Kapitel 1
»Die Sepsis, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bezeichnet, gilt als schwere Erkrankung, die, außer Kontrolle geraten, sogar zum Tode führen kann.«
Hamburg, Januar
Der Mann drehte sich mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Entsetzen um, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Erst jetzt sah er das Beil, das in der nächsten Sekunde wie eine Guillotine herabschnellte. Nur das dumpfe Geräusch, das entstand, als die scharfe Schneide seine Schädeldecke spaltete, begleitete den Sterbenden auf dem kurzen Weg ins Jenseits.
Dann war es für einen Augenblick still, bevor die Raserei begann. Mit Kraft wurde das Beil aus den Knochen gerissen, nur um sich eine Sekunde später noch tiefer in den auseinanderklaffenden Schädel zu graben. Wieder kreiste der Stahl in der Luft – wie ein Raubvogel, der seine Beute fixierte. Das Mordinstrument schlug erneut brutal und unbarmherzig zu. Tief versank die kalte Schneide in dem Gesicht des Toten. Übrig blieb nur ein undefinierbarer Brei aus Haut, Gewebe und Blut.
Aber es war noch nicht vorbei, das Beil war zum Werkzeug der Rache geworden und stillte nun einen mörderischen Hass. Immer wieder misshandelte es den leblosen Körper des Opfers. Knochen knirschten und das Blut spritzte, bis sich überall im Raum der typische Geruch der roten Lebensflüssigkeit verteilt hatte.
Die Finger der linken Hand lagen abgetrennt neben den zerfransten Stümpfen. Herausgerissen aus dem Ganzen, so als hätten sich wilde Tiere am Leichnam zu schaffen gemacht. Es gab kein Erbarmen, keine Gnade und endlich wurde es wieder still. Wäre zufällig ein Lauscher vor der Tür des großen Raumes gewesen, das Ohr dicht an das Holz gepresst, hätte er vielleicht das leise Keuchen gehört. Nicht verdächtig, höchstens anstößig, so als würde in einer dunklen Ecke im Inneren des Zimmers gerade jemand heimlich seine sexuellen Begierden befriedigen. Aber so einfach war es nicht, denn es ging um viel mehr.
Das Beil ruhte jetzt und das Blut tropfte langsam von der Schneide – wie Schweiß, der nach schwerer Arbeit einem Mann von der Stirn rinnt. Ein Augenpaar suchte nervös die Umgebung ab, bis der unstete Blick plötzlich etwas fixierte. Die Augenbrauen hoben sich überrascht. Dort, auf dem kleinen Beistelltisch, lagen einige Prospekte. Nichts weiter, nur Prospekte, die Werbung einer Stadt.
Auf einem der Titelblätter prangte in geschwungenen Buchstaben der Slogan: »Besuchen Sie Baden-Baden und lassen Sie sich von den Trinkhallen-Sagen verzaubern!« Das Hochglanzpapier war mit feinen Blutspritzern überzogen, so als hätte jemand roten Puderzucker darüber gestreut.
Nein! Das konnte kein Zufall sein. Die Unruhe wich der Verwirrtheit und endlich folgte das Verstehen. Schon vergessen geglaubte Erinnerungen schwappten plötzlich nach oben. Da waren Kinder, die sich an den Händen hielten, eng beieinanderstanden. Da waren Versprechen und ein Schwur, das Gefühl von Liebe und Vertrauen. Aber diese Erinnerungen ließen sich nicht festhalten, denn es gab noch andere, die sich mit Gewalt in den Vordergrund drängten. Die Erinnerungen an Schmerz, Lüge und Verrat. Die Augen blickten verstehend auf die geschundene Leiche. Das heisere Aufstöhnen, das nun erklang, hätte dem ungebetenen Lauscher auf der anderen Seite der Tür eine Gänsehaut bereitet; der Schmerz war deutlich herauszuhören.
Das Beil wurde erneut angehoben. Dieses Mal streichelten zitternde Finger über die Schneide, an der noch das warme Blut des Opfers klebte. Das Werkzeug der Rache wurde liebkost und mit sanften Worten begrüßt, so als wollte man einem streunenden Welpen ein neues Zuhause geben.
»Ich werde eine Botschaft hinterlassen«, flüsterte nun eine Stimme. Die Bestimmtheit, mit der dieser Satz gesprochen wurde, ließ keinen Zweifel daran, dass das nicht die letzte Botschaft sein würde.
Baden-Baden/Stadtteil Balg, April
»Um Gottes willen!«, stöhnte Hauptkommissar Rolf Heerse, als er den Tatort betrat. Es fiel ihm schwer, das Würgen zu unterdrücken. Kurz musste er sich abwenden und sein Blick streifte dabei die Gesichter seiner beiden Mitarbeiter, die bleich und angespannt in einer Ecke der kleinen Schrebergartenhütte standen. Er holte behutsam Luft. Allerdings war diese Vorsicht unnötig und geschah mehr aus Instinkt, denn in dem Raum hatte sich noch kein Verwesungsgeruch ausgebreitet. Erneut sah er zu dem Leichnam.
Ausgestreckt auf dem Boden lag eine Frau, bekleidet mit einer altmodischen, verwaschenen Kittelschürze. Einer der abgewetzten braunen Hausschuhe war noch über den Fuß der Toten gestülpt, der andere lag einsam neben dem Körper. Nur widerwillig richtete Heerse seine Aufmerksamkeit auf das Gesicht. Mit rauer Stimme wandte er sich an das gerichtsmedizinische Team. »Was ist mit ihr passiert?«
Auch der Mediziner, der ihm jetzt antwortete, war schockiert. Seine Stimme hatte zwar einen professionellen Klang, aber sie zitterte leicht, sodass sich dessen Betroffenheit nicht verbergen ließ.
»Erst hat man ihr den Schädel gespalten und dann kochendes Wasser über das Gesicht geschüttet.« Mit dem Daumen deutete er hinter sich auf die kleine Küchenzeile, auf der ein billiger Wasserkocher stand: »Vermutlich damit.«
Heerse starrte erneut auf das Opfer. Der Kopf klaffte auseinander, überall waren Spuren von getrocknetem Blut. Das Gesicht war kaum noch zu erkennen. Graue, blutige Haarsträhnen umrahmten die verbrühte Haut, die sich teilweise abgelöst hatte und extrem verfärbt war. Ein Auge starrte trüb zur Decke, das andere war nicht mehr vorhanden. Der Anblick war widerlich. Rolf Heerse schämte sich sogleich für seine Empfindungen und lenkte seine Konzentration schnell wieder auf den Körper der Toten.
»Was sind das für Wunden an ihren Armen und Beinen?«, fragte er leise.
»Ekzeme, schwere Neurodermitis, das ist eine Hautkrankheit«, antwortete der Arzt sachlich.
Der Hauptkommissar nickte stumm und dachte, im Leben wie im Tod nur Leid!
Mittlerweile war sein Mitarbeiter Frank Dorthal zu ihm getreten.
»Ihre Schwägerin hat sie entdeckt, möchten Sie mit der Frau sprechen?«
Heerse nickte und starrte weiter auf die Leiche. »Wer hat die Gartenzwerge dort hingelegt?«, fragte er schließlich gereizt.
»Die Frau wurde so gefunden«, antwortete ihm der jüngere Kollege, der nun ebenfalls das groteske Bild betrachtete. Links und rechts klemmte je ein Gartenzwerg unter den Armen der Toten.
»Was für ein kranker Mistkerl macht so etwas?«, presste Dorthal zwischen den Zähnen hervor.
Sein Chef konnte ihm nur zustimmen und das Mitleid, das er in diesem Moment mit dem Opfer hatte, überwältigte ihn beinahe.
Daher war Heerse froh, als er vor die Hütte treten konnte. Gierig sog er die frische Luft ein. Es war ein kühler Morgen und in dieser Schrebergartenkolonie am Rande des Stadtteils Balg, nicht weit entfernt vom Stadtkrankenhaus, herrschte beschauliche Ruhe. Momentan erfüllten nur das wichtigtuerische Gezwitscher der Spatzen und das Gurren einer Taube die kleinen, liebevoll angelegten Gärten mit Leben.
»Also was haben wir?«, fragte der Hauptkommissar nun seine Mitarbeiter.
Es war Lukas Bürg, der siebenundzwanzigjährige Kommissar, der als Erster antwortete: »Das Opfer heißt Annemarie Müller, Witwe, fünfundsiebzig Jahre alt. Ihre Schwägerin Brunhilde Müller hat sie heute Morgen gefunden. Die Frau ist jetzt wieder in ihrer Wohnung nicht weit von hier. Sie hat mit der Toten zusammengelebt ...«
Heerse unterbrach ihn: »Wissen wir schon, wann sie gestorben ist?«
Der junge Kommissar schob seine Brille zurecht und sagte: »Laut vorläufiger Schätzung gestern am späten Abend. Nachdem man sie getötet hatte …« Bürg räusperte sich und fuhr fort: »… wurden ihr die Gartenzwerge in die Arme gelegt. So sieht es zumindest aus«, fügte er noch leise an.
Heerse sah zu seinem anderen Mitarbeiter. Frank Dorthal war ein großer, gut aussehender Typ Mitte dreißig. Seine schwarzen Haare, das markante Gesicht mit den intelligenten, braunen Augen und sein durchtrainierter Körper machten ihn zu einem echten Frauenschwarm. Manchmal hielt ihn der Hauptkommissar für übertrieben eitel. Einen krassen Gegensatz dazu bildete Lukas Bürg, der eher schüchtern und unsicher wirkte. Er war blond und hatte blaue Augen, und wenn er nicht eine Brille tragen würde, dann hätte man ihn noch wesentlich jünger geschätzt.
»Wir sollten mit dieser Schwägerin sprechen«, sagte Heerse.
Befragung von Brunhilde Müller
Keine zehn Minuten später drückte der Hauptkommissar Brunhilde Müller in deren kleiner Wohnung sein Beileid aus.
»Könnten wir vielleicht das Zimmer Ihrer Schwägerin sehen?«, fragte er höflich.
Brunhilde, die eine ähnliche Kittelschürze trug wie die Tote in der Hütte, führte sie zu einem großen, dunklen Schrank.
»Hier sind ihre Sachen.«
»Und wo hat sie geschlafen?«, hakte Frank Dorthal ungeduldig nach.
Brunhilde schnaufte und antwortete trotzig: »In der Hütte natürlich! Warum wäre sie denn sonst über Nacht dort gewesen?«
Dorthal machte ein überraschtes Gesicht, aber Heerse verstand und nickte.
»Kommen Sie, wir sollten uns setzen und dann können Sie uns alles von vorne erzählen.«
Brunhilde führte die drei Beamten in ein kleines Wohnzimmer und zwängte sich umständlich in einen alten Sessel. Die Männer setzten sich ebenfalls und auf Heerses ermahnenden Blick hin schwiegen die beiden, bis ihre Zeugin zu sprechen begann.
»Die Annemarie war ein armes Luder!« Kaum hatte sie das gesagt, musste sie heftig schluchzen. Dann wischte sie sich mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht und sprach weiter: »Sie war die Frau meines Bruders. Ich selbst war nie verheiratet. Na ja«, sie machte eine wegwerfende Handbewegung und fuhr fort, »jedenfalls hat ihr mein Bruder wenig hinterlassen und die kleine Witwenrente reichte für gar nichts. Außerdem war sie sehr krank. Diese Neurodermitis ging ordentlich ins Geld. Ich habe zwar auch keine Reichtümer, aber wenigstens kann ich von meiner Rente leben. Und so kam das dann mit dieser Schrebergartenhütte. Ich habe diese Parzelle schon seit Ewigkeiten gepachtet. Die Hütte hat Strom und einen Kaltwasseranschluss und es gibt sogar eine Toilette. Annemarie hat sich dort eingerichtet. Alle paar Tage kam sie hierher, um zu duschen und Wäsche zu machen. Und ich ging morgens immer bei ihr vorbei auf eine Tasse Tee.«
»Und sie hat dort gelebt?«, hakte Heerse noch einmal nach.
»Das habe ich doch gerade gesagt!«, entgegnete Brunhilde ärgerlich, »in Baden-Baden leben eben nicht nur Millionäre! Und bevor Sie fragen, ich hatte ihr angeboten, bei mir zu wohnen, aber hier ist es sehr eng und Annemarie hatte ihren Stolz. So hatte jede von uns ihr eigenes Reich.« Die Lippen der alten Frau fingen an zu beben, als sie nun den Kopf hob und sich an den Hauptkommissar wandte: »Wer hat ihr das angetan?«
Heerse legte eine Hand auf Brunhildes Schulter. »Wir werden versuchen, das herauszufinden.«
»Hatte sie denn Feinde?«, mischte sich Dorthal jetzt ein.
»Feinde?«, antwortete Brunhilde schrill, »Annemarie war eine Seele von Mensch! Jeder mochte sie.«
»Wer wusste davon, dass sie in der Hütte lebte, also, dass sie auch nachts dort war?«, bohrte Dorthal weiter.
»Na ja, wir haben das nicht an die große Glocke gehängt, gefragt hat nie jemand, aber wahrscheinlich haben es die anderen Kleingärtner gewusst.«
»Was war Ihre Schwägerin für ein Typ?« Als Heerse bemerkte, dass Brunhilde seine Frage nicht richtig verstand, setzte er erneut an: »War sie ängstlich, aufgeschlossen, leichtsinnig ...?«
»Sie war hilfsbereit, selbst wenn es ihr schlecht ging. Hat sich immer auch um andere gekümmert. Die Leute haben sie gemocht.« Brunhildes Stimme überschlug sich.
»Hatte Ihre Schwägerin eine besondere Verbindung zu Gartenzwergen?«, fragte nun Heerse und empfand seine Formulierung als höchst unglücklich.
Brunhilde blickte auf und sah ihn verständnislos an, dann kam die Erinnerung an die Leiche zurück, und unter heftigem Zittern schüttelte sie verneinend den Kopf.
Als die drei Männer Brunhilde Müller verließen, drückte sie dem Hauptkommissar eine Tüte Äpfel in die Hand. »Die sind noch aus dem Garten, Annemarie liebte Äpfel. Bitte nehmen Sie sie, die sind gesund.« Mit unsicherem Blick fragte die Frau: »Herr Heerse, Sie werden es mir doch sagen, wenn man den findet, der ihr das angetan hat?«
Wohnung von Rolf und Petra Heerse
Als Rolf Heerse an diesem Abend das Präsidium verließ und nach Hause zu seiner Frau Petra fuhr, war er müde und erschöpft. Aber das lag nicht am Alter. Mit seinen fünfzig Jahren fühlte er sich normalerweise fit. Sein Haar wurde zwar zusehens dünner und der Bauch immer dicker, überdies musste er beim Lesen eine Brille tragen, aber ansonsten ging es ihm gut. Es war dieser Mordfall, der ihm zusetzte. Heerse war mittlerweile viele Jahre bei der Kriminalpolizei, aber Gott sei Dank gehörte Mord nicht zu seinem Alltag. Außerdem war bei den meisten Tötungsdelikten der Sachverhalt weitaus weniger kompliziert, als man vielleicht gemeinhin vermuten würde. Notwehr, außer Kontrolle geratene Streitereien, Eifersucht – gewöhnlich gab es Motive, die auf der Hand lagen. Aber dieser Mord an Annemarie Müller war etwas anderes. Wer tötete eine alte, liebe Frau auf so grausame Art? Und dann diese Gartenzwerge, was sollte das? Zu holen gab es dort auch nichts, Raubmord schied also ebenfalls aus. Damit lief alles auf die Tat eines Wahnsinnigen hinaus.
Tief in Gedanken versunken öffnete Heerse die Haustür. Als ihm seine Frau entgegentrat, wusste sie sofort, dass etwas Schlimmes passiert war. Wortlos reichte er ihr die Tüte mit den Äpfeln. Er hätte es nicht fertiggebracht, das Geschenk von Brunhilde Müller abzulehnen.
Wohnung von Marion und Frank Dorthal
Zur gleichen Zeit betrat auch Frank Dorthal die schicke 120 qm große Altbauwohnung in der Baden-Badener Innenstadt. Von einem der Balkone hatte man einen herrlichen Blick auf die Lichtentaler Allee. Freilich hätte er sich das von seinem Polizistengehalt nicht leisten können. Aber die Wohnung war mit der Erbschaft seiner Frau Marion finanziert worden. Als Einzelkind hatte sie beim Tod ihres Vaters, der ein bekannter Unternehmer aus der Region gewesen war, ein beachtliches Vermögen erhalten. Frank hatte kein Problem damit, den geschenkten Luxus zu genießen.
Sein Beruf war ihm wichtig. Frank Dorthal liebte es, Polizist zu sein und jetzt auch noch die Mittel zu haben, sich ein paar schöne Dinge zu leisten, machte das Leben doch um vieles angenehmer.
Marion kam etwas atemlos in die Diele. Freudig strahlte sie ihren Mann mit warmen braunen Augen an. Sie war eine hübsche Frau, aber keine auffallende Schönheit. Ihre Schüchternheit ließ sie oft zum grauen Mäuschen werden und trotz ihrer fünfundzwanzig Jahre wirkte sie manchmal etwas weltfremd und naiv. Da sie wusste, dass Frank Wert auf einen guten Stil legte, kleidete sie sich auch zu Hause stets nach der neusten Mode und war immer geschminkt und frisiert. Allerdings kannte sie das auch so aus ihrem Elternhaus.
Mit kindlicher Freude bemerkte sie Franks anerkennenden Blick, als seine Augen ihre üppige Oberweite betrachteten, die sich unter der Seidenbluse abzeichnete. Dann verschloss er sich jedoch sofort und sie spürte, dass etwas vorgefallen war.
»Alles in Ordnung, Liebling?«, fragte sie vorsichtig.
Frank trat mit ihr ins Wohnzimmer und schenkte sich einen Whisky ein. »Schlimmer Fall«, sagte er nur und zog sie an sich.
Marion drückte sich gegen ihren Mann und erwiderte seinen Kuss. Innerhalb weniger Sekunden wurde seine Zunge fordernder. Sie wollte sich zurückziehen, aber Frank hielt sie fest.
»Ich bin scharf auf dich!«, keuchte er.
Marion wusste, wie wichtig ihm Sex war, und gab nach. Sie hätte ihn niemals zurückgewiesen. Ohne viele Worte schob er sie auf die große Couch und öffnete seine Hose. Er hatte bereits eine Erektion und Marion sah verlegen zur Seite. Mit einem zaghaften Lächeln schob sie sich den Rock über die Hüften und streifte ihr Höschen herunter.
Frank warf sich auf sie. »So gefällt mir mein kleines Frauchen«, flüsterte er ihr ins Ohr. Als er in sie eindrang, presste sie die Lippen zusammen, um sich den leichten Schmerz, den sie empfand, weil sie noch nicht bereit war, nicht anmerken zu lassen. Frank bewegte sich jetzt schneller. Ihr war klar, was er von ihr erwartete, daher stöhnte sie leise, während er immer erregter wurde und dabei eine Hand unter ihre Bluse schob. Sie liebte Frank und wollte ihn glücklich machen. Außerdem war es ja nicht so, dass sie keinen Spaß an Sex hatte, aber eben nicht auf diese Art. Sie brauchte Zärtlichkeit, wie er sie ihr am Anfang ihrer Beziehung gegeben hatte. Aber Frank war eben ein Mann und sie wusste, dass er den Sex brauchte, um die schlimmen Dinge, die er als Polizist sah, zu vergessen. Diese Gedanken spukten ihr durch den Kopf, als Frank schon nach wenigen Minuten zum Höhepunkt kam und laut stöhnte.
»Ich liebe dich!«, rief er befriedigt, wälzte sich von ihr herunter und verschwand unter der Dusche.
»Ich liebe dich auch«, rief ihm Marion leise hinterher, bedeckte schnell ihre Scham und verdrängte die Sorgen wegen der eben entstandenen Flecken auf der teuren Designercouch.
Präsidium der Kriminalpolizei, Baden-Baden
Es vergingen zwei Wochen, aber die Beamten kamen im Mordfall Annemarie Müller nicht voran. Die Spuren am Tatort hatten genauso wenig ergeben wie die Zeugenbefragungen. Eine tödliche Eskalation innerhalb der Schrebergartenkolonie konnte ebenfalls ausgeschlossen werden. Es fehlte sowohl das Motiv als auch irgendeine Spur vom Täter. Lediglich das Mordwerkzeug stand mittlerweile fest. Es handelte sich um ein Beil. Heerses Mitarbeiter hatten mehrere Muster besorgt und der Hauptkommissar wog gerade eines dieser Beile in seiner Hand. Natürlich hatte man in den umliegenden Baumärkten Erkundigungen eingezogen, aber weder war jemandem ein verdächtiger Käufer aufgefallen, noch war der Diebstahl eines Beils bemerkt worden.
»Ist ziemlich klein, lässt sich also gut transportieren«, sagte Lukas gerade.
»Tja, was sagt uns das über die Tat?«
»Die war geplant!«, antwortete der junge Kommissar sofort.
»Sieht tatsächlich so aus. Da ist jemand mit einem Beil zum Schrebergarten von Annemarie Müller marschiert, hat ihr den Schädel gespalten, anschließend das Gesicht verbrüht und diese Gartenzwerge platziert.«
»Vielleicht ging es gar nicht darum, diese Frau zu töten, sondern nur darum, irgendjemanden zu töten?«
Heerse pfiff anerkennend. Er hatte großen Respekt vor Lukas und dessen Fähigkeit, auch einmal um die Ecke denken zu können.
»Ist zwar schwer vorstellbar, aber auch nicht ganz unlogisch. Das würde dann zumindest erklären, warum wir auf kein Motiv stoßen. Diese Annemarie Müller war wirklich eine nette Frau.«
»Vielleicht hat sie etwas gesehen und musste deshalb sterben?«
»Hm«, brummte Heerse, »selbst wenn, dann ist das doch eine sehr perverse Methode, einen unliebsamen Zeugen zum Schweigen zu bringen. Ich ...«
Heerse wurde unterbrochen, denn Frank Dorthal betrat eben den Raum.
»Ich habe noch einmal mit der Spurensicherung gesprochen. Bisher nichts Neues. In der Hütte gab es jede Menge Material, das aber alles nichts taugt. Keine Hinweise auf einen möglichen Täter.«
»Das habe ich mir fast gedacht«, erwiderte Heerse missmutig. »Also bleibt alles vage. Das Beil kann vom Kind bis zur Großmutter jeder benutzen. Das Opfer war nicht groß, sodass der Täter oder die Täterin sich nicht besonders anstrengen musste.« Verbittert betrachtete Heerse nun die Tatortfotos. »Wen hast du nur in deine Hütte gelassen, Annemarie?«
* * *
Zwei Tage später, an einem Sonntag kurz nach sechs Uhr morgens, klingelte Heerses Handy. Im Halbschlaf griff der Hauptkommissar nach dem kleinen Smartphone auf seinem Nachttisch. Eine Sekunde später war er hellwach.
»Blutbrücke«, Baden-Baden/Stadtteil Oos
»Wer hat ihn gefunden?«, war die erste Frage, die Heerse stellte, als er zu den beiden uniformierten Beamten trat, die den Tatort abgesperrt hatten.
Die Spurensicherung, der Gerichtsmediziner und seine Mitarbeiter waren noch nicht da. Heerse war als Erster vor Ort gewesen, dieser Tatort lag nur wenige Hundert Meter von seinem Haus entfernt.
Mittlerweile wurde es hell, allerdings waren die Straßen noch leer. Erleichtert stellte Heerse fest, dass sich keine Schaulustigen versammelt hatten.
»Wir dachten, das könnte was mit deinem Fall in der Schrebergartenkolonie zu tun haben«, sagte nun der ältere der beiden Polizisten.
Der Hauptkommissar nickte. Er kannte den Kollegen schon seit vielen Jahren.
»Ich befürchte, du hast recht«, sagte er deshalb und näherte sich dem Leichnam. Sie befanden sich in einer Parkanlage, die sogenannte »Grüne Einfahrt«. Ein breiter Weg führte von hier fast direkt in die circa 5 Kilometer entfernte Innenstadt von Baden-Baden. Die angelegten Grünflächen lockten vor allem Hundebesitzer, aber im Sommer auch Ausflügler hierher. Außerdem nutzten die Fahrradfahrer gerne diese Strecke, da Pkws hier verboten waren. Der Oosbach, oder die Oos, wie die meisten Baden-Badener ihren heimischen Fluss nannten, bahnte sich seinen Weg vom Schwarzwald durch die Innenstadt, entlang der »Grünen Einfahrt« weiter Richtung Rhein und Murg. Jetzt war dieses altehrwürdige Gewässer Zeuge menschlicher Grausamkeiten geworden. Direkt unter der »Blutbrücke« hatte sich ein Mord ereignet. Heerse bewegte sich Richtung Ufer.
»Ein Mann, der gerade seinen Hund ausgeführt hat, wurde aufmerksam«, sagte der Uniformierte neben ihm.
»So früh war der unterwegs?«
Der Polizist zuckte mit den Schultern.
»Wenigstens sind wir hier fertig, bevor es große Menschenaufläufe gibt«, setzte Heerse nach, »ich will nachher mit dem Zeugen sprechen!«
»Natürlich, wir haben ihn zum Präsidium bringen lassen.«
Zögerlich näherte sich der Hauptkommissar dem Leichnam, atmete noch einmal tief ein und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das grausame Bild, das sich ihm bot.
Der Körper lehnte an einem Brückenpfeiler. Man hatte ihm brutal den Schädel gespalten. Eine dicke Kruste aus getrocknetem Blut bedeckte das, was von seinem Gesicht noch übrig war. Heerse sah die Tulpe, deren Stängel tief im Mund des Toten steckte. Ihre großen dunkelroten Blütenblätter hatten fast die gleiche Farbe wie das getrocknete Blut. Es sah aus, als wäre die Blume direkt aus dem Gesicht des Toten herausgewachsen. Mehr brauchte der Hauptkommissar nicht, um zu wissen, dass er es mit demselben Täter zu tun hatte. Dieses Mal waren es zwar keine Gartenzwerge, aber wieder hatte man das Opfer mit einer Beigabe in Szene gesetzt. Heerse musste schlucken und war froh, noch nichts gegessen zu haben. Als wenige Meter entfernt eine Elster laut kreischte, zuckte er erschrocken zusammen.
Mit Mühe konzentrierte er sich erneut auf den Toten. Kleidung, Hände und Größe ließen auf ein männliches Opfer schließen. Er saß im Schneidersitz und hatte eine Gitarre auf dem Schoß liegen. Überall waren Blutspritzer und seine Kleider waren nass.
»Es hat doch gestern Nacht nicht geregnet, oder?«, fragte er den Kollegen.
»Nein. Vielleicht ist er ins Wasser gefallen?«
Rolf Heerse dachte nach. Über sich hörten sie Autotüren schlagen. Das Team war endlich eingetroffen.
»Ich glaube, ich weiß, wer das ist!«, sagte der Uniformierte jetzt unvermittelt.
Heerse hob interessiert die Augenbrauen und der Polizist sprach weiter: »Die Kollegen nennen ihn den Zupf-Hans! Wegen der Gitarre. Ein Obdachloser, völlig harmlos und immer friedlich, auch wenn er getrunken hat. Wir erwischen ihn ab und zu in der Fußgängerzone beim Betteln. Zupft auf seiner Gitarre herum und haut die Leute wegen Geld an.«
»Bist du sicher, dass das der Kerl ist?«
»Ziemlich. Auch wenn ich sein Gesicht nicht erkennen kann. Die Kleidung, die alte Gitarre ... Ich würde sagen, er ist es.«
»Sehr gut, das wäre ein Anfang. Die sollen dir Bescheid geben, wenn die Leiche gesäubert wurde, zwecks Identifizierung.«
Der andere nickte und seufzte: »Schlimme Sache.«
Präsidium der Kriminalpolizei, Baden-Baden
Nachdem Heerse seine beiden Mitarbeiter ins Bild gesetzt hatte, begannen sie mit der Befragung des Zeugen.
Während Lukas Bürg ein wenig verschlafen wirkte und passend zu seinem zerknautschten Gesicht ein faltiges Hemd trug, sah sein älterer Kollege Frank Dorthal trotz der frühen Stunde wie aus dem Ei gepellt aus.
Heerse wusste um den Ehrgeiz von Dorthal und bezweifelte, dass dieser sich lange mit dem Rang eines Oberkommissars zufriedengeben würde. Wahrscheinlich hatte er andere Pläne, als auf die Pensionierung Heerses zu warten. Der Hauptkommissar verspürte darüber jedoch kein Bedauern. Er hatte keinen Draht zu Dorthal, obwohl er sich nicht über ihn beschweren konnte. Frank war ein guter Polizist. Vielleicht lag das distanzierte Verhältnis auch daran, dass Frank erst seit einem Jahr in Heerses Team war und einen kranken Kollegen ersetzt hatte. Vorher hatte Dorthal in Dortmund gelebt, wollte aber gerne nach Baden-Baden. Der Hauptkommissar wusste von ihm, dass er als Kind oft die Ferien hier bei der Großmutter verbracht hatte. Letzten November hatte Dorthal dann seine Frau Marion geheiratet. Natürlich war es den Kollegen nicht entgangen, dass Marion eine reiche Erbin war, und so tuschelten sie hinter Franks Rücken und nannten ihn den »kleinen Prinzen«.
Heerse hatte deshalb schon einmal ein Machtwort gesprochen, aber so etwas war schwer zu unterbinden.
Anders verhielt es sich mit Lukas Bürg. Der junge Kommissar war seit ein paar Monaten dabei. Eine unerwartete, wenn auch positive Personalaufstockung. Mit Bürgs Art kam Heerse viel besser klar.
»Kaffee?«, riss ihn der nun aus seinen Gedanken.
Heerse nahm dankend an und ging dann in das Nebenzimmer, in dem ein älterer Mann saß, der von einem prachtvollen schwarzen Labrador flankiert wurde.
Man stellte sich kurz vor und der Zeuge namens Wolfgang Mayt machte bereitwillig seine Aussage. Er genieße die frühen Morgenstunden, da könne sich sein Hund richtig austoben. Außerdem habe er während seines Arbeitslebens auch immer »früh raus müssen«. Der Hund, der den nicht ganz unpassenden Namen Klops trug, sei – laut seinem Besitzer – ein echter Spürhund, der den Fund mit lautem Gebell kundgetan habe. Nein, angefasst hätten sie beide nichts.
»Gut, dann danke ich Ihnen, Herr Mayt«, sagte Heerse und streichelte dem Labrador liebevoll über den Kopf, »und dir natürlich auch. Gute Arbeit, Klops!«
Als die drei Beamten wieder allein waren, sprach Frank Dorthal als Erster: »Warum hat niemand etwas gehört?«
»Was sollte man da denn hören?«, hakte Heerse nach.
»Na, ich gehe davon aus, dass der Mord irgendwann heute Nacht passiert ist, so abgelegen war der Tatort ja nicht.«
Heerse rieb sich mit den Händen über das Gesicht, um die Erschöpfung zu vertreiben.
»Nein, aber über der Brücke verläuft eine Durchgangsstraße, das heißt, die Anwohner sind Geräusche gewöhnt. In der »Grünen Einfahrt« sind oft Jugendliche unterwegs, man hört immer allerlei Lärm. Niemand wäre deshalb sofort alarmiert gewesen. Die Wohnhäuser sind ein wenig entfernt und auf einer Seite schließt das Parkgelände an einen Betrieb an, da ist nachts niemand.«
»Ich glaube sowieso nicht, dass man viel hätte hören können«, sagte Lukas Bürg eifrig, dann bemerkte er, dass er Frank vielleicht zu nahe getreten war, und schwieg schnell. Er bewunderte den Kollegen für dessen selbstbewusstes Auftreten und wollte nicht, dass es zwischen ihnen böses Blut gab.
»Das denke ich auch nicht«, schaltete sich Heerse ein. »Unser Opfer ist obdachlos. Vielleicht hat er die Nacht unter der Brücke verbringen wollen. Dann taucht unser Mörder auf und ...«
»Kein Schrei oder Kampf«, führte Frank den Gedanken weiter, »er fühlt sich nicht bedroht, weil er den Mörder kennt oder weil er nicht gefährlich wirkt. Sie haben recht, es gab nichts zu hören ...«
Heerse schlug Frank auf die Schulter. »Aber Ihr Gedanke ist interessant. Ich gehe davon aus, dass der Mörder von Annemarie Müller und diesem Zupf-Hans derselbe ist. Ich denke, die Gerichtsmedizin wird uns zumindest bestätigen, dass beide mit einem Beil erschlagen wurden. Die Frage ist, warum unsere Opfer den Mörder an sich herangelassen haben? Wieso hatten sie keine Angst?«
»Die typischen Drei vielleicht?«, sagte Lukas, ohne zu überlegen, und eine leichte Röte zog sich über sein Gesicht.
Als er die fragenden Gesichter seiner Kollegen sah, sprach er jedoch weiter: »Priester, Polizist, Frau ...«
»Richtig, und es ist sicher kein Problem, sich entsprechend zu verkleiden oder einen gefälschten Ausweis vorzuzeigen.«
»Warum ein gefälschter Ausweis?«, entgegnete Lukas daraufhin.
Frank Dorthal war perplex. »Sie glauben allen Ernstes, dass der Täter ein echter Polizist sein könnte?«
»Das habe ich nicht gesagt, aber warum sollten wir das ausschließen. Letzten Endes ist doch jeder in der Lage, sich schuldig zu machen ...«
Lukas hatte den letzten Satz mit einer gewissen Resignation ausgesprochen.
»Wie meinen Sie das?«, hakte Frank in aggressivem Ton nach.
Heerse blickte überrascht zu seinem Kollegen und sah, wie sich dessen Gesichtsmuskeln verkrampften.
Wie viele Menschen schien Frank Angriffe gegen die eigenen Reihen sehr persönlich zu nehmen, deshalb ging der Hauptkommissar dazwischen. »Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nichts über den Täter. Aber dass die Opfer dem Mörder ein gewisses Vertrauen entgegengebracht haben, scheint auf der Hand zu liegen. Sie wurden von der Tat überrascht. Also denke ich, das ist ein guter Ansatz. Der Mörder oder die Mörderin nähert sich dem Opfer und egal ob Frau, Priester, echter oder verkleideter Polizist – ganz egal –, etwas hatte diese Person an sich, das die Opfer in Sicherheit wog. Dann folgen die tödlichen Schläge mit dem Beil. Das wiederum ist handlich und leicht und lässt sich problemlos transportieren. Und dann?«
»Der Täter müsste Blutspritzer abbekommen haben«, antwortete Bürg leise.
»Schwarze Kleidung tragen und die Morde nachts stattfinden lassen«, kommentierte Frank und sein Zorn schien verraucht.
Heerse nickte anerkennend und griff einen Gedanken auf, den Lukas kürzlich geäußert hatte. »Es sieht tatsächlich danach aus, dass die Opfer zufällig ausgesucht wurden.«
»Unser Täter streift also durch die Nacht und wartet, bis er ein entsprechendes Opfer findet, dann schlägt er zu und platziert etwas bei den Leichen«, fasste Bürg noch einmal zusammen.
»Die Zwerge hat er sich aus dem Nachbargarten geholt. Und die Tulpe?« Frank beantwortete seine Frage selbst: »Entweder er hatte sie dabei oder aber von einem der benachbarten Grundstücke. Zudem waren die Kleider des zweiten Opfers nass, während das Gesicht des ersten mit heißem Wasser verbrüht wurde.«
»Denken Sie, dieses Zubehör und die Rituale sind wichtig?« Bürg hob ein wenig hilflos die Arme, weil ihm keine besseren Worte eingefallen waren.
»Keine Ahnung, aber dass der zweite Mord ausgerechnet unter der Blutbrücke stattfand, macht die Sache nicht gerade einfacher. Das werden auch die Medien ausschlachten. Das Ganze ist an sich schon schlimm genug, aber ich habe Angst, dass wir es mit einem echten Irren zu tun haben.«
Seine Mitarbeiter wussten, was Heerse damit meinte, und schwiegen.
Eigentlich wollte der Hauptkommissar seine Gedanken gar nicht aussprechen, aber man musste den Tatsachen ins Auge sehen. »Ich habe Angst«, wiederholte er sich, »dass wir es mit einem Irren zu tun haben, der mordet, um damit irgendeinen Zwang zu befriedigen, und verquaste Botschaften hinterlässt, die niemand versteht. Das heißt, die Situation ist vollkommen unberechenbar.«
»Sie denken, es gibt noch mehr Morde? Eine Serie?« Es gelang Frank Dorthal nicht, die Erregung aus seiner Stimme verschwinden zu lassen.
Etwas, das auch Heerse registrierte. Müde nickte er mit dem Kopf. Sollte das eintreffen, wäre hier bald die Hölle los; da fehlte ihm gerade noch ein Ermittler, der diesen Fall als Karrieresprungbrett benutzen wollte. Der Hauptkommissar würde demnächst ein Gespräch mit Frank führen müssen.