Sonntag, 14:30 Uhr, Friedrich-Engels-Allee
»Verdammt, ich erreiche ihn nicht!« Heike drückte den roten Knopf des Handys, nachdem sich bei Stefan die elektronische Stimme der Mailbox gemeldet hatte.
»Vielleicht ist er gerade …« Peer Finke betrachtete die Kollegin von der Seite.
Heike war völlig außer sich. »Peer, er nimmt das Handy mit aufs Klo. Und wenn ich ihn nicht erreiche, dann ist das seltsam.« Heike versuchte mit vor Aufregung zitternden Händen noch einmal, Stefan zu erreichen. Doch auch der zweite Versuch scheiterte. Wieder meldete sich nur die Mailbox. »Ach - vergiss es!«, rief Heike.
»Das muss nichts zu bedeuten haben«, versuchte Peer sie ein wenig zu beruhigen.
»Vielleicht… ist ihm etwas zugestoßen.« Heike hatte den letzten Satz leise gesprochen. »Was machen wir denn jetzt?«
»Wo wollte er denn hin?«
Schulterzucken. »Er hatte nichts vor. Ich habe seinen Wagen.«
»Das heißt, er müsste zu Hause sein.«
»Ja.«
Peer Finke wirkte plötzlich sehr entschlossen. »Na dann los! Worauf warten wir noch?« Heike blickte ihn fragend an.
»Wo steht denn der gute alte Käfer?« Peer grinste sie über den Rand seiner Brille hinweg an. »Weißt du eigentlich, wie lange ich schon nicht mehr mit einem Käfer gefahren bin?«
»Dann wird es höchste Zeit«, erwiderte Heike lachend und eilte mit ihm zur Wittensteinstraße. Dort hatte sie vor der Pressekonferenz einen der wenigen freien Parkplätze ergattert. Es dauerte nicht lange, und Peer bereute fast, dass er sich zu Heike in den Wagen gesetzt hatte. Sie trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Der Boxermotor im Heck heulte auf, und die Reifen quietschten, als sie in Richtung Marienstraße jagten.