»Schon klar, du willst nicht, dass ich gleich in Begeisterung ausbreche«, sagte Mrs Tate. Vor ihr auf dem Schreibtisch lag ein halb aufgegessener Donut. Der Kaffee in ihrer Tasse dampfte. Es roch gut in Mrs Tates Büro so früh am Morgen. Es roch haargenau so, wie Aufwachen riechen sollte – üppig und hell und behaglich. »Aber ich kann nicht anders. Diese Neuigkeit begeistert mich eben.«

»Das ist gar keine Neuigkeit«, sagte ich schläfrig von meinem Platz ihr gegenüber am Schreibtisch. »Ich sag doch bloß, dass ich diese Broschüren jetzt gern mitnehmen würde. Für später.«

Sie nickte enthusiastisch. »Natürlich! Für später, klar, überhaupt kein Problem. Das wird dir keiner ankreiden. Später ist doch total in Ordnung. Wie viel später meinst du?«

Ich zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. So lange, wie es eben dauert. Ich brauch ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Aber Sie haben recht, ich habe immer aufs College gehen wollen und ich sollte festhalten an diesem Plan. Er gehört zu der Person, die ich bin.« Jetzt, wo mir klar geworden war, wer ich nicht war, lag mir viel daran, mich immer wieder selbst daran zu erinnern, wer ich war. Und auch, wer ich in Zukunft sein würde.

Mrs Tate öffnete einen Schrank und zog einen dicken Stapel Broschüren heraus. »Ich kann dir gar nicht sagen, Valerie, wie stolz ich bin, das zu hören«, sagte sie strahlend. »Hier. Du hast einiges zur Auswahl. Und du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du noch Fragen hast oder dir unsicher bist, wie du dich entscheiden sollst.«

Sie reichte mir die Broschüren über den Tisch und ich beugte mich vor, um sie zu nehmen. Sie lagen schwer in meiner Hand. Das gefiel mir. Endlich fühlte sich die Zukunft einmal schwerer an als die Vergangenheit.