Epilog
Dreiundzwanzig Jahre später
Mrs Peterson schließt die Tür des
Klassenzimmers. »Guten Tag und herzlich willkommen im Chemiekurs
der zwölften Klasse.« Sie geht zu ihrem Pult, setzt sich auf die
Kante und öffnet ihre Mappe. »Schön, dass ihr euch alle einen Platz
ausgesucht habt, aber ich ziehe es vor, meine eigene Sitzordnung
aufzustellen … und zwar nach dem Alphabet.«
Die Schüler stöhnen lauthals. Es ist die gleiche
Geräuschkulisse, die Mrs Peterson seit über dreißig Jahren zum
ersten Schultag an der Fairfield High begrüßt.
»Mary Alcott, setz dich bitte in die erste Reihe.
Dein Partner ist Andrew Carson.« Mrs Peterson geht die Liste der
Reihe nach durch, während die Schüler sich widerwillig auf die
ihnen zugewiesenen Plätze neben ihre Chemiepartner setzen.
»Paco Fuentes«, sagt Mrs Peterson und deutet auf
den Labortisch hinter Mary.
Der gut aussehende junge Mann mit den hellblauen
Augen seiner Mutter und dem kohlrabenschwarzen Haar seines Vaters
nimmt auf dem ihm zugewiesenen Stuhl Platz.
Mrs Peterson betrachtet ihren neuen Schüler über
den Rand ihrer Brillengläser hinweg. »Mr Fuentes, glaub ja nicht,
dieser Kurs wird ein Spaziergang für dich, bloß weil deine Eltern
das Glück hatten, eine Medizin zu entwickeln, die das Fortschreiten
von Alzheimer aufhält. Dein Vater hat meinen Kurs nie abgeschlossen
und einen meiner Tests verhauen, obwohl ich so eine Ahnung habe,
dass eigentlich deine Mutter das D hätte kassieren müssen. Aber das
bedeutet nur, dass ich von dir erwarte, dass du dich umso mehr
anstrengst.«
»Sí señora.«
Mrs Peterson blickt auf ihre Unterlagen.
»Julianna Gallagher, bitte setz dich neben Mr Fuentes.«
Mrs Peterson sieht, dass Julianna errötet, als
sie sich auf ihren Platz setzt und Paco sie frech angrinst.
Vielleicht änderten sich die Zeiten nach dreißig Unterrichtsjahren
endlich, aber sie würde kein Risiko eingehen.
»Und zur Information an alle, die planen, den
Unterricht zu stören: Ich verfolge eine Null-Toleranz-Politik
…«