Der fiese Cliffhanger

Ein heftiger Schlag erschütterte das U-Boot, und ich purzelte über den Metallboden. Nirgends gab es eine Möglichkeit, sich festzuhalten Wie Flipperkugeln flogen wir umher. Oben, unten, links und rechts tauschten wir einige Male schnell hintereinander die Plätze. Vor den Aussichtfenstern spritzten riesige Sandfontänen empor. Ein weiterer Schlag traf uns und schleuderte mich gegen die Wand. Dann war es endgültig vorbei. Stille kehrte ein. Der Rumpf des U-Boots ragte steil empor. Das Heck war vollständig abgerissen. Dahinter war nur Licht. Ich blinzelte in die gleißend helle Sonne.

Omi lag links von mir. Ihre Stirn blutete wieder. „Bist du verletzt?“, fragte sie und versuchte sich aufzurichten.

Jeder Quadratzentimeter meines Körpers fühlte sich an, als wäre er durch den Fleischwolf gedreht worden. Es war unmöglich festzustellen, ob ich ernsthaft verletzt war, also sagte ich: „Nein, ich … ich bin in Ordnung.“

„Wo sind wir?“, fragte Tante Hablieblieb. Sie lag verkeilt unter den beiden Sitzreihen.

Omi sah nach draußen. „In der Wüste. In einer riesigen, endlosen Wüste.“

Ich rappelte mich auf und lehnte mich gegen die Wand. Mein gesamter Körper pochte vor Schmerzen. Doch etwas war anders. Ich betastete meinen Bauch.

„Was hast du?“, fragte Omi.

„Strom-Tom …“, sagte ich. „Ich kann Strom-Tom nicht mehr spüren.“

„Wie meinst du das?“, fragte Tante Hablieblieb, die inzwischen unter den Sitzreihen hervorgekrabbelt war.

Ich antwortete nicht. Ich wusste nicht, wie ich es beschreiben sollte. Stattdessen drückte ich weiter auf meinem Bauch herum. Es fühlte sich anders an. Weicher. Als wäre die Spannung verlorengegangen. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich fühlte mich leer.

„Nein … das darf nicht sein!“

„Mein Junge, was ist mit dir?“ Omi sah mich besorgt an.

Eine Träne lief mir über die Wange. „Ich glaube … ich glaube, Strom-Tom ist tot.“