12.

Abigail lief im Haus umher. Was hatte sie hier zu suchen? Es war unvernünftig, dass sie es Aleksandr erlaubt hatte, sie an einen Ort zu bringen, wo sie allein miteinander waren. Sie schloss kurz die Augen und trat durch die gläserne Schiebetür auf die untere Veranda, in die ein beheizbares Becken eingelassen war. Der Meerblick war spektakulär. Sie konnte weiße Gischt in die Luft sprühen sehen, wenn Wellen auf lange Felsvorsprünge trafen. Draußen war es kühl, und über ihr glitzerten die Sterne. Sie blieb einen Moment lang dort stehen und fragte sich, ob sie stark genug war, um sich von Aleksandr lieben zu lassen, ihn die ganze Nacht lang in ihren Armen zu halten und am nächsten Morgen fortzugehen.

»Was tust du hier draußen?« Aleksandr tauchte hinter ihr auf. »Es ist kalt, Abbey.«

»Aber schön. Sieh dir den Mond an.« Sie wies auf die funkelnde silberne Kugel. »Wir hatten in der letzten Zeit unglaublich schönes Wetter.«

Er schlang seine Arme von hinten um sie und schob mit den Lippen ihr Haar aus dem Weg, damit er ihren Nacken küssen konnte. »Wollen wir wirklich über das Wetter reden?«

Seine Berührungen ließen sie erschauern. »Nein, ich wollte nur, dass du dir die Nacht ansiehst und dem Meer lauschst. Ich kann den Gesang der Wale manchmal im Dunkeln hören.« Sie drehte sich in seinen Armen um und verflocht ihre Finger hinter seinem Nacken. »Erinnerst du dich noch an die Nacht, als du mich auf das Dach deines Wohnhauses geführt hast? Du hast gesagt, die Stadt schiene ein Ort voller Lichter und Farben zu sein, ein Ort mit tausend Geheimnissen wie in 1001 Nacht. Das wolltest du mir zeigen.«

Seine Hände strichen über ihre seidige Haut. Die Erinnerung an ihre weichen Rundungen, die Glut ihres engen Einlasses und die zarten Rufe, mit denen sie sich ihm ergab, hatten sich seinem Körper und seinem Gehirn unauslöschlich eingeprägt. »Ich erinnere mich noch daran, wie ich dich unter den Sternen auf meine Decke gelegt und dich fast die ganze Nacht lang geliebt habe. Und kurz vor dem Morgengrauen hat es angefangen, zu regnen. Ich habe dich hochgehoben und bin zur Treppe gerannt.«

»Wir haben so laut gelacht, dass wir fürchten mussten, die Nachbarn könnten aus ihren Wohnungen kommen.« Sie wandte sich mit einer weit ausholenden Geste zum Meer um. »Das hier ist meine Welt. Der Ort, den ich dir zeigen möchte.« Sie sah ihm in die Augen. »Diese Welt wollte ich noch nie einem anderen Menschen zeigen, Sasha.«

»Du zitterst.«

»Ach ja?« Es war ihr wirklich nicht aufgefallen. Seine Haut war fest und warm, und er roch frisch und sauber und maskulin. Sie hatte sich so lange nach ihm verzehrt und so lange gelitten, und jetzt konnte sie kaum fassen, dass er tatsächlich bei ihr war. Ihn an ihrer Seite zu haben, während im Hintergrund das Meer endlos rauschte und über ihnen am Himmel die Sterne standen, erschien ihr wie ein kostbares Geschenk, unfassbar, ein Traum, aus dem sie nie mehr erwachen wollte. Die Vergangenheit und die Zukunft schienen weit weg zu sein.

»Und wie.« Er ließ eine Spur von Küssen auf ihrem Nacken zurück. »Lass uns wieder ins Haus gehen.«

Abigail schüttelte den Kopf, während ihre Finger sich in sein Haar schlangen und die seidigen Strähnen glätteten, während sie ihren Kopf an seine Brust schmiegte. Sie wollte, dass er sie hier draußen unter den Sternen in seinen Armen hielt, wo sie den Ruf des Meeres hören und die frische Brise auf ihrem Gesicht fühlen konnte. Sie wollte sich nicht fürchten. Sie wollte sich an nichts anderes erinnern als an seine Berührungen und an seinen Körper und auch daran, wie es war, wenn er sie liebte.

Abigail löste sich aus seinen Armen und griff nach dem Saum ihres engen Oberteils. Sie zog sich das Top über den Kopf und warf es achtlos zur Seite. Aleksandr glaubte, sich an jedes Detail ihres Körpers zu erinnern, an sämtliche üppigen Rundungen, doch beim Anblick ihrer zarten Brüste, die von einem Spitzen-BH verhüllt wurden, während die kühle Nachtluft dafür sorgte, dass sich ihre Brustwarzen keck und einladend aufstellten, überkam ihn ein heftiges Verlangen, das ihn regelrecht erschütterte.

»Lass uns hier draußen unser Nachtlager aufschlagen«, schlug sie vor. Ihre Stimme war leise und sinnlich. Sie hob ihre Arme zum Himmel, um die Nacht in sich aufzunehmen, und ihr langes Haar umspielte sie wie ein seidener Umhang.

»Bist du sicher, Abbey? Es ist eine kühle Nacht.«

Sie drehte den Kopf halb zu ihm um, und ihre exotischen Augen und ihr Haar verliehen ihr in dem Licht, das der Mond verströmte, eine feenhafte Erscheinung. »Ich bin ganz sicher. Hier sind wir gut gegen den Wind geschützt. Wir können das warme Becken benutzen, und die Dusche ist gleich hinter der Tür.«

»Abbey …« Seine Kehle schnürte sich zusammen. »Wenn du immer noch willst, dass ich dich heute Nacht einfach nur in meinen Armen halte, dann werde ich mich nach deinen Wünschen richten. Das, was ich gesagt habe, war mein Ernst. Ich kann warten. Mir geht es um eine dauerhafte Beziehung.«

Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, das er an ihr kannte, aber nicht zu deuten wusste – träge, verführerisch und nicht ganz greifbar. »Ich will diese Nacht mit dir haben. Schenk mir diese Nacht, Sasha, und alles Übrige können wir später regeln.«

Aleksandr stellte die Temperatur des Beckens höher ein und ging ins Haus, um die Matratze und das Bettzeug zu holen. Während Abbey das Bett überzog, brachte er etliche Steppdecken und große Badetücher.

»Das ist ein wunderschönes Haus«, sagte Abigail. »Ein brillanter Entwurf. Es gibt so viele Häuser an der Küste, die sich bestens in die Kulisse einfügen.«

»Du lebst sehr gern hier, nicht wahr?«

Sie lächelte matt. »Es ist mein Zuhause. Natürlich liebe ich es. Ich empfinde das Rauschen des Meeres als wohltuend und tröstlich, und jedes Mal, wenn ich aufs Meer blicke, fühle ich einen großen Frieden in mir. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Meer ruhig oder aufgewühlt ist, denn es hat so oder so etwas Beschwichtigendes an sich.«

Er streckte seine Arme nach ihr aus und zog sie enger an sich. »So, wie du das Meer empfindest, empfinde ich dich. Du erinnerst mich an dein geliebtes Meer. Man hört Fischer oft sagen, das Meer sei ihre Mätresse und sie könnten sich nicht von ihr lösen, denn sie läge ihnen im Blut.« Er küsste ihren Hals und ließ seine Hände von ihren Brüsten zu ihrem Bauch gleiten. Die goldenen Glieder der Kette, die sie um ihre Taille trug, kühlten jetzt schon in der Nachtluft ab, doch sie dienten dazu, die wachsende Glut in seinen Lenden zu schüren. »Du liegst mir im Blut, Abbey. Und ich will mich überhaupt nicht von dir lösen.«

Er hörte das leise Geräusch eines Reißverschlusses, als sie einen Schritt zurücktrat. Die süße Qual wurde zu quälendem Verlangen. Sie ließ die schwarze Jeans langsam über ihre Hüften gleiten und zog sie an ihren Beinen hinab, um erst mit einem Fuß, dann mit dem anderen hinauszusteigen. Jetzt stand sie vor ihm auf der Veranda und trug nur noch ihren roten Spitzen-BH mit dem passenden Höschen und schwarze Stöckelschuhe.

»Du bringst mich um, Abbey«, gab er leise zu und ließ seine Hand auf die steinharte Erektion sinken, die seine leichte Hose ausbeulte. »Ich habe davon geträumt, dass du zu mir kommst, aber meine Fantasien können im Vergleich zur Realität nicht mithalten.«

Im Mondschein wirkte ihre Haut schimmernd wie Perlmutt. Ihre üppige rote Haarpracht fiel ihr bis über die Taille und lenkte die Aufmerksamkeit auf die wohl geformte Rundung ihres Pos. In seiner Welt herrschten Gewalttätigkeit und Verrat. Davon verstand er etwas. Und auf der anderen Seite gab es Abigail mit ihrem Lachen und ihrer Wärme, mit ihrem zarten Körper und ihrem geheimen Hafen der Lust, die seine kühnsten Träume überstieg. Sie stand da und hielt ihm ihre Hand entgegen, ohne zu begreifen, was sie ihm bedeutete.

Irgendwo in seinem Kopf setzte ein Tosen ein und drohte ihn zu überwältigen. Tränen brannten hinter seinen Augenlidern. Er hatte sich so lange Zeit in Schach gehalten und sich schlichtweg geweigert, zu fühlen, zu denken oder zu träumen. Doch jetzt war der Damm gebrochen. Der Teufel sollte ihn holen, wenn er sie aufgab. Sie glaubte, ihm den Trost einer Nacht anbieten zu können. Er spürte, dass sie ihm einen Teil ihrer selbst vorenthielt, aber das würde er nicht zulassen. Abigail Drake gehörte ihm, und jede einzelne Zelle seines Körpers gehörte ihr. Er hatte diese eine Nacht, um sie dazu zu bringen, dass sie es sich eingestand, und er dachte gar nicht daran, seine Chance zu verpatzen.

Er nahm ihre Hand in seine und zog sie an sich. Vier Jahre hatte er auf diesen Moment gewartet, und jetzt konnte er keinen Moment länger warten. Seine Hand schloss sich in ihrem Haar zur Faust, und sein Mund fand ihre Lippen, um dieses erste kleine Stöhnen abzupassen, das sie immer von sich gab, um ihre Kapitulation zu bekunden. Er kostete diesen Laut genüsslich aus, den Augenblick, in dem er wusste, dass sie sich ihm hingeben würde. Er hatte zu viele Nächte hinter sich, in denen er allein erwacht war, steinhart und sein Kopf von diesem kleinen gehauchten Laut erfüllt, der ihm das Herz aus dem Leib zu reißen drohte.

Ihre Hände glitten auf seine Schultern, und ihre Finger gruben sich in seine Muskeln, während seine Zunge tief in der süßen Glut ihres Mundes versank. Er presste seine schmerzenden Lenden an ihren zarten Bauch und gestattete es sich, von der Berührung ihrer Haut und ihren üppigen Rundungen bis an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung getrieben zu werden. Jede Erinnerung an die endlose Lust und die unglaubliche Liebe kehrte zurück. Langsam hatten sie sich in sein Herz und seine Seele eingeschlichen, sodass er sie nicht rechtzeitig genug erkannt hatte, um sich dagegen zu schützen. Als er begriffen hatte, was mit ihm passierte, war es zu spät gewesen. Er brauchte sie, ausgerechnet er, der nie einen anderen Menschen gebraucht hatte.

Ihr Mund war von samtener Glut, und ihre Zunge, die seine umschlang, verstärkte seine Lust. Er konnte kaum noch atmen, als er seine Hände Besitz ergreifend über sie gleiten ließ.

»Du hast zu viel an, Sasha«, beschwerte sie sich.

Es widerstrebte ihm, sich aus dem tiefen Kuss zu lösen. Seine Zähne neckten ihre Unterlippe, bevor er den Kopf gerade lange genug hob, um sich das Hemd über den Kopf zu ziehen und es auf den Boden zu werfen. Bevor er die Arme wieder nach ihr ausstrecken konnte, glitt ihre Handfläche vorn über seine Hose. Die plötzliche Hitze und die Reibung ließen seinen Körper erschauern, als sie ihn durch den dünnen Stoff streichelte.

»Viel zu viel hast du an«, sagte sie nachdrücklich und blickte in seine Augen auf.

Er war verloren, und er wusste es. Wie oft war er schon in ihrem Blick ertrunken? Nie würde er aufhören, sich nach ihr zu verzehren. Er hatte es aufgegeben, gegen den Umstand anzukämpfen, dass er sie brauchte. Er riss sich die Kleider vom Leib und ließ sie achtlos fallen, um seine Arme wieder nach ihr auszustrecken und sie auf das Lager zu ziehen.

Er fand ihren warmen Hals und bedeckte ihn mit Küssen, knabberte zart daran und nahm sich spielerisch ihr Ohr und ihre Kehle vor. Ihre Brustwarzen pressten sich an die harten Muskeln seines Brustkorbs und nur die zarte Spitze trennte ihre Haut noch voneinander. Sie stieß leise Geräusche der Lust aus und ihre Nägel gruben sich in seinen Rücken, während sich ihre Hüften unruhig unter ihm wanden.

Fiebriges Verlangen setzte seinen Körper in Brand. Er bedeckte ihre Brüste mit Küssen, bis er die harten kleinen Knospen fand, die sich gegen die rote Spitze pressten. »Du bist wunderschön. « Er sah sie lange an, während der Mondschein ihren Körper liebkoste. Dann senkte er langsam den Kopf und ließ mit seiner kreisenden Zunge ihre Brustwarzen entflammen. Ihr ganzer Körper reagierte darauf, Muskeln zuckten, und ihre Hüften bewegten sich ungestüm. Die Intensität ihrer Lust ließ sie stöhnen.

Abbey hielt sich bei ihm nie zurück, sondern zeigte ihm immer, wie sehr sie ihn begehrte. Dieses Wissen half ihm dabei, mühsam an seiner Selbstbeherrschung festzuhalten. Er war entschlossen, ganz langsam vorzugehen und sie dieselbe schmerzhafte Intensität erreichen zu lassen, die sich seiner bemächtigt hatte.

Sie wölbte sich ihm entgegen, stieß ihre Brüste auffordernd an seinen Mund und ballte die Hände in seinem Haar zu Fäusten. Er senkte den Kopf, und sein Mund schloss sich glühend um ihre Brustwarze und saugte mit gieriger Lust. Seine Hand glitt immer höher an ihrem Bein hinauf, bis er die Glut und die Feuchtigkeit auf dem Hindernis aus roter Spitze fühlen konnte. Sie sagte seinen Namen, ein gemarterter heiserer Laut, der ihn anflehte.

Er streichelte ihre seidigen Schenkel, während er seine Aufmerksamkeit ihrer anderen Brust zuwandte. Seine Zähne bissen zart zu, und seine Zunge flatterte glühend über ihre Haut, als seine Lippen sich einen Weg zu ihrem Bauch und der goldenen Kette bahnten. Ihr Atem ging stoßweise, und ihre Finger krallten sich tief in seine Schultern. Seine Hände waren überall, glitten über jede Wölbung und fanden jede Senke, zogen an ihren Brustwarzen und streichelten sie, bis sie gemeinsam mit ihm über die Grenzen der Selbstbeherrschung hinausschoss. In ihrer Stimme lag ein Flehen, und ihre Hüften regten sich unablässig unter ihm.

»Ich liebe rote Spitze«, flüsterte er mit den Lippen auf ihrem Bauch. Seine Hände spreizten ihre Schenkel, und sein Kinn rieb sich an der feuchten Spitze. Er sog ihren Duft tief in sich ein und ließ sich davon einhüllen. Er konnte sich noch lebhaft daran erinnern, an ihren ganz und gar einzigartigen Geschmack und Geruch. Seine Zähne spielten mit der roten Spitze über ihrem pochenden Hügel.

»Sasha!« Abigails Stimme klang heiser vor unbändigem Verlangen.

Seine Zunge glitt durch die Zwischenräume in dem zarten Spitzengewebe und streichelte sie tief. Sie bäumte sich unter ihm auf und zerfloss fast in seinen Armen.

»Was tust du da? Es ist so lange her. Ich will dich in mir haben.«

Ihr Befehlston ließ ihn lächeln. »Ich will dich ganz haben. Sogar den Teil von dir, den du mir nicht geben willst. Alles.« Seine Zunge glitt wieder tief in sie hinein und überfiel sie durch das Spitzengewebe, bis es ihr den Atem verschlug. »Es ist nicht meine Schuld, dass dieses Höschen im Weg ist.«

Ihre Hände schoben das Höschen heftig hinunter. »Zieh es mir aus. Bitte. Zieh es mir aus.« Sie trat um sich, bis ihr die Stöckelschuhe von den Füßen flogen.

Aleksandr blickte unverwandt in ihr Gesicht hinunter und sah den glasigen Blick in ihren Augen und wie sich ihre Brüste unter dem Spitzen-BH hoben und senkten. Ihre Haut war gerötet und überempfindlich, und sie war so schön, dass ihr Anblick ihn schmerzte. Er zerriss die Spitze mit einer einzigen geschickten Bewegung und verschaffte sich ungehinderten Zugang zu ihrem Körper. Er streichelte sie mit seiner Handfläche und versenkte seinen Finger in der faszinierenden Feuchtigkeit. Ihre Muskeln spannten sich an, als er ihre Schenkel weiterspreizte und zwischen sie glitt. »Es hat mir gefehlt, dich zu schmecken.«

Er senkte den Kopf, und sein Mund fand ihre empfindlichste Stelle. Er ließ sich Zeit mit seinem Saugen und Lecken und trieb sie haarscharf an den Rand der Selbstbeherrschung, und an genau diesem Punkt hielt er sie lange Zeit fest. Die Erregung ließ ihren Körper von Kopf bis Fuß pulsieren. Sie flehte ihn an, zog wieder an seinem Haar und riss an ihm, als Feuer in ihren Blutbahnen wütete und ihr Körper sich mehr und mehr anspannte.

Abigail stand am Rande des Wahnsinns. Er stieß inbrünstige, sinnliche Laute der Lust aus, während er sie leckte, an ihr sog und zart an ihr knabberte. Es klang ganz so, als sehnte er sich verzweifelt nach ihr, und doch nahm er sie nicht, füllte sie nicht aus und gestattete ihr auch nicht, zu kommen, obwohl sie nach dieser Erlösung lechzte. Seine Augen waren so dunkel, dass sie nahezu schwarz wirkten. Er schien maßlose Gier zu verspüren, und ein tiefes Verlangen hatte sich in seine Gesichtszüge eingegraben. Seine Finger nahmen den Platz seiner Zunge ein, als er sich vorbeugte und sein Gesicht an ihrem Bauch rieb. Ihr Leib zuckte und ein weiterer Schrei entrang sich ihr.

Aleksandr veränderte seine Haltung und zog sich über ihr auf seine Knie. Sie hatte vergessen, wie groß er war. Als er jetzt zwischen ihren Beinen kniete, befielen sie einen Moment lang Zweifel, obwohl ihr Körper vor Verlangen bebte und ihn feucht willkommen hieß.

»Wir haben das schon viele Male getan«, rief er ihr ins Gedächtnis zurück, während er die Spitze seiner gewaltigen Erektion an sie presste.

Er stieß sich in ihre engen Falten und weitete sie behutsam. »Du bist so verflucht eng, Abbey«, keuchte er. Sein Atem ging jetzt so abgehackt wie ihrer. Sie war wirklich auffallend eng und so teuflisch heiß, dass er nicht sicher war, ob er sich im Paradies oder in der Hölle befand. Nie hatte er sie so sehr begehrt, und das Gefühl war irgendwo zwischen reiner Ekstase und Qual angesiedelt, als er sich tiefer in ihren Körper stieß.

Glut und Feuer peitschten ihren Körper, breiteten sich aus und verschlangen sie. Abigail spürte Tränen auf ihrem Gesicht und fragte sich, wie sie jemals ohne ihn hatte leben können. Sie hatte ihm einen Teil ihrer selbst vorenthalten wollen, um sich zu schützen, doch er nahm alles, was sie war, und forderte alles für sich. Sie konnte dem maßlosen Verlangen, das sie durchströmte, keinen Einhalt gebieten. Ihr Körper verschmolz mit seinem und wurde ein Teil von ihm. Haut an Haut wiegten sie sich und ihre Hüften fanden den perfekten Rhythmus. Sie wölbte sich ihm entgegen und spannte ihre Muskeln um ihn, damit er sich nicht von ihr lösen konnte. Sie war ganz sicher, dass sie es nicht überleben würde, dass sie, während er tief in ihr war, sterben würde, während ihr Körper sich immer mehr anspannte und nach Erlösung verlangte.

Mit harten, verzweifelten Stößen tauchte er in sie ein, während ihr Körper um seine Männlichkeit pulsierte und pochte. Seine Hände packten ihre Hüften, damit er noch tiefer in sie dringen konnte, heftige Stöße, die Schockwellen durch ihren Körper sandten. Empfindungen strömten in sie hinein und durch sie hindurch und steigerten sich immer mehr, bis es in ihrer Welt nichts anderes mehr gab als Aleksandr. Sie spürte, wie ihr Körper sich zusammenzog und in einem rasenden Taumel von Lust und Verlangen höher und immer höher geschleudert wurde.

Er hörte nicht auf, sich zu bewegen, sondern stieß fester und immer fester zu und führte sie zu solchen Gipfeln, dass sie fürchtete, sie könnte nie mehr auf den Boden hinabgelangen. Das spielte aber auch gar keine Rolle, denn er hielt sie mit seiner Kraft, und sein Gesicht war eine Maske finsterer Intensität, als sein furioser Rhythmus sich steigerte. Sie hörte sich schreien, als er sich an ihrer empfindsamsten Stelle rieb. Sie fühlte, wie der heiße Strahl seiner Erlösung sie füllte, und hörte seinen kehligen Schrei, der sich mit ihrem eigenen verband. Er lag erschauernd und mit zuckendem Körper auf ihr, glühend heiß und mit Schweißperlen in seinem feuchten Haar. Sein Herz pochte an ihrer Brust.

Sie lag unter ihm und rang nach Atem. Ihr Körper war nicht ihr eigener, aber das war er schließlich schon seit dem Moment nicht mehr gewesen, als sie das erste Mal mit ihm geschlafen hatte. Tränen sickerten aus ihren Augenwinkeln.

»Lyubof maya.« Seine Stimme war sinnlich und sanft. »Wenn du jetzt weinst, wirst du mir das Herz wieder aus dem Leib reißen.« Seine Finger verflochten sich mit ihren. »Ich liebe dich mehr als mein Leben. Besteht denn keine Hoffnung für uns? Ich hatte nichts, bis du in mein Leben getreten bist, und als du fortgegangen bist, hast du mich ohne alles zurückgelassen.« Er küsste ihre Augen, und seine Zunge nahm ihre Tränen mit. »Versuch es doch mit mir, Abbey.«

»Das tue ich ja.« Kleine Nachbeben erschütterten sie und sandten winzige elektrische Ladungen durch ihre Blutbahnen.

»Du versuchst alles, um mich nicht zu lieben.« Er küsste ihre Kehle und drückte einen weiteren Kuss zwischen ihre Brüste. »Ich kenne dich zu gut. Du willst mich nicht lieben.«

Es war ihr ein Gräuel, dass er das wusste. Dass er sie gut genug kannte, um ihr anzumerken, was sie dachte oder fühlte. Sie berührte sein Gesicht. Sein geliebtes Gesicht.

»Wir sind genau richtig füreinander. Wir passen so gut zusammen, Abbey. Wir gehören zusammen.«

»Es hat mich harte Arbeit gekostet, mich selbst wieder zu finden, Aleksandr.« Ihre Stimme klang gequält. »Ich war hoffnungslos verloren ohne dich. Ich war unglaublich empfindlich und verwundet und an einem dunklen Ort ohne Fenster und Türen gefangen. Ich wusste nicht, wie ich ohne dich weiterleben kann. Ich wusste nicht mehr, wie man lächelt oder etwas empfindet oder einfach nur ist. Es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich wirklich akzeptiert habe, dass es vorbei ist und dass ich einen Weg finden muss, um weiterzumachen. Jetzt bin ich wieder am Leben. Ich kann manchmal morgens wach werden und mich freuen. Ich kann auf das Meer hinausschauen und wieder Frieden finden. Und jetzt verlangst du von mir, dass ich all das noch einmal von neuem aufs Spiel setze. Ich bin nicht sicher, ob ich es überleben könnte, wenn alles wieder zusammenbräche.«

Er lag auf ihr und war immer noch tief in ihr. Sie blickte mit einer Mischung aus Liebe und Furcht zu ihm auf, und er konnte nicht einmal so tun, als wüsste er nicht, warum. Damals war er über seine eigene Arroganz gestolpert, und seine Zuversicht, er sei so mächtig, dass niemand auf den Gedanken käme, es gegen ihn aufzunehmen, hatte ihm ein Bein gestellt. Er hatte sich getäuscht und Abigail war diejenige gewesen, die für seinen Irrtum bezahlt hatte.

»Ich weiß, rebyonak, und es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich die Schuld an dem trage, was dir zugestoßen ist, und ich weiß auch, welchen Preis du für meinen Fehler bezahlt hast. Aber ich schwöre es dir, ich lasse es nicht noch einmal dazu kommen.« Er küsste ihre Mundwinkel. »Ich mache nicht zweimal denselben Fehler.«

Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht. »Lass mir Zeit.«

»Ich hole uns etwas zu trinken. Möchtest du lieber ein heißes oder ein kaltes Getränk?«

»Ein kaltes. Ich werde mich unter die Dusche stellen und mich dann in das Becken legen.«

Aleksandr küsste sie noch einmal lange und ausgiebig und versuchte, ihr ohne Worte zu zeigen, was er für sie empfand. Widerstrebend schlüpfte er aus dem sicheren Hafen ihres Körpers hinaus. Er hielt sie an einem seidenen Faden und wollte keinen Moment von ihrer Seite weichen, da er fürchtete, sie würde sich ihm klammheimlich entziehen und ihn wieder allein lassen.

Abigail hüllte ihr Haar in ein Handtuch, damit es nicht nass wurde, und ließ das heiße Wasser über ihren Körper strömen. Es war lange her, seit sie das letzte Mal mit einem Mann geschlafen hatte. Sie fühlte sich überempfindlich, und ihr Körper war wund. Aleksandr hatte sich schon immer so heißhungrig auf sie gestürzt. Er hatte sie oft geliebt, manchmal mehrmals am Tag. Die Dinge, die sie miteinander getan hatten, würde sie niemals mit einem anderen Mann tun. Bei ihm war ihr alles so richtig und ganz natürlich vorgekommen. Ihr Körper verlangte immer noch nach seinem. Sie konnte das Pulsieren in ihrem Unterleib spüren und wusste, dass sie mehr wollte.

Nackt trat sie auf die Veranda hinaus. Aleksandr hatte bereits die Abdeckung von dem Becken entfernt und nahm sie an der Hand, um ihr ins Wasser zu helfen. Der Kontrast zwischen der kühlen Nachtluft und dem heißen Wasser verschlug ihr den Atem, als sie in den Tiefen versank. Sie saß da, hatte ihren Kopf an das Kissen gelehnt, blickte zu den Sternen auf und lauschte dem Rauschen des Ozeans, während Aleksandr duschte.

Abigail setzte sich auf, als sie die Glastür zur Seite gleiten hörte, und beobachtete ihn, als er auf sie zukam. Er trug zwei Champagnergläser, die mit goldener Flüssigkeit gefüllt waren, und stieg damit in das Becken. Erst jetzt reichte er ihr ein Glas. Sie stellte die Champagnerflöte auf den Rand des Beckens, legte ihre Hand auf seinen Hodensack und drückte ihn behutsam, während sie sich auf die Knie zog. Ihre Brüste trieben im heißen Wasser, als sie sich zu ihm vorbeugte. »Du bist ein absolut umwerfender Mann.«

Ihre Berührung ließ ihn trotz der Kühle der Nacht zum Leben erwachen. Sie schlang ihre Finger um ihn und spürte, wie er darauf reagierte, indem er länger und härter wurde. »Bleib einfach dort stehen und trink deinen Champagner, Sasha. Ich möchte dich berühren.«

Er hatte ihren Körper eingehend erkundet, aber ihr war es lediglich gelungen, einen Halt zu finden, indem sie ihre Nägel in ihn gegraben und sich festgeklammert hatte, als ihre Empfindungen sie überwältigt hatten. Jetzt hatte sie Zeit, ihn in aller Muße zu erkunden.

Aleksandr schloss die Augen, als ihr warmer Atem über seinen Körper glitt. Ihre Hände strichen über seine Haut, fuhren Adern und Muskeln nach und kehrten dann wieder zurück, um seine inzwischen gewaltige Erektion zart zu streifen. Er hob das Glas an seine Lippen und trank einen kleinen Schluck von dem Champagner, als ihr Mund sich um ihn schloss. Er schnappte keuchend nach Luft und hätte fast das Glas fallen lassen. Seine freie Hand legte sich auf ihr Haar.

»Ich liebe deinen Mund.« Er war wieder schmerzhaft steif und pochte heftig.

Sie gab ihm keine Antwort. Feuchtigkeit sprudelte schon wieder tief in ihr, und ihr Unterleib zog sich zusammen und vibrierte vor Verlangen. Sie hob beide Hände, um seine Schenkel zu packen, und ihre Finger gruben sich in die kräftigen Muskeln, während er ihren Mund mit seiner prachtvollen Ausstattung ausfüllte. Sie begann, fest an ihm zu saugen, und ihre Zunge tanzte und neckte ihn spielerisch, während er vor Lust stöhnte.

Aleksandr warf seinen Kopf zurück und blickte zum Himmel auf. Der Mond tauchte sie in sein Licht, während im Hintergrund das Meer rauschte. Die Hitze des Wassers war nichts im Vergleich zu dem Feuer ihres samtigen Mundes. Er hatte keine Ahnung, was er in einem früheren Leben getan hatte, um eine Frau wie Abigail zu verdienen. Er hatte sich nie ausgemalt, jemals eine Frau zu haben, die sich ihm so vollständig und so ehrlich hingab. Eine Frau, die seinen Körper mit so grenzenloser Hingabe genießen würde. Sie konnte mit ihrem Mund ganz erstaunliche Dinge tun und schien sich dafür zu begeistern, sie mit ihm zu tun.

Seine Beine zitterten, und er hatte das Gefühl, vor Lust zu ersticken. Sein Atem ging abgehackt und keuchend, und seine Lunge brannte und lechzte nach Luft. Er stieß sich tiefer in ihren Mund, und seine Hüften griffen den Rhythmus des Meeres auf. »Ich will in dir kommen, Abbey. Ich bin dicht davor, sehr dicht.«

Ihr Körper verspürte ein so heftiges Verlangen, dass sie widerstrebend von dem Vergnügen abließ, ihn um den Verstand zu bringen. Sie gestattete es ihm, sich aus ihrem Mund zurückzuziehen. Er streckte seine Arme zu ihr hinunter und umfasste ihre Taille, zog sie ohne Umschweife auf die Füße und drehte sie zu dem Kissen um, damit sie sich abstützen konnte. Mit einer flachen Hand auf ihrem Rücken zwang er sie, sich vorzubeugen. Ihr Blick fiel auf das brodelnde Meer, als seine Hand zwischen ihre Beine glitt und seine Finger ihre Feuchtigkeit suchten.

Er stöhnte. »Deine Bereitschaft, mich in dir aufzunehmen – weißt du eigentlich, was das mit mir macht?« Es konnte ihn in die Knie zwingen. Abigail hatte keine Ahnung, was sie für ihn getan hatte, wie sehr sie sein Leben und wie nachhaltig sie ihn als Person verändert hatte. Er stieß sich fest in sie, denn er brauchte dringend die pochende Lust, die durch seinen Körper vibrierte, um seine Dämonen zu vertreiben. Sie erhoben immer wieder gänzlich unerwartet ihre Köpfe. Abigail hatte ihm gestanden, wie schwierig es für sie gewesen war, ihr Leben wieder zurückzuerobern und ohne ihn weiterzumachen, aber es war ihr gelungen. Er hatte es nicht geschafft.

Er hatte seine Seele in seine Briefe strömen lassen, und sie hatte sie ungeöffnet zurückgeschickt. Vor Abbey hatte es nie eine Rolle gespielt, ob er glücklich war, solange er seine Pflicht tat. Er verfolgte Verbrecher, wich Kugeln aus und kehrte in eine leere Wohnung zurück. Er traute niemandem und machte sich aus niemandem etwas. Er war in der Lage gewesen, im Labyrinth von Täuschung und Verrat zu leben und sich geschickt über die Minenfelder seiner Welt zu bewegen. Dann hatte sie ihm diese Fähigkeit genommen.

Seine Finger gruben sich in ihre Hüften. Sie war heiß und eng und ein Wunder an Lust, das die gefährlichen Gedanken aus seinem Kopf verscheuchte. Er konnte fühlen wie ihr Körper ihn in heißer Flüssigkeit badete und wie ihre Muskeln ihn fest umklammerten, ihn massierten. Abigail kam ihm entgegen und sandte seine Lust in Höhen, die ihm die Beherrschung raubten. Er spürte, wie sich ihr Körper verkrampfte und zuckte und sich eng zusammenzog. Ihr leiser Ausruf stieg in die Nacht auf.

Ein heiserer Schrei entrang sich seiner Kehle, als er in ihr zum Höhepunkt kam. Seine Arme umschlangen ihre Taille, während sein Mund ihren Nacken fand. Er drückte eine Spur von Küssen auf ihre Wirbelsäule bis zu ihrem Kreuz hinunter, während er aus ihr hinausschlüpfte. Dann drehte er sie um und half ihr dabei, sich wieder in das heiße Becken zu setzen, denn beide waren etwas wacklig auf den Beinen. Sie sah ihn mit einer solchen Mischung aus Schmerz und Lust an, dass er fühlte, wie das Herz in seiner Brust einen Satz machte. Es war ihm unerträglich, wie viel Traurigkeit sie in sich trug.

Er umfasste ihr Kinn und legte seine andere Hand auf seine Brust. »Bauschki-bau, du brichst mir das Herz. Siehst du denn nicht, dass das, was ich für dich empfinde, echt ist? Dass ich dich mehr als alles andere auf Erden liebe? Ich täte alles, um dir den Schmerz zu nehmen, den ich dir verursacht habe. Sag mir, was ich tun kann. Bitte, Abbey, du darfst dich nicht noch länger derart quälen.«

Sie schenkte ihm ein mattes Lächeln und ließ einen Finger über die Falten um seinen Mund herum gleiten. »Es ist nicht nur mein Schmerz. Es ist auch deiner. Ich kann deine Gefühle so deutlich wahrnehmen wie du meine.« Sie presste ihre Hand zu einer Geste auf ihr Herz, die mit seiner nahezu identisch war. »Wir werden das schon irgendwie bewältigen. Aber es wird seine Zeit brauchen. Ich habe nicht damit gerechnet, dich jemals wiederzusehen, vielleicht stehe ich immer noch unter Schock.«

»Du hast mich heute Nacht bewusst verführt.«

Ihr Lächeln wurde breiter. »Es erfordert nicht allzu viel, dich zu verführen, Sasha.«

Er zuckte die Schultern und lachte.

Abigail griff nach ihrem Champagnerglas. »Nur gut, dass ich die Pille nehme. Sonst hätten wir jetzt große Schwierigkeiten. Elle ist zwar diejenige, der es bestimmt ist, sieben Töchter zu bekommen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir anderen nicht schwanger werden können. Daran hättest du denken sollen, bevor du außer Rand und Band bist.«

Er nahm ihr das Glas aus der Hand und neigte es gerade so weit, dass ein paar Tropfen über ihre Brust rannen. »Ich habe daran gedacht«, murmelte er, während er den Kopf senkte, um den Champagner von ihrer Haut zu lecken. »Ich hatte gehofft, du hättest es vergessen.«

Seine Zunge sandte kleine Stromstöße durch den Kern ihres Wesens. Er setzte sich, lehnte seinen Kopf an eines der Kissen und zog sie auf seinen Schoß. »Lehne dich zurück und sieh dir die Sterne an. Es ist eine unglaubliche Nacht, und ich möchte dich einfach nur in meinen Armen halten.«

Abigail entspannte sich und legte ihren Kopf auf seine Brust. Augenblicklich umschlangen seine Hände ihre Brüste. »Du kannst unmöglich noch mal können.«

»Nein, aber ich kann dich in meinen Armen halten. Ich habe es vermisst, dich anzufassen.« Seine Finger massierten ihre Brüste und zogen an den Brustwarzen. »Ich fand es immer wunderschön, mitten in der Nacht wach zu werden und dich nackt neben mir vorzufinden. Dein Körper war immer so empfänglich. «

»Du bist vom Sex besessen.« In ihrer Stimme schwang ein Lächeln mit und auch in ihr Herz schlich sich ein Lächeln ein. Vielleicht war sie es ja, die vom Sex besessen war. Wenn sie mit ihm zusammen war, war sie immer feucht und bereit, und ihr Körper vibrierte und pulsierte. Es spielte keine Rolle, was er von ihr wollte – wenn er es wollte, begehrte sie ihn. Er berührte gern ihren Körper, und er hatte es oft getan. Selbst wenn sie miteinander ausgingen, hatte seine Hand immer wieder wie versehentlich ihre Brustwarzen oder ihren Po gestreift. Einmal waren sie spätnachts in einem Club gewesen, und seine Hand hatte sich unter dem Tisch auf ihren Schenkel gelegt und war immer höher nach oben gewandert. Als sie den Club verließen, war sie so scharf auf ihn gewesen, dass sie es kaum in seine Wohnung geschafft hatten, bevor sie ihm die Kleider vom Leib riss.

Es hatte ihm nie etwas ausgemacht, wenn sie sich revanchierte, und das hatte sie häufig getan, indem sie ihn vorsätzlich erregte, wenn sie wusste, dass sich so schnell keine Gelegenheit bot. Sie liebte diesen glühenden Blick voller Verheißungen, mit dem er sie dann ansah, und er hatte sein Vorhaben jedes Mal weiterverfolgt.

Aleksandr knabberte an ihrer Schulter, und seine Zähne gruben sich spielerisch in ihre Haut, während seine Hände über ihren Körper wanderten. Sie ließ Champagner durch ihre Kehle rinnen und reichte ihm das Glas. Nachdem auch er einen Schluck getrunken hatte, bog er ihren Kopf zurück, um sie zu küssen. Er schmeckte nach Champagner und Sex.

»Willst du ins Bett gehen?«, fragte Abigail.

Er gab ihr das Glas zurück, ließ beide Hände wieder unter Wasser sinken und legte sie auf ihre Oberschenkel. »Ja. Mit dir. Ich will dich die ganze Nacht lang lecken.«

»Ich dachte, du wolltest mich die ganze Nacht in deinen Armen halten.«

»Das auch.« Seine Hände spreizten ihre Schenkel, und seine Handflächen legten sich auf beide Seiten ihres Schamhügels, während sich seine Daumen träge und einschmeichelnd durch ihre dichten Löckchen bewegten. »Ich wünsche mir, dass diese Nacht ewig dauert.«

Sie seufzte und veränderte ihre Haltung ein wenig, damit seine streichelnden Finger bequem Platz fanden. »Ich wünsche mir auch, dass diese Nacht ewig dauert.« Sie war schon wieder erregt von seinen neckenden Küssen und seinen Fingern, die tief in sie hineinglitten und tanzten und sie mit einer Meisterschaft streichelten, die all den Nächten entsprungen war, die sie gemeinsam verbracht hatten.

»Komm für mich.« Er flüsterte diese Lockung, stieß seine Finger tiefer in sie, füllte sie aus, streichelte ihre Klitoris und murmelte ihr auf Russisch sexuelle Fantasien ins Ohr, die kaum noch freizügiger hätten sein können.

Sie reckte ihre Hüften vor und bewegte sich auf seiner Hand auf und ab; ihr Atem ging stoßweise, und ihre Brüste hoben und senkten sich vor Erregung, während ihre Lust sich immer mehr steigerte. Er küsste sie immer wieder, stahl ihr den Atem und stimulierte mit einer Hand ihre Brüste, während die andere sich in ihrer engen Scheide bewegte, hineinglitt und sich zurückzog. Sie hob ihre Hüften, um sich den rhythmischen Bewegungen seiner Finger anzupassen, denn sie wollte mehr, sehnte sich verzweifelt nach mehr.

Aleksandr biss in ihr Schlüsselbein, ein schmerzhafter kleiner Biss, doch er linderte den Schmerz augenblicklich mit seiner Zunge. Er stieß seine Finger tief in sie hinein und rieb sie an ihrer empfindlichsten Stelle. Erregung durchzuckte sie, glühend und verzweifelt. Sie konnte spüren, wie ihr Körper zu immer steileren Höhenflügen ansetzte.

»Du bist so eng«, flüsterte er. »So heiß und so eng.«

Sie explodierte, und ihr Orgasmus traf sie abrupt und mit einer Wucht, die sie erschütterte. Glut strömte durch ihren Körper, und ihr wurde schwindlig. »Ich muss unbedingt aus diesem Becken heraus«, sagte sie. »Aber ich glaube nicht, dass ich aufstehen kann.«

Aleksandr hob sie mit Leichtigkeit hoch und verließ mit ihr das Becken. Er legte sie an den Beckenrand und trocknete ihren Körper mit einem großen Badetuch ab. »Danke, dass du heute Nacht bei mir bist, Abbey.«

»Ganz gleich, was später passiert, Sasha, ich bin froh, dass ich mitgekommen bin.«

Ihre Stimme verriet ihre Erschöpfung, und er trug sie zum Bett, legte sie hin und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Bleib unter der Decke liegen, während ich die Abdeckung wieder über das Becken ziehe. Ich möchte nicht, dass dir kalt wird.«

Sie rollte sich unter den dicken Zudecken zusammen. »Ich bin so müde, dass ich es vermutlich gar nicht merken würde. Beeil dich und komm ins Bett.«

Aleksandr räumte auf der Veranda auf und kehrte zu ihr zurück. Lange Zeit schaute er auf sie hinunter und konnte kaum fassen, dass sie tatsächlich bei ihm war. Ihm war deutlich bewusst, dass sie sich ihm gegenüber in keiner Weise festgelegt hatte, und er wusste auch, dass sie am Morgen wieder fortgehen würde. Aber jetzt hatte er sie bei sich, und das war mehr, als er jemals erwartet hätte.

Aleksandr kroch ins Bett, legte sich neben Abigail und schmiegte seinen Körper an sie. »Was weißt du über Jonas Harrington? « Er schlang seine Arme um sie und drückte ihr einen Kuss auf den Nacken.

»Was willst du wissen?« Wachsamkeit schlich sich in ihre Stimme ein.

Er lächelte im Dunkeln. »Du scheinst diesen Mann stets in Schutz zu nehmen.«

»So würde er das nicht sehen. Er gehört zur Familie. Er liegt mir sehr am Herzen. Meine Schwestern, meine Eltern und sogar meine Tante haben ihn alle sehr gern. Die meiste Zeit geht er uns furchtbar auf die Nerven, aber er würde für uns durchs Feuer gehen.«

»Ich habe viel über ihn in Erfahrung gebracht. Er scheint seine Arbeit sehr gut zu machen, und beim Militär sind ihm hervorragende Leistungen bescheinigt worden.«

»Wie hast du das herausgefunden?«

»Heutzutage benutzen sogar rückständige russische Interpolagenten Laptops und das Internet, um Akten zu versenden und sie zu empfangen. Interpol genießt ziemlich hohes Ansehen als Informationsbüro.« Er wühlte sein Gesicht in ihr Haar. »Ich liebe den Geruch deines Haars.«

»Ich benutze ein Kräutershampoo, das meine Schwester selbst herstellt. Das Zeug ist wirklich toll.«

»Erzähl mir mehr über Harrington als Privatperson. Als Mann. Ist er pedantisch? Hält er sich strikt an die Vorschriften? Würde er seinem Partner den Rücken decken, wenn es hart auf hart geht?«

Abigail schlug die Augen auf, drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Ihr weicher Körper rieb sich an ihm, mit einem süßen Feuer, das ihm unter die Haut ging. Es war eines der Dinge, die er am meisten vermisste – mit ihr im Bett zu liegen und einfach nur zu spüren, wie sie sich in seinen Armen bewegte.

»Wage es bloß nicht, Jonas auszunutzen und ihn in Gefahr zu bringen.«

»Er scheint die Ermittlung gut im Griff zu haben, und er kommt Nikitin und Prakenskij für meine Begriffe etwas zu nahe. Ich möchte nicht, dass sie ihn zu ihrer Zielscheibe erklären. Ich glaube nicht, dass Prakenskij Harrington umlegen würde, es sei denn, in Notwehr, aber Nikitins Reaktion auf jeden, der sich ihm in den Weg stellt, ist normalerweise Gewalt in irgendeiner Form. Ich habe mir überlegt, dass ich Harrington wahrscheinlich besser beschützen kann, wenn ich mit ihm zusammenarbeite. «

»Jonas nimmt seine Arbeit sehr ernst, und er wird herausfinden, wer deinen Partner getötet hat. Wenn du mich fragst, ob er für dich von Nutzen sein könnte, lautet die Antwort ja. Und wenn du dir Sorgen machst, er könnte der Wahrheit so nahe kommen, dass derjenige, der hinter alledem steckt, ihn umlegen lassen will, dann solltest du wissen, dass er zäh ist und den Mörder finden wird. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du auf ihn aufpassen würdest.« Sie gähnte. »Ich bin ja so müde.«

Er küsste erneut ihren Nacken. »Schlaf jetzt. Reden können wir morgen.«

»Sasha …« Ihre Stimme klang wieder schläfrig. »Ich muss morgen früh als Erstes wieder in die Bucht und dem Delfin Antibiotika verabreichen und dann habe ich ein Treffen mit meinen Schwestern. Ich soll ihnen bei den Vorbereitungen für eine Doppelhochzeit helfen und habe bisher nicht das Geringste zur Planung beigetragen. Und dann ist da noch etwas.« Sie gab einen unwilligen Laut von sich.

»Was denn?«

»Frank Warner veranstaltet eine Party, zu der jeder mit Rang und Namen eingeladen ist, und wir haben von Inez so etwas wie eine Vorladung erhalten, das heißt, wir müssen diese Vernissage besuchen, ob es uns passt oder nicht.«

»Willst du mich gewaltsam abwimmeln?«

Sein Tonfall ließ sie zusammenzucken. »Nein. Ich sage dir nur, dass ich für morgen Pläne habe und dass wir uns daher nicht sehen können. Ich führe nämlich auch ein Leben. Und ich dachte, du seist geschäftlich hier. Musst du nicht eine Ermittlung durchführen?«

»Meine Ermittlung läuft gut. Wenn ich entsprechend jongliere, kann ich durchaus mehr als eine Sache gleichzeitig in meinem Leben unterbringen.«

Sie sah ihn mit ihren lebhaften grünen Augen an. »Bin ich eine dieser Sachen?«

»Du bist für mich alles, mein Ein und Alles.«