Einer allein
An dem Morgen, an dem die Bärenbande vom Wüten des Sturmes überrascht worden war und ihren Aufbruch um einige Stunden hatte verschieben müssen, ging ohne ihr Wissen in der Höhle oben am Felshang etwas vor.
Tief drinnen im Berg, in völliger undurchdringlicher Finsternis, beklommen von stickiger Luft, rührte sich ein Mensch. Seine Lederjoppe, seine Lederhosen, seine nackten Füße, das Haar waren triefend naß. Er hockte in der Einbuchtung eines fast senkrecht ansteigenden Höhlenarmes, keuchte und tastete hastig an den Rändern seines unbequemen Sitzplatzes umher. Der Kopf dröhnte ihm von dem Rauschen des Wassers, das wenige Meter tiefer mit reißender Gewalt durch die Höhlungen des Berges schoß. Diesem unterirdischen Bach war er soeben entkommen; er wußte selbst noch nicht recht wie. Aber er war wieder bei sich, er konnte wieder atmen. Alles tat ihm weh, Kopf, Schultern, Knie. Das reißende Wasser hatte mit ihm gespielt wie mit einem Stein, ihn gegen Felswände geworfen, in Tiefen aufprallen lassen. Seine Büchse war verloren, sein Hut war verloren, das Messer war verloren, das Feuerzeug war naß. Er hatte nichts mehr als das kümmerliche Leben und die triefenden Kleider am Leib, und das im Innern des Berges und ohne die geringste Vorstellung davon, wie er zu einem Höhlenausgang gelangen könne.
Er zwang sich, ruhig zu atmen und zu überlegen.
Das Wasser hatte ihn abwärts gerissen, also befand sich die Öffnung, durch die er eingestiegen war, irgendwo über ihm. Auf direktem Weg konnte er nicht mehr dahin gelangen, denn bachaufwärts, über den unterirdischen Wasserfall hinweg nach oben zu kommen, war ausgeschlossen. Es blieb ihm von seinem jetzigen Platz aus überhaupt nur eines übrig, nämlich in dem Höhlenarm, in dem er sich befand, aufwärts zu klettern und zu sehen, ob dieser Höhlengang oder eine Abzweigung davon irgendwohin weiter führte. Das waren keine rosigen Aussichten, und er war sehr müde, aber er hatte auch keine Lebensmittel bei sich, und wenn es überhaupt noch eine Hoffnung für ihn gab, so mußte er sich unverzüglich auf den gefährlichen Weg machen. Verdursten würde er vorläufig nicht, denn er hatte Wasser mehr als genug geschluckt.
Mit seinen Händen und den nackten Füßen tastete und suchte er erneut, und dann begann er, sich rechts und links gegen die Wände des engen Höhlenarmes zu stemmen und langsam, langsam aufwärts zu schieben. Diese Art des Kletterns war recht anstrengend. Er hatte keine Vorstellung davon, ob es Tag oder Nacht sei oder welche Zeit bei seinen Anstrengungen verging. Auch hätte er nicht genau zu sagen gewußt, wieviel Höhe er gewann. Aber daß es aufwärts ging, war sicher, und allmählich ließ die Steigung nach, und er konnte etwas leichter vorankommen.
Das gab ihm neuen Mut. Er riß alle Kraft zusammen und kletterte stetig weiter. Als der Höhlengang, in dem er sich befand, sich gabelte, war er in großer Verlegenheit, nach welcher Richtung er weiterklettern sollte. Schließlich tat er, was natürlich war: Er wählte den Gang, der ein wenig breiter und in dem es leichter war, voranzukommen. Geplagt von der Angst, daß der Gang irgendwo ausweglos enden könne, kroch er weiter und weiter. Sein Herz klopfte, und obgleich er triefnaß war, schwitzte er.
Plötzlich überwältigte ihn die Hoffnung so heftig, daß sie wie ein starker Schrecken wirkte. Er glaubte, einen Lichtschimmer wahrgenommen zu haben, und hielt rasch die Hand vor die Augen, um diese dann nochmals zu öffnen und sich zu überzeugen, ob er träume oder nicht. Nein, er träumte nicht. In einem schwachen Schimmer erkannte er die Felsen und seine eigene Hand. Er wollte schon vorwärts stürmen, soweit die Enge des Höhlenarmes eine schnellere Bewegung erlaubte, da stockten ihm die Füße und die Hände.
Das war kein Tageslicht, was er sah – das war ein Feuerschein.
Ein Feuerschein in dieser Höhle!
Er rührte sich gar nicht mehr, sondern starrte nur auf die rätselhafte Helligkeit.
Es war ihm auch, als ob er ein Geräusch vernehme. War hier noch ein Mensch? Sollte das möglich sein? Er versuchte, nicht einmal den Atem hören zu lassen.
Dann starrten sie einander an.
Er erkannte zwei Finger, die einen kleinen brennenden Span hielten, und im flackernden Schein sah er ein Gesicht, ob alt oder jung wußte er nicht, aber es war das Gesicht eines Menschen, eines Mannes, und der andere schien nicht weniger verblüfft zu sein als er selbst.
»Donnerschlag, verdammt!« sagte der andere. In der Höhle klangen die Stimmen seltsam.
»Verdammt!« antwortete der Triefnasse.
»Also verflucht noch mal, wo kommst du denn her, du schwarzhaariger Regenwurm?«
»Aus dem Wasser, Mann. Geht’s hier raus?«
»Wenn ich Lust habe, dich rauszulassen – ja!«
Der kleine Span verlosch wieder. Der andere hatte ein Messer, das war noch zu sehen gewesen. Jetzt war es wieder vollständig finster, fürchterlich finster.
»Warum solltest du mich nicht rauslassen?« Die Frage klang heiser vor Erregung.
»Was habe ich davon, dich hier rauszulassen, du verdammter Schleicher und Höhlenkriecher, du Wassermolch? Was hast du hier zu suchen?«
In der Dunkelheit wirkte die starke und scharfe Stimme noch schärfer und drohender. Der Mensch war nicht mehr zu sehen, aber die Erinnerung daran, daß er ein Messer hatte, blieb, und diese Stimme, diese Stimme da, die war nicht gut.
»Hab nicht gewußt, daß das deine Höhle ist«, sagte der Triefnasse ausweichend.
»Aber jetzt weißt du’s! Was hast du hier gesucht?«
»Hier gesucht – gar nichts.«
»Lüge nicht so elend, du Dreckschnauze. Ich denke, dein Leben ist dir lieb. Gold hast du gesucht! Wo hast du’s?«
»Ich habe nichts … nichts …«
»Wo hast du’s gesehen?«
»Nichts hab ich gefunden …«
»Na warte, ich werde dir beibringen, die Wahrheit zu sagen. Gehab dich wohl. Ich gehe. Denke aber nicht, du kannst einfach hinter mir herlaufen. Das kostet dich das Leben. Bleib, wo du bist, und verrecke. Wohl bekomm’s!«
Der andere schien sich zurückzuziehen.
»Mann, Mann, hab doch Erbarmen! Ich habe nichts, ich habe nichts gesehen, ich will alles sagen, alles tun!«
»Ein Dummkopf bist du. Komm! Du wirst mir alles gestehen!«
»Alles, alles …«
Der andere lachte häßlich. »Also komm!« Er wendete im engen Gang mit Mühe, dann kletterten und krochen die beiden hintereinander. Der Weg schien lang, sehr lang. Endlich wurde ein Schimmer sichtbar, der wirklich vom Tageslicht stammte. Der Triefnasse stieß einen Freudenschrei aus.
»Halt das Maul, du Idiot, im Wald sind Dakota!«
»Ich weiß, lieber Himmel, ich bin still.«
»Mir egal, ob dir der Himmel lieb ist, aber wenn du nicht sofort in die Hölle kommen willst, sei ruhig.«
Der Triefnasse kroch aus der Höhlenöffnung, die von Baumwurzeln umklammert und von Zweigen verhängt war. Völlig erschöpft warf er sich auf den Waldboden. Dabei spürte er den kritischen Blick des anderen und zitterte.
»So, da liegst du, hilflos wie so’n abgehäuteter Büffel. Willst du mir jetzt endlich sagen, was du hier gesucht hast?«
Dem Triefnassen kamen die Tränen der Angst und der Wut. »Gold – aber es ist nichts damit.«
»Gold! – Wer hat dich denn geheißen, hier Gold zu suchen? He?«
»Ach, ’s war so ein Gerücht – und das Geschäft ging nicht gut.«
»Was für ein Geschäft?«
»Mit Pelzen und Branntwein.«
»Wärest du dabei geblieben, das ist was für solche
Dummköpfe wie du! Wo hast du denn alle deine Zähne gelassen? He?«
»In Minnesota, Sir, bei den Dakota. Voriges Jahr.«
»Bin kein Sir, du Hohlkopf.«
Der Triefnasse faßte sich und setzte sich auf. Etwas ruhiger geworden, betrachtete er sein Gegenüber. Der andere war ein junger Bursche, sicher nicht älter als zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre, rötlich-blond mit einem wettergegerbten, hageren, starkknochigen Gesicht. Um den Mund lag ein böser Zug. Der Triefnasse beschloß, sich weiterhin sehr in acht zu nehmen. Nach seinem mißglückten Höhlenabenteuer wollte er nicht noch zu guter Letzt das Leben einbüßen.
»’s war nur so ein Gerücht«, knüpfte er wieder an. »Unbestimmt wie so’n Wind, der nicht weiß, woher er kommt und wohin er geht, um die Black Hills herum sollte es sein, daß was gefunden worden wäre, aber gesehen habe ich wiederum keinen, der was hatte. Aber bei dem verdammten Dakota-Aufstand vergangenes Jahr haben sie mir in Minnesota meine Bude kaputtgemacht und meine guten Zähne ausgeschlagen … und so wollte ich sehen … na ja …«
»… ob die Dakota hier friedlicher sind? Kann dich warnen, mein Bester! Sie haben Vertrag gemacht, daß das Land hier für ewige Zeiten ihnen allein gehört, und wenn du dich als Weißer blicken läßt, werden sie dich ganz gemütlich martern und dich ohne Gewissensbisse zu Tode rösten. Und dein Skalp weht an der Stange.«
»Habe nicht die Absicht, ihnen ins Garn zu laufen.«
»Absicht oder nicht, du warst schon beinahe in ihren Fängen. Wo hast du denn deine Schaftstiefel gelassen, he?«
»Schaftstiefel?«
»Stell dich nicht dumm, das mag ich nicht leiden, das hält mich nur unnütz auf. Du bist da unten im Wald deutlich und breit auf Moospolster getrampelt.« Der Triefnasse erschrak.
»Eine Spur hab ich gemacht?«
»Eine wahre Elefantenspur, mein Bester. Und dann bist du in das Höhlenloch geklettert?«
»Ja …«
»Und da ist dir keiner begegnet? Außer mir zum Schluß?«
»Doch …«
»Ein Glück, daß du es zugibst. Wie war denn das?«
»Weiß auch nicht genau – schauderhaft war’s. Ich wollte den Wasserarm hoch – riß mich das Wasser wieder runter. Ich wollte mich festhalten, kriegte in der Finsternis einen Menschen zu fassen – na ja – aber der Kerl wollte nicht mit und gab mir einen Fußtritt, der nicht mehr feierlich war … da sauste ich mit dem Wasserfall ab.«
»Aha … hmhm … haha … nicht übel … und komisch. Jedenfalls geh ich dir den einen guten Rat, mein Lieber: Verschwinde aus der Gegend, aber mit der Geschwindigkeit eines Mustangs!«
»Ich weiß nicht, ob ich noch ein Pferd habe.«
»Aber ich weiß es, ich hab’s nämlich. Das besteigst du und gehst los, und wenn du dich noch ein einziges Mal in diesen Wäldern hier blicken läßt, bist du eine Leiche! Verstanden? Das hier ist mein Revier.«
»Hab verstanden. Dein Revier.«
»Ich bin schlauer als du, merkst du das?«
»Ja.«
»Also richte dich danach. Ich gebe dir dein Pferd zurück, ist ’ne Schindmähre, die ich nicht brauche, und du machst dich auf den Weg … wie heißt du?«
»Ben.«
»Soll ich dir ein gutes Geschäft sagen?«
Ben atmete tief und schaute den anderen aus den Augenwinkeln dankbar an. »Sag’s.« »Reite zum Niobrara runter, mach dort ’ne Bude auf. Das ist ’ne Gegend, die Zukunft hat. Ich sorge dir für die erste Kundschaft, damit du wieder auf die Beine kommst. Pulver und Blei müssen immer da sein und Schnaps …, dann kommen die Jäger, die Indianer und die Felle ganz von selbst.«
»Aber die Indianer …«
»Du bist ein Idiot, hab ich dir schon mal gesagt. Du kannst nicht hier in ihren Prärien und Wäldern rumschnüffeln, wenn sie selber hungern – du jedenfalls nicht –, aber wenn du ihnen Pulver und Blei verkaufst …«
»Jajajaja … aber das geht alles etwas schnell …«
»Bei mir geht immer alles schnell, das Leben und das Sterben, merk dir das. Also bist du einverstanden?«
»Ich will’s versuchen.«
»Legst du Wert auf meine Freundschaft, du Hohlkopf?«
»Großen.«
»Das ist dein Glück. Komm!«
Halb betäubt ließ sich Ben durch den Wald führen. Es war ein weiter und beschwerlicher Weg, den ihn der andere mitschleppte. Mehr als einmal stolperte Ben aus Erschöpfung, denn seine vierzig Sommer und Winter hatte er schon auf dem Buckel, und seine Kräfte reichten auch in normalem Zustand nicht mehr an diejenigen des jungen rothaarigen Burschen heran. Als die beiden endlich zu den Pferden kamen, machte Ben sofort die Satteltasche auf und griff gierig nach seiner eisernen Ration von Trockenfleisch.
»Das hab ich dir gelassen«, sagte der andere spöttisch, »und jetzt mach dich davon!«
»Ich hab keine Waffen …«
»Mir doch egal, warum hast du sie verloren! Ab mit dir und schau in deinem ganzen Leben die Black Hills nicht mehr an, kapiert?«
»Kapiert.« Ben seufzte sehr tief. Dann bestieg er sein Pferd und lenkte es vorsichtig durch den Wald, um sich schließlich südostwärts durch die Prärie davonzumachen. Er fror jämmerlich in seinen nassen Kleidern, aber er kannte nur noch einen Gedanken: aus dem Machtbereich des anderen zu entkommen. Es hatte ihn eine derartige Furcht vor diesem Menschen gepackt, daß er im tiefsten Innern entschlossen war, die Handelsbude am Niobrara, die dem anderen nützlich schien, aufzumachen. Mit so einem Teufelskerl mußte man sich gutstellen … und vielleicht konnte er am Niobrara wirklich wieder etwas verdienen, mit weniger Risiko als in dieser Höhle, die mit ihren wirren Gängen und wilden Wassern eine einzige große Menschenfalle war.
Der andere lachte vor sich hin, sobald er von einem Baum aus beobachtet hatte, daß Ben tatsächlich im Galopp das Weite suchte. »Der Hohlkopf«, sagte er noch einmal. »Einer allein wird das Gold finden … und der eine bin ich.«
Er lief zu seinem Pferd zurück, aß den Rest einer Jagdbeute vom Vortag, ohne Feuer zu machen, und legte sich dann bei seinem Tier für ein paar Stunden schlafen. So, wie er es sich vorgenommen hatte, wachte er wieder auf. Es war schon dunkel. Das störte ihn bei seinem Vorhaben nicht. Da er wußte, daß die Bärenbande mit ihren Zelten fortgezogen war, begab er sich ohne viel Vorsichtsmaßregeln zu dem Waldhang, an dem sich der Felsen mit jenem Höhleneingang befand, den Mattotaupa und Harka benutzt hatten. Auch der Fremde gelangte mit Hilfe des Lassos zu der Öffnung und stieg vorsichtig ein. Er tastete sich weiter und hörte das Wasser rauschen, das Ben zum Verhängnis geworden war. Als er den unterirdischen Bach erreicht hatte, setzte er sich auf den Höhlenboden und schlug Feuer, um sich die Umgebung genau zu betrachten. Immer wieder musterte er den Seitengang rechter Hand, aus dem das Wasser herauskam, um dann nach links hin in die Tiefe zu stürzen. »Verdammt noch mal«, sagte er zu sich selbst, »und noch mal verdammt und dreimal verdammt – hier ist das einzige, was der dumme Hund mir nicht gestanden hat warum er durchaus da hinauf wollte – wo das Wasser herunterkommt – da muß doch was dran sein.« Er betrachtete wieder die Felsen. »Da kommt aber keiner hinauf, nicht mal ich, der Rote Jim, schaffe das … Aber dreimal verdammt, was wollten die Rothaut und die kleine Rotznase hier? Ausgerechnet hier? Da muß was dran sein, aber ich komme nicht auf den Trick, Himmel und Hölle … Und der dumme Hund hat den Trick auch nicht gekannt, sonst wäre er nicht mit dem Wasserfall runtergesegelt …«
Der Funken erlosch.
»Also aus für heute. Muß anders eingefädelt werden, irgendwie ganz anders. Aber es wird mein Revier, und es soll sich kein anderer hier blicken lassen. So wahr ich Jim bin.«
Grimmig machte er sich auf den Rückweg und schlief noch eine Stunde bei seinem Pferd.
Am kommenden Morgen befand sich Red Jim mit seinem Pferd am Waldrand und betrachtete hier die Fährte des Wanderzuges der Bärenbande, die noch deutlich sichtbar war. Er blinzelte in die Sonne und sonnte sich innerlich noch einmal an dem Erfolg, den er über den zahnlosen Ben davongetragen hatte. Er war überzeugt, daß dieser Händler und Schmuggler und Goldsucher und was er sonst noch alles in seinem Leben gewesen sein mochte, ihm, dem Roten Jim, gehorchen würde. Die Sache mit der Handelsstation am Niobrara, die der zahnlose Schwarzhaarige aufmachen sollte, war ein plötzlicher Einfall Jims gewesen, aber nicht ganz ohne Zusammenhang. Als er zu den Black Hills ritt, hatte ihm in den vorgeschobenen Grenzgegenden eine Gelegenheit zum Einkauf gefehlt. Diesem Mangel konnte ein unternehmungslustiger Handelsmann wie Ben abhelfen. Er sollte nur nicht zu unvorsichtig werden. Aber die Lust zu selbständigen Abenteuern war ihm wohl vergangen.
Eine solche Macht, wie Jim sie über Ben gewonnen hatte, hatte er schon als Junge über seine Altersgenossen ausgeübt, denn er war schlau, stark und gewissenlos, und sie fürchteten ihn alle. Er freute sich seiner bösen Macht, aber es wurmte ihn auch, daß er in der Höhle nichts gefunden hatte und auch nicht im Flußsand. Nicht ein Staubkorn Gold! Und doch ging das Gerücht um von ungeheuren Schätzen, und er wollte der erste sein – er mußte der erste sein – er würde der erste sein! Er allein. Es war sein Revier geworden.
Als er mit seinen Entschlüssen so weit gekommen war, tat er etwas, was gar keinen Zusammenhang mit den eben gehegten Gedanken zu haben schien: Er lenkte sein Pferd aus dem Wald und ritt gemächlich der Fährte nach, die der Zug der Bärenbande zurückgelassen hatte.