Lennard Fanlay
Dreißig Minuten. Sonst stirbt Marc.
Duane Parker schäumt, als ich von Ashers Forderung berichte.
»Hat Ihr Mann seinen Verstand ausgefurzt, Fanlay? Warum hat er nicht mich angerufen? Ich habe hier die Leitung!«
»Ich glaube«, erwidere ich, »Asher steht nicht auf Sie. Ihre Leute sind ihm zu dicht auf den Pelz gerückt. Er will ausdrücklich nur mit mir telefonieren.«
Parker schnauft ein paar Mal, dann wendet er sich wieder an mich: »Haben wir ein passendes Flugzeug parat?«
»Privatmaschinen von Geschäftsleuten. Da stehen immer einige auf Abruf bereit.«
»Stimmt!« Duane Parker macht jetzt auf entschlossen und gibt seinen Leuten Anweisungen. Ein halbes Dutzend Uniformierter rennt in alle Richtungen.
»Fragen Sie sich nicht, was Asher mit dem Auto machen will?«
Parker zuckt mit den Schultern. »Der will uns verwirren, nehme ich an. Er soll seine viertürige Limousine bekommen.« Er macht eine kurze Pause. »Egal, was geschieht, das Flugzeug wird nicht abheben«, sagt er dann leise zu mir. »Das ist Ihnen doch wohl klar?«
Ich nicke schweigend.
Ein Muskelprotz mit Sonnenbrille kommt eilig auf Parker zu.
»Die Scharfschützen sind da!«, höre ich ihn sagen.
Parker reckt sich. »Wir brauchen auch die Air Force.«
Muskelprotz salutiert, und ich glaube, mich übergeben zu müssen.
Parker will Krieg spielen.
Durch die Glasscheiben des Cafés sehen mich Mary und Amy Glover an.
Ich versuche ihnen zuzulächeln. Es gelingt mir nicht.
Was kann ich nur tun? Was?
Zwanzig Minuten später rollt eine Beechcraft vors Terminal. Der zweimotorige Businessjet gehört der Geschäftsleitung einer hiesigen Brauerei.
Um das Flugzeug zu erreichen, muss Asher eine Strecke von knapp hundert Meter zurücklegen.
Ich stehe im leeren Panoramaraum des Terminals und sehe zwei dunkel gekleidete Scharfschützen auf dem Dach in Stellung gehen.
Ich höre Schritte hinter mir und wende mich um. Es sind Duane Parker und sein Lieblingsmuskelprotz.
»Rufen Sie Asher an«, fordert mich Parker auf.