erschauerte und ihre kleinen Muskeln ihn umklammerten wie eine heiße Faust, den letzten Rest aus ihm hinausmelken und ihm alles nehmen wollten, bis er keine andere Wahl mehr hatte als die, jede Selbstbeherrschung aufzugeben und sich in sie zu ergießen.

Abigail brach auf ihm zusammen, ihr Kopf auf seiner Schulter und ihr Haar ein wildes Gewirr aus roter Seide. Ihr Atem ging so keuchend wie seiner. Durch ihre zarte Haut konnte er ihren Herzschlag fühlen. Aleksandr hob seine Arme, umschlang sie und zog sie eng an sich. »Ich muss die Worte aus deinem Mund hören, Abbey.«

»Ich habe es dir doch gerade gezeigt.« Sie ließ ihre Zunge über seine Kehle schnellen.

Er kostete die Nachbeben aus, die ihren Körper durchzuckten. »Ich will es trotzdem von dir hören.«

»Du bist so gierig. Du willst alles.«

Er liebte diesen Tonfall, in dem sie ihn neckte, ihre Stimme, die ganz benommen und so sexy war. Er streckte seine Hände nach der Zudecke aus und bedeckte sie beide damit. Genau so hatte er die Nächte mit ihr in Erinnerung. Sie hatten sich viele Male und auf unterschiedliche Weisen geliebt, dass sie beide restlos erschöpft und eng umschlungen dalagen.

»Sag es«, beharrte er. »Ich sage es dir ständig. Ich finde, es sollte eine Vorschrift geben, dass du es mir jedes Mal, wenn wir uns lieben, mindestens einmal sagen musst.«

»Dann wärest du schnell ein verzogener Fratz.« Ihre Augen waren geschlossen. Er blickte auf ihre Wimpern und das kleine Lächeln, das um ihre Mundwinkel spielte.

»Irgendwer muss mich doch verwöhnen. Auf dem Gebiet habe ich Nachholbedarf.«

Sie gähnte und schmiegte sich noch enger an ihn. »Ich liebe dich sehr, Sasha.«

Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn. Er hielt sie fest in seinen Armen und fühlte, wie sich ihre Brüste auf seiner Brust hoben und senkten. Er war aus ihr herausgeglitten, lag aber behaglich im Nest ihrer Löckchen. Er drehte sie behutsam auf die Seite und schmiegte sich an sie. In dieser Haltung schlief er am liebsten. Und er wusste, dass er schlafen würde. Es war ihr gelungen, seinen Verstand zu beruhigen und die Dämonen zu beschwichtigen, die ihn nicht hatten loslassen wollen.

Er hielt sie an sich geschmiegt und lauschte ihrem Atem. Als sie fast eingeschlafen war, flüsterte er ihr ins Ohr: »Wenn ich dich wieder berühre, wirst du dann für mich zu neuem Leben erwachen? Wirst du dich wieder von mir nehmen lassen, Abbey? « Er ließ seine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten und legte sie auf ihren weiblichen Hügel. »Wirst du dich mir trotz aller Müdigkeit hingeben?«

Sie drehte den Kopf zu ihm um und lächelte ihn an. Sie sah ihn fest mit ihren grünen Augen an, streckte eine Hand hinter sich, um sie auf seinen Nacken zu legen, drückte ihren Rücken durch und fand mit ihren Lippen seinen Mund. Sie küsste ihn mit ebenso viel Glut und Hingabe wie zuvor. »Glaubst du, in den letzten zehn Minuten hat sich etwas geändert?«

Sie lachte ihn aus. Er biss auf ihre Unterlippe, zog einen Moment lang daran, schlang dann seine Arme um sie und legte sein Kinn auf ihren Kopf. »Schlaf jetzt.«

»Glaubst du, du kannst schlafen?«

»Ja.«

»Falls du mitten in der Nacht aufwachen solltest …«

»Ich weiß jetzt schon genau, wie ich dich wecken werde«, beteuerte er ihr.