11

Da war eine Hand auf Kellys Mund. Sie fühlte, wie sie ihr aufs Gesicht drückte, schmeckte den Schweiß der Finger. Ein schweres Gewicht war auf ihr, und ein Knie drängte ihre Beine auseinander. Sie wollte schreien, aber der Laut blieb in ihrer Kehle stecken, füllte ihren Brustkorb mit Panik. Sie versuchte, sich an ihre Polizeiausbildung zu erinnern, an die Selbstverteidigung, die man ihnen beigebracht hatte. Aber ihr Kopf war leer und ihr Körper erstarrt.

Die Hand rutschte weg, doch die kurze Freiheit währte nicht lange. An ihre Stelle trat ein Mund, und eine Zunge schob sich zwischen ihre Lippen.

Sie hörte sein Atmen – schwer und erregt – und ein rhythmisches Klopfen.

»Kelly!«

Das Klopfen wurde lauter.

»Kelly, alles okay?«

Die Zimmertür ging auf, und das Gewicht verschwand von Kellys Brust. Sie japste nach Luft.

»Du hattest schon wieder einen.«

Kelly strengte sich an, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Es war dunkel in ihrem Zimmer, und der Schatten in der offenen Tür wurde vom Flurlicht umrahmt. »Wie spät ist es?«

»Halb drei.«

»O Gott, entschuldige. Habe ich dich geweckt?«

»Ich komme gerade von der Spätschicht. Ist jetzt alles okay?«

»Ja, danke.«

Die Tür schloss sich, und Kelly lag im Dunkeln. Schweiß rann ihr zwischen die Brüste. Zehn Jahre war es her, dass sie Lexis Hand gehalten und zugehört hatte, wie sie der Polizei schilderte, was passiert war. Und später erblickte sie ihre Schwester auf einem Monitor, als die Aussage auf Video aufgezeichnet wurde. Sie sah zu, wie ihre Zwillingsschwester jedes noch so kleine Detail beschrieb, jede erniedrigende, schmerzliche Einzelheit.

»Ich will nicht, dass Mum und Dad das hören«, hatte Lexi gesagt.

Kelly hatte sie Jahre später mal gefragt, ob sie jemals Albträume hätte. Sie hatte es beiläufig angesprochen, als wäre es ihr eben erst eingefallen. Als würde sie selbst nicht mit dem Gewicht eines Mannes auf ihrer Brust aufwachen, mit dem Gefühl seiner Finger in ihr.

»Einmal«, hatte Lexi geantwortet. »Wenige Tage danach. Aber dann nie wieder.«

Ihr Kissen war schweißnass. Kelly warf es auf den Fußboden und legte den Kopf auf das Laken darunter. Heute hatte sie frei. Sie würde Lexi besuchen fahren, vielleicht mit ihr und den Jungs zu Abend essen. Aber zuerst hatte sie noch etwas zu erledigen.

Die Redaktion der London Gazette war in Shepherd’s Bush, in einem riesigen, aber schlichten Gebäude, in dem mehrere Zeitungen saßen. Kelly zeigte ihren Dienstausweis am Empfang vor und wartete in einem hohen Sessel, der sehr viel bequemer aussah, als er war. Sie ignorierte den Knoten in ihrem Bauch. Dann ermittelte sie eben in ihrer Freizeit. Es war ja nicht strafbar, unbezahlte Überstunden zu machen – was allerdings nicht mal in ihren eigenen Ohren überzeugend klang. Cathy Tannings Taschendiebstahl fiel nicht mehr in ihre Zuständigkeit, und Kelly hätte diese neue Entwicklung umgehend dem Sergeant der Dip Squad melden müssen.

Was sie auch würde, sobald sie etwas Konkretes melden konnte. Aber die Dip Squad kämpfte genauso mit knappen Ressourcen wie alle anderen Abteilungen. Ohne konkrete Hinweise könnte es Tage dauern, bis sich jemand Cathys Fall erneut ansah. Jemand musste ihn zur Priorität machen.

Drei Monate vor dem Überfall war Lexi bei der Polizei gewesen, um sich beraten zu lassen. Jemand hatte Blumen vor ihrem Wohnheimzimmer abgelegt und Nachrichten in ihrem Postfach unten, die auf ihre Kleidung vom Abend zuvor anspielten.

»Wie es sich anhört, haben Sie einen Verehrer«, hatte der Polizist zu ihr gesagt. Lexi erzählte ihm, dass es ihr unheimlich vorkam. Sie traute sich nicht mal mehr, die Vorhänge in ihrem Zimmer zu öffnen, falls sie jemand beobachtete.

Als persönliche Dinge aus ihrem Zimmer verschwanden, hatte die Polizei jemanden geschickt und eine Diebstahlsanzeige aufgenommen. War Lexi sicher, dass sie die Tür abgeschlossen hatte? Es gab keine Einbruchsspuren. Wie kam Lexi darauf, dass es dieselbe Person war, die auch die Nachrichten schrieb und die Blumen hinlegte? Es gab keinen Beweis für einen Zusammenhang.

Eine Woche später, als sie von einer späten Vorlesung nach Hause ging und Schritte hörte, die zu nahe waren, um zufällig zu sein, hatte sie es nicht gemeldet. Wozu denn?

Als es in der Woche drauf wieder geschah, wusste sie, dass sie zur Polizei gehen sollte. Die Härchen an ihren Armen richteten sich auf, und vor Angst stockte ihr der Atem, denn sie wusste, dass sie es sich nicht einbildete. Sie wurde verfolgt.

Aber es war zu spät. Er hatte sie schon eingeholt.

Kelly dachte an all die Programme zur Verbrechensprävention, die sie in den neun Jahren im Job schon gesehen hatte. Plakataktionen, Flugblätter, Werbung für Angriffsalarmgeräte, Kurse … Dabei war alles viel simpler; sie mussten einfach nur auf die Opfer hören und ihnen glauben.

»Detective Constable Swift?« Eine Frau kam auf sie zu und neigte den Kopf zur Seite. Kelly verbesserte sie nicht. Sie war in Zivil, da lag die Vermutung nahe, dass sie ein DC war. »Ich bin Tamir Barron und leite die Anzeigenabteilung. Möchten Sie mit nach oben kommen?«

Die Wände im sechsten Stock waren gepflastert mit Werbebildern aus den letzten hundert Jahren, alle in dicken Eichenrahmen. Kelly entdeckte Werbung für Pear’s Soap, Brylcreem und Sunny Delight, als Tamir sie durch den mit Teppichboden ausgelegten Korridor zu ihrem Büro führte.

»Ich habe hier die Ergebnisse zu Ihrer E-Mail-Anfrage«, sagte sie, sowie sie saßen. »Allerdings sehe ich da immer noch keinen Zusammenhang. Worum geht es noch gleich bei Ihrer Ermittlung? Raub?«

Es war keine Gewalt angewandt worden, folglich war der Diebstahl von Cathys Schlüsseln kein Raub, was Kelly jedoch für sich behielt. Vermutlich war Tamir kooperationsbereiter, wenn sie von einem ernsten Verbrechen ausging. Und sollte Cathy recht mit der Annahme haben, dass ihr der Täter nach Hause gefolgt war und seitdem ihre Schlüssel nutzte, um sich Zutritt zu ihrem Haus zu verschaffen, dann ging hier etwas weitaus Ernsteres vor. Bei der Vorstellung, dass jemand in Cathys Haus herumschlich, lief Kelly ein Schauer über den Rücken. Was hatte er getan? Ihr Make-up berührt? Ihre Unterwäsche mitgenommen? Cathy glaubte, dass jemand in ihrem Haus gewesen war, als sie in der Praxis war. Aber was war, wenn er nicht nur dann dort gewesen war? Kelly stellte sich vor, wie ein Eindringling mitten in der Nacht durch die Küche schlich, wie er nach oben ging, um an Cathys Bett zu stehen und sie zu betrachten, während sie schlief.

»Das Opfer saß zur Tatzeit in der Central Line«, erklärte sie. »Der Täter verschwand mit ihren Hausschlüsseln, und wir glauben, dass er sich seitdem Zutritt zu ihrem Haus verschafft hat. Das Foto des Opfers erschien zwei Tage vor dem Vorfall im Anzeigenteil Ihrer Zeitung.« Sie hoffte, dass Cathy inzwischen das Schloss an der Hintertür ausgetauscht hatte. Würde das reichen, damit sie sich sicher fühlte? Schätzungsweise nicht.

»Verstehe. Da gibt es nur ein kleines Problem.« Tamir lächelte nach wie vor, doch ihr Blick wanderte zu ihrem Schreibtisch, und sie rückte verlegen auf ihrem Stuhl hin und her. »Bei Hotlines gibt es gewisse Regeln, an die wir uns halten müssen: Die Firmen müssen registriert sein, und wenn sie annoncieren, müssen sie dem veröffentlichenden Organ – in diesem Fall uns – ihre Handelsregisternummer vorlegen. Um ehrlich zu sein, sind wir nicht sonderlich versessen auf Hotline-Werbung. Sie haben sicher gesehen, dass es nur wenige kleine Spalten sind. Diese Inserenten sind das, was ich ein notwendiges Übel nennen würde.«

»Warum notwendig?«, fragte Kelly.

Tamir sah sie an, als läge die Antwort auf der Hand. »Sie zahlen gut. Die meisten dieser Anzeigen – Sex-Hotline, Escort-Service, Partnervermittlung und so weiter – werden inzwischen online geschaltet, aber wir haben immer noch sehr viele Printleser, und Anzeigen finanzieren unsere Printausgaben. Wie Sie sich sicher vorstellen können, gibt es gerade in der Sex-Branche alle möglichen Arten von Missbrauch, deshalb sorgen wir dafür, dass alle bei uns Inserierenden offi ziell registriert sind.« Wieder sah sie auf ihren Schreibtisch.

»Aber diese Vorschriften wurden in dem Fall nicht befolgt?«

»Leider nein. Der Kunde trat erstmals Ende September an uns heran und wollte eine tägliche Anzeige über den ganzen Oktober schalten. Kurz vor Monatsende schaltete er ein zweites Anzeigenpaket, und im November genauso. Der Kunde wurde von einem neuen Mitarbeiter betreut, Ben Clarke, und er gab den Auftrag ohne Handelsregisternummer weiter.«

»Das ist nicht erlaubt?«

»Absolut nicht.«

»Kann ich mit Ben sprechen?«

»Ich frage in der Personalabteilung nach seinen Kontaktdaten. Er hat vor ein paar Wochen gekündigt. Wir haben hier bedauerlicherweise eine starke Personalfluktuation.«

»Wie hat der Kunde bezahlt?«, fragte Kelly.

Tamir blickte in ihren Notizblock. »Mit Kreditkarte. Natürlich können wir Ihnen die Daten und die Adresse des Kunden geben, nur brauche ich dann eine offizielle Verfügung zur Datenfreigabe von Ihnen.«

»Selbstverständlich.« Verdammt! Tamir Barron hatte sich so schnell bereit erklärt, Kelly zu empfangen, dass sie gehofft hatte, die Frau würde ihr einfach die Akte geben. Eine Datenfreigabeverfügung verlangte die Unterschrift eines Inspectors, und für die müsste Kelly zugeben, inoffiziell zu ermitteln. »Vielleicht könnten Sie mir erst mal Kopien der Anzeigen geben, sowohl der, die Sie schon veröffentlicht haben, als auch der, die noch erscheinen sollen.« Sie hielt Tamirs Blick so selbstsicher, wie sie irgend konnte.

»Eine Datenfreigabe …«, begann Tamir wieder.

»Ist nötig für persönliche Daten wie Adressen und Kreditkartennummern, das verstehe ich. Aber in diesen Anzeigen finden sich keine persönlichen Daten, oder? Und wir reden hier über eine mögliche Verbrechensserie.« Kellys Herz wummerte so laut in ihrer Brust, dass sie sich fragte, wie Tamir es nicht hören konnte. Brauchte sie für diese Anzeigen auch eine Datenfreigabe? Sie erinnerte sich nicht mehr, und im Geiste drückte sie die Daumen, dass Tamir es ebenfalls nicht wusste.

»Eine Serie? Gab es noch weitere Raube?«

»Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen.« Datenschutz, hätte Kelly um ein Haar hinzugefügt.

Es entstand eine Pause.

»Ich besorge Kopien der Anzeigen und lasse sie nach unten zum Empfang schicken. Sie können dort warten.«

»Danke.«

»Ich muss wohl nicht erwähnen, dass wir alle unsere Mitarbeiter nochmal ins Gebet genommen haben, wie wichtig die Einhaltung der Vorschriften ist.«

»Danke. Ich nehme an, dass Sie die restlichen Anzeigen gesperrt haben.«

»Gesperrt?«

»Die Anzeigen, die noch nicht erschienen sind. Die dürfen Sie nicht veröffentlichen. Sie könnten Straftaten begünstigen, Angriffe gegen Frauen.«

»Ich verstehe Sie gut, DC Swift, aber bei allem gebührenden Respekt ist es Ihre Aufgabe, die Öffentlichkeit zu schützen. Unser Job ist es, eine Zeitung zu drucken.«

»Könnten Sie die Veröffentlichung dann für wenige Tage unterbrechen? Nicht ganz und gar, aber …« Kelly verstummte, denn ihr wurde bewusst, dass sie unprofessionell klang. Sie brauchte einen greifbaren Beweis, dass die Anzeigen mit kriminellen Aktivitäten zusammenhingen. Die Verbindung zwischen Cathy Tannings Schlüsseln und ihrer Anzeige war klar, aber Zoe Walker war bisher noch kein Verbrechensopfer. Das reichte also nicht.

»Ich fürchte, nein. Der Kunde hat im Voraus bezahlt, da bräuchte ich die Genehmigung von meinem Chef, bevor ich den Vertrag kündige. Es sei denn, Sie bringen mir einen Gerichtsbeschluss.«

Tamirs Miene blieb neutral, doch ihr Blick war unerbittlich, und Kelly beschloss, es nicht zu weit zu treiben. Sie erwiderte das höfliche Lächeln.

»Nein, einen Gerichtsbeschluss habe ich nicht. Noch nicht.«

Kaum hatte Kelly geklingelt, hörte sie das aufgeregte Kreischen ihrer Neffen, die herbeigerannt kamen, um sie zu begrüßen. Der fünfjährige Alfie erschien in einem Spiderman-Kostüm, zu dem er einen Wikingerhelm aus Plastik trug. Sein dreijähriger Bruder Fergus tauchte mit nackten Beinen und einem T-Shirt mit seinem Lieblings-Minion auf.

»Was ist das denn?«, fragte Kelly übertrieben erstaunt und sah zu Fergus’ Beinen. »Großer-Junge-Hose?« Der Kleine grinste und lüpfte sein T-Shirt, um zu zeigen, dass er keine Windel mehr trug.

»Wir sind noch ganz am Anfang«, sagte Lexi, die hinter den Jungen erschien. Sie hob Fergus hoch und küsste gleichzeitig Kelly auf die Wange. »Also pass lieber auf, wo du hintrittst.«

Lexi und ihr Mann Stuart wohnten in St. Albans, in einer Gegend, wo es von Latte-Macchiato-Müttern mit Edelbuggys nur so wimmelte. Nach dem Grundstudium in Durham hatte Lexi ihren Abschluss als Lehrerin gemacht und einen Job als Geschichtslehrerin an einer örtlichen Gesamtschule gefunden. Dort lernte sie Stuart kennen, den Konrektor, und seitdem waren sie zusammen.

»Wo ist Stu?«

»Elternabend. Ich habe meinen zum Glück schon gestern hinter mich gebracht. Na gut, ihr zwei: Pyjamas an, los!«

»Aber wir wollen mit Tante Kelly spielen!«, beschwerte sich Alfie. Kelly kniete sich hin und nahm ihn in die Arme.

»Weißt du was? Ihr beide zieht euch die Pyjamas an und putzt euch ganz schnell die Zähne, dann legen wir noch eine Kitzelrunde ein. Abgemacht?«

»Abgemacht!« Die Jungen rannten nach oben, und Kelly grinste.

»Ist ja ein Klacks, Kinder zu erziehen.«

»Du würdest anders reden, wärst du vor einer halben Stunde hier gewesen. Der GAU! Okay, die Jungs haben gegessen, also dachte ich, wir bringen sie zu Bett und essen in Ruhe, wenn sie schlafen. Ich habe uns Pilz-Risotto gemacht.«

»Hört sich super an.« Kellys Telefon piepte, und sie sah stirnrunzelnd auf das Display.

»Stimmt was nicht?«

»Entschuldige, das ist die Arbeit. Ich muss nur kurz antworten.« Sie tippte eine Nachricht ein, schickte sie los und sah wieder Lexi an, die alles andere als verzückt wirkte.

»Du bist mit dem Ding verwachsen. Das ist das Problem mit Smartphones – man trägt praktisch das ganze Büro in der Tasche mit sich herum. Da kann man nie abschalten.« Lexi weigerte sich, ein iPhone zu kaufen, und schwor auf die Vorzüge ihres backsteingroßen Nokias, das drei Tage ohne Aufladen durchhielt.

»In dem Job hat man nun mal keine festen Zeiten. Nicht so wie ihr mit Feierabend um drei und den ganzen Sommer frei.« Lexi ließ sich nicht auf die Spitze ein. Kelly las den eingehenden Text und schickte eine Antwort. Sie war bei einer fiesen Schlägerei am Bahnhof Liverpool Street als Erste vor Ort gewesen und hatte Zeugenaussagen aufgenommen, nachdem die Schläger verhaftet worden waren. Eine alte Frau war in den Tumult hineingeraten, und seither hatte Kelly häufiger Kontakt zu deren Tochter, die ihre Mum auf dem Laufenden halten wollte, was den Fall betraf.

»Eigentlich will sie nur von mir hören, dass sie alle weggesperrt worden sind«, sagte Kelly, nachdem sie Lexi die Situation erklärt hatte. »Ihre Tochter sagt, dass sie sich nicht mehr aus dem Haus traut, weil sie Angst hat, dass sie den Typen wiederbegegnet.«

»Und sind sie alle weggesperrt worden?«

Kelly schüttelte den Kopf. »Es waren Jugendliche ohne Vorstrafen. Sie werden höchstens zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Die offizielle Sicht ist, dass sie für die Frau keine Gefahr darstellen, doch das sieht sie anders.«

»Aber es ist doch nicht deine Aufgabe, sie und ihre Tochter zu betreuen. Gibt es keine Opferbetreuer für so etwas?«

Kelly zwang sich, tief Luft zu holen. »Ich erzähle dir nicht, was dein Job ist, Lex …«, begann sie, doch ihre Schwester hob beide Hände.

»Okay, ist schon gut. Ich halte mich raus. Aber kannst du nicht bitte mal dein Telefon ausschalten und meine Schwester sein, kein Cop?« Sie sah Kelly flehentlich an, und Kelly bekam ein schlechtes Gewissen.

»Klar.« Sie wollte ihr Telefon wegstecken, als Cathy Tannings Nummer auf dem Display aufleuchtete. Wieder sah sie zu Lexi. »Entschuldige, das ist …«

»Die Arbeit, verstehe.«

Nein, sie verstand es nicht, dachte Kelly, als sie ins Wohnzimmer ging, um den Anruf anzunehmen. Das tat Lexi nie.