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»Am Morgen des 6. August 1993 wurde Samuel Greenblatt, ein glücklich verheirateter, zweiundsechzigjähriger Bauunternehmer, vor seinem Haus in Union in New Jersey brutal ermordet«, begann Joel Goldenberger und deutete auf ein vergrößertes Foto auf einer Staffelei. Es zeigte einen lächelnden Mann mit angehender Glatze auf der Party zu seinem sechzigsten Geburtstag, neben ihm seine Frau. Die Geschworenen blickten auf das Gesicht. »Ein Wagen fuhr vor, als Greenblatt an jenem Morgen das Haus verließ, um ins Büro zu gehen. Zwei Männer mit Mützen und Sonnenbrillen sprangen heraus und schossen mehrmals auf ihn, als er auf die Straße trat. Das Opfer sah seine Mörder an und murmelte: ›Warum?‹. Dann rief er laut ›Frannie‹, den Namen seiner siebenunddreißigjährigen Frau. Um sicherzugehen, dass sie ihre Arbeit wirklich erledigt hatten, beugte sich einer der beiden über den sterbenden Mr. Greenblatt und jagte ihm in aller Seelenruhe zwei weitere Kugeln in den Kopf. Nachdem die Schützen weggefahren waren, fand Mr. Greenblatts jüngster Sohn, ein leitender Mitarbeiter bei Rutgers, die Leiche. Meine Damen und Herren Geschworenen, Sie werden während dieses Prozesses viel über Samuel Greenblatt hören.«

Einer von Goldenbergers Assistenten reichte anschauliche Polizeifotos der blutigen Leiche weiter. Eine oder zwei Frauen auf der Geschworenenbank wanden sich und schüttelten die Köpfe. »Nun, niemand behauptet, dass Samuel Greenblatt ein Engel war. Tatsache ist, er hatte dem Guarino-Klan bei mehreren Bauaufträgen geholfen, die Gewerkschaft zu beeinflussen. Er hatte dem Klan über die Local 407, eine Baugewerkschaft, die vom Klan kontrolliert wurde, Scheinverträge besorgt. Doch die Staatsanwaltschaft geht davon aus«, fuhr der Staatsanwalt fort, während er sein Blatt umklammerte, »was übrigens immer wieder durch die Aussagen mehrerer Schlüsselzeugen bestätigt wird, dass der Angeklagte, Dominic Cavello, den direkten Befehl zu Mr. Greenblatts Hinrichtung gab. Und dass die Mörder durch Mr. Cavello ausgewählt und bezahlt wurden – mit Geld und einer Beförderung innerhalb der Organisation, zu der sie alle gehörten. Und was war das Motiv für den Mord? Warum musste Mr. Greenblatt eliminiert werden? Weil Mr. Cavello und seine Freunde glaubten, sie wären Gegenstand einer polizeilichen Ermittlung, eine Annahme, die sich als falsch erwies. Sie hatten schlicht geglaubt, Mr. Greenblatt könnte ihnen schaden.«

Der Staatsanwalt trat zur Seite und stützte sich auf die Balustrade vor der Geschworenenbank. »Doch damit war der Mord noch nicht erledigt. Anders als im Kino verlaufen Bandenmorde nicht immer nach Plan. Sie werden erfahren, dass dieser Mord eine Reihe weiterer Morde nach sich zog, drei, um genau zu sein. Alle wurden von Mr. Cavello mit dem Ziel in Auftrag gegeben, den ersten zu decken.

Sie werden von der Beeinflussung von Gewerkschaften und von Betrug im Baugewerbe hören. Von Erpressung. Von Zinswucher. Sie werden vor allem hören, dass Mr. Cavello der Boss des Guarino-Klans war. Sozusagen der Boss der Bosse, der die kolumbianischen und russischen Verbrechersyndikate für die Erledigung der Dreckarbeit benutzt hat, ein Mann, dessen Hauptgeschäft darin bestand, sich am Elend und Unglück eines jeden zu bereichern, der seinen Weg kreuzte. Bei den Zeugenaussagen, die Sie hören werden, handelt es sich nicht um bloßes Hörensagen, wie Ihnen die Verteidigung glaubhaft machen will, sondern um Fakten von Menschen, die Mr. Cavello persönlich kennen und sich an diesen Verbrechen beteiligt haben. Die Verteidigung wird Ihnen sicher erzählen, dass diese ihrerseits ganz und gar keine Unschuldigen sind. Damit hat sie Recht. Sie sind Verbrecher, Mitverschwörer, Mörder. Nach allem, was man weiß, meine Damen und Herren, sind es Verbrecher. Die Verteidigung wird sagen, der Job dieser Männer sei es, zu lügen und zu täuschen.

Aber begehen Sie keinen Fehler.« Goldenberger blickte jedem Mitglied der Jury in die Augen. »Aus ihren Geschichten werden Sie die Wahrheit erkennen. Die Fakten und die Beweise, die sich gegenseitig bestätigen, sind so erdrückend, dass Sie zu dem Schluss kommen werden, dass Mr. Cavello der Mann war, der die Befehle erteilt hat. Sie werden hören, welche Worte er verwendet und wie er reagiert hat. Und das macht ihn laut Gesetz der Verbrechen schuldig, als hätte er den Abzug selbst betätigt. Ich hoffe, Sie werden Mr. Cavello als den erkennen, der er ist, meine Damen und Herren: ein gemeiner, kaltblütiger Mörder.«

Patterson James
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