„Das Urteil"
„Das Gericht ist daher zu dem Schluss gekommen, dass der Angeklagte, Mr. Simon James Westville, sich sitten- und gesetzeswidrig verhalten hat, weil er gegen den "Criminal Law Amendment Act" verstoßen hat- und das in mehrfacher Hinsicht.
Wir können es nicht dulden, dass in unserem Königreich Sodomiten ihre widernatürlichen Praktiken ausleben und damit gegen Gottes Gebote und unsere irdischen Gesetze gleichermaßen verstoßen. Es ist meine Pflicht, unsere Kinder vor solchen Menschen zu schützen und ich möchte an dieser Stelle deutlich eines deutlich machen: Wäre es mir erlaubt, so würde ich eine weit härtere Strafe anordnen, um ein Exempel zu statuieren und solche Ausschweifungen ein für allemal zu unterbinden und unsere Gesellschaft zu säubern.
So wie die Dinge liegen, ergeht im Namen des Volkes folgendes Urteil:
Der Angeklagte wird zu einem zweijährigen Zuchthausaufenthalt verurteilt. Währenden er diese Strafe verbüßt, hat er täglich zehn Stunden körperlich anspruchsvolle Arbeit zu verrichten, die ihm dabei helfen soll, seine Seele und seinen Körper von seinen Sünden zu reinigen.
Damit erkläre ich die Verhandlung für beendet und den Fall für abgeschlossen."
Simon zuckte zusammen und senkte den Blick. John hingegen ballte vor Wut seine Fäuste. Er hatte soviel Kraft und Energie in diesen Fall gesteckt und auf ganzer Linie versagt. Eine Verurteilung zu verhindern, war ein auswegsloses Unterfangen gewesen, aber dass der Richter tatsächlich die Höchststrafe anordnete, war eine Niederlage auf ganzer Linie.
Natürlich, der alte Mann hatte keinen Hehl darüber gemacht, wie er persönlich über Männer wie Simon urteilte, dennoch war das Urteil in Johns Augen keineswegs gerechtfertigt. Er hatte sich gute Chancen ausgerechnet, dass Simon mit vier oder höchstens sechs Monaten davonkommen konnte. Zwei Tage zuvor hatte der konservative Monarchist bereits den bekannten Autor Oscar Wilde, der gemeinsam mit Simon in dem illegalen Bordell aufgegriffen wurde, verurteilt, ebenfalls zu zwei Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit. Das Urteil hatte große Wellen geschlagen, Wildes Frau und seine Kinder mussten unverzüglich die Stadt verlassen, um sich vor dem geballten Hass der selbst ernannten Sittenwächter zu schützen.
John begleitete den zutiefst deprimierten Simon in seine Zelle.
„Sie dürfen keinen Besuch empfangen, sobald Sie Ihre Haftstrafe angetreten haben. Sarah würde Sie jedoch vorher gerne sehen. Ist Ihnen das Recht?"
„Ich weiß nicht, Mr. Miller. Ich biete ein grauenvolles Bild ab. Sehen Sie mich doch an. Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich weiß nicht, ob ich das einer Lady zumuten möchte."
Insgeheim musste John ihm zustimmen: Mit seinen dunklen Augenringen und dem zerschlissenen Anzug sah Simon alles andere als repräsentativ aus, allerdings bezweifelte er, dass sich Sarah davon abschrecken ließ. Sie hatte verkündet, sie würde nachts in das Gefängnis einbrechen, wenn John ihr ein Treffen mit Simon verweigerte. Er war natürlich der Meinung gewesen, dass eine Frau in einem Gefängnis nichts zu suchen habe.
Laut sagte er:
„Ich denke nicht, dass Sarah sich darum schert, wie Sie aussehen, Mr. Westville. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, Sie zu besuchen und ich kenne keine legalen Mittel, sie davon abzubringen. Sie vielleicht?"
Der Versuch, Simon ein wenig aufzuheitern, zeigte Wirkung. Der Mund des jungen Mannes verzog sich zu einem Lächeln.
„Nein. Wenn Sarah sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ließe sie sich höchstens von einer Naturkatastrophe davon abbringen. Wie geht es ihr und der kleinen Betty?"
„Bestens. Das Baby ist genauso widerstandsfähig und gesund wie seine Mutter. Während andere Frühgeborene schwach und blass sind, blüht die Kleine von Tag zu Tag mehr auf."
Simon lächelte. John konnte den entrückten Ausdruck in seinen Augen nicht deuten und einmal mehr fragte er sich, was sich in Lord Lancasters Schlafzimmer abgespielt hatte, bevor Sarah schwanger geworden war. Welche Variante er sich auch vorstellte- keine gefiel ihm sonderlich. Der Gedanke, dass Sarah es mit einem oder gar mehreren Männern trieb, bewirkte, dass sich seine Hände wie von selbst zu Fäusten ballten.
Himmel, er musste irgendetwas tun, damit diese Frau ihm nicht ständig in seinem Kopf herumspukte. Als erste Maßnahme würde er wieder einmal einige Tage in seinem eigenen Haus verbringen- schließlich wusste er Sarah und die Kleine bestens versorgt. Ein bisschen Ruhe würde ihm gut tun, die Niederlage, die er heute vor Gericht hatte hinnehmen müssen, nagte an seinem Selbstbewusstsein. Morgen würde das Urteil das Titelblatt sämtlicher Londoner Gazetten zieren und er sich zum Gespött seiner Kollegen machen, die ihn ohnehin gewarnt hatten, ein solch kontroverses Mandat zu übernehmen.
Nun, John hatte gewusst, worauf er sich einließ, aber nun musste er lernen, mit den Konsequenzen zu leben. Hätte er geahnt, was das für ihn und seine Zukunft bedeutete, seine Entscheidung, ob er Westvilles Strafverteidigung übernehmen würde, wäre vermutlich anders ausgefallen.
Zunächst einmal fand John einen förmlich aussehenden Brief auf seinem kleinen Tisch im Salon vor, der anders aussah als die üblichen Einladungen zu Soireen und Bällen.
Vermutlich hatte seine Haushälterin das Schreiben entgegen genommen und gemeinsam mit der übrigen Post dort abgelegt. Neugierig öffnete John das Kuvert und überflog die wenigen Zeilen.
Sehr geehrter Mr. Miller,
Ich möchte Sie hiermit davon in Kenntnis setzten, dass ich Ihre Verlobung mit meiner Tochter Emily ab dem jetzigen Zeitpunkt als gelöst betrachte.
Ich möchte den guten Ruf meiner Tochter und meiner Familie nicht aufs Spiel setzen, indem ich ihre Hand einem Mann gebe, der in Verbindung mit moralisch fragwürdigen Personen steht- beruflich und, wie ich erfahren musste, auch privat.
Ich bitte Sie, diese Entscheidung zu akzeptieren und von weiteren Kontaktaufnahmen abzusehen.
Hochachtungsvoll,
Isidore Highgrove
John ließ dem Brief sinken. Aus irgendeinem Grund war das Erste, was er empfand, Erleichterung. Die Ehe mit der blassen, willenlosen und unglaublich langweiligen Emily blieb ihm erspart. Vor einem Jahr hatte er geglaubt, darüber hinwegsehen zu können, dass er für das Mädchen im besten Fall Mitleid empfand und die Aussicht auf eine steile Karriere war Motivation genug gewesen, über das augenscheinliche Desinteresse von Emilys Seite hinwegsehen zu können.
Seit er Sarah kannte, lagen die Dinge etwas anders, auch wenn er nicht hätte sagen können, warum. Trotzdem war zu befürchten, dass es für ihn Konsequenzen haben würden, wenn bekannt wurde, dass Highgrove die Verlobung nicht mehr länger befürwortete. Mit der Aussicht, für die nächsten Wochen zum bevorzugten Klatsch-Objekt der besseren Kreise aufzusteigen, konnte er leben. Empfindlicher würden ihn jedoch die beruflichen Nachteile treffen. Andererseits musste er nach der heutigen Niederlage ohnehin fürchten, dass sein guter Ruf als Jurist Schaden genommen hatte. Ein Anwalt, der erfolglos versucht hatte, einen nun verurteilten Sodomiten vor Gericht zu verteidigen, konnte nicht damit rechnen, dass die Klienten sein Haus belagerten.
John beschloss, dass er einen Drink brauchte. Er steuerte zielstrebig auf seine Bar zu und schenkte sich g e großzügig Whiskey ein. Es blieb nicht bei dem einen Glas, es folgten noch zwei weitere, bevor er endlich das Gefühl hatte, sich ein wenig entspannen zu können.
Als er gerade überlegte, auf welche Art und Weise er sich weitere Zerstreuung verschaffen konnte, klopfte es. Eines der Dienstmädchen trat ein. John kannte es nicht, das Mädchen musste neu sein. Er hatte seiner Haushälterin freie Hand gelassen, was die Auswahl des Personals anging, es war also gut möglich, dass Mrs. Greysstone die Kleine eingestellt hatte, ohne ihn vorher davon zu informieren.
„Wie heißt du?"
Seine Stimme klang rau und grob.
Das Mädchen knickste artig, wandte den Blick jedoch nicht ab, als sie antwortete.
"Mein Name ist Tessa, Mr. Miller. Mrs. Greystone hat mich letzte Woche eingestellt. Sie sagte, das letzte Mädchen habe schlampig gearbeitet und musste daher entlassen werden.“
John musterte Tessa von oben bis unten. Sie war zierlich, blond und hatte ein schön geschnittenes Gesicht. Besonders auffällig waren ihre großen Augen, die ihn ohne Spur von Unterwürfigkeit ansahen. Für Johns Geschmack hätte das Mädchen ein wenig demütigender oder zumindest zurückhaltender ihm gegenüber sein können. Seltsamerweise gefiel ihm jedoch gerade ihre selbstbewusste Haltung und der offene Blick: Obwohl sie sich optisch nicht ähnelten, erinnerte ihn die Kleine an Sarah. Er spürte ein sehnsuchtsvolles Ziehen in seiner Hose und konnte nicht verhindern, dass sich sein Schwanz aufzurichten begann. Wie von selbst wanderten seine Augen zu Tessas Brüsten. Sie trug eine hochgeschlossene Bluse und eine schwarze Schürze, doch beide Kleidungsstücke lagen eng am Körper an und ließen ihn jede Rundung erkennen. Vermutlich hatten Rock, Bluse und Schürze zuvor einem deutlich jüngeren Mädchen gehört. Tessa aber war mindestens 20 Jahre alt und hatte trotz ihrer zierlichen Gestalt einen üppigen Busen, über dem sich der weiße Stoff der Bluse spannte.
Offensichtlich war ihr sein Blick nicht entgangen, denn sie lächelte verführerisch.
„Ich soll Sie fragen, ob Sie heute hier dinieren möchten, Sir."
„Ja, das möchte ich, aber erst später."
John erhob sich und schlenderte auf Tessa zu. Sie bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle und sah ihn herausfordernd an. Er beschloss, einen Abend lang auf seine moralischen Grundsätze zu verzichten. John erlaubte sich nie, seinen Trieben nachzugeben. Nur einmal, als Student, hatte er gemeinsam mit Freunden ein Bordell besucht, doch schon am nächsten Morgen, als er mit einem gehörigen Brummschädel erwacht war, hatte sich sein schlechtes Gewissen gemeldet. Er hielt sich für einen guten Liebhaber. In den letzten Jahren hatte er sich in unregelmäßigen Abständen mit einem Blumenmädchen getroffen und einige leidenschaftliche Nächte verbracht. Doch das Mädchen entwickelte immer stärkere Gefühle für ihn, so dass er sich gezwungen sah, die Beziehung zu beenden. Das war vor fast sechs Monaten gewesen und seitdem hatte er mit keiner Frau mehr geschlafen. Sein harter Schwanz verriet ihm jetzt deutlich, was er von der ihm auferlegten Enthaltsamkeit hielt, indem er schmerzhaft zu pochen begann. Der Alkohol enthemmte John und das kleine Hausmädchen war offenbar nicht abgeneigt, ihm in den nächsten Stunden vom heutigen Debakel vor Gericht abzulenken.
„Es wäre mir eine Freude, Tessa, wenn du mich in mein Schlafzimmer begleitest. Es ist recht kalt dort und ich möchte, dass du ein Feuer im Kamin entfachst."
Bei seinen letzten Worten schenkte er dem Mädchen ein warmes, unmissverständliches Lächeln.
Sobald er die schwere Tür hinter ihnen geschlossen hatte, legte er Besitzergreifung seine Hände auf Tessas üppige Brüste. Sie presste sich an ihn und er spürte, wie sich ihre zarten Brustwarzen unter dem sanften Druck seiner Finger aufrichteten. Tessa stöhnte leicht, zeigte sich jedoch keinesfalls schockiert. Zielstrebig griff sie zwischen Johns Beine und lächelte verführerisch, als sie seinen harten Schwanz zu fassen bekam.
„Sie sind gut bestückt, Sir. Gewähren Sie mir einen Blick auf Ihre zweifellos prächtige Männlichkeit?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, machte sie sich an seiner Hose zu schaffen und befreite Johns Penis, der inzwischen bereits zu beeindruckender Größe angeschwollen war. Er keuchte, als sich die sinnlichen Lippen des Mädchens entschlossen um seine Eichel legten. Mit spielerischer Leichtigkeit ließ sie ihre flinke Zunge über die gesamte Länge des Schaftes gleiten, sorgte jedoch dafür, dass ihr keine Reaktion seinerseits entging.
John spürte, wie kleine Lustschauer durch seinen Körper jagten. Die Kleine wusste genau, was sie tat. Möglicherweise hatte sie sich mit der Absicht, den Hausherren zu verführen, von Mrs. Greystone einstellen lassen. Doch das war ihm gleichgültig. Ihre Liebkosungen sorgten dafür, dass er nicht mehr in Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. Wie viel Zeit war vergangen, seit ihm eine Frau die Gunst erwiesen hatte, ihn mit seiner Zunge zu verwöhnen? Er konnte sich nicht entsinnen.
Reflexartig griff er nach Tessas Hinterkopf und presste ihn gegen seine Lenden. Dabei lösten sich einige blonde Haarsträhnen aus ihrer strengen Frisur. Tessa verstärkte den Druck ihrer Lippen und nahm ihre Hände zu Hilfe, um seinem Schwanz noch zusätzlich zu stimulieren.
John keuchte. Er würde diese Behandlung keine Sekunde länger aushalten, ohne sich in Tessas gierigen Mund zu ergießen. Sanft gab er ihr zu verstehen, sich zu erheben. Geschickt knöpfte er ihre Bluse auf und half ihr, auch den dunklen Rock und die weiße Schürze abzustreifen. Dann widmete er sich ihren runden Brüsten und den rosigen Brustwarzen, die sich ihm begierig entgegenreckten. Sanft saugte er daran und ließ gleichzeitig seine Hand zwischen ihre Beine wandern. Oh ja, Tessa war mehr als bereit für ihn. Intuitiv öffnet sie ihre Schenkel und ließ seine Finger in ihre feuchte Spalte eindringen. Entschlossen massierte er das Zentrum ihrer Weiblichkeit und ließ seine Fingerspitzen über die kleine Lustperle gleiten, die unter seinen Berührungen spürbar angeschwollen war.
John drängte Tessa zum Bett, doch sie zögerte.
„Tun Sie mir den Gefallen und machen Sie es sich es sich bequem, Sir."
Ein wenig verwundert ließ John sich auf die Matratze sinken und zog sein Hemd aus. Fasziniert beobachtete er, wie sich Tessa geschmeidig wie eine Katze lasziv auf ihn zu schlenderte und sich langsam auf seinen harten Phallus sinken ließ. John keuchte auf, als sie sich lustvoll stöhnend auf ihm bewegte.
Er spürte, wie sich sein Höhepunkt in ihm aufbaute. Zu lange hatte er sich solche Freuden entsagt, um nun über einen längeren Zeitpunkt hinweg Standfestigkeit zu beweisen. John schloss die Augen. Als er sich in Tessa ergoss, hatte er ein ganz anderes Gesicht als das seines willigen Dienstmädchens vor Augen.
Am nächsten Morgen bestellte John Tessa erneut zu sich. Ohne Umschweife ließ er sich von ihr die Hose öffnen. Sein Schwanz sprang ihr förmlich entgegen und sie machte sich genüsslich mit ihren Lippen und ihrer Zunge daran zu schaffen.
„Keine Sorge, Mr. Miller wird nicht allzu schockiert sein, wenn ich unangemeldet in seinen Salon eindringe."
John zuckte zusammen, als er Sarahs Stimme direkt vor seiner Tür hörte, die nur Sekunden später ohne Umschweife aufgestoßen wurde.
Sarahs Lächeln gefror und sie blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Blick heftete sich an sein hartes Geschlecht, welches aus Tessas Mund geglitten war. Einen Augenblick betrachtete sie die Szenerie und der Ausdruck in ihrem Gesicht spiegelte eine Mischung aus Interesse und Ekel wieder. Dann drehte sie sich auf dem Absatz herum und verließ den Raum ohne ein Wort.
„Sarah!"
Hastig griff John nach seinem Morgenmantel und eilte Sarah nach, doch sie hatte bereits das Haus verlassen. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte und das schlechte Gewissen von ihm Besitz ergriff. Er schalt sich einen Narren, schließlich hatte er sich nichts anders zu Schulden kommen lassen, als sich in seinem eigenen Haus von einem Dienstmädchen eine Gefälligkeit angedeihen zu lassen. Herrgott, er war schließlich nicht verheiratet und würde es vermutlich auch so schnell nicht sein. Er war auch nur ein Mann mit Bedürfnissen, warum schämte er sich für das, was er gerade getan hatte? Sarah war schließlich diejenige gewesen, die ihre Jungfräulichkeit an einen grobschlächtigen Kerl mit schlechten Manieren verschleudert hatte und bis vor Kurzem das Bett mit zwei Männern gleichzeitig geteilt hatte. Außerdem: Wie konnte sie es wagen, einfach unangemeldet am frühen Morgen in seinen privaten Salon zu stolzieren? Auch eine Lady Sarah musste früher oder später lernen, dass es gewisse gesellschaftliche Konventionen gab, an die sie sich zu halten hatte.
Doch sosehr John sich bemühte, sein Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen und Sarah in Gedanken zu verfluchen, es wollte ihm einfach nicht gelingen, seine Gewissensbisse zu verdrängen. Wie hatte es nur dazu kommen können? Stundenlang lief in seinem Wohnzimmer auf und ab. Mehrmals war er kurz davor, Sarah aufzusuchen, um sich bei ihr zu entschuldigen, doch er brachte es nicht fertig. Nun, es wurde ohnehin Zeit, dass er sich wieder um seine eigenen Belange kümmerte. Er hatte alles getan, um Simon Westville das Zuchthaus zu ersparen, doch im Grunde war das von vor herein ein aussichtsloses Unterfangen gewesen. Jetzt galt es, Schadensbegrenzung zu betreiben. Er hatte hoch gepokert und verloren, doch vielleicht gab es noch einige Kollegen, die ihm den Rücken stärken würden und bereit waren, über sein Debakel hinwegzusehen. Doch dazu war es unbedingt nötig, dass er sich von Sarah und dem Earl of Lancaster fern hielt.