Dank
Meine Vorliebe für Berlin wurde mir gewissermaßen schon in die Wiege gelegt.
Meine Mutter, Johanna Schumann Kempe, wurde am 30. Januar 1919 im Bezirk Pankow geboren, der später zum kommunistischen Ostberlin gehören sollte. Sie wanderte 1930 mit ihrer Familie nach Amerika aus, drei Jahre vor Beginn des Dritten Reichs. Sie erzählte mir oft, wie sie als junges Mädchen 1936 nach Berlin zurückgekehrt war, um sich die Olympischen Spiele unter der Schirmherrschaft Adolf Hitlers anzusehen. Die Deutschen gewannen damals zwar die meisten Medaillen, aber der schwarze US-Athlet Jesse Owens stahl den Nazis die Show, als seine vier Goldmedaillen vom Berliner Publikum begeistert bejubelt wurden. Meine Mutter brachte damals einen Bildband als Andenken mit, der noch heute einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal einnimmt.
Wie die meisten Berliner war auch meine Mutter außerordentlich stolz auf ihre Geburtsstadt. Berliner halten sich für etwas Besseres als ihre deutschen Landsleute. Meine Mutter bestand darauf, dass Berliner im Kopf freier und flexibler seien als andere Deutsche und natürlich gewitzter und weltoffener.
Wegen seiner Herkunft aus der Provinz kam sich mein Vater angesichts der Anschauungen meiner Mutter über die Exklusivität der Berliner minderwertig vor. Er wurde am 21. Mai 1909 im sächsischen Leubsdorf geboren und wuchs in Kleinzschachwitz bei Dresden auf, bevor er 1928 in die Vereinigten Staaten emigrierte. Was meine Mutter, eine Lehrerin, und meinen Vater, einen Bäcker, verband, war der Umstand, dass sie beide in Teilen von Deutschland aufwuchsen, die nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetische Besatzung geraten sollten. Der Bau der Mauer im Jahr 1961 trennte uns von unserem weiteren Familienkreis. Ich weiß noch, dass meine Eltern jedes Jahr zu Weihnachten große Pakete – gefüllt mit Waren, die dort nicht zu kaufen waren – an Verwandte in die DDR schickten. Ich habe es sehr bedauert, dass meine Eltern 1988 starben, ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der Unterdrückung ihrer Landsleute.
Somit bin ich zuallererst meinen Eltern zu Dank verpflichtet, ohne die ich dieses Buch nie geschrieben hätte. Sie haben mir die Bedeutung Berlins als Trennlinie zwischen der freien und der unfreien Welt vor Augen geführt. Meinen Eltern verdanke ich auch die Empörung sowohl gegenüber jenen, die das Unterdrückungssystem durchsetzten, das siebzehn Millionen ihrer deutschen Landsleute (dazu zig Millionen Osteuropäer) hinter Betonmauern, Stacheldraht, Wachtürmen und bewaffneten Wachen einsperrte, als auch gegenüber jenen, die das zuließen.
Darüber hinaus schulde ich unzähligen anderen Menschen großen Dank. Einmal mehr möchte ich mich bei Neil Nyren bedanken, der mich zum vierten Mal als Lektor beim Verlag Putnam begleitet hat und an jeder Phase des Projekts, von der Ausarbeitung des Konzepts bis zu den letzten Korrekturen, maßgeblich beteiligt war. Seine flinke Feder und sein kreativer Adlerblick haben das Manuskript erheblich verbessert. Ferner danke ich Esther Newberg, einer der talentiertesten Agentinnen, die mich gemeinsam mit Neil zielstrebig von weniger aussichtsreichen Projekten zu diesem hinlenkte.
Mein Dank gilt auch dem überaus kreativen Ivan Held, dem Verlagsleiter von Putnam, Marilyn Ducksworth und ihrem PR-Team und der bemerkenswerten Gruppe unter Meredith Dros, darunter Sara Minnich, die das E-Book produzierte. Ganz besonders danke ich auch John Makinson, einem teuren Freund seit vielen Jahren und Visionär von Penguin. Sein Rat war stets wertvoll.
Den vielen Chronisten, die vor mir Teile dieser Geschichte schilderten, bin ich zu großem Dank verpflichtet. Die umfangreiche Bibliographie am Schluss des Buches umfasst all die Monographien und Texte, die ich in mehr als sechs Jahren Forschungsarbeit und Berichterstattung ausgewertet habe. Dennoch gehört es sich, an dieser Stelle jene Autoren zu nennen, die meine Anschauungen am stärksten beeinflusst haben: Hope Harrison und Mario Frank, was Walter Ulbricht und seine Beziehung zu Chruschtschow angeht; Hans-Peter Schwarz und Charles Williams hinsichtlich der Bewertung Adenauers; Strobe Talbott für seine bemerkenswerte Edition von Chruschtschows Memoiren, sowie Michael R. Beschloss, Robert Dallek, Christopher Hilton, Fred Kaplan, Timothy Naftali und Alexander Fursenko, Robert Slusser, Jean Edward Smith, W. M. Smyser, Theodore Sorensen, Frederick Taylor und Peter Wyden, die alle wichtige Studien zu diesem Thema beitrugen. Zwei Bücher von Norman Gelb und Curtis Cate, die explizit den August 1961 fokussieren, waren für mich besonders nützlich, weil sie sich in ihrer Darstellung auf Augenzeugen der damaligen Ereignisse stützen.
In all diesen hervorragenden Studien stellte ich verblüfft fest, dass kein einziges dieser Bücher sämtliche Puzzlesteine zusammenfügt, die zu den historischen Ereignissen um Berlin im Jahr 1961 gehören. Ich nahm mir vor, eine gut lesbare, sachkundige Darstellung sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien vorzulegen, die alle bisher erschienenen Untersuchungen berücksichtigen sowie die erst seit kurzem in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Russland freigegebenen Quellen auswerten sollte.
Bei der Bewältigung dieser Aufgabe möchte ich allen voran dem talentierten und findigen Nicholas Siegel danken, meinem Assistenten bei der Recherche in der entscheidenden Phase des Projekts. Herzlichen Dank auch an Roman Kilisek, dessen behutsame, gründliche und gewissenhafte Arbeit in der Schlussphase von unschätzbarem Wert war. Meinen Privatsekretärinnen Natascha Braumann und Alexia Huffman, die trotz ihrer Arbeit im Büro des Atlantic Council beträchtlichen Anteil an der Entstehung des Buches hatten, bin ich ebenfalls zu großem Dank verpflichtet. Meine Hochachtung gebührt ferner vielen anderen, die wertvolle Recherchearbeit beitrugen: Milena Brechenmacher, Bryan Hart, Petra Krischok, Maria Panina und Dieter Wulf. Susan Hormuths hervorragende Bildrecherche ermöglichte das Aufspüren einzigartigen Bildmaterials für das Buch und dessen elektronische Ableger – und Natascha war einmal mehr maßgeblich daran beteiligt, die Berge von Material sinnvoll zu ordnen. Herzlichen Dank ferner an Maryrose Grossman und Michelle DeMartina in der John F. Kennedy Library und William Burr im National Security Archive.
Den Kollegen an meinem ehemaligen Arbeitsplatz, dem Wall Street Journal, und beim Thinktank Atlantic Council der USA, wo ich inzwischen arbeite, schulde ich ebenfalls großen Dank. Insbesondere möchte ich meinem ehemaligen Vorgesetzten beim Wall Street Journal, Paul Steiger, und Jim Pensiero danken, die es mir ermöglichten, dieses Buch zu schreiben. Am Atlantic Council ermunterten mich unser allwissender Ex-Vorsitzender Henry Catto und der damalige Präsident Jan Lodal, das Projekt weiterzuführen. Ganz besonders danken möchte ich General Brent Scowcroft, einer der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten der USA, und Virginia Mulberger, einer Frau von einzigartigem Urteilsvermögen und Charakterstärke, für ihre Freundschaft, Anregung und Unterstützung. Während des ganzen Projekts stand mir außerdem Richard Steele mit seinem wertvollen Rat zur Seite.
Ich hatte das unschätzbare Glück, als Präsident und Geschäftsführer des Atlantic Council unter zwei Vorsitzenden zu arbeiten, die zu den besten Mentoren des Landes zählen: Senator Chuck Hagel und General Jim Jones. Senator Hagel, unser derzeitiger Vorsitzender, verkörpert die konsequente, prinzipientreue und von Demokraten sowie Republikanern getragene Führung, die die USA so dringend brauchen. Alle Amerikaner haben von dem bemerkenswerten, zweiundvierzigjährigen Staatsdienst von General Jones profitiert, zuletzt als Nationalem Sicherheitsberater von Barack Obama.
Herzlich bedanke ich mich ferner bei Walter Isaacson für seinen frühen Ansporn zu diesem Projekt. Außerdem danke ich den zahlreichen Amerikanern und Berlinern, die mir ihre Geschichten erzählten, und David Acheson dafür, dass er mir die Korrespondenz seines Vaters zur Verfügung stellte. Ich bin auch Vern Pike dankbar dafür, dass er mir sein noch unveröffentlichtes Manuskript über seine Zeit in Berlin überließ.
An einem Projekt von diesem Ausmaß sind immer auch der Freundeskreis und die Familie beteiligt. Pete und Maria Bagley bin ich wohl ewig verpflichtet für ihre Liebenswürdigkeit und Rückendeckung. Meine geschätzten Freunde Pete und Alex Motyl steuerten wichtige organisatorische und redaktionelle Anregungen bei, die das Manuskript erheblich verbessert haben.
Sowohl als Kind als auch als Erwachsener konnte ich mich stets auf den Rückhalt meiner Schwestern Jeanie, Patty und Teresa verlassen, und ich danke ihnen für ihre Aufmunterung und ihr Verständnis, als dieses Projekt viel kostbare Zeit in Anspruch nahm, die ich sonst mit ihnen hätte verbringen können. Wir sind durch das gemeinsame Vermächtnis miteinander verbunden, dass wir die erste in den USA geborene Generation unserer Familie sind.
Dieses Buch ist zu Recht meiner Frau Pam gewidmet, die mir in jeder Morgenstunde, an jedem Wochenende und in jeder Ferienwoche, die ich an dem Projekt arbeitete, eine außergewöhnliche Gefährtin, Redakteurin und Ratgeberin war. Während der ganzen Zeit hat unsere Tochter Johanna Natalie (»Jo-Jo«), benannt nach jener Berlinerin, die mich auf die Welt brachte, mit ihrer ansteckenden Freude und grenzenlosen Neugier unser Glück bestärkt. Ich kann es kaum erwarten, ihr Berlin zu zeigen.